Sport, der natürliche Stimmungsaufheller

Sport, der natürliche Stimmungsaufheller


Es ist allgemein bekannt, dass Sport nicht nur gut für den Körper ist. Er wirkt wie ein natürlicher Stimmungsaufheller und ist somit förderlich für die Psyche und die Seele. Kann ein Training aber so gestaltet werden, dass es die Stimmung besonders wirkungsvoll hebt? Welcher Sport ist empfehlenswert? Wie lang oder intensiv muss die Trainingseinheit sein? Diese Antworten gibt eine neue Studie zum Thema. Ein Forscherteam der Shenzhen University hat hierzu die Ergebnisse von 38 Studien zusammengefasst und ausgewertet.

Die Wissenschaftler haben bei der Auswertung zwischen Aerobem und anaerobem Training unterschieden. Aerobe Trainings sind beispielsweise Radfahren, Schwimmen, Joggen oder Rudern. Der Körper nutzt Sauerstoff, um in den Verbrennungsmodus zu kommen. Beim anaeroben Training geht der Körper kurz an seine Belastungsgrenze und kann deshalb keinen Sauerstoff nutzen. Zu diesen Trainings zählen Sprints oder Krafttraining. Außerdem beinhaltet die Auswertung auch Yoga- und Tai-Chi-Übungen.

Krafttraining als natürlicher Stimmungsaufheller

Die ausgewerteten Studien zeigten, dass anaerobes Training hervorragend geeignet ist, um die Stimmung zu verbessern. Hierbei werden auch Stress und Ängste besser abgebaut, als bei aerobem Training. Den Grund für diese Wirkung sieht das Forscherteam darin, dass der Sportler Fortschritte besser und schneller wahrnimmt. Er merkt sofort, wenn er ein schweres Gewicht stemmen kann oder sieht, wenn die Muskulatur gespannt ist. Das verschafft ein Erfolgserlebnis und damit ein Glücksgefühl. Beim anaeroben Training wird außerdem BDNF (Wachstumsfaktor – Brain-derived neurotrophic factor) gebildet. Dieser Botenstoff stimuliert das Wachstum der Nervenzellen und reguliert die Stimmung.

Ausgeglichen durch Yoga

Achtsamkeitsorientierte Übungen hellen die Stimmung ebenfalls auf. Es gibt zu diesem Bereich nur wenige Untersuchungsergebnisse. Thai-Chi und Yoga wirken besser als die beiden anderen Trainingsarten gegen Angstgefühle, Ärger und Stress. Es ist bekannt, dass Meditation förderlich für Aufmerksamkeit und Emotion sind. Deshalb wirken achtsamkeitsorientierte Praktiken sehr positiv in Bezug auf Ausgeglichenheit und Belastbarkeit.

Hochgefühle – aber nur manchmal

Das Runner’s High ist ein bekannter Begriff. Beim Ausdauersport gerät der Sportler in einen fast euphorischen Glückszustand. Das Problem ist, dass dieser Zustand nicht immer erreicht wird. Die Wissenschaftler vermuten, dass die eher durchwachsenen Ergebnisse daher kommen, dass ganz unterschiedliche Personengruppen untersucht wurden. Die Vermutung liegt also nah, dass für die Glückswirkung bestimmte Charaktereigenschaften der Sportler oder bestimmte Bedingungen erforderlich sind. Des Weiteren zeigen sich beim aeroben Training Erfolge nicht so schnell und nicht so deutlich. Dies könnte ein zusätzlicher Grund sein, warum das Runner’s High nicht immer erreicht wird.

Ein gutes Mittelmaß

Ein gutes Mittelmaß scheint bei der Trainingsintensität am effektivsten zu sein. Dieser Grundsatz ist auf jeden Fall für das anaerobe Training anwendbar. Die wissenschaftliche Erklärung hierfür ist einfach und einleuchtend. Eine Trainingseinheit, die nicht genug fordert, löst Langeweile aus und das Belohnungsgefühl bleibt aus. Setzt man sich zu sehr unter Leistungsdruck, kann es ein Versagensgefühl und Stress auslösen. Eine mittlere Trainingsintensität gibt jedoch das Gefühl, dass man es kann! Außerdem werden Cannabinoide freigesetzt, die das Glücksgefühl nach dem Sport auslösen. Die Untersuchungsergebnisse in Bezug auf das aerobe Training waren allerdings wieder unterschiedlich.

30 Glücksminuten

Für Leute, denen die Bewegung nicht so leicht fällt, gibt es eine gute Nachricht. Der stimmungsaufhellende Effekt tritt schon nach 10 bis 30 Minuten ein. Ein längeres Training verbessert dieses Ergebnis nicht. Der Grund hierfür liegt wahrscheinlich darin, dass weniger als 10 Minuten nicht genug stimulieren und mehr als 30 Minuten ermüden und Unlust verursachen.

Fazit ist, dass Sport gut für unsere Stimmung und die Seele ist. Wie bei allem im Leben ist das richtige Maß und die richtige Wahl wichtig für das Ergebnis.

Bewegung fördert Kreativität

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Einige Berufe erfordern Kreativität und das auch manchmal ganz spontan. Wissenschaftler haben sich nun mit der Erzeugung von Kreativität auseinander gesetzt und konnten beweisen, was schon lange vermutet wurde: Kreativität sprudelt optimal bei Bewegung.

Die Studie

Die Wissenschaftler Daniel Schwartz und Marily Oppezzo untersuchten mithilfe von 176 Probanden den Einfluss von Gehen auf die Kreativitätsentwicklung. Dafür wurden die Testpersonen einigen Aufgabenstellungen unterzogen. Beispielsweise sollten sie für Alltagsgegenstände eine andere Verwendung finden, als ihnen herkömmlich zuteil wird. Die Antworten wurden von den Teilnehmern in der Folge sowohl im Sitzen auch als im Gehen gegeben. Es konnte beobachtet werden, dass in mehr als 80 % der Fälle die Antwortmöglichkeiten im Gehen vielfältiger und variiernder ausfielen.

Innerhalb der Studie wurde weiterhin untersucht, inwiefern die Reihenfolge der Bewegungsabläufe entscheidend für die Kreativität ist. Ist es also ratsamer während eines Meetings herum zu spazieren oder reicht das vorherige gehen für die Kreativitätsförderung aus? Anscheinend hält sich die kreative Förderung, die durchs Gehen ermöglicht wird, auch noch über einen längeren Zeitraum, sodass generell gesagt werden kann, dass diejenigen kreativer sind, die beim Brainstorming zu gehen. Für die Besprechung ist es allerdings durchaus möglich sich hin zu setzen und nicht allerhand Kreativität dadurch einbüßen zu müssen.

Die Form des Gehens ist dabei nicht entscheidend. Natürlich ist der Spaziergang an der frischen Luft auch für die geistige Fitness wichtig, allerdings konnten keine nennenswerten Unterschiede hinsichtlich der Kreativität gemessen werden. Ein Gang durchs Büro fördert demnach genauso sehr die Kreativität, wie durch den Garten. Allerdings sind nicht alle Aufgaben auf diese Weise zu lösen. Knifflige Problemstellungen, die nur eine richtige Antwort verlangen, werden erfolgreicher im Sitzen absolviert.

Fazit

Nicht nur für die Kreativität ist das Gehen während eines stressigen Büroalltags ein Garant für eine bessere Konsitution. Auch der Körper, mitsamt der Herztätigkeit und vielem mehr profitiert entscheidend von ein bisschen Bewegung.

 

Was bedeutet Fußball für die Spieler?

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Deutschland ist Weltmeister 2014. Ein wahres Sommermärchen überzieht das ganze Land. Teamgeist, Spielerstärke und Mannschaftsgeist sind aktueller denn je. Deshalb fragen wir uns heute: Was können Kinder im Mannschaftssport Fußball lernen?

Spaß am Spiel

Der beste Motivator ist immernoch Spaß. Wenn Kinder Spaß am Ballspielen empfinden, lässt sich diese Sportart ganz leicht in den Alltag eines Heranwachsenen integrieren und wird nicht als qualvolle Pflicht empfunden. Doch was genau fasziniert so viele Spieler wie Zuschauer am Fußball? Eine Gruppe US-Forscher ist dem auf den Grund gegangen und hat dafür 142 Fußballspieler unter 16 Jahren, 57 Mütter und Väter von Spielern und 37 Träner befragt und die Spaßfaktoren am Fußball eruiert.

Brainstorming

In einem Brainstorming-Prozess eruierten die Probanden zunächst eigenständig 81 Faktoren, die Spaß am Fußball machen. Diese wurden eigenständig nach Gewichtung sortiert und anhand dessen elf Kategorien geformt, die Spaßfaktoren nach ihrer Häufigkeit und Umsetzung im Spielalltag einordnen.

Teamgeist und Fairness

Der wichtigste Faktor, so ergab es die Studie, ist für die Spieler ein faires Spiel mit der Mannschaft zu absolvieren. Dazu gehört der Teamgeist, sich untereinander zu fördern, aber auch zu konkurrieren und bis an alle körperlichen Grenzen zu gehen. Dabei heißt es auch mal sich zurück zu nehmen zum Wohl der Mannschaft. Auch der Coach spielt für die Einstellung zum Sport eine große Rolle. Behandelt dieser seine Spieler respektvoll und fördert sie in ihrer sportlichen Entwicklung, so empfinden die Spieler eine aktivere Förderung und mehr Motitvation am Spiel. Der Trainer kann dann zum Vorbild werden.

Die Motviation steigert sich noch, wenn die Spieler von der Familie und Freunden während des Spiels angefeuert werden und somit Anerkennung für ihre Leistung erfahren. Ein besonderer Nervenkitzel ist das Spiel gegen eine vergleichbar gute Mannschaft wie die eigene. Viele laufen dann erst richtig zur Hochform auf, wollen ihr bestes zeigen und empfinden das Spiel als Ausdruck der eigenen Stärke oder Schwäche. Dann ist das Gefühl bei Sieg oder Niederlage längst kein neutrales mehr, sondern Teil der eigenen Persönlichkeit, weil man als Spieler sich ganz dem Sport widmet. Körperliche Belastung wird auf die Spitze getrieben und verlangt nach einem Erfolg.

Materielle Boni und auch das gewinnen tauchen am Ende der wichtigsten Faktoren für ein gelungenes Fußballspiel auf. Tatsächlich sind die Entwicklung eines Mannschaftsgefühl, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die eigene Leistung die wichtigsten Faktoren. Für viele, vor allem junge Männer, ist die Teilhabe an einer Fußballmannschaft vor allem Ausdruck des „dazu gehörens“. Sie lernen sich in einer Mannschaft zu integrieren und einen Platz für sich zu finden und zugleich die eigenen Stärken und Schwächen zu bemerken.

Rituale, wie das morgendliche gemeinsame Joggen, sind ebenfalls nicht so wichtig wie das Gefühl, das nur ein Mannschaftssport vermitteln kann, nämlich niemals alleine zu sein und doch immer das Beste von sich selbst zu verlangen. Man kann als Fußballspieler Einzelkämpfer und Mannschaftsmitglied zugleich sein.

 

Ausdauersport macht süchtig

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Die meisten Menschen nehmen sich zwar immer wieder vor, mehr und regelmäßig Sport zu treiben. Jedoch sind, ein- oder zweimal pro Woche, meist die Regel.

Es gibt aber auch Zeitgenossen, die sich täglich und fast schon zwanghaft sportlich betätigen müssen. Es kann sogar soweit kommen, dass die Betroffenen mit der Zeit die Kontrolle über sich verlieren. Gerade bei Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Triathlon ist die Gefahr einer Sucht besonders groß.

Fast 5 Prozent der Sportler sind suchtgefährdet!

Die Wissenschaftler der der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben über 1.000 Sportler befragt und stellten Erschreckendes fest. So gelten 4,5 Prozent als sportsuchtgefährdet. Die größte Gefahr besteht ihrer Untersuchung nach bei den Sportlern, die schon jahrelang trainieren. Als Folge ihrer Sucht leiden sie unter Symptomen wie Unruhe, Schlafstörungen oder depressiven Stimmungen.

Sportsüchtige missachten körperliche Signale!

Die Untersuchung hat gezeigt, dass es zwei unterschiedliche Gruppen von Sportlern gibt. Die, die nur anfällig für die Sportsucht sind und jene, die sie sich bereits antrainiert haben. Typisch für Sportsüchtige ist, dass sie ihre körperlichen Signale missachten und trotz starker Schmerzen einfach weitertrainieren. Wenn sie keinen Sport treiben, leiden sie unter Entzugserscheinungen. Ähnlich wie bei einer Drogen- oder Alkoholabhängigkeit neigen die Betroffenen zu depressiven Stimmungen. Sie sind innerlich unruhig oder schlafen schlecht. Bei manchen zeigen sich Anzeichen für sozialen Verfall, das bedeutet, dass sie sich von ihrer Umwelt abkapseln und soziale Kontakte abbrechen.

Das Verhalten kontrolliert die Persönlichkeit!

Bei vielen Süchtigen geht die Partnerschaft oder Familienbande in die Brüche. Dabei nehmen sie die negativen Veränderungen in ihrem sozialen Umfeld meist überhaupt nicht wahr. Man kann deutlich beobachten, dass das Verhalten die Persönlichkeit kontrolliert und nicht umgekehrt. Fragt man die Sportsüchtigen nach den Gründen für ihr exzessives Verhalten, so nennen viele ihr negatives Selbstwertgefühl als Auslöser. Viele leiden aber auch unter einem Zwang zum Perfektionismus. Der Sport gibt ihnen das Gefühl etwas zu leisten. Leider verlangt dies aber auch eine ständige Steigerung der Leistung. Der entstandene Teufelskreis kann von den Betroffenen selbst meist nicht mehr durchbrochen werden.

Sportsucht in der medizinischen Praxis!

Bis ein Sportsüchtiger sich in Behandlung begibt, vergeht oft eine lange Zeit. Geschieht dies rechtzeitig, also wenn die Sportsucht „nur“ auffällig ist, bestehen gute Chancen. Leider sind die Grenzen zwischen sportlichem Ehrgeiz und einer Sucht fließend. Das Krankheitsbild der Sportsucht ist erst seit Kurzem bekannt und tauchte bisher in kaum einem Fachbuch auf. Ein weiterer Gesichtspunkt der Sportsucht ist, dass sie dem Sportler hilft, Schmerzen besser zu ertragen. Der Süchtige sieht also keinen Grund, sein Verhalten als schädlich zu betrachten.

Normaler Sport oder schon Sucht?

Sport ist gesund und ein Sportler wird von seiner Umgebung bewundert. Anders als ein Drogen – oder Alkoholabhängiger, wird der Sportler nicht als Süchtiger wahrgenommen. Leider bestätigt dies den exzessiven Sportler noch in seiner Sucht. Denn seiner Meinung nach tut er seinem Körper ja etwas Gutes. Daher ist es schwer, den Betroffenen klar zu machen, wie sehr sie sich selbst schaden. Viele erkennen erst nach langer Zeit, dass sie sich nichts Gutes tun. Die körperlichen Schäden sind dann aber oft nicht mehr umkehrbar.

 

„Because I'm happy“ - Droge Laufen

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Jeder der schon mal laufen war, kennt es: Das Glücksgefühl, das schon während des Laufens einsetzt und einen danach durch den Tag trägt. Gerade wer früh morgens extra aufsteht, um sich bei Wind und Wetter die Laufschuhe anzuziehen und eine Runde in der Kälte zu joggen, muss zunächst den inneren Widerstand überwinden, der einen dazu zwingen möchte, es am liebsten sein zu lassen. Aber kaum ist man auf der Straße oder dem Feldweg und hat die ersten hundert Meter hinter sich, löst sich dieser Widerstand in Nullkommanichts in Wohlgefallen auf. Das Laufen scheint eine reinigende Wirkung auf Körper und Geist zu haben, beide in Einklang zu bringen. Düstere Gedanken, die man vorher vielleicht noch hatte, weichen einer Stille im Geiste und der Muskelkater vom Vortag ist wie weggeblasen. Die Forschung bestätigt nur noch das was passionierte Läufer schon lange wissen und unterbaut es mit dem Wissen über die Mechanismen, die im Hintergrund wirken.

Weniger Stress und besserer Schlaf

Das Laufen, so zeigen Studien, hilft dabei Stress abzubauen beziehungsweise macht es resistenter gegen die Auslöser von Stress. Wenn Körper und Geist ausgeglichener sind, wiegen viele Dinge die uns sonst unruhig machen nicht mehr so schwer. Das und die körperliche Auslastung durch das Laufen sorgen auch für einen besseren Schlaf. Gerade bei Menschen die den ganzen Tag im Büro sitzen, ist die körperliche Betätigung Gold wert. Die Glücksgefühle werden vor allem auf die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin und von Endorphinen, körpereigenen Opiaten, zurückgeführt.

Beschleunigte Neubildung von Nervenzellen

Dass auch die kognitive Leistungsfähigkeit durch das Laufen gesteigert wird, ist schon länger bekannt. Forscher haben herausgefunden, woran das liegt. Sportmuffeln wurde ein Lauftraining verordnet und verschiedene Werte gemessen. Durch das Laufen erhöhte sich die Menge des Proteins BDNF (Brain-derived Neurotrophic Factor, zu Deutsch: Vom Gehirn stammender Nervenwachstumsfaktor). Das spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Demenz, Alzheimer, Depressionen, Schizophrenie und starken Ängsten.

Den inneren Schweinehund überwinden

Wie schon eingangs erwähnt, ist der innere Widerstand gegen das Laufen davor meist groß und es kostet einiges an Überwindung, die Laufschuhe zu schnüren – gerade dann, wenn das Wetter nicht optimal ist. Sobald man aber draußen an der frischen Luft ist, läuft man einfach und die Zeit vergeht wie im Flug. Ehe man sich versieht, steht man schon wieder vor der Haustür. Es gilt also, den inneren Schweinehund zu überwinden, der einen vor dem Laufen zurückhalten will. Dafür gibt es einige Tricks. Einer der hilfreichsten ist es, sich einen Laufpartner zu suchen und feste Zeiten zu vereinbaren, zu denen man sich zum Laufen trifft. So schafft man es auch morgens um halb 7 rechtzeitig aufzustehen und bei Regen eine Runde zu drehen. Muss man doch mal einen Termin ausfallen lassen, ist dies nicht dramatisch und das Wichtigste ist, sich klarzumachen, dass man danach einfach weitermachen kann wie bisher. Regelmäßigkeit ist zwar wichtig, um die neue Gewohnheit im Unterbewusstsein zu verankern, aber genauso wichtig ist, sich selbst zu verzeihen, wenn einem etwas dazwischen kommt.

Geringes Risiko für Herzerkrankungen

Amateur-Ausdauersportler haben ein um 40 Prozent verringertes Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben. Etwa 30 Minuten sollte eine Runde Joggen mindestens dauern und das Tempo sollte so gewählt sein, dass man nach einer Weile leicht ins Schwitzen, aber nicht aus der Puste gerät. Auf den eigenen Körper zu hören, ist beim Laufen äußerst wichtig und das Laufen selbst trägt dazu bei, ihn besser kennenzulernen. Wichtig ist, sich nicht zu verausgaben. Denn wer den Lauf mit einem wohligen Glücksgefühl abschließt, ist danach auch viel motivierter erneut laufen zu gehen. Das Laufen soll schließlich keine Quälerei sein, sondern vor allem auch Spaß machen und Freude bereiten.

 

Sportpsychologen: Was sie leisten

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Dass Sportler und im Besonderen Leistungssportler unter immensem physischen aber auch psychischem Druck stehen, dürfte jedermann bewusst sein. Auch bei der WM 2014 sah man sie zuhauf: Sportpsychologen, die die Sportler vor Wettkämpfen und auch danach noch betreuen und begleiten. Sie helfen ihnen mit Erwartungen, Rückschlägen und auch Erfolgen umzugehen und bieten ihnen Hilfsmittel, um dem Druck standhalten zu können. Sie sind im aber eigentlichen Sinne keine Therapeuten, sondern Leistungsoptimierer.

Der entscheidende Moment

Egal ob Biathleten, Fußballspieler oder Schwimmer – sie alle arbeiten auf den entscheidenden Moment hin, in dem es heißt die Leistung abzurufen, um die eigenen Erwartungen und die anderer zu erfüllen. In diesen Moment kann schonmal ein Gedankenkarruseel einsetzen, dass negative Gedanken an die Oberfläche befördert und zu Misserfolgen führt.

Sportpsychologen sind darauf spezialisiert diesen Gedanken Einhalt zugebieten und mit Sportlern gemeinsam Rezepte zu erarbeiten, die sie bei Wettkämpfen in ihren Köpfen abspielen können. Vielen hilft es beispielsweise die mechanischen Abläufe, die bei einem Sportevent zu absolvieren sind, im Kopf abzuspulen. Die mentale Komponente ist bei Spitzensport nahezu gleichzusetzen mit der physischen Fitness.

Die Wirkung von unterstützenden Sportpsycholgen auf die Leistung des Sportlers ist kaum und schwerlich messbar, allerdings konnten bereits positive Effekte durch Sportpsychologie beobachtet werden. Aus diesem Grund arbeiten heutzutage alle olympischen Spitzenverbände mit Psychologen zusammen. Auch in Konfliktsituaionen mit dem Trainer greifen Sportpsychologen ein und versuchen zu vermitteln. Sportpsychologen haben einen anderen Standpunkt und eine differenzierte Perspektive auf die Sporteinheiten und Belastungsintensität für den Sportler. Mit Hilfe von Fragebögen eruieren sie im Vorfeld die Belastungsgrenze der Sportler und versuchen sie im Kampf gegen den Leistungsdruck zu unterstützen.

Den Sport mit Humor sehen

Einen anderen Ansatz wählen Humorcoaches, die mit Hilfe von Improvisationstheaterübungen versuchen den Leistungssportlern zu etwas mehr Leichtigkeit zu verhelfen. Oftmals vergessen Letztere, was ihnen ursprünglich Spaß am Sport bereitete oder was neben der Leistung am Wichtigsten für sie war. Gedankliche Freiheit ist das A und O für den Menschen, der heutzutage als Leistungsmaschine funktionieren muss.

 

Sportsucht – Mechanismen und Therapiemöglichkeiten

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Wenn Lisa drei Mal in der Woche joggen geht und das auch bei Wind und Wetter tut, ist sie dann sportsüchtig? Und was ist mit Lukas, der jede freie Minute im Fitnessstudio verbringt und dafür sogar einen Kino-Besuch mit seiner Freundin sausen lässt? Sportsucht ist – wie jede andere Sucht – eine ernstzunehmende Erkrankung, die in der Vergangenheit in Wissenschaft und Medizin viel zu undifferenziert betrachtet wurde.

Erstmals haben Wissenschaftler von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Halle-Wittenberg eine Studie angelegt, in welcher sie explizit zwischen Sportsüchtigen und Sportsuchtgefährdeten unterscheiden. Dieser neue Blickwinkel eröffnet nicht nur neue Interventionspunkte, sondern schärft auch den Blick für die Gründe, die hinter einem destruktiven Sportverhalten stehen.

Wer ist besonders gefährdet und woran kann man eine „echte“ Sportsucht erkennen?

Von den 1089 befragten Athletinnen und Athleten waren 4,5 Prozent tatsächlich sportsüchtig, so der Sport-Psychologe Heiko Ziemainz. Besonders gefährdet sind nach Meinung der Experten Ausdauersportler wie Läufer, Radfahrer, Schwimmer und Triathleten, aber auch besonders aktive Sportler anderer Sportarten. Das Risiko, an einer Sportsucht zu erkranken, ist in jüngeren Jahren außerdem um einiges höher als im Alter. Die Hochrisikogruppe liegt laut Ziemainz jedoch bei jenen Athleten, die schon seit Jahren trainieren und so ihre „positive Stimmung aufrecht erhalten“ wollen.

Und so offenbart sich auch der Unterschied zwischen einer „ausgereiften“ Sucht und einem vorhandenen Suchtpotential: Während Suchtgefährdete ihr Verhalten noch unter Kontrolle haben und auf körperliche Signale wie Schmerz reagieren, kennen „echte“ Süchtige keine Halten und trainieren auch über die körperlichen Grenzen hinaus weiter. Nicht selten geht dieses intensive Training und die Fokussierung des kompletten Alltags auf den Sport mit einer gewissen sozialen Isolation einher, die die Betroffenen aber bereitwillig in Kauf nehmen. Würden sie eine oder mehrere Trainingseinheiten ausfallen lassen, würden schließlich Entzugserscheinungen wie Depressionen, Unruhe oder Schlaflosigkeit auftreten. Wer sportsuchtgefährdet ist, scheint auch von bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen abhängig zu sein.  So stehen Menschen mit einem gewissen Maß an Perfektionismus, einem geringen Selbstwertgefühl und vielleicht auch einer Tendenz zur Zwanghaftigkeit unter einem schlechteren Stern als jene, die mit sich und ihrer Welt im Reinen sind.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Allgemein kann eine akute Sportsucht – wie jede andere Suchterkrankung – nur in einem medizinisch-psychologischen Setting adäquat behandelt werden. Süchtige müssen lernen, ihre persönlichen Defizite aufzuarbeiten und etwaige negative Gefühle auf anderem Wege als mit übertriebenen Trainingseinheiten zu kompensieren. Somit kann eine Kombination aus Psycho- und Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Bei den Suchtgefährdeten reicht meist eine Sensibilisierung für das Thema Sportsucht und gegebenenfalls ein Verhaltenstraining aus, um destruktive Mechanismen zu entlarven und zu eliminieren.

 

Bodybuilding: Muskelsucht als Gegenpart zur Magersucht!

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In den letzten Jahren war die Aufmerksamkeit der Medien vor allem auf die so genannten „Magermodels“ fokussiert. Essstörungen und auch das verzerrte Idealbild von Frauen auf Zeitschriftencovern wurden thematisiert und die breite Masse der Bevölkerung wurde ein Stück weit sensibilisiert. Dass Magersucht und Bulimie nicht ausschließlich Frauensache sind, zeigen Studien, die auch einen beträchtlichen Anteil an männlichen Betroffenen verzeichnen.

Dennoch liegt der Fokus hier eher auf der Patientinnen-Gemeinde. Eine in den 1990er Jahren gemachte psychologische Entdeckung rückt nun jedoch die Herren der Schöpfung in den Mittelpunkt: Die Muskelsucht als Gegenpart zur Magersucht. Harrison Pope und Roberto Olivardia von der Harvard University haben zusammen mit Katherine Philips von der Brown University das Leiden, welches diesmal hauptsächlich Männer betrifft, untersucht und dabei eine Subkultur näher beleuchtet, die Magersuchtsforen im Internet in nichts nachsteht.

Was ist Muskelsucht und wer kann daran erkranken?

Muskelsucht, auch Adonis-Komplex oder Muskeldysmorphie genannt, ist eine Körperbildstörung und geht meist mit einer Essstörung einher. Die Betroffenen haben eine völlig verzerrte Wahrnehmung ihres Körpers und streben unentwegt danach, noch mehr Muskelmasse aufzubauen. Dafür ist ihnen meist jedes Mittel recht: Steroide, knallharte Ernährungspläne und die Verwendung der kompletten Freizeit für den Kraftsport sind nur einige der Opfer, die sie für einen stahlharten Körper bringen.

Gestehen sich die Süchtigen ihre Krankheit jedoch ein, folgt meist ein großes Gefühl der Scham und der soziale Rückzug, welcher meist schon längst passiert ist, kann allerdings nur noch schwer rückgängig gemacht werden. Prinzipiell kann jeder – auch Frauen – an Muskeldysmorphie erkranken, es gibt jedoch einige Faktoren, die den Einstieg wahrscheinlicher machen. Dazu zählen vor allem ein ausgeprägter Perfektionismus gepaart mit einem geringen Selbstwertgefühl. Auch eine negative Beziehung zum Vater, Unsicherheit im Bezug auf die eigene Männlichkeit und affektive Störungen sind Risikofaktoren. Wer seine Krankheit jedoch anerkennt und sich in Behandlung begibt, hat laut der Experten gute Heilungschancen.

Vor allem die kognitive Verhaltenstherapie kann den Betroffenen dabei helfen, destruktive Verhaltensweisen und Gedanken sich und ihrem Körper gegenüber abzubauen und gegen konstruktive Alternativen einzutauschen. Der Hype und die Subkultur um den Muskelaufbau Alles begann in den 1970er Jahren mit dem Film „Pumping Iron“, in dem Arnold Schwarzenegger seine Muskelberge stählte. Es folgten weiter Filmepen wie „Rocky“ oder „Rambo“ mit Silvester Stallone und ein neues Männerbild war geboren. Olivardia vom Psychologen-Team rund um das Thema Muskelsucht hat beobachtet, dass sich sowohl Action-Figuren und Comic-Helden als auch die männlichen Models auf den Covern der Hochglanzmagazine von den 70er Jahren bis heute stark verändert haben: Sie haben immer mehr an Muskelmasse zugelegt und gaukeln Jungen somit schon im Kindesalter ein völlig verzerrtes Idealbild von einem Mann vor.

Barbie mit Wespentaille und Doppel-D-Körbchen im Zimmer der Schwester nebenan lässt grüßen. Zwar habe der Hype um so genannte hypermuskuläre Typen in den Massenmedien abgenommen, in der Fitnessszene werden heute jedoch so viele Steroide genommen wie nie. Doch nicht jeder, der Krafttraining betreibt und vielleicht sogar Steroide nimmt, ist muskelsüchtig. Viele Männer überschätzen heute die attraktive Wirkung von Muskeln auf die weibliche Bevölkerung und legen großen Wert auf einen perfekt definierten Körper.

Wie die Bewegung die Schulleistungen beeinflusst

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Sportliche Bewegung ist für jeden von uns ein Thema. Kaum jemand denkt nicht hin und wieder über sein Gewicht und sein Aussehen nach – gerade durch die starke Präsenz von vermeintlich sportlichen Vorbildern und den mit ihrem Aussehen verbundene positiven Attributen in den Medien werden wir immer wieder mit dem sehr wahrscheinlich vorhandenen Mangel an Bewegung in unserem Alltag konfrontiert. Seltener jedoch denken wir über die Rolle von Bewegung im Leben unserer Kinder und, beispielsweise als Lehrer, unserer Schutzbefohlenen nach. Dabei hat Sie laut neuster Studien und bereits oft replizierter Ergebnisse großen Einfluss auf die Leistungen unserer Kinder in der Schule und ihre kognitiven Fähigkeiten im Allgemeinen.

Was hat Bewegung mit Schulleistungen und Intelligenz zu tun?

Die Literatur ist sich in ihren Ergebnissen einig: Moderate aber regelmäßige Bewegung – idealer Weise zwei bis dreimal die Woche ca. eine halbe Stunde – hat positive Auswirkungen auf fast jeden Aspekt unseres Lebens. Regelmäßige Bewegung schützt vor psychischen und körperlichen Krankheiten, aber hängt in vielen Studien auch signifikant mit der kognitiven Leistungsfähigkeit zusammen.

Dies hat mit biochemischen Prozessen im Gehirn zu tun, die durch körperliche Anstrengungen beeinflusst werden. Vor Allem die Neubildung von Zellen wird durch die Aktivierung der körperlichen Systeme bei Sport angeregt. Diese findet vor Allem im sogenannten Hippocampus statt, einer für Erinnerungen zuständigen Hirnregion an den Seiten des Kopfes, in der Nähe der Schläfen. Gedächtniskapazität ist für viele kognitiv anspruchsvolle Aufgaben wie Kopfrechnen oder das Abrufen von Erinnerungen bei einem Test eine essentielle Bedingung für gute Leistungen. Daher liegt es nahe, dass hier ein Zusammenhang besteht. Aber auch andere und bis jetzt ungeklärte Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen.

Vor dem Test eine Runde um den Sportplatz laufen!

Mit oben beschriebenen Befunden haben auch die Ergebnisse neuster Studien zu tun, in denen der Zusammenhang von sportlicher Aktivität und schulischer Leistung direkt erfasst wurde. Einerseits wurden Kinder vor Testsituationen entweder zur Ruhe am Platz verdonnert oder ein paar Minuten auf Laufbänder gestellt. Andererseits wurden in langfristig angelegten Studien Kinder kurz vor der Pubertät auf ihre allgemeine sportliche Aktivität und einige Jahre später auf ihre Schulleistungen hin untersucht. Bei den Kindern, die direkt vor dem Test sportlich aktiv waren, verbesserten sich die Schulleistungen zum Beispiel im Lesen und Schreiben um eine ganze Note. Kinder, die in der Mittelstufe sportlich aktiver waren, zeigten auch auf weiterführenden Schulen bessere Schulleistungen. Allgemeiner wurden Zusammenhänge zwischen den motorischen Fähigkeiten von Kindern und ihren kognitiven Fähigkeiten entdeckt. Im Moment entwickelt sich auch auf Grund solcher Befunde die Sparte der Psychologie der „verkörperten Kognition“, also der mit dem Körper oder dem Körpergefühl verbundenen Denk- und Wahrnehmungsprozesse.

Die statistische Falle und tatsächliche Zusammenhänge

Eine große Gefahr solcher Studien ist der vorschnelle Schluss von Zusammenhängen auf Ursachen. So kann es durchaus sein, dass eine sozioökonomisch gut gestellte, gebildete und ihre Kinder fürsorgend erziehende Familie auch mehr Wert auf körperliche Aktivität ihrer Kinder legt. Es könnte auch sein, dass Eltern, die sich allgemein mehr um ihre Kinder kümmern und diese einem weiteren Spektrum an verschiedenen, die kognitive Entwicklung anregenden Reizen aussetzen, eben auch auf körperlicher Ebene mehr Anreize schaffen oder dies Hand in Hand geht. Jedoch ist es schwierig direkt vom Grad der körperlichen Aktivität im Allgemeinen auf Schulleistung zu schließen. Bei den direkten Zusammenhängen sieht es schon anders aus. Hier könnte die körperliche Aktivität bei überaktivierten Kindern, die sonst Probleme bei der Konzentration haben, zu einer körperlichen Entspannung führen und sie sich besser konzentrieren lassen. Bei wenig aktiven Kindern hätte die körperliche Aktivität vielleicht den umgekehrten aber trotzdem positiven Effekt. Allgemein schafft diese andere Art der Aktivität sicher einen Ausgleich zu den sonst eher kognitiven Anforderungen, steigert ein positives Selbstbild, Motivation und sorgt bei jungen Kindern meist für einen positiven Affekt. Auch sorgt körperliche Aktivität für eine leichtere Eingliederung in soziale Zusammenhänge, stärkt das Selbstbewusstsein und schützt somit vor Mobbing und anderen, das Lernen in sozialen Zusammenhängen negativ beeinflussenden Faktoren. Schlussfolgerungen von zu weitreichender Konsequenz sollten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden.

 

Vereinssport bei Jugendlichen – Förderlich oder schädlich?

Sport, der natürliche Stimmungsaufheller


Die Gesundheitspsychologie proklamiert Sport in Gruppen als einen rund-um-Schutz für diverse psychische und körperliche Leiden. Soziale Unterstützung in schwierigen Zeiten, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit durch sportliche Erfolg, sowie regelmäßige Bewegung gegen Übergewicht und andere körperliche Leiden werden immer wieder als positive Effekte von Sportlicher Aktivität, auch und vor Allem in Vereinen, dargestellt. Aber stimmt das auch? Eine neue Studie stellt diese Behauptungen in Frage.

Sport muss an Alter angepasst sein

Die Psychologie beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den präventiven Eigenschaften von Sport für psychische und physische Leiden. Dass sportliche Betätigung für Kinder und Jugendliche wünschenswert ist, steht laut dieser Forschung außer Frage. Wie sieht es jedoch mit Vereinssport aus? Gerade bei Kindern kann der Sport im Verein demotivierend in Hinsicht auf die sportliche Aktivität sein, da er von Belohnungen, Wettbewerb und strukturierten Aktivitäten, wie immer wieder den gleichen Übungen geprägt ist.

Diese Eigenschaften der Aktivität stellen für Kinder Barrieren dar, die sie daran hindern sich voll auf sie einzulassen oder überhaupt an ihnen teilzunehmen. Denn für Kinder stehen Charakteristika wie die Möglichkeit bei der Aktivität Neues zu entdecken, neue Erfahrungen zu sammeln und mit dem Körper und seinen Fähigkeiten zu experimentieren. Negative Erfahrungen durch unangemessene sportliche Anforderungen, die vor Allem in Vereinen und dem Leistungssport vorhanden sind, können ein negativer Prädiktor für den Grad der späteren körperlichen Aktivität sein.

Bei Jugendlichen kommt durch die Pubertät vor Allem der Aspekt des Gewichtsmanagements hinzu, der durch die direkte Konkurrenzsituation mit Gleichaltrigen, wie sie zum Beispiel in einem Verein besteht, eher zu einer zusätzlichen psychischen Belastung führt. In dieser psychisch ohnehin sensiblen Phase sollten Jugendliche einen geschützten, sicheren Raum haben, in dem sie ihre Identitätskonflikte durchleben können. Ein auf Konkurenz und Leistungsdruck sowie Gruppenzwang basierendes System ist hierfür nicht das beste Umfeld. Ein neuer Trend ist die Darstellung der Erfolge und körperlichen Fitness in sozialen Netzwerken, die sich zum Teil genau auf diese Aspekte spezialisiert haben. Hier ist eine selektive, kontrollierte Darstellung möglich. Es werden also eher individuell Erfolge erarbeitet und diese dann zu einem späteren Zeitpunkt einem ausgewählten Kreis mitgeteilt. Dies weißt vielleicht auch auf einen Trend hin, der Vereine weniger relevant für Kinder und Jugendliche macht, da diese die soziale Einbindung nun auch auf andere, für sie nützlichere und sichere Art und Weise erfahren können.

Negative Einflüsse von Vereinssport

Wie oben beschrieben, könnte es sein, dass positive Aspekte wie soziale Unterstützung durch negative Aspekte wie starken Konkurrenzkampf und Peer-Pressure in ihren positiven psychischen Effekten neutralisiert werden. Aber auch auf der körperlichen Ebene gibt es gegenläufige Verhaltensweisen, die durch die Kultur in Sportvereinen gefördert werden, die den gesundheitsförderlichen Aspekten entgegenstehen. Generell finden Studien bei Sporttreibenden einen Rückgang der Wahrscheinlichkeit, schwerwiegende oder tödliche Erkrankungen zu erleiden. Auch bei Übergewicht hilft sportliche Aktivität, die negativen Effekte auf die Gesundheit zu lindern. Auch in psychischer Hinsicht zeigen Studien, dass die Gefahr an psychischen Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen zu erkranken, durch sportliche Aktivität gesenkt wird.

Da rund die Hälfte aller sportlich Aktiven in Vereinen ihrem Hobby nachgehen, scheint dies den Vorwürfen gegen über dem Vereinssport entgegenzustehen. Jedoch könnte es sein, dass es sich bei den negativen Einflüssen um Langzeiteffekte handelt und dass die positiven Effekte durch den Sport sehr viel höher wären, wenn eine andere Kultur in den Vereinen herrschen würde. Das Hauptproblem der Sportvereine scheint nämlich vor Allem der enorme Alkoholkonsum der Jugendlichen zu sein – dies zeigt zumindest eine aktuelle Studie mit über 1500 Kindern und Jugendlichen aus einer deutschen Stadt. So sollen die Jugendlichen laut Studienergebnissen einen sehr viel höheren Alkoholkonsum aufweisen, der sich jedoch nach dem Austritt aus dem Verein wieder verringert. Dies weißt auf den direkten Einfluss der Vereinskultur hin. Im Rahmen der Vereinstätigkeit sollen auch für die jugendlichen verbotene Substanzen wie hochprozentiger Alkohol konsumiert werden.

Dies kann natürlich sehr schädlich für die Jugendlichen sein, da in dieser sensiblen Phase der Entwicklung viele Weichen für das spätere Leben gestellt werden und ein hoher Drogenkonsum negative Effekte auf verschiedene Bereiche des Lebens, der Psyche und die Gesundheit hat. Die in Studien gefundene Korrelation zwischen kognitiver Fähigkeit und sportlicher Aktivität wird hierdurch sicher geschmälert. In der neuen Studie wurde jedoch der Befund der erhöhten sozialen Unterstützung durch den Verein und die damit verbundene bessere Schulleistung bestätigt. Es zeigt sich also zumindest die Volksweisheit zu bestätigen, wonach Alkohol Freundschaft stiftet.

In diesem Bereich scheint es jedoch noch differenziertere Studien zu benötigen, um die verschiedenen widersprüchlichen Ergebnisse in Einklang zu bringen und ein ganzheitliches Bild zu erhalten. Bis jetzt kann Sport, auch in Vereinen, nicht seine positive Wirkung auf viele verschiedene Aspekte des Lebens abgesprochen werden. Vielleicht kommt es jedoch auf die Auswahl der Sportart und der Kultur und Atmosphäre des Sportvereins ein, wobei den Eltern sicherlich auch eine gewisse Verantwortung zukommt.

 

5 Tipps gegen Winter Blues

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Kurze Tage, nass-kaltes Wetter und ein wolkenverhangener Himmel – das ist das Rezept der Natur für den Winter Blues, auch bekannt als Winterdepression. Diese kommt sogar in den beiden anerkannten Klassifikationssystemen für psychologische Störungen, dem DSM-V und dem ICD-10 vor und heißt im Fachjargon „saisonal abhängige Depression“.

Fast keiner ist ganz davor geschützt, denn wenn es draußen dunkel, kalt und nass ist, hat das fast immer Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Im Sommer, wenn die Sonne scheint und die Thermometer Temperaturen weit jenseits der 0 Grad anzeigen, geht es uns einfach besser. Um dem Winter dennoch ein Schnippchen zu schlagen, hier zehn Tipps, wie Sie dem Winter Blues entkommen.

Sauna

Oft ist uns im Winter einfach kalt und wir sehnen uns nach Wärme. Die gibt es gegen kleines Geld in fast jeder Badeanstalt in unserer Nähe. Nach 80-90 Grad Hitze für 10-15 Minuten folgt der Sprung ins eiskalte Nass – das bringt den Kreislauf in Schwung und ist gut für die Durchblutung.

Danach wird das Ganze in der Regel noch einmal wiederholt. Nach einem Saunagang fühlt man sich wohlig warm und meist ein bisschen müde. Die Finnen, die die Sauna erfunden haben, wissen einfach, was gut ist im Winter. Schließlich ist er fast nirgends auf der Welt so lang wie im hohen skandinavischen Norden.

Heißer Tee

Das wohl einfachste Rezept gegen Kälte und außerdem gut für Hals und Nase: Eine heiße Tasse Tee. Die ist mit Wasserkocher und Teebeutel schnell gemacht und sorgt für wohlige Wärme von innen. Das wirkt meist sogar besser, als die Heizung hoch zu drehen und hilft so Heizkosten zu sparen.

Die Tasse Tee ist außerdem gesünder, da sie unsere Atemwege befeuchtet, statt sie wie Heizungsluft auszutrocknen. Vormittags kann man zu schwarzem oder grünem Tee greifen, da diese Koffein enthalten. Nachmittags und abends sollte man eher zu gesunden und wohl schmeckenden Kräutermischungen greifen, so dass man abends auch gut schlafen kann.

Vitamin D

Im Sommer bilden unsere Körper durch die viele Sonne meist selbst genügend Vitamin D. Dies ist wichtig bei der Bildung von Calcium und somit für gesunden Knochen mitverantwortlich. Doch woher Vitamin D nehmen, wenn die Sonne sich für ein paar Monate rar macht? Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, die natürliches Vitamin D ersetzen sollen.

Der Nutzen dieser in Drogerien erhältlichen Präparate ist jedoch umstritten. Eine Alternative ist es auf die Sonnenbank zu gehen und dem Körper eine Dosis UV-Licht zu verpassen. In kleinen Dosen kann dies gesundheitsfördernd sein, sollte aber auf keinen Fall übertrieben werden. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt oder Hautarzt.

Sport

Im Winter fällt es uns schwerer, die Motivation zu finden, um das Haus zu verlassen. Trotzdem sollte man gerade im Winter Sport treiben. Wer die Kälte scheut, kann sich die Indoor-Angebote der örtlichen Sportvereine und Fitnesscenter ansehen, aber manchmal ist es auch das einfachste, sich die Sportschuhe und warme Sachen anzuziehen und eine Runde joggen zu gehen. Tipp: Am besten feste Zeiten dafür einplanen und andere Menschen mit einbeziehen, um sich gegenseitig zu motivieren.

Früchte

Um uns vor einer Erkältung und mieser Stimmung zu schützen, ist es ratsam viele Früchte zu sich zu nehmen. Die enthalten viele Vitamine und schmecken einfach lecker. Im Winter ist der Griff zu Zitrusfrüchten ratsam, da diese viel Vitamin C enthalten, das uns vor Erkältungen schützt.

Lance Armstrong - Warum setzen Profis Doping ein?

Sport, der natürliche Stimmungsaufheller


Doping ist im Radsport weit verbreitet, wie nun auch der Fall Lance Armstrong zeigt. Auch in der Vergangenheit war Doping immer wieder ein Thema. Unzählige Radprofis wurden bereits bei der unerlaubten Leistungsförderung erwischt. Doch was macht Doping eigentlich in psychischer Hinsicht aus?

Das wichtigste in Kürze

Gerade im Profisport geht es um viel Geld. Wer gut verdienen möchte, der muss daher auf den vorderen Plätze vertreten sein. Die Angst vor dem Verlieren ist dementsprechend groß. Dies ist sicherlich auch ein Grund, weshalb die Radfahrer mit der künstlichen Leistungssteigerung beginnen. Zugleich besteht allerdings auch eine Unklarheit darüber, ob die Konkurrenten dopen. Zwar wird dies im Radsport noch immer als offenes Geheimnis behandelt, wirklich wissen können es die Radfahrer allerdings nicht. Doping scheint für die Athleten daher die bestmögliche Wahl zu sein ihre Leistung zu optimieren.

Wird der Fahrer nicht erwischt, dann winken ihm Siege, die sich direkt auf die finanziellen Möglichkeiten niederschlagen. Nicht nur die Radprofis selbst ziehen Doping durchaus in Erwägung. Auch die Trainer der Teams diskutieren immer wieder darüber, wie einige Fahrer betonen. Dies führt dazu, dass ganze Teams zu diesen Mitteln greifen. Dies mag auch die logische Konsequenz eines internen Konkurrenzkampfes sein, der in Sportteams durchaus vorhanden ist. Grundsätzlich gibt es daher drei Komponenten, die zum Doping führen. Die persönliche Komponente ist die Angst vor dem Verlieren, die situative Komponente ist der Wettstreit und die damit verbundene Ungewissheit. Schließlich sind noch Umwelteinflüsse vorhanden, wie beispielsweise der Druck der Sponsoren oder der Trainer. Alle drei Komponenten führen schließlich dazu, dass der Sportler Doping als mögliche und wahrscheinlich sogar einzige Option sieht.

Psychologie des Dopings

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Doping begünstigen. Vor allem wenn es als Teil des normalen Trainingsalltags gesehen wird, ist der Griff zu den Substanzen leicht getan. Gesellschaftliche Normen werden einfach außer Kraft gesetzt und der Sportler sieht Doping als normalen Teil des Alltags an. Wird er nicht erwischt und hat Erfolg, dann ist die Hemmschwelle noch weit geringer und der Radfahrer lernt, dass Doping zum Erfolg führt. Zugleich regeneriert er sich wesentlich schneller und kann dem Druck wesentlich besser standhalten.

Wettbewerbsnachteile werden ausgeglichen und zugleich können die persönlichen und sportlichen Ziele weit schneller erreicht werden. Gefühle steigen hoch, die ohne Doping in keinem Fall in dieser Schnelligkeit realisiert werden könnten. Gerade diese Problematik löst einen Lerneffekt aus, der dann dazu führt, dass die Einnahme der Substanzen zur Normalität wird. Als rechtswidriges Verhalten wird dies nicht mehr eingestuft.

Einige Persönlichkeitsmerkmale können die Problematik noch unterstützen. Gerade selbstunsichere Personen sind gefährdet. Sie führen ihre Erfolge häufig auch auf das Doping zurück und sind davon überzeugt, dass sie ohne die Substanzen keinen Erfolg haben. Auch die Ängstlichkeit vor der Zukunft kann dazu führen, dass Dopingsubstanzen eingenommen werden. Viele Personen befürchten einen finanziellen Verlust, wenn sie den Trend zur künstlichen Leistungssteigerung nicht mitmachen. Die finanzielleUnabhängigkeit steht in diesem Zusammenhang ebenfalls im Mittelpunkt und auch die Suche nach einer besonderen Spannung kann schließlich zum Doping führen.

Der Einfluss der Industrie und der Sponsoren

Sicherlich spielt auch der Wandel in der Industriegesellschaft eine wesentliche Rolle. Das Idealbild vom erfolgreichen Mann führt schließlich dazu, dass die Sponsoren Erfolge sehen wollen. Die Sportindustrie hat sich in der Vergangenheit kontinuierlich ausgeweitet. Sponsoren nehmen – um ihr Werbebild und Image zu gestalten – nur erfolgreiche Fahrer unter Vertrag. Damit steigt der Druck und Doping wird, aus der Perspektive der Sportler, zum Muss, um ausreichend Gelder zu verdienen.

Noch höher wird der Druck dann, wenn bereits Erfolge eingetreten sind. Diese müssen gehalten werden. Dies erfordert allerdings, dass die Leistung gesteigert wird. Damit ist der Weg zum Doping verkürzt. Medikamente und verbotene Substanzen sind heutzutage nahe überall erreichbar. Ein Grund mehr, um das Doping zu betreiben, denn die Verfügbarkeit macht die Einnahme leicht.