Fibromyalgie - psychische oder physische Erkrankung?

Fibromyalgie – psychische oder physische Erkrankung?


Etwa drei Millionen Deutsche sind betroffen: Fibromyalgie. Schmerzen an wechselnden Stellen, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit – aber keine echte Diagnose. Häufig werden die Erkrankten – selbst von ihrem Arzt – nicht ernst genommen und als Hypochonder und eingebildete Kranke abgestempelt. Dass vier bis sechs Mal mehr Frauen als Männer betroffen sind, stützt diese These in den Augen der Zweifler.

Was genau ist das Fibromyalgie-Syndrom (FMS)?

Fibromyalgie wird auch als Faser-Muskel-Schmerz bezeichnet. Sie ist eine chronische und bisher leider noch nicht heilbare Erkrankung. FMS zeichnet sich durch Schmerzen an unterschiedlichen, unter Umständen auch wechselnden Stellen aus. Das betrifft die Muskulatur, den Rücken und die Bereiche um die Gelenke und Rückenschmerzen. Oft besteht auch eine Druckschmerzempfindlichkeit. Dazu kommen noch Begleitsymptome wie unter anderem Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrations- und Antriebsschwäche, oder auch Wetterfühligkeit.

Hände, Füße und Gesicht können anschwellen. Gut ist allerdings, dass, selbst wenn die Fibromyalgie jahrelang besteht, sie keine Schäden an Muskeln, Gelenken und Bändern hinterlässt. Die Diagnose, wie auch die medizinische Einordnung ist schwierig. Typischerweise lassen sich keine krankhaften Befunde nachweisen. Es handelt sich dabei also weder um eine Entzündung noch um Rheuma. Fibromyalgie ist auch keine Stoffwechselkrankheit, aber auch keine rein psychische Erkrankung, wie oft angenommen wird. Der Weg zur FMS-Diagnose umfasst oftmals mehrere Jahre. Doch jetzt gibt es erstmals Hoffnung. In einer Studie wurde erstmals ein Nachweis für Fibromyalgie erbracht.

Eine Studie erbringt ersten Nachweis

Die Neurologinnen Nurcan Üçeyler und Claudia Sommer der Bayerischen Julius- Maximilians-Universität Würzburg haben in einer Studie mit insgesamt 35 Probanden festgestellt, dass Schäden an den kleinen Nervenfasern für die Schmerzen am ganzen Körper verantwortlich sind. 25 der Probanden litten an einer Fibromyalgie-Erkrankung. Zehn Probanden waren depressiv, aber schmerzfrei. Diese Symptome werden ebenfalls häufig in Zusammenhang mit FMS genannt. Die Probanden wurden mit drei Testverfahren untersucht: Die quantitative sensorische Testung bestimmt unter anderem Wahrnehmungs- und Schmerzschwellen von Kälte- oder Wärmereizen der kleinen Nervenfasern. Ein weiteres Testverfahren gibt Auskunft über die elektrische Erregbarkeit der Nervenfasern. Zusätzlich werden Hautproben unter dem Mikroskop untersucht.

 „Diese drei Methoden sind somit objektive Verfahren, die sich bei der Beurteilung der kleinen Nervenfasern ergänzen und deren mehrdimensionale Analyse erlauben“, sagt Nurcan Üçeyler. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass bei Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom die kleinen Nervenfasern eindeutig geschädigt sind. Sie reagierten deutlich schwächer auf Temperatur-und Schmerzreize. Unter dem Mikroskop konnten die Neurologinnen feststellen, dass die Anzahl der kleinen Fasern deutlich reduziert ist. Die depressiven, schmerzfreien Probanden übrigens zeigten ähnliche Reaktionen wie die gesunde Kontrollgruppe. Die Frage weshalb die Betroffenen bei weniger und schlechter leitenden Nervenfasern mehr Schmerzen haben, ist allerdings nach wie vor ungeklärt. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Nervenzellen nicht sofort absterben. Claudia Sommer meint dazu: „Auf dem Weg von der gesunden zur toten Nervenfaser kann es aber sein, dass die kranke Faser überaktiv ist”. Das ist laut Aussage der Wissenschaftler nur ein kleiner Baustein auf dem Weg von der Diagnostik bis zur Heilung. Viele Fibromyalgie-Patienten sind erleichtert und erhoffen zukünftig durch den Nachweis einer organischen Ursache eine Entstigmatisierung und psychische Entlastung.

 

Weißes Rauschen als Symptom bei Schizophrenie?

Fibromyalgie – psychische oder physische Erkrankung?


Das sogenannte weiße Rauschen, das Schizophrenie-Patienten das Leben schwer macht, ist bislang noch nahezu unerforscht. Es deutet allerdings auf eine Überbelastung im Gehirn hin. Eine Studie hat sich diesem Symptom nun angenommen und hofft die psychische Erkrankung Schizophrenie dadurch verständlicher zu machen.

Die Studie im Detail

Die Forscher der Columbia University bezogen 36 Probanden in ihr Experiment mit ein. 18 von ihnen wiesen eine Krankheitsgeschichte auf, die auf Schizophrenie schließen lässt, und die zweite Hälfte war frei von diesen Symptomen. Beide Gruppen wurden an einen Hirnscanner angeschlossen, der die Arbeitsweise ihres Arbeitsgedächtnisses ermitteln sollte. Die Probanden wurden nun angehalten Aufgaben zu lösen, währenddessen ihre Hirnaktivität gemessen wurde.

Ihnen wurden dafür vier Worte angezeigt, zwei in blauer und zwei in roter Schrift, die sie für kurze Zeit in ihrem Arbeitsgedächtnis speichern sollten. Erst nach ein paar Sekunden wurde ihnen mitgeteilt, ob sie sich lediglich die blauen oder roten Begriffe merken sollten. Die anderen beiden Begriffe könnten sie wieder vergessen.

Der ventrolaterale präfrontale Kortex, das Arbeitsgedächtnis, welches aktuelle Informationen und Gedanken speichert, war für die Forscher von besonderem Interesse. Bei gesunden Menschen ist diese Hirnregion besonders aktiv. Gesunde verarbeiten und behalten Informationen im Arbeitsgedächtnis besonders gut. Nach dem Aufruf zwei Begriffe zu vergessen, nahm die Arbeit dieses Hirnbereichs bei den gesunden Probanden aufgrund der Entlastung ab, während sie bei Schizophrenie-Patienten zunahm. Die Folge war, dass sie die vier Begriffe nicht voneinander unterscheiden konnten und auch das gezielte Vergessen nicht möglich war.

Überlastetes Arbeitsgedächtnis

Die Ergebnisse der Studie um die Forscherin Teal Eich zeigen, dass an Schizophrenie Erkrankte keinen Filter in ihren Gedächtnisregionen besitzen, sodass sie nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen unterscheiden können. Dies führt zur Überbelastung einiger Hirnarreale und dem Symptom des „Rauschens“. Könne man diese Überbelastung auf eine Überversorgung von Botenstoffen zurück führen, könnten aus diesen Erkenntnissen neue therapeutische Maßnahmen entwickelt werden, die den Schizophrenie-Patienten dienlich sein könnten.

 

Psychose: Das Krankheitsbild

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Bei allen psychischen Erkrankungen gibt es eine Fülle von Ausprägungen. Dies trifft ganz besonders auf das Krankheitsbild der Psychose zu. Hier können fremdartige oder beängstigende Erfahrungen einen Krankheitsschub auslösen. Es kann in der Folge zum Verlust der Orientierung, Trugwahrnehmungen oder Wahnvorstellungen kommen. In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben Ärzte und Forscher viele Schritte unternommen, um die Krankheit und ihre Entstehung besser zu verstehen.

Wie entsteht eine Psychose?

Wie bei den meisten psychischen Erkrankungen spielen sowohl die Persönlichkeit als auch persönliche Erlebnisse eine große Rolle. Jeder Mensch reagiert auf eine Situation anders. Was bei jenem nur zu einem mehr oder weniger ausgeprägten Unwohlsein führt, löst bei einem entsprechend veranlagten Menschen eine seelische Störung aus.

Viele Menschen sind eher ängstlich veranlagt und neigen schnell dazu, anderen eine böse Absicht zu unterstellen. Andere neigen dazu, zufällige Ereignisse auch sich zu beziehen.  Studien haben ergeben, dass junge Menschen eher dazu neigen diese Krankheitsform zu entwickeln, eine Psychose kann sich aber auch zu einem späteren Zeitpunkt entwickeln.

Stress als Auslöser?

Eine anhaltende Stressbelastung kann das Entstehen einer Psychose fördern. Dazu kommen oft noch andere kritische Lebensereignisse. Der Betroffene ist nicht in der Lage, diese Krisen mit seinen vorhandenen psychischen Möglichkeiten zu bewältigen. Dies wird auch als „Vulnerabilitäts-Stress-Hypothese“ bezeichnet. In vielen Fällen sind es auch Drogen oder Rauschmittel, die eine Psychose auslösen. Bei den Forschern hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine Psychose langsam entsteht. Dabei gibt es wichtige Warnsignale, die jeder Angehörige oder Freund wahrnehmen sollte:

  • Der Betroffene zieht sich immer mehr zurück
  • Er oder sie hat Probleme, seine Rolle im Beruf oder im täglichen Leben zu erfüllen
  • Menschen mit Psychosen entwickeln oft eine Art magisches Denken
  • Es entstehen Wahrnehmungsstörungen
  • Oft kommt es auch zu einem regelrechten Gedankenjagen

Werden diese Signale übersehen, kann es zu einer zweiten Akutphase kommen. Während dieser treten dann Symptome wie verwirrtes Denken, Halluzinationen oder wahnhafte Überzeugungen auf. Kommt es zu dieser Akutphase, ist meist eine stationäre psychiatrische Behandlung erforderlich. Sie dient nicht nur dem Schutz der Umwelt, sondern in erster Linie dem Schutz des Patienten. In der anschließenden Remissionsphase bilden sich die Symptome der Akutphase zurück. Andere bleiben weiterhin bestehen, wie etwa Mängel in der Konzentration, Gedächtnisstörungen oder gewisse Antriebsstörungen. Hier helfen Konzentrationsübungen und andere multimodale Programme.

Wo liegen die Ursachen einer Psychose?

Laut den neuesten Forschungen sind die Ursachen für die Entstehung einer Psychose in neurobiologischen Störungen des Gehirns begründet. Diese können durch vorgeburtliche oder perinatale Schädigungen ausgelöst werden. Es gibt aber auch eine gewisse genetische Veranlagung. All diese Störungen führen zu einer Veränderung in der neuronalen Architektur.

Die Behandlung einer Psychose

Die meisten psychotischen Erkrankungen sind heutzutage gut behandelbar. Um einen Rückgang der Symptome zu erreichen, verabreichen die Fachärzte moderne Neuroleptika. Erfahrene Psychotherapeuten vermitteln dabei wichtige Informationen über die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung der Krankheit. Die Patienten sind in der Lage, durch kognitive Verhaltenstherapie mit den für sie fremdartigen Erlebnissen umzugehen. Die Behandlung einer Psychose gehört in jedem Fall in die Hände von Experten, nur so besteht die Aussicht auf Erfolg.

Autismus

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Viele haben wohl schon einmal von der Diagnose Autismus gehört. Fragt man, wie sich die Krankheit äußert können doch nur wenige antworten. Die Krankheit, die statistisch gesehen mehr Jungen als Mädchen betrifft, wird zumeist schon im Kindesalter erkannt. Eine autistische Störung ist eine tiefgreifende Störung der Entwicklung. Der Psychologe Leo Kanner berichtete erstmals von der Störung. Das von ihm beschriebene Krankheitsbild tritt immer vor dem 3. Lebensjahr auf. Aufgrund dessen wird es auch als frühkindlicher Autismus bezeichnet. Eine leichtere Form des Autismus ist das Asperger-Syndrom.

Das Fehlen von gesellschaftlicher Interaktion und die Bildung der Sprache

Menschen, die an Autismus leiden, haben meist ein grundlegendes Defizit in der gesellschaftlichen Interaktion. Ihnen fehlt das Verständnis für die Gedanken und Gefühle anderer und oftmals ist das Einfühlungsvermögen stark begrenzt. Aufgrund dieses Unverständnisses halten sich Autisten häufig nicht an gesellschaftliche Normen und Regeln. Ebenso können sie nicht oder nur sehr schwer stete zwischenmenschliche Bindungen aufbauen. Ihnen fehlt das Interesse an ihrem Gegenüber und Blickkontakt wird von Betroffenen gescheut. Kinder spielen lieber allein und halten sich fern der anderen Kinder auf. Nur sehr selten verändern sie ihre Mimik oder lassen anhand derer ihre Emotionen erkennen. Sie versuchen Körperkontakt zu vermeiden und umgehen Umarmungen sooft es ihnen möglich ist. Stattdessen nehmen sie lieber Kontakt mit ihren anderen Sinnen auf, wie dem Riechen oder Tasten.

Autistische Kinder weisen oftmals Besonderheiten in ihrer Sprache auf. Da sie es möglichst vermeiden sich verbal zu äußern, entwickelt sich die Sprache verzögert oder gar nicht. Es ist typisch, dass sie bestimmte Wörter oder Wortgruppen wiederholen. Meist haben Autisten Schwierigkeiten mit dem Wort „ich“. Sie benutzen es nur sehr eingeschränkt und sagen stattdessen lieber „du“. Alles Gesagte verstehen sie grundsätzlich wörtlich, (ohne Ironie oder Humor). Anders als Gehörlose können sich autistische Menschen, haben sie nicht gelernt sich verbal zu äußern, kaum durch ihre Mimik und Gestik verständigen, da sie nicht in der Lage sind durch Imitation zu lernen oder eine Gefühlsregung auszudrücken.

Ein geregelter Alltag ist wichtig

Ein Autist liebt die Gleichförmigkeit des Alltags und die vielen kleinen Rituale in ihm. Das Schaukeln in der Sonne während man die Finger vor den Augen tanzen lässt. Anders als andere Kinder beschäftigen sich Kinder mit einem Frühkindautismus meist nicht Puppen oder Autos, sondern lediglich mit einem Teilaspekt derer – wie etwa dem Rad eines Autos. Rollenspiele mit diesen Spielzeugen sind ausgeschlossen. Das Beobachten von technischen Geräten oder fließendem Wasser ist für viele Autisten eine Lieblingsbeschäftigung, der sie mehrere Stunden am Tag widmen können.

Schizophrenie

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Für die meisten Menschen steht der Begriff Schizophrenie für eine „gespaltene Persönlichkeit“. Wörtlich übersetzt stimmt das auch, denn das griechische Wort „Schizo-Phreinie“ heißt so viel wie abgespaltene Seele. In Fachkreisen versteht man unter Schizophrenie jedoch keine multiple Persönlichkeitsstörung.

Ein an Schizophrenie erkrankter Mensch nimmt im Grunde zwei Wirklichkeiten wahr. Für ihn verschwimmt die reale Welt mit der Welt aus Sinneseindrücken und Wahnvorstellungen. Wer an Schizophrenie erkrankt ist, für den ist es kaum möglich, Reales und Irreales zu unterscheiden. In der Diagnostik unterscheiden Fachleute zwischen unterschiedlichen Symptomen und oft sehr eigenartigen Wahrnehmungen. Wobei sich die Symptome in positive und negative Symptome unterteilen lassen. Da die Symptome für die Umwelt recht irritierend sein können, dauert es in der Regel nicht lange, bis die Krankheit für alle sichtbar wird.

Positiv- und Negativsymptome

Innerhalb einer schizophrenen Erkrankung unterscheiden Ärzte und Therapeuten zwischen Positiv- und Negativsymptomen. Wobei die negativen Symptome schon lange vor den Positivsymptomen zu beobachten sind. Zu den negativen Symptomen gehören unter anderem Nervosität, Antriebsverlust und eine gewisse Willensschwäche. Neben den genannten Symptomen lassen sich häufig auch Schlafstörungen beobachten. Die Betroffenen verlieren oft auch sehr stark an Gewicht und ziehen sich auffällig von Freunden und sogar von der eignen Familie zurück.

Eine beginnende Schizophrenie geht oft auch mit Spracharmut und einer Vernachlässigung der Körperhygiene einher. In dieser Zeit werden die erkrankten Menschen meist sehr viel verletzlicher und empfindlicher. In der Regel leiden mehr Erkrankte an den Negativsymptomen. Tragisch ist zudem, dass sich diese medikamentös meist nur schwer behandeln lassen. Bei den Positiv- oder Produktivsymptomen sieht die Symptomatik ganz anders aus, sie treten meist nur in den akuten Phasen auf. In dieser Zeit erleben die Betroffenen oft Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Es kann sein, dass der Erkrankte Stimmen hört oder sich verfolgt fühlt. Viele von ihnen sehen Menschen, die überhaupt nicht da sind.

Typisch für eine Schizophrenie ist, dass viele Ereignisse aus dem Umfeld auf sich selbst bezogen werden. So werden lachende Menschen dahin gedeutet, dass sie den Erkrankten auslachen oder verspotten. Im Rahmen einer Schizophrenie empfinden die Betroffenen sich als Spielball außerirdischer oder magischer Mächte. Für sie läuft ihr Leben wie ein Film ab, auf dessen Handlung sie keinen aktiven Einfluss mehr haben. Darunter leidet auch die Wahrnehmung, sie fürchten oft, dass ihr Essen oder ihre Getränke vergiftet sind, und empfinden dies auch dadurch, dass ihr Essen oder ihre Getränke so schmecken.

Eigenartige Wahrnehmungen im Rahmen einer schizophrenen Störung

Bei einer Schizophrenie verschwimmt die Grenze zwischen der Umwelt und dem eigenen Ich. Symptomatisch dabei ist, dass die Erkrankten nicht mehr unterscheiden können, was von ihnen selbst stammt und welchen Einfluss ihre Umwelt auf sie hat. So kann es vorkommen, dass sie Angst haben, dass andere Menschen ihre Gedanken hören.

Schlimmer noch, dass sie nicht mehr selbst denken, sondern dass eine höhere Macht ihnen ihre Gedanken eingibt. Wie jede psychische Störung gehört auch die Schizophrenie unbedingt in die Hände erfahrener Ärzte. Anders als andere Krankheiten ist die Schizophrenie relativ auffällig und kann für die Betroffenen und ihre Umwelt eine große Belastung darstellen.

 

Hypochonder: Das Krankheitsbild

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Hypochonder werden oft als „eingebildete Kranke“ bezeichnet und dementsprechend belächelt. Es gibt wohl kaum eine psychische Störung, die so bekannt ist, wie die Hypochondrie. Dabei ist eine echte Hypochondrie eine ernst zu nehmende Störung und kann für den Betroffenen eine echte Qual bedeuten.

Die hypochondrische Störung zählt zu den sogenannten somatoformen Störungen. Typisch für das Krankheitsbild ist, dass der Betroffene über eine Vielzahl an körperlichen Beschwerden klagt und deshalb meist mehrere Ärzte aufsucht. In der Regel bleiben die Untersuchungen jedoch ohne Befund. Einen Zusammenhang von Psyche und Beschwerden lehnen diese jedoch meist ab.

Schließlich dreht sich alles nur noch um die vermeintlichen Krankheiten und die damit verbundenen Beschwerden. Diese Art der Störung ist auch unter dem Oberbegriff Psychosomatik bekannt. Der Begriff weist dabei auf den Zusammenhang von Körper (Soma) und der Psyche hin. Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich seelische Probleme hier in körperlichen Symptomen äußern.

Symptomatik

Bei einer echten Hypochondrie lebt der Betroffene in ständiger Angst an einer schweren Krankheit zu leiden. Dabei wird jede kleinste Veränderung im Körper sofort mit der Krankheit in Verbindung gebracht. Das Internet oder medizinische Fachliteratur dient dabei als ständige Informationsquelle für den Hypochonder. Auch die Versicherung des Arztes, dass keine ernste Krankheit vorliegt, kann den Hypochonder nicht von seiner Meinung abbringen. Ganz im Gegenteil, er vermutet dahinter eher eine bisher unbekannte Krankheit, oder glaubt, dass man ihm die Wahrheit einfach nicht sagen will.

Grundlagen und Ursachen

Psychologen vermuten einen Zusammenhang zwischen inneren Konflikten und Schuldgefühlen und der Entstehung der Krankheit. Um sich diesen Konflikten nicht stellen zu müssen, weicht der Hypochonder auf eingebildete Symptome aus. Oft ist die Art der Beschwerden sogar ein Hinweis auf den seelischen Konflikt. So können Augenprobleme darauf hindeuten, dass derjenige etwas nicht sehen möchte. Probleme mit dem Rücken zeigen möglicherweise eine Überlastung an. Die Beschwerden sind dabei ebenso vielfältig wie aussagekräftig. Ein erfahrener Therapeut kann den Zusammenhang zwischen den Beschwerden und der seelischen Ursache dafür erkennen.

Krankheitsverlauf

Eine Hypochondrie kann in jedem Lebensabschnitt auftreten, in der Regel beginnt sie jedoch im frühen Erwachsenenalter. Der Krankheitsverlauf wird schnell chronisch und führt zu einer dauernden Beschäftigung mit den vermeintlichen Beschwerden.

Wer ist von der Hypochondrie betroffen?

Der typische Hypochonder ist ein eher ängstlicher und vorsichtiger Mensch. Auch die Erziehung spielt dabei eine Rolle, meist hat ein Hypochonder sehr besorgte Eltern oder gibt bereits chronische Krankheiten innerhalb der Familie. Es ist aber auch denkbar, dass die Störung durch ein schmerzhaftes Ereignis im Leben ausgelöst wird. Wie etwa der Tod eine nahestehenden Menschen oder Ähnliches.

Therapie

Die Behandlung eines Hypochonders ist nicht einfach. Denn zunächst muss ja klargestellt werden, dass keine wirkliche Krankheit dahintersteckt. Da der Patient die negativen Befunde anzweifelt, liegt es am Fingerspitzengefühl des Arztes, ihn in die richtige Richtung zu lenken. Gelingt das nicht, wird der Hypochonder einfach den Arzt wechseln, weil er ihn entweder für unfähig oder für unaufrichtig hält. Die einzige Methode für eine erfolgreiche Behandlung ist, nicht auf die Beschwerden des Hypochonders einzugehen. Aber erst wenn es gelingt, dem Betroffenen eine psychologische Behandlung „schmackhaft“ zu machen, ist der Weg für eine Heilung frei.

 

Autismus: Das Krankheitsbild

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Autistische Menschen unterscheiden sich in ihrem Verhalten grundsätzlich stark von ihrer Umwelt. Auffällig ist, dass offenbar mehr Männer und Jungen unter dieser Krankheit leiden als Frauen und Mädchen. In der Regel wird Autismus meist bereits im Säuglings- und Kleinkindalter festgestellt.

Symptome

Autisten sind kaum in der Lage Blickkontakt zu ihren Mitmenschen aufzunehmen. Sie lächeln nicht und sprechen kaum, auch der körperliche Kontakt wird vermieden. Spricht ein Autist, so werden Worte oder ganze Sätze wiederholt, die Gespräche drehen sich meist um die andere Person und nicht um sich selbst.

Ein Merkmal des Autismus ist die Unfähigkeit, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen. Emotionen wie Traurigkeit sind für Autisten unbekannt. Sie sind nicht in der Lage Trost bei anderen Personen wie etwa den Eltern zu suchen. Autistische Kinder spielen lieber allein und entwickeln kaum Freundschaften. Eine weitere Auffälligkeit sind die immer gleichen Abläufe im Leben der Autisten. So dürfen sich etwa Wege nicht ändern und auch das Umfeld muss immer gleich bleiben. Auf Veränderungen wie etwa das Umstellen von Möbeln, reagieren Autisten sehr stark.

Diagnose

In den meisten Fällen wird die Diagnose Autismus schon im frühen Lebensalter gestellt. Wird eine autistische Störung vermutet, so gilt es zunächst, körperliche Erkrankungen auszuschließen. Dazu führt der Kinderarzt einen Seh- und Hörtest durch. Anhand der Reaktionen des Kindes, wie etwa fehlender Augenkontakt mit den Eltern, ist der Arzt in der Lage, die entsprechende Diagnose zu stellen.

Ursachen

Was die Ursachen für den Autismus betrifft, so sind sich die Fachleute nicht immer einig. Es wird jedoch vermutet, dass die Veranlagung zum Autismus vererbt wird. Oft ist es so, dass mehrere Geschwister betroffen sind, oder zumindest Auffälligkeiten im Verhalten vorliegen.

Es gibt Fälle, bei denen sich der Gehalt an Botenstoffen im Gehirn von gesunden Personen unterscheidet. Eine weitere Möglichkeit kann eine Störung in der Durchblutung des Gehirns sein. Zudem sind dann oft die Regionen des Gehirns nicht ausreichend entwickelt, in denen die sprachlichen Fähigkeiten oder das soziale Verhalten angelegt sind.

Eine Rötelinfektion während der Schwangerschaft erhöht das Risiko, ein autistisches Kind zu bekommen. Aber auch wenn ein genetisch vorbelastetes Kind psychisch vernachlässigt wird, kann sich eine Form des Autismus bilden.

Verlauf

Je jünger ein Patient ist, umso ausgeprägter ist die Krankheit. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Symptome des Autismus sich bessern oder sogar fast völlig zurückgehen. Dabei haben die Patienten, die unter dem sogenannten Asperger-Syndrom leiden die größten Chancen, ein selbstständiges Leben zu führen. Zwar schotten sie sich meist völlig von ihrer Umwelt ab, sind jedoch in der Lage, sich selbst zu versorgen.

Anders sieht es bei Menschen aus, die unter dem Kanner-Syndrom leiden. Diese erweiterte Form des Autismus zeichnet sich durch eine unzureichende geistige Entwicklung aus. Als Babys suchen diese keinen Blickkontakt zu den Eltern und schreien oft stundenlang völlig ohne Grund. Die Betroffenen mögen es nicht berührt zu werden und bleiben dabei ein Leben lang auf die Hilfe anderer angewiesen.

Aber nicht jeder, der an Autismus leidet, ist auf Hilfe angewiesen. Viele Autisten sind in der Lage, einen Beruf zu ergreifen und ein fast normales Leben zu führen.