Falschmeldung: Swiffertücher schädlich für Haustiere?

Falschmeldung: Swiffertücher schädlich für Haustiere?

Soziale Netzwerke – und im Besonderen Facebook – werden nicht nur zur Kommunikation unter Freunden oder zur Selbstdarstellung genutzt, sondern sind auch immer öfter ein Kanal für Schreckensnachrichten und Panikmache. So kürzlich wieder geschehen, als ein so genannter „Hoax“ (zu Deutsch: Falschmeldung oder Ente) zu berichten wusste, dass „Swiffers – feuchte Tücher“ giftig und sogar tödlich für Haustiere seien.

Die Falschmeldung im Einzelnen

Eigentlich ist der Hoax schon mehrere Jahre alt und taucht hier und da immer mal wieder in sozialen Netzwerken oder Ketten-Emails auf. Da es sich um eine Falschmeldung handelt, muss auch am Anfang des Posts noch einmal richtig auf die Pauke gehauen werden: „ACHTUNG! GIFTIG DRINGEND LESEN UND TEILEN!!!“ lautet die Anweisung an den Facebook-Nutzer. Angeblich habe der Verfasser am Schwarzen Brett des heimischen Tierarztes (welches als fundierte Quelle gilt) alle nun folgenden Informationen erhalten. Ein fünf Jahre alter Schäferhund hätte auf Grund eines schweren Leberleidens eingeschläfert werden müssen und da die Besitzerin sich keines Falschverhaltens bewusst war, veranlasste sie eine Autopsie. Die Untersuchungen ergaben schließlich, dass der Hund eine derart geschädigte Leber gehabt haben soll, wie es nur bei stetiger Giftaufnahme über einen längeren Zeitraum der Fall sein konnte. Die Halterin nahm daraufhin angeblich die Haushaltsprodukte unter die Lupe, welche sie regelmäßig verwendete und machte dabei den sensationellen Fund: Auf der Verpackung der oben erwähnten „Swiffers – feuchte Tücher“ sei im Kleingedruckten darauf hingewiesen worden, dass das Produkt für Kinder und Haustiere giftig sei.

Auf Nachfragen beim Hersteller habe sich herausgestellt, dass ein Molekül nahe dem von Enteiser enthalten sei. Dadurch, dass die Hundehalterin ihren Boden regelmäßig mit den Tüchern reinigte und der Hund sich seine Pfoten leckte, gelangte das Gift in kleinen Dosen stetig in den Körper des Tieres. Um das Ganze noch mit einer weiteren Prise Dramatik zu würzen, seien am Schluss schließlich noch zwei weitere Katzen erwähnt, die durch die selben Umstände zu Tode gekommen waren. Dass der geneigte Facebook-Nutzer und Tier- sowie Kinderfreund nun neben der Verbreitung dieser Meldung auch zum Boykott des genannten Produktes aufgerufen wird, muss wohl nicht näher erläutert werden.

Reaktion des Herstellers auf seiner Internetseite

Auf der Internetseite des Herstellers meldeten sich Dr. rer. Matthias Zierhut und Heidemarie Koch von den Technical External Relations in Deutschland und Österreich zu Wort. Neben einer Entwarnung und dem Hinweis auf wissenschaftliche und veterinärmedizinisch kontrollierte Studien zur Unbedenklichkeit des Produktes für Kinder und Haustiere, gaben sie dem Interessierten einen wie wir finden sehr freundlichen Rat: Sollte es entgegen der Erwartung zu unsachgemäßem Gebrauch wie einem „Abschlecken“ des mit dem Produkt behandelten Bodens kommen, so ist höchstens mit einer durch den bitteren Geschmack hervorgerufenen Übelkeit zu rechnen, welcher mit einem einfachen Glas Wasser entgegengewirkt werden kann.

 

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