Körpersprache: Was unsere Augen verraten

Körpersprache: Was unsere Augen verraten


Unsere Augen sind die Spiegel der Seele und sie nehmen wahnsinnig viele Signale der Umwelt auf. Deshalb ist uns Körpersprache auch während eines Gespräches wichtig. Wir schauen dem Gegenüber gerne in die Augen, denn die Augen können unglaublich gut Gefühle wiedergeben.
 
Beim Menschen ist das Weiße im Auge strahlender, als bei sonst einem Lebewesen. Auch die Augenbrauen sind sehr prägnant im Gesicht. Durch sie wird der Augenausdruck zusätzlich verstärkt. Jede Bewegung des Auges kann eine neue Information aussenden.

Vertrauenserweckende Körpersprache

Schaut uns jemand offen und direkt in die Augen, empfinden wir das als vertrauenserweckend. Verfolgen wir ein Gespräch mit den Augen, d. h., wir halten den Blickkontakt, zeigen wir Interesse. In einigen Kulturen ist es üblich, dass Frauen und Mädchen den Blick senken müssen. Die zeigt, dass sie sich dem Mann unterstellen. Starrt uns eine Person an, empfinden wir das als unheimlich.

Dass die Pupille auf Licht reagiert, ist allgemein bekannt. Aber die Pupille wird auch weiter, wenn das Auge etwas Angenehmes wahrnimmt. Menschen empfinden große Pupillen als sympathisch. Empfindet der Mensch sein Gegenüber als sehr sympathisch, erweitern sich die Pupillen.

Körpersprache: Was unser Mund verrät

Körpersprache: Was unsere Augen verraten


Unser Mund ist ein wichtiger Fokuspunkt für das Lesen der Körpersprache. Der Mund hebt sich optisch von der Gesichtshaut ab, und diesen Effekt verstärken Frauen gern mit Lippenstift. Der Mund kann viele Signale aussenden und ist immer in Aktion. Wir verziehen den Mund, um eine Stimmung zu zeigen, zu reden und zu kauen. Sind die Mundwinkel oben weiß jeder, dass wir lächeln. Sind sie nach unten gezogen, ist dies ein Zeichen von Traurigkeit. Die Stimmung der Menschen wird durch ein lächelndes Gesicht verbessert.

Falten verraten viel über Menschen

Wir wissen, dass ein strahlend lächelnder Mensch sich wahrscheinlich in bester Stimmung befindet und entspannt ist. Sind die Lippen jedoch zusammengepresst, zeugt dies eher von Unsicherheit und Nervosität. Schauen wir uns alte Menschen an können wir erkennen, ob dieser in seinem Leben eher eine Frohnatur oder ein Griesgram war. Die Faltenbildung ist hierfür ein Indiz.

Einige Gesten des Mundes sind international. Imitieren wir z. B. eine Gabel, die zum Mund geführt wird, weiß jeder auf der Welt, dass wir essen meinen. Der Zeigefinger auf den Lippen bedeutet dem anderen zu schweigen.

Die Nase – ein Multitalent

Die Nase ist für die Klimatisierung des Gesichtes zuständig. Tag für Tag reinigt sie ungefähr 10.000 Liter Luft und feuchtet sie an, damit die Luft beste Voraussetzungen für die Lunge hat. Die Nase kann gute von schlechten Gerüchen unterscheiden.

Eine gerümpfte Nase ist ein eindeutiges Zeichen für Ablehnung. Durch das Rümpfen sollen schlechte Gerüche fernbleiben. Holen wir tief Luft, wartet unser Gegenüber auf eine Reaktion. Bevor wir die Flucht ergreifen, atmen wir ebenfalls tief durch die Nase ein.

In früheren Zeiten galt die Luft des Atems als Heimat der Seele. Die Menschen hatten furchtbare Angst, dass die Seele entweichen kann, wenn sich ein Nieser ankündigt. Aus der damaligen Zeit stammen auch noch die Gesundheitswünsche nach dem Niesen. Eine große Nase beim Mann soll auf eine gute Potenz hinweisen. Bei Frauen sind eher kleine zierliche Nasen beliebt.

Die Nase ist also wirklich ein Multitalent und vollbringt Hochleistungen in der Mitte von unserem Gesicht. Auch sie kann einige Emotionen ausdrücken und signalisieren.

Körpersprache: Was unser Gesicht verrät

Körpersprache: Was unsere Augen verraten


Wer es beherrscht, die Körpersprache zu lesen, hat einen unschlagbaren Vorteil. Unser Gesicht erzählt eine ganze Menge, denn allein durch die Mimik können wir viele Informationen freigeben. Im Rahmen der Kommunikation ist das Gesicht ein starkes, wenn nicht sogar das wichtigste Werkzeug.

Unser Gesicht in Fokus

Wenn kleine Kinder Bilder von Gesichtern anschauen, reagieren sie stärker darauf, als auf andere Motive. Kinder können auch den Gesichtsausdruck der Eltern wunderbar deuten, das ist ja auch eine sehr wichtige Sache für die Kleinen.

Wenn wir uns nun ein Urteil über einen anderen Menschen bilden möchten, schauen wir ihm ins Gesicht. Das Gesicht beheimatet unsere Wahrnehmungsorgane wie Nase und Augen und die Reaktionen im Gesicht erscheinen uns ehrlich.

An der Steuerung der Sinnesorgane sind zwei Bereiche des Gehirns beteiligt. Zum einen wirkt das Stammhirn mit und zum anderen das limbische System. Das limbische System ist für die Bewertung von Informationen aus den Sinneskanälen zuständig. Diese Bewertung äußert sich in den uns bekannten Gefühlen (Angst, Ärger, Glück, Wut oder auch Ekel).

Die Bewertung löst in uns dann wiederum unser emotionales Befinden aus. Wir reagieren mit lächeln, wenn uns jemand Nettes begegnet, ohne dass wir uns groß Gedanken darüber machen müssen. Die Gesichtssprache wird von Menschen aller Nationalitäten verstanden. Das Gesicht eines anderen Menschen löst in uns emotionale Reaktionen aus, die den Verstand nicht brauchen.

Die Mimik verrät uns

Bereits im 17. Jahrhundert befasste sich Pfarrer Lavater aus der Schweiz mit der Deutung der Gesichtszüge. Er verfasste ein Werk zur Charakterdeutung. Das Studienfach „Ausdruckskunde“ war an zahlreichen Universitäten noch am Anfang des 19. Jahrhunderts zu finden. Aus wenn sich die Wissenschaft weiterentwickelt hat und viele alte Theorien widerlegt wurden, fasziniert die Gesichtssprache noch heute.

Unsere Gesichtsausdrücke werden von über 40 Muskeln gesteuert

In Kalifornien haben es Wissenschaftler geschafft, ein Einteilungssystem der Mimikveränderungen zu entwickeln. Wer die Mundwinkel angehoben, ist das z. B. Action Unit 12, gehen die Mundwinkel herunter, handelt es sich um Action Unit 15. Manchen Aktionen können auch eine Kombination aus verschiedenen Actions sein. Die Forscher gehen davon aus, dass bei allen Menschen gleiche Veränderungen der Mimik stattfinden für das gleiche Gefühl. Bei kontrollierten Personen fallen die Veränderungen entsprechend kleiner aus. Bei den Videoauswertungen fallen kleine Signale natürlich mehr auf. In einem persönlichen Gespräch nehmen wir ein kurzes Zucken oder Vibrieren eher unterbewusst auf.

Im Gesicht eines Menschen können wir viele Details finden, die etwas über seine Reaktionen und Emotionen aussagen. Mehr dazu könnt Ihr in den Artikeln zum Beitrag unserer Augen und unseres Mundes lesen.

 

Angeborene Mimik

Körpersprache: Was unsere Augen verraten


Alle Menschen sind verschieden. Sie sind sich allerdings in vielen Aspekten auch sehr einig. Das gilt nicht nur für unsere Auffassung von menschlichen Grundrechten. Es gilt insbesondere für die uns als Erbe mitgegebenen gemeinsamen menschlichen physischen und psychischen Strukturen und für bestimmte Verhaltensweisen. In einem Interview mit der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Psychologie heute“ gibt der amerikanische Anthropologe und Psychologe Paul Ekmann Einblick in einige Erkenntnisse aus seinem Spezialgebiet, der nonverbalen Kommunikation- Im Besonderen der Mimik.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Wallace V. Friesen entwickelte Ekmann das sogenannte „Facial Action Coding System“ (FACS). Es ermöglicht, anhand der Bewegung einzelner Gesichtsmuskeln mimische Ausdrücke zu beschreiben. Wie die Studien des Wissenschaftlers ergaben, sind bestimmte Formen des mimischen Ausdrucks allen Menschen genetisch mitgegeben. Er definiert mit Fröhlichkeit, Wut, Ekel, Furcht, Verachtung, Traurigkeit und Überraschung die grundlegenden Emotionen. Ihr unbewusst gesteuerter Ausdruck ist im Prinzip bei allen Menschen gleich. Es gibt lediglich kulturbedingte Unterschiede in der Intensität der Mimik. Auch von Geburt an blinde Menschen, die also keine Möglichkeit des Lernens durch Nachahmung hatten, drücken die Basisemotionen in gleicher Weise aus wie Sehende. Für den geübten Beobachter und Interpreten wie Ekmann zeigen sich dabei deutlich erkennbare Anzeichen der Gemütsverfassung auch dann, wenn die betreffende Person diese zu unterdrücken versucht.

Es sind sogenannte „Mikroexpressionen“, wie das kurze Zucken eines bestimmten Muskels im Gesicht oder das kaum wahrnehmbare Aufeinanderpressen der Lippen, die verraten, was in einem Menschen vorgeht. Unbewusst werden solche Zeichen von jedem registriert. Sie lassen uns intuitiv erkennen, wenn jemand etwas – in diesem Fall eine Emotion – verbergen will. Doch bewusst können nur Menschen solche Signale erkennen und deuten, wenn sie ein entsprechendes Training absolviert und so die nötige Aufmerksamkeit und Erfahrung gewonnen haben. Es lohnt sich also, sich der eigenen Intuition zu öffnen und diese ernst zu nehmen. Auch das kann man übrigens durchaus trainieren.

 

Das Darwin-Experiment

Körpersprache: Was unsere Augen verraten


Egal was wir empfinden, unser Gesicht spiegelt unsere innersten Emotionen wieder. Der berühmte Forscher und Vater der Evolutionstheorie Charles Darwin erkannte schon früh, dass der Ausdruck des menschlichen Gesichts offenbar überall auf der Welt richtig erkannt und verstanden wird.

Ob wir als Mensch Wut, Trauer oder Glück empfinden, zeigt sich deutlich anhand unserer Mimik. Um das Ergebnis seiner Beobachtungen zu beweisen, entschloss sich Darwin zu einem ebenso originellen wie neuartigen Experiment.

Das Grimassen Experiment 

Um seine Theorie zu beweisen, veranstaltete Darwin vor über 140 Jahren bereits ein Grimassen Experiment. Er lud Gäste zu einem Dinner ein und zeigte ihnen im Laufe des Abends eine Reihe von Fotos. Die Bilder zeigten Menschen, die mittels einer Elektrode und elektrischem Strom gereizt wurden.

Der Stromreiz rief bei den gezeigten Versuchspersonen die unterschiedlichsten Gesichtsausdrücke hervor. Darwins Besucher beschrieben daraufhin die Emotionen, die sie in den Grimassen erkannten. Das Erstaunliche dabei war, dass die Befragten in ihrer Interpretation der gezeigten Gefühle sehr oft übereinstimmten.

Der Gesichtsausdruck als Spiegel der Emotionen

Darwin schloss daraus, dass unsere Gefühle einen, für uns nicht zu kontrollierenden, Einfluss auf die Gesichtsmuskeln haben. Daher ist es für unsere Mitmenschen relativ einfach, den augenblicklich vorherrschenden Gemütszustand zu erkennen. Im Jahre 1872 erschien Darwins Werk „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren“. Darin führt er aus, dass die Bewegungen der menschlichen Gesichtsmuskeln scheinbar angeboren sind. Seiner Auffassung nach kann dies nicht erlernt sein, denn alle Menschen erkennen sie, ohne Rücksicht auf Herkunft oder kulturellen Hintergrund.

Die Wiederholung des Experiments

Allerdings führte Darwin sein Experiment nur mit 24 Menschen durch. Um die Theorie stichhaltig zu machen, müsste man den Versuch mit einer größeren Anzahl von Versuchspersonen wiederholen. Dies wurde nun an der Universität von Cambridge gemacht. Es wurden dieselben Fotos benutzt, allerdings wurden diese via Internet 18.000 Menschen gezeigt.

Das Ergebnis war verblüffend, denn die Aussagen über den Gemütszustand der gezeigten Person stimmten heute wie damals meist überein. Der einzige Unterschied zu dem Experiment im 19. Jahrhundert war der, dass Darwins Gäste für die Interpretation der Fotos ein anderes Vokabular benutzten. So bezeichnen sie einen Gesichtsausdruck als „hart“ und „unnachgiebig“, wogegen der gleiche Ausdruck heute eher als „gelangweilt“ interpretiert wird.

Fazit

Dies zeigt, dass offenbar ein nicht unerheblicher Teil der menschlichen Kommunikation auf nonverbaler Ebene abläuft. Diese universelle Sprache ermöglicht es uns, Emotionen überall auf der Welt richtig zu deuten. Zu allen Zeiten innerhalb der Menschheitsgeschichte war diese Eigenschaft überlebenswichtig. Denn auch wenn man die Sprache des Gegenübers nicht versteht, lässt sich anhand dieses Gesichtsausdrucks eine mögliche Gefahr rechtzeitig erkennen.

Die Forscher der Universität Cambridge haben bewiesen, dass Darwin mit seinem Experiment die Zusammenhänge zwischen der menschlichen Mimik und den ausgedrückten Emotionen richtig erkannt hat. Es lohnt sich also, nicht nur auf das zu hören, was ein Mensch sagt, sondern auch darauf, wie sein Gesicht dabei reagiert. So lassen sich Unsicherheiten oder gar Lügen oft anhand des Gesichtsausdrucks oder der Körpersprache erkennen.

Alles, was der Mund nicht sagen kann oder sagen will, sagt die Mimik. Da niemand wirklich Einfluss auf seinen Gesichtsausdruck hat, sagt dieser mehr als tausend Worte.

Wie man erkennt, wenn jemand lügt?

Körpersprache: Was unsere Augen verraten


„Du brauchst mir gar nichts vorzumachen. Ich sehe doch, wenn Du lügst.“ Das ist eine Standardaussage vieler Eltern ihren Kindern gegenüber, die auch gern in Partnerschaften eingesetzt wird, jeweils meist prophylaktisch, zur Einschüchterung. Aber kann man wirklich erkennen, wenn ein anderer lügt? – Die Antwortet lautet: Im Prinzip schon.

Doch ist es nicht so einfach, wie manche glauben. Wenn wir bewusst die Unwahrheit sagen, löst das in uns ein Schuldgefühl aus, das sich anderen anhand winziger Verhaltensmerkmale mitteilt. Ein Beispiel, auf das gern zurückgegriffen wird, um das Prinzip zu verdeutlichen, ist die Stellungnahme des damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Bill Clinton, zu den 1998 gegen ihn erhobenen Anschuldigungen, ein sexuelles Verhältnis zu Monica Lewinski, einer Praktikantin im Weißen Haus, unterhalten zu haben.

Vor laufender Kamera bestritt Clinton diesen Umstand – und sagte damit die Unwahrheit. Die Aufnahme zeigt deutlich, wie er die Augen niederschlägt, als er diese Aussage macht. Eine unbewusste Reaktion seines Körpers, der Versuch, dem Blick der Kamera und damit der amerikanischen Bevölkerung auszuweichen, um seine Lüge zu verbergen.

Wer jetzt allerdings annimmt, diese Reaktion sei so auf alle Menschen und Situationen zu übertragen, der irrt. Zum einen weiß ein guter (um nicht zu sagen: professioneller) Lügner durchaus den Schein der Redlichkeit zu erwecken, zum anderen sind die Körpersignale, die auf eine Lüge hindeuten, auch individuell verschieden. Man muss einen unbekannten Menschen zunächst bei einer Lüge sehr genau beobachten, um später erkennen zu können, dass sich die Anzeichen wiederholen, er also die Unwahrheit sagt. Anders ist das mit Menschen, die einem nahestehen und deren Verhalten man gut einschätzen kann.

Hier werden unterbewusste Abweichungen ebenso unterbewusst registriert, woraus sich das Empfinden ableitet, etwas sei mit der Aussage des anderen nicht in Ordnung. Das ist das, was wir „Intuition“ nennen: die Auswertung der vielen unbewusst wahrgenommenen Signale unserer Umwelt. Frauen, so haben Forschungen ergeben, besitzen dabei im Vergleich zu Männern eine wesentlich höhere Sensibilität. „Weibliche Intuition“ ist also durchaus eine ernstzunehmende Größe innerhalb unserer Kommunikation. Das heißt, um auf den Ausgangspunkt unserer Ausführungen zurückzukommen: Die Behauptung, man würde beim Lügen ertappt werden, kann durchaus der Realität entsprechen. Insbesondere, wenn sie von einer Frau kommt.