Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Wer sich ehrenamtlich engagiert wird von seinen Mitmenschen oft als besonders hilfsbereit und liebenswert eingeschätzt. Dabei ist es egal, ob man sich für Kinder und Jugendarbeit, die Umwelt oder den Tierschutz, einsetzt. Viele engagieren sich freiwillig, um anderen zu helfen und ihnen etwas Gutes zu tun. Nun wurde jedoch anhand einer Studie festgestellt, dass Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen, nicht nur anderen Menschen, sondern auch sich selbst etwas Gutes tun.

Welche Studien gibt es zu ehrenamtlich engagierten Menschen?

Um dem Spektrum der Freiwilligenarbeit auf den Grund zu gehen führten drei Forscherinnen eine Studie durch. Später erschien das Ergebnis der Arbeit in dem wissenschaftlichen Fachmagazin JAMA Pediatrics, um die Forschungsergebnisse zu teilen und um auf die durchaus positiven Auswirkungen von ehrenamtlicher Arbeit aufmerksam zu machen. Für ihre Studie untersuchten sie kanadische Jugendliche. 106 Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 16 Jahren wurden von den Wissenschaftlerinnen in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe engagierte sich wöchentlich eine bis eineinhalb Stunden ehrenamtlich, indem sie Grundschulkindern bei den Hausaufgaben halfen und zusätzlich noch aktiv an der Gestaltung der Freizeit der Schulkinder beteiligt waren.

Die andere Gruppe sollte sich lediglich in eine Liste für ein Ehrenamt in der Zukunft eintragen, sich jedoch nicht aktiv engagieren. Das Ganze wurde über einen Zeitraum von rund zehn Wochen durchgeführt und die Jugendlichen wurden einmal vor und einmal nach der Durchführung des Experiments sowohl körperlich als auch geistig durch einen Psychologen untersucht. Bei der zweiten Untersuchung, nachdem die zehn Wochen vergangen waren,  konnten bei den Jugendlichen, die sich ehrenamtlich betätigten, lediglich positive Veränderungen festgestellt werden.

Wie helfe ich durch Freiwilligenarbeit nicht nur anderen sondern auch mir selbst?

Dass Freiwilligenarbeit einen positiven Effekt auf einen selbst hat, zeigte sich durch die Studie, die von den drei  Forscherinnen durchführt wurde. Generell kam heraus, dass ehrenamtliche Arbeit positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System des Menschen hat. Es zeichnete sich ab, dass die Jugendlichen, die ehrenamtlich tätig waren, einen niedrigeren Cholesterin-Spiegel aufwiesen als die Anderen. Zudem waren bei den ehrenamtlich tätigen weniger Entzündungsanzeichen und ein geringerer Body-Mass-Index zu finden. Besonders die Jugendlichen, die über sehr viel Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen verfügten, hatten das geringste Risiko auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wie kann man nun eine Verbindung zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit und der Gesundheit des Menschen herstellen?

Um eine Verbindung zwischen der Freiwilligenarbeit und der verbesserten Gesundheit der Jugendlichen zu sehen, muss man auf die Verbindung zwischen Körper und Geist eingehen. Laut den Forscherinnen verbessert die Freiwilligenarbeit schlechte Stimmungen und sogar Depressionen. Zudem hilft sie dabei, das Selbstwertgefühl zu steigern und dadurch selbstbewusster zu werden. Generell hat somit Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen nur positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Die Studie der drei Forscherinnen ist nicht die einzige, die das belegt. Schon einige Jahre zuvor wurden Studien zu diesem Thema durchgeführt, die diese These bestätigen. Eine andere Studie zeigte, dass anderen helfen das Risiko reduziert, an einer Erkrankung zu sterben. Und das reduziert sich noch viel mehr, wenn man selbst hilft, als wenn man nur die Hilfe von anderen in Anspruch nimmt.

 

Gesundheit im Alter: Zufriedenheit des Partners hält gesund

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Das Alter bringt oft seine Herausforderungen mit sich. Doch Verheiratete leben meist länger und gesünder. Denn nicht nur die eigene Zufriedenheit, sondern auch die des Partners bzw. der Partnerin, tragen zu einem gesunden Alter bei.

Zufriedenheit und Gesundheit sind von großer Bedeutung im Alter

Es ist keine überraschend neue Erkenntnis, dass glückliche Menschen in der Regel länger und gesünder leben als unglückliche. Das Glück stärkt das Immunsystem und soll Stress und Depressionen verhindern. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Zusammenhang. Der Gesundheitszustand von Senioren ist demnach besonders gut, wenn die Männer und Frauen mit sich selbst und dem eigenen Leben, aber auch der Partner, die Partnerin zufrieden sind. Zu diesem Schluss kommen Psychologen aus den USA. Für sie ist der Zusammenhang klar. Wenn Senioren mit einem glücklichen Partner zusammenleben, fördert das auch die eigene Gesundheit und das eigene Glück. Unwahrscheinlich dagegen ist, dass die eigene Gesundheit den Partner glücklicher macht.

Zufriedenheit des Partners

Im Wissen, dass der Partner zufrieden ist, verhindert ein für die Gesundheit abträgliches Verhalten, also z.B. den Konsum von Alkohol oder Drogen. Dazu werteten Wissenschaftler der Michigan State University und der Universität von Chicago in einer sechsjährigen Studie Daten von etwa 2.000 Ehepaaren aus. Die Teilnehmer waren zwischen 50 und 94 Jahre alt und gaben viermal Auskunft darüber, wie glücklich und zufrieden sie sich sehen. Dazu gehörten auch Angaben über chronische Erkrankungen, Beeinträchtigungen bei alltäglichen Tätigkeiten und die körperliche Aktivität.

Glück und Zufriedenheit fördern Gesundheit

Die statistische Auswertung dieser Daten zeigte, dass Menschen, die viel Glück und Zufriedenheit im Leben empfinden, im Durchschnitt gesünder sind. Unabhängig davon spielte auch zusätzlich das Glück des Partners und die Gesundheit eine wichtige Rolle. Bei den befragten Männern und Frauen  gab es dabei kaum Unterschiede. Im Bereich der chronischen Krankheiten gab es hier jedoch keinen Zusammenhang. Hier könnte der Grund sein, dass einige chronische Erkrankungen häufig verschiedene, mitunter angeborene und lange zurückliegende Ursachen haben. Damit beeinflusst eine chronische Erkrankung den Ehepartner weniger. Demnach spricht dieses Teilergebnis dafür, dass nicht die eigene Gesundheit der Grund für das Glück der Partner ist. Auch wenn die Studie das nicht belegt, ist doch wahrscheinlich anzunehmen, dass ein umgekehrter Einfluss von Ursache und Wirkung vorliegt. Glückliche Partner können nämlich auf sehr unterschiedliche Art die Gesundheit des Partners positiv beeinflussen. Dazu gehört etwa eine verstärkte Fürsorge, praktische Lebenshilfe und die Anregung zu einer gemeinsamen, gesunden Lebensweise. Negative Stimmungen von unglücklichen Partnern dagegen hemmen die Motivation und die Energie. Beides ist wichtig für eine gesunde Lebensweise.

Weitere Zusammenhänge

So zeigen die Ergebnisse der Studie auch, dass Krankheiten von Menschen mit der schlechten Stimmung oder dem fehlenden Lächeln des Partners zusammen hängen können. Noch ist aber nicht eindeutig geklärt, ob diese Zusammenhänge auch für jüngere Paare gelten. Außerdem muss in weiteren Studien geklärt werden, ob es hier auch weitere Zusammenhänge mit sozialen Beziehungen von Freunden, Nachbarn und Kollegen bestehen. In jedem Fall haben verschiedene Studien gezeigt, dass glückliche Senioren länger fit bleiben und langsamer mental und körperlich abbauen. Außerdem spielen weitere Lebensumstände wie Beruf, wirtschaftliche Situation und Bildungsstand eine Rolle für Glück und Gesundheit im Alter.

 

Konsum oder Abstinenz - Auswirkung von Alkohol auf Deine Beziehung

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Zu viel Alkohol ist schädlich für unsere Gesundheit – das ist klar. Welche Folgen kann der Alkoholkonsum oder die Abstinenz auf eine Beziehung haben?

Es scheint logisch zu sein

Wenn der Partner regelmäßig feiern geht und Alkohol konsumiert und man selbst stets abstinent bleibt, kann das auf Dauer nicht gut für die Beziehung sein. Aber ist das wirklich so? Um das herauszufinden untersuchte ein Team von der University of Michigan eine Langzeitstudie, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von älteren Menschen bezog. In der Studie wurden über 4850 verheiratete Teilnehmer unter anderem befragt, wie es bei ihrer Beziehung mit dem Alkoholkonsum aussieht.

Aus diesen Befragungen heraus konnte man klar erkennen, dass sich ähnliche Trinkmuster  positiv auf eine Beziehung auswirken. Wenn Paare sich beim Alkoholkonsum einig sind, verlaufen gemeinsame Abende reibungsloser und es entsteht weniger Streit. Bei Paaren, die unterschiedlich viel trinken wollen, kommt es oft zu Problemen. Der Partner der gerne viel trinkt zieht dann lieber alleine mit seinen Freunden los, da er sich sonst eingeschränkt fühlt. Das führt dazu, dass das Paar weniger Zeit miteinander verbringt und die Bindung schwacher wird. Wenn das Paar dann doch mal zusammen einen Abend verbringt und Alkohol vergossen wird, kommt es oft zu Streit oder schlechter Stimmung.

Ehemänner trinken laut der Studie mehr als Ehefrauen

Dafür beklagen sich mehr Frauen über die Beziehung, wenn sie Alkohol getrunken haben. Wichtig ist, dass man miteinander spricht. Wenn man einen unterschiedlichen Alkoholkonsum hat, sollte man versuchen das zu akzeptieren und Kompromisse zu schließen. So kann man an einem Abend zusammen ein paar Gläser trinken und am nächsten gar nichts. Wichtig ist, dass man es zusammen macht. Das schweißt zusammen und sorgt für eine gesunde Beziehung. Trotzdem sollte man beim Alkoholkonsum natürlich immer auf die eigene Gesundheit achten und sich nicht von anderen mitziehen lassen.

 

Gartenarbeit hilft Körper und Seele

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Gartenarbeit ist sehr beliebt. Das ist auch mehr als verständlich, schließlich ist man an der frischen Luft, man bewegt sich und hat das Gefühl etwas Gutes zu tun. Des Weiteren hilft Gartenarbeit gegen Burn-outs, Ängste und Depressionen.

Traumhaft schön, das ist wohl die passende Beschreibung der Mittelrhein-Klinik Bad Salzig bei Boppard. In dieser Klinik findest du den Garten der Sinne, in dem sich orangene Taglilien und gelbe Frauenmäntel befinden. Diese wunderschönen Pflanzen wehen im Wind und sind für das Auge ein echtes Highlight.

Wenn die Patienten der Klinik sich um das Unkraut kümmern, riechen sie ganz intensiv den Duft von Fenchel, Liebstöckel und Rosmarin. Herbert L. ist ein Patient und er atmet stets ganz tief ein, wenn er sich über dem Lavendel befindet. Der Bankangestellte sagt, dass er hier zur Ruhe kommt und es ihm sehr gut tut. Die Klinik ist auf onkologische und psychosomatische Rehabilitation spezialisiert und Herbert L. wird sich dort einige Wochen aufhalten. Er soll dort lernen, sich wieder voll und ganz entspannen zu können.

Frei von Druck etwas Schönes tun

Der 45-jährige erzählt, dass er jahrelang so hart gearbeitet hat, dass er kaum noch Zeit hatte für etwas Anderes. Er konnte auch an nichts Anderes mehr denken, die Gedanken über die Arbeit waren immer in seinem Kopf und er kam nie zur Ruhe. Jetzt soll damit aber Schluss sein und der Therapiegarten ist ein Anfang um wieder entspannen zu können. Renate K. aus Duisburg geht es ähnlich. Die 54jährige ist Erzieherin und sie sagt, dass sie lernt, etwas Ruhiges und Sinnvolles mit ihrer Zeit anzufangen. Renate K. leidet unter häufigen Kopfschmerzen, hat Schwindelattacken und ist oft erschöpft. Dr. Matthias Rudolph ist ärztlicher Direktor der Mittelrhein-Klinik und er bewertet die Effekte der Gartentherapie als äußerst erfolgreich und effektiv. Seiner Meinung nach ist der Mensch sich draußen in der Natur ausschließlich mit sich selbst beschäftigt.

Ein „Wir“ statt eines „Ich“

Gruppenarbeit steht bei der Gartentherapie auch ganz oben, schließlich hilft der Austausch mit anderen Menschen sehr, um Ängste, Depressionen und Burn-outs zu bekämpfen. Bei der gemeinschaftlichen Arbeite merken die Patienten, dass sie nicht alleine sind und sich auch auf andere verlassen können.

Kreativität wird durch Gartenarbeit gestärkt

Durch die Arbeit im Garten fördern die Patienten ihre Kreativität. Sie werden von den Ärzten und Therapeuten gefordert und müssen sich eigene Ideen für den Garten ausdenken. Die Patienten kommen dadurch wieder zurück zur Normalität und sie lernen, ganz einfach wieder Alltagsprozesse zu erledigen. Bei einer solchen Therapie können sowohl Patienten, die neurologische Erkrankungen haben als auch Patienten mit sensorischen Problemen, voneinander profitieren und sich bei der Heilung gegenseitig helfen.

Natur bringt dich auf andere Gedanken

In Deutschland ist diese Methode noch nicht lange etabliert, in der Schweiz hingegen schon gründlich erforscht. Laut Studien sind vier Wochen in einer solchen Klinik mit einer Gartentherapie sehr erfolgsversprechend. Die Gartentherapie mildert Depressionen und Ängste, erhöht die Aktivität im Alltag und fördert die körperlichen Funktionen. Ganz egal ob Heben und Gehen, die Arbeit im Garten kann dir dabei helfen. Diese Arbeit ist auch effektiver, als eine gezielte Therapie, da diese den Faktor der Gemeinschaft und Spaß nicht hat.

 

Glück verlängert nicht das Leben

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Bislang hieß es immer, dass Glück das Leben verlängert. Stress, Unzufriedenheit und generelles Unwohlsein bekamen noch keinem Menschen gut, weshalb auch die Lebensqualität darunter leidet und das Leben merklich verkürzt. Doch nun zeigt sich, dass dem wohl nicht so ist, zumindest bei Frauen.

Eine Forschergruppe von der Universität New South Wales hat in dem Fachmagazin „The Lancet“ nun eine Studie veröffentlicht, die der ursprünglichen These widerspricht und vielmehr einen Zusammenhang zwischen Krankheit, ungesunden Gewohnheiten und damit dem Unglücklichsein zieht.

Falsche Kausalität

Diese Fraktion verstirbt dann meist auch früher als andere Menschen. Das Forscherteam um Bette Liu unterstellt demnach eine falsche Kausalität. Sie untersuchte mehr als 700.000 Frauen über zehn Jahre hinweg und konnte bei keiner Probandin einen Zusammenhang von Stress und Sterblichkeit ausmachen. Vielmehr sei anzunehmen, dass Krankheit unzufrieden macht und Unzufriedenheit nicht krank, wie es die bisherigen Studienergebnisse vermuten ließen.

Die Studie widerspricht der bisherigen These, dass Glücksgefühle die Lebenserwartung steigern lassen und zeigt zudem auf, dass unglücklich sein nicht dafür verantwortlich ist, dass das Sterberisiko steigt. In der Gruppe jener Frauen, die ihre Gesundheit beispielsweise als schlecht einschätzten, zeigte sich, dass die unglücklichen Probandinnen gar eine höhere Lebenserwartung hatten als ihre glücklichen Mitstreiterinnen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Die Studie legt tatsächlich einen geschlechtsspezifischen Unterschied zwischen Männern und Frauen nahe. Eine weitere japanische Studie geht ebenfalls in diese Richtung hinsichtlich ihrer Deutung. In weiteren Forschungen soll diesem Aspekt weiterhin nachgegangen werden. Fakt ist allerdings, dass ein unglückliches, aber langes Leben sicherlich für keinen Menschen erstrebenswert ist und die Frage nicht unbedingt die Lebensdauer, sondern die Lebensqualität ist, die uns Menschen interessiert.

 

Chronischer Stress – Auswirkungen auf die Gesundheit

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Stress ist ein Begriff, unter dem man im Allgemeinen körperliche und auch seelische Belastungen und die daraus resultierende Reaktion versteht. Man nimmt ihn sowohl mit dem Geist als auch mit dem Körper wahr. Sobald die persönlichen Anforderungen und die Bewältigung dieser nicht mehr im Gleichgewicht stehen, entsteht Stress. Kommt es zusätzlich zur objektiven Belastung noch zu einer gefühlstechnischen Überforderung, entsteht daraus negativer Stress. Doch entsteht Stress nicht nur, wenn ein Stressor auftritt, denn die Entstehung von Stress ist auch abhängig davon, wie man selbst mit dem Stress umgeht und ob man die jeweilige Situation überhaupt als belastend empfindet.

Ursprünglich hatte Stress die Funktion, den Menschen vor möglichen Gefahren zu schützen. Schon seit vielen Millionen Jahren ist er als ein Mechanismus der Verteidigung in uns verankert. Durch ihn kann der menschliche Körper innerhalb von Sekundenbruchteilen durch die Ausschüttung der Hormone Adrenalin und Cortisol enorme Kräfte entwickeln. Gesteuert wird dies nicht durch unseren eigenen Willen, sondern durch unser vegetatives Nervensystem, worauf der Mensch selbst keinen Einfluss hat.

Fest steht also, dass der Mensch die Vorgänge in Stresssituationen nicht steuern kann. Während es noch vor vielen Millionen Jahren nahezu überwiegend körperliche Bedrohungen gewesen sind, die den Menschen in Stresssituationen gebracht haben, so sind dies in der heutigen Zeit meist psychische Stressoren. Die Stressoren haben sich also weitestgehend geändert, das menschliche Stressreaktionsprogramm ist aber noch immer dasselbe und im Grunde für die „Bedrohungen“ der heutigen Zeit in Form von zum Beispiel Prüfungen oder zwischenmenschlichen Konflikten nicht ausgelegt. Diese Stressoren können schließlich weder durch Flucht noch durch einen Kampf bewältigt werden. Dies hat zur Folge, dass die durch den Stress entwickelten Energien nicht aufgebraucht werden, wodurch die körperliche Anspannung bestehen bleibt.

Stressfaktor Vorstellung

Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, zwischen einer realen und einer vorgestellten Gefahr zu unterscheiden. So kann durch die bloße Vorstellung verschiedener Szenarien schon psychischer Stress verursacht werden, wenn dem Kopfkino keine körperliche Aktivität folgt. Diese verbleiben, wenn sie nicht etwa durch eine körperliche Betätigung im Fitnessstudio abgebaut werden, im Körper.

Die Menschen reagieren vollkommen unterschiedlich auf Belastungen. So kann eine Belastung, die für den einen nur ein wenig Spannung bedeutet, für den anderen bereits purer Stress bedeuten, der sogar krankmachen kann. Hier kommt es vor allem auf die jeweilige subjektive Wahrnehmung einer Belastung durch den Einzelnen an und ob er ein Ereignis nun als positiv, neutral oder negativ empfindet. Während einige Personen selbst bei einer Abmahnung durch den Arbeitgeber noch vollkommen gelassen bleiben, treibt es andere wiederum bereits einzig durch eine kleine Rüge fast zur Verzweiflung.

Auslöser von Stress

Stress kennt verschiedene Ursachen und kann sowohl psychischer als auch physischer Natur sein. So kann beispielsweise Zeitdruck, Lärm, eine Scheidung vom Ehepartner, der Tod eines Verwandten oder eine Kündigung Ursachen für Stress sein. Es kommen also nicht nur seltene und gravierende Begebenheiten infrage, sondern auch alltägliche Ereignisse.

Schäden durch chronischen Stress

Wer immer wieder mal kurzfristigem Stress ausgesetzt ist, der muss sich keinerlei Sorgen machen, wenn auf eine Stressphase eine ausreichende Erholungsphase folgt, damit sich Körper und Geist erholen können. Kommt es allerdings zu einer Dauerbelastung, ist es selbst während Erholungsphasen nicht mehr so einfach möglich, abschalten und entspannen zu können, was schließlich nach und nach zur Erschöpfung führt. Seelische und körperliche Schäden sind die Folge.

Körperliche Folgen bei dauerhaft auftretendem Stress sind beispielsweise Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen, Durchfall, Impotenz oder chronische Muskelverspannungen. Aber auch psychische Folgen wie etwa Depressionen oder ein Burnout sind keine Seltenheit. Ein gewisses Maß an Stress kann dabei helfen, auch seelisch auf Höchstleistungen zu kommen. Zuviel Stress hingegen führt aber auch zu einer enormen Minderung der Konzentration und hat somit den gegenteiligen Effekt.

 

Chronischer Schlafmangel kann zum Tod führen

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Kennen Sie das? Nach einer kurzen Nacht sind Sie mindestens noch einen, wenn nicht sogar zwei Tage so hundemüde, dass Sie kaum die Augen aufhalten können. Frischgebackene Eltern oder Mütter und Väter zahnender Kinder erkennt man auch sofort. Schlafmangel wirkt sich auf die Reaktionsfähigkeit aus, was im Verkehr häufig zu Unaufmerksamkeiten und Unfällen führt. Natürlich sind dann auch Konzentrations- und Leistungsfähigkeit vermindert. Bekommt der Körper zu wenig Schlaf, erhöht sich die Infektanfälligkeit. Das Immunsystem ist geschwächt. Dauerhafte Müdigkeit ist ein pathologisches Krankheitssymptom. Sie kann auch zu Bluthochdruck, Depressionen und Angstzuständen führen. Wenn Sie denken, dass das alles ist, weit gefehlt. Eine neue Studie hat herausgefunden, dass chronischer Schlafmangel sogar zum Tod führen kann.

Eine neue Studie zeigt den Grund

Warum ist das so? Der Forscher Maiken Needergaard vom University of Rochester Medical Center und sein Team haben herausgefunden, dass das Reinigungssystem des Gehirns vor allem im Schlaf arbeitet. Der Mangel an Erholungsphasen wirkt sich auf die Aktivität von mehr als 900 Genen aus. Die zentralen Funktionen des Schlafs sind Regeneration und Lernen. Neu Gelerntes wird dabei mit bestehendem Wissen verknüpft. Die Forscher nehmen an, dass der Botenstoff Noradrenalin die Größe der Nervenzellen und der Zwischenräume reguliert. Wenn das Gehirn im wachen Zustand normal funktioniert, fallen toxische Abfallprodukte an. Diese werden im Schlaf abtransportiert. Es vergrößert sich dann der Raum zwischen den Nervenzellen. Die Gehirnflüssigkeit kann besser durch die Zwischenräume fließen und räumt auf. Schad- und Giftstoffe werden ausgeschwemmt wie zum Beispiel das

Protein Beta-Amyloid, das an der Entstehung von Morbus Alzheimer beteiligt ist. Angehäufte Schadstoffe können also das Gehirn schädigen.

Wie wurde untersucht?

Die Gehirne von wachen, schlafenden und anästhesierten Mäusen wurden untersucht. Fluoreszenzmarker verdeutlichten den Durchfluss der Hirnflüssigkeit durch das Gehirn. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass der Zwischenraum zwischen den Nervenzellen im Schlaf anwuchs: Bei wachen Mäusen machten die Zwischenräume 13 bis 15 Prozent des Hirnvolumens aus, bei schlafenden stiegen sie auf 22 bis 24 Prozent an. Radioaktiv markiertes Beta-Amyloid wurde im Schlaf doppelt so schnell entfernt wie im wachen Zustand. Das zeigt, dass Schadstoffe wesentlich besser und effektiver abtransportiert wurden. Keine Rolle spielte, ob es sich um einen natürlichen oder künstlich herbeigeführten Schlaf handelte, also auch in narkotisiertem Zustand ist die Reinigungsfunktion des Gehirns aktiv. Da im Schlaf also offensichtlich so essentiell wichtige Aufräumprozesse ablaufen, ist es wenig erstaunlich, dass versäumte Nachtruhe so deutlich zu Buche schlägt und langfristiger Schlafmangel wesentlich gravierendere gesundheitliche Folgen hat als bisher angenommen.

Wie haltbar sind gute Vorsätze eigentlich?

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Wir alle kennen den Beiklang der Weihnachts- und Neujahrszeit. Das vergangene Jahr wird nicht nur gebührend verabschiedet, sondern auch das neue Jahr mit allerlei guten Vorsätzen begonnen. Vom Abnehmen bis zum Sparen ist so ziemlich alles dabei. Doch welche Vorsätze sind die beliebtesten und wie wirksam erweisen sich diese eigentlich?

Die beliebtesten guten Vorsätze

Man kann vor allem in den hiesigen Fitnessstudios zu Jahresbeginn beobachten wie viele Menschen sich dem Vorsatz in Zukunft gesünder und sportlicher zu leben, angenommen haben. Ebenso stark ist auch die Fluktuation während der ersten Wochen des Jahres, denn nicht jeder schafft es diese guten Ideen auch wirklich in die Tat umzusetzen und zwar dauerhaft.

Eine Befragung des Institut Forsa hat ergeben, dass 60 Prozent der Befragten für das neue Jahr auf weniger Stress und eine gesündere Lebensweise hoffen. Auf den Plätzen zwei und drei stehen mehr Zeit mit der Familie und mehr sportliche Aktivitäten. 34 Prozent haben sich auf die Fahnen geschrieben abzunehmen. Die guten Vorsätze kreisen scheinbar stetig um die gleichen Themen: Entschleunigung und eine gesündere Lebensweise, zu der Sport wie die Ernährung gehören. Immerhin streben zwölf Prozent an ihren Alkoholkonsum zu drosseln und neun Prozent wollen sogar gänzlich mit dem Rauchen aufhören.

Wie lange halten die guten Vorsätze an?

Befragungen zufolge halten etwa 52 Prozent der Probanden länger als drei Monate an ihren guten Vorsätzen fest. Die übrigen 48 Prozent bescheinigten, dass die Umsetzung sogar länger als ein viertel Jahr angehalten habe. Gibt man den Selbstauskünften einen gewissen Ermessensspielraum, dann scheint trotzdem der Großteil der Befragten für mehrere Wochen entsprechend ihrer neuen Vorsätze zu leben.

Psychologen raten dazu Vorsätze konkret zu formulieren, um dessen Durchsetzung positiv zu unterstützen. Dabei kann es helfen allgemeine Ziele wie „gesünder leben“ in konkrete und umsetzbare Verhaltensweisen um zu formulieren. Auch zeitliche Eingrenzungen wie der gute Vorsatz jeden Dienstag eine Stunde joggen zu gehen, kann helfen die guten Absichten realistischer zu gestalten. Vielleicht lassen sich die genannten drei Monate dann sogar noch etwas ausdehnen.

 

Machen Vorurteile krank?

Wer ehrenamtlich tätig ist, unterstützt auch das eigene Herz-Kreislauf-System


Verhaltensmediziner am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Adipositas-Erkrankungen in Leipzig haben sich in einer Studie mit Vorurteilen befasst, die fettleibigen Menschen in der Bundesrepublik entgegengebracht werden. Wie die Ergebnisse ihrer Umfragen belegen, werden an Adipositas leidende Menschen von ihrer Umwelt als faul, dumm und träge beurteilt. Betroffen davon sind in Deutschland rund 16 Millionen Menschen. Denn jeder fünfte Deutsche ist fettsüchtig. Die Ablehnung der Betroffenen seitens großer Teile der Bevölkerung führt bei ihnen zu sozialer Isolation, zu Frustration und Depression.

Diese Gefühle und Stimmungszustände wiederum verstärken den Drang zu essen. Die wunde Seele sucht nach Schutz durch einen massiven Körper. Es entwickelt sich damit unter diesem psychischen Druck eine gesundheitlich abwärts führende Handlungsspirale. Verstärkt wird dieser Prozess noch dadurch, dass dicken Menschen diese Reaktionen der Umwelt überall begegnen und somit ihr ganzes Leben beeinflussen. Sie haben es schwerer, wenn es darum geht, eine neue Arbeit zu finden und fühlen sich häufig am Arbeitsplatz ausgegrenzt oder unter besonderer Beobachtung.

Selbst in Arztpraxen, so berichtet der Sender SWR2 auf seiner Website, werden Fettleibige anderen Patienten gegenüber benachteiligt. Sie müssen länger warten, gleichzeitig wird ihnen weniger Behandlungszeit gewährt. Selbst wenn ein solcher gesellschaftlicher Umgang mit ihnen manchen Betroffenen Motivation zum Abnehmen vermitteln sollte, gelingt das natürlich nicht von heute auf morgen. Welche Diätpläne auch im Einzelnen umgesetzt werden mögen, die Erfolge zeigen sich zunächst nur auf der Waage. Bis sie von anderen wahrgenommen und anerkannt werden können, muss bereits eine erhebliche Reduktion des Gewichts stattgefunden haben.

Wer sich aber in der Zwischenzeit weiter negativen Kommentaren und Hänseleien ausgesetzt sieht, dem wird das Durchhalten sehr schwer gemacht. Es gehört eiserner Wille dazu, nicht die Motivation zu verlieren und zu alten Gewohnheiten zurückzukehren. So wirken sich Vorurteile als Hemmnis für die Erreichung eines gesünderen Zustands aus. Selbst wenn ein Mensch psychisch sehr stark ist und daher nicht so leicht in eine Depressionen verfällt, werden aufgrund der gesellschaftlichen Vorurteile doch seine Chancen auf die Veränderung seiner Situation eingeschränkt. Man kann also zusammenfassend sagen, dass Vorurteile krank machen können oder zumindest Menschen in einem Zustand gefährdeter Gesundheit festhalten können.