Mit Computerspielen Schizophrenie behandeln

Mit Computerspielen Schizophrenie behandeln


Kennen Sie den Film „A beautiful mind“ mit Russell Crowe? Sehr sehenswert. Er zeigt die Lebensgeschichte des insbesondere für die Spieltheorie bekannten Mathematikers John Forbes Nash Jr. Während seines Studiums wird bei ihm Schizophrenie diagnostiziert, die ihn immer tiefer in den Wahn führt, dass er in geheimem Auftrag der amerikanischen Regierung Codes sowjetischer Agenten entschlüssele.

Nash wird in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert. Als er wieder aus der Klinik nach Hause kommt, kümmert sich seine Frau um ihn. Erst in den 1990er Jahren feiert er, von seiner Erkrankung weitgehend genesen, ein vielbeachtetes Comeback. 1994 erhält er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

Was versteht man unter Schizophrenie?

John Forbes Nash ist ein Ausnahmefall. Sehr wenige erkrankte Menschen konnten bisher die Schizophrenie besiegen. Fälschlicherweise wird unter dem Begriff „Schizophrener“ häufig ein Mensch mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung verstanden – so wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Tatsächlich ist es aber so, dass Denken, Fühlen und Wollen auseinanderfallen. Häufig leiden die Betroffenen unter akustischen Halluzinationen. Sie hören Stimmen, die andere nicht hören.

Auch Verfolgungswahn und Denkstörungen sind klassische Symptome. Oft sind auch Antrieb und soziales Verhalten beeinträchtigt. Dank neuer bildgebender Verfahren konnten Wissenschaftler feststellen, wie Schizophrenie im Gehirn wirkt: Der Hippocampus verkleinert sich und in mehreren Hirnregionen lässt die Aktivität der neuronalen Netzwerke nach. Der Hippocampus ist relevant für die Informationsverarbeitung und Koordinierung von Informationen im Gehirn. Gedächtnisinhalte werden aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis überführt.

Wie sehen diese Spiele aus?

Die Psychiaterin Sophia Vinogradov von der University of California in San Francisco arbeitet gerade an einer neuen Therapie für Schizophrene. Das „Computerized Cognitive Training“, ein Gehirntraining am Computer, soll die gestörten Hirnareale wieder beleben. Die speziell entwickelten Spiele sind dabei meist ganz einfach gehalten.

An Schizophrenie Erkrankte sollen beispielsweise Gesichter erkennen, Geräusche verarbeiten und sich an Erlebnisse erinnern. Das ist genau das, was ihnen aufgrund der Erkrankung besonders große Schwierigkeiten bereitet. Bei einem anderen Spiel soll eine Taste mit Pfeil nach oben gedrückt werden, wenn ein Ton höher wird und umgekehrt. Klingt einfach, ist es aber nicht für Schizophrene.

Welche Erfolge konnten erzielt werden?

Im Rahmen einer kleinen Studie wurde die Wirksamkeit der Spiele an zwei Probandengruppen getestet. Bei sonst gleichen Bedingungen trainierte die eine Gruppe ein halbes Jahr lang mit den Spielen von Sophia Vinogradov. Die andere Gruppe durfte währenddessen normale Computerspiele spielen. Anhand psychologischer Tests konnte nachgewiesen werden, dass es der Gruppe mit den Therapiespielen leichter fiel, soziale Probleme anzugreifen und zu lösen. Auch die Unterscheidung zwischen Realität und Fantasie war weniger problembehaftet.

Nach dem Training konnten einige Teilnehmer sogar die Menge der einzunehmenden Medikamente verringern. Peter Falkai, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität München, meint dazu: “Das Besondere an Vinogradovs Methode ist, dass sie emotionale und kognitive Stimuli kombiniert und somit das erkrankte Gehirn besonders gut erreicht … Kombiniert mit gesunder Ernährung und Sport könnte es die langfristige Prognose der Schizophrenie deutlich verbessern.”

 

Computerspiele: Zeitvertreib oder Suchtmittel?

Mit Computerspielen Schizophrenie behandeln


Es gibt wohl kaum noch einen Haushalt, in dem sich nicht mindestens ein Computer befindet. In vielen Fällen wird der Rechner sicherlich für die berufliche Fortbildung genutzt. Die meisten Menschen binden den PC jedoch aktiv in ihre Freizeitgestaltung, beispielsweise in Form von Computerspielen, ein. Dies hat zum Teil gravierende Folgen für das soziale Leben seiner Nutzer.

Davon betroffen sind nicht nur Erwachsene, sondern immer mehr auch Jugendliche. Denn sie sind es, die zum Teil Stunden vor dem Bildschirm zubringen. Für sie gibt es sogar einen eigenen Begriff in der Computerwelt, diese Jugendlichen werden als „Cypberkids“ bezeichnet.

Virtuelle Realität als Ersatz für das echte Leben

Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung von PC-Games ist die Kundenbindung. So zielen viele Spiele darauf ab, seine Nutzer über Tage und Wochen an die Handlung des Spiels zu binden. Ganz besonders dann, wenn es sich um Spiele handelt, die der Spieler in sogenannten Netzwerken gegen andere spielt. Es sind Fälle bekannt geworden, in denen Jugendliche ihre gesamte Freizeit vor dem Bildschirm verbracht haben. Das dies als ernst zunehmende Sucht bezeichnet wird zeigt, welchen Einfluss die Computerspiele auf das Freizeit- und Suchtverhalten von Menschen haben können.

Können Computerspiele das soziale Leben der Spieler schädigen?

Wie wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, führen Computerspiele in höchsten Frequentierung zur Vereinsamung ihrer Nutzer. Wer soziale Kontakte vernachlässigt und seine Zeit nur noch vor dem Computer verbringt, verliert den Bezug zu seiner Umwelt und damit auch zur Realität. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von konkret dauerhaften Gebrauch von Computerspielen. Zwar wenden die Befürworter von PC Spielen immer wieder ein, dass durch das gemeinsame Spielen auch neue Kontakte entstehen. Jedoch beschränken sich diese Kontakte meist auf die Zeit, in denen der Rechner läuft.

Inwieweit führen Computerspiele zu Realitätsverlust?

Wer seine Zeit allein von dem PC verbringt, kapselt sich von der wirklichen Welt ab. In der Cyberwelt kann jeder das sein, was er gerne möchte. Anstatt sich um reale Probleme und Kontakte zu kümmern, agiert das virtuelle Ich als Fantasiegestalt im Netzwerk. Gerade Kinder und Jugendliche erliegen leicht den künstlichen Welten und verbringen ihre komplette Zeit innerhalb dieser Scheinwelten aus dem Computer.

Mittlerweile erobern die Helden der Computerspiele auch andere Bereiche des Alltags. So hat die Industrie längst ihren Marktwert erkannt und setzt das Konzept der PC-Spiele in Filmen oder Fernsehserien fort. Wissenschaftler warnen schon lange vor den sozialen Auswirkungen von Spielsucht im privaten Bereich. Ähnlich wie andere Suchtmittel binden auch die Computergames ihre Nutzer dauerhaft an das Produkt.

Immer komplexere Techniken der virtuellen Realität

Virtuelle Reality Spiele sind eine weitere Steigerung der bekannten PC-Games. Hier spielt man nicht mehr nur allein, sondern im Netzwerk gegen andere und das in Echtzeit. Manche Spieler verbringen ihre gesamte Freizeit im virtuellen Kampf gegen andere Spiele ihres Netzwerks. Das hat dazu geführt, dass die Spiele immer komplexere Techniken bieten.

Unendlich viele mögliche Spielverläufe binden den Spieler aktiv in die Entwicklung der Handlung mit ein. Auch der Spieler selbst kann immer mehr Einfluss auf die Spielentwicklung nehmen. So räumen Langzeitspiele ihren Mitspielern die Möglichkeit ein, ihre eigene Spielfigur zu entwickeln. Kein Wunder also, dass die virtuelle Spielfigur für viele Spieler interessanter erscheint, als das eigene Ich in der Realität.

Simulatoren verbessern soziales Engagement

Mit Computerspielen Schizophrenie behandeln


Dass Computerspiele oder Simulatoren im Allgemeinen den Charakter und die Handlungsbereitschaft von Menschen beeinflussen können, ist längst bekannt. Bislang zeigten die Studien immer wieder, dass sich diese Beeinflussung vor allem bei Jugendlichen negativ äußert. Doch gibt es nicht auch in diesem Fall eine Kehrseite der Medaille?

Ist es möglich statt Waffen und Gewalt in der virtuellen Welt, außergewöhnliche und übermenschliche Fähigkeiten verleihen und diese auf die Realität übertragen? Jene Frage haben sich amerikanische Forscher gestellt und dazu einen umfangreichen Versuch durchgeführt. Die Hälfte der Testpersonen erhielt die Fähigkeit zu fliegen und sollte mithilfe dieser Eigenschaft eine bestimmte Aufgabe lösen.

Die Teilnehmer fühlten sich sofort in ihre neue Rolle hinein und begannen mit Eifer sich in der virtuellen Welt zu bewegen, beziehungsweise zu fliegen. Nach Beendigung der Simulation erwies sich diejenige Hälfte der Teilnehmer, die fliegen konnte, sehr viel hilfsbereiter als die andere Hälfte, welcher in einer aufwändigen Simulation als passive Begleiter in einem Hubschrauber dieselben Aufgaben lösen musste.

Es zeigt sich also, dass Personen, die in Computerspielen als Helden agieren und besondere Kräfte haben, einen Teil dieser Kräfte auch mit zurück in die wirkliche Welt nehmen – nämlich den heldenhaften Charakter. Auch wenn die Aufgaben des alltäglichen Lebens keineswegs mit denen in einem Superhelden- Computerspiel zu vergleichen sind, so gewinnt Hilfsbereitschaft doch eine ganz neue Bedeutung und wird zur Selbstverständlichkeit.

Hat man sich einmal als Superheld gefühlt, dann möchte man dieses Gefühl am liebsten gar nicht mehr hergeben. Da man aber in der realen Welt nicht mehr die übermenschlichen Fähigkeiten besitzt, drückt sich dieser Wunsch nach Heldenhaftigkeit in einem besonders ausgeprägten sozialen Verhalten aus. Selbstverständlich trägt die positive Verwendung der Superkräfte in der Simulation auch dazu bei, dass solche Spiele eine generelle positive Auswirkung auf die teilnehmenden Personen haben.

Es kommt immer darauf an, wozu man bei Computerspielen aufgefordert wird – was die Aufgabe ist – und wie man die zur Verfügung stehenden Mittel einsetzt oder einsetzten soll. Computerspiele können demnach durchaus auch einen positiven Effekt auf die Spieler ausüben- ein Appell an die Computerspielbranche mehr Spiele zu entwickeln, die diese Auswirkungen fördern.

 

Computerspielsucht - Gründe, Anzeichen, Therapie

Mit Computerspielen Schizophrenie behandeln


Durch die modernen Medien ist eine starke Zunahme von Süchten zu bemerken. Vor allem die Computerspielsucht ist auf dem Vormarsch und betrifft sehr häufig Kinder und Jugendliche. Die Folgen der Sucht können gravierend sein. Dennoch kennen die Wenigsten die Mechanismen und Auswirkungen, die zur Sucht führen.

Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen

Bei der Computerspielsucht handelt es sich um eine Abhängigkeit, die nicht an einen Stoff gebunden ist. Daher wird diese Problematik den Verhaltenssüchten zugeordnet, die auch als nicht-stoffgebundene Süchte bezeichnet werden. Obwohl allgemein davon ausgegangen wird, dass das Spielen am Computer keine Sucht im eigentlichen Sinn ist, hat sie dennoch viele Merkmale einer ausgewachsenen Abhängigkeit. Ob es sich schließlich um eine echte Krankheit handelt, ist dabei selbst unter Experten noch immer umstritten.
Vor einigen Jahren beschäftigte sich das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen mit dieser Form der Sucht. Sie kamen damals zum Ergebnis, dass rund drei Prozent der Jungen sowie 0,3 Prozent der Mädchen computerspielsüchtig seien. Hochgerechnet auf alle Jugendlichen ergab sich nach dieser Studie eine Zahl von mehr als 14.000 Jugendliche, die an einer Spielsucht leiden. Die Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen kam hingegen zu einem wesentlich geringeren Ergebnis. Nur 0,5 Prozent waren nach dieser Studie tatsächlich abhängig. Knapp ein Prozent war gefährdet, eine Sucht zu entwickeln. Die unterschiedlichen Ergebnisse sind auf den Parametern begründet, die jeweils für die Studie angelegt wurden. Die Dauer ist ein zu nennender Wert. Auch wenn die Ergebnisse weit weniger dramatische Zahlen liefern, ist die Sucht dennoch ein gesellschaftliches Problem, das sich in der Zukunft ausbreiten könnte, wie viele Spezialisten betonen.

Gründe und Symptome

Häufige Gründe für die Entwicklung der Sucht sind, dass die Betroffenen nicht mit der Realität zurechtkommen. Es bestehen Probleme in der Partnerschaft, der Schule oder dem Beruf. Deshalb wollen die Betroffenen aus der realen Welt flüchten, sodass sie im Computer eine Ersatzwelt suchen. In der virtuellen Welt können sie ihre Persönlichkeit ohne Rücksicht ausleben und müssen sich nicht zensieren. Zugleich erhalten sie für ihr Handeln in der virtuellen Welt Anerkennung und werden geachtet. Aus diesem Grund bietet der Computer schließlich einen Vorteil für die Betroffenen, sodass sie sich diesem Medium gerne widmen. Vor allem wenn die Menschen im realen Leben soziale Probleme haben, kann sich die Sucht entwickeln.

Am Computer ist es einfach, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Es ist eine angstfreie Begegnung, die in vielen Fällen nicht zu einem realen Treffen führt. Genau diese Umstände führen zur typischen Symptomatik der Computerspielsucht. Die Betroffenen verbringen wöchentlich unzählige Stunden vor dem Monitor und die Kontrolle über die Zeit geht verloren. Häufig sind die Betroffenen zeitlich nicht orientiert und können nicht abschätzen, wie viele Stunden sie bereits vor dem PC verbringen. Damit der Effekt erhalten bleibt, werden täglich mehrere Stunden am Computer verbracht. Soziale Kontakte und geschäftliche Verpflichtungen sowie persönliche Interessen werden zurückgestellt und der Kontakt mit dem Computer hat Vorrang vor allen anderen Lebensbereichen. Auch wenn bereits negative Folgen in gesundheitlicher oder sozialer Hinsicht entstehen, wird der Konsum nicht eingestellt, sondern in gleicher Weise exzessiv weitergeführt, wie zu Beginn der Sucht. Der Computer steht an erster Stelle, auch wenn er derzeit nicht verfügbar ist. Wird das Gerät nicht genutzt, dann entstehen typische psychische Entzugssymptome wie Nervosität, Zittern, Angst und Schweißausbrüche.

Therapieverfahren der Computerspielsucht

Grundsätzlich ist die Therapie in zwei Bereiche einzuteilen. Zunächst muss der Betroffene lernen ohne den Computer bzw. Computerspiele seinen Alltag gestalten zu können. Der zweite Bereich besteht darin, wieder ein normales Leben mit einem normalen Tagesablauf aufzubauen. Daher wird zunächst eine Verhaltenstherapie begonnen, die dazu führt, dass der Betroffene an andere Tätigkeiten als das Computerspielen herangeführt wird. Schlaf- und Wachrhythmus sind während der Sucht gestört und werden wieder aufgebaut. Zugleich wird ein gesunder Lebensstil erarbeitet. Es gilt in dieser Phase die Gründe für die Sucht zu eruieren und mit Hilfe einer Gesprächstherapie zu lösen. In diesem Zusammenhang kann der Aufbau eines intakten sozialen Umfelds hilfreich sein.

Computerverbot - Eine geeignete Strafe?

Mit Computerspielen Schizophrenie behandeln


Die Kinderzimmer sind voll von Technik. Computern, Fernseher und Co. begleiten die Kinder heute durch ihre Kindheit. Daher erscheint es den Eltern sehr oft als gute Möglichkeit, diese auch als Strafe für ein Fehlverhalten zu instrumentalisieren. Ein Fehler, denn damit werden die Grundsätze einer guten Pädagogik missachtet.

Wirksam und dennoch nicht sinnvoll

Zwar hat heute fast jedes Kind einen Fernseher, Computer oder eine Spielekonsole in seinem Zimmer. Dennoch stellt sich zunächst die Frage, ob dies aus dem Blickwinkel der Pädagogik überhaupt sinnvoll ist. Die Kinder müssen zwar lernen, wie sie mit diesen Medien umgehen sollen, der unbeschränkte Zugang ist jedoch sicherlich nicht der richtige Weg. Zu viel Computer-oder Fernsehkonsum hat negative Folgen für das Kind.

Eine Tatsache, die vielfach bestätigt wurde. Besser ist es daher, wenn diese Medien nur an Gemeinschaftsorten, wie dem Wohnzimmer, verfügbar sind. Hier können die Eltern nicht nur kontrollieren, sondern mit dem Kind in einen Dialog treten, sodass das Kind früh lernt, mit den Geräten richtig umzugehen und sie sinnvoll zu nutzen.

Noch wesentlich gravierender ist vor diesem Hintergrund, wenn der Entzug des Computers, des Fernsehers oder der Konsole als Strafe genutzt wird. In den meisten Fällen haben die Geräte schlicht nichts mit dem Vergehen zu tun. Das Kind lernt daher nicht das Fehlverhalten in Zukunft zu unterlassen.

Für Eltern ist der Entzug bequem und effektiv, denn die meisten Schützlinge spielen gerne stundenlang mit dem Gerät oder sehen sich gerne Casting-Shows oder Seifenopern an. Ob eine bequeme Methode der Bestrafung allerdings wirklich sinnvoll ist, sei bezweifelt.

Ist Bestrafung überhaupt sinnvoll?

Grundsätzlich kann ohnehin infrage gestellt werden, ob Bestrafungen tatsächlich ein wertvolles Erziehungsmittel sind. Die moderne Pädagogik versucht daher immer, Bestrafungen weitgehend zu vermeiden und stattdessen Möglichkeiten zu finden, die das Kind dazu ermutigen, über sein Fehlverhalten nachzudenken. In vielen Fällen ist es auch hilfreich, wenn das Kind die Folgen seines Verhaltens erkennt. Direkte Bestrafungen sollte es in der Erziehung daher eigentlich nicht geben. Vielmehr benötigt das Kind eine Einsicht, um das Fehlverhalten späterhin nicht mehr zu zeigen.

Strafe hat zudem noch einen weiteren unerwünschten Effekt. Zwar ermöglicht sie kurzfristig eine Veränderung des Verhaltens, die positiv bewertet werden kann. Die genauen Folgen können allerdings nicht abgeschätzt werden. Viele Erziehungsmittel wirken daher kurzfristig, in späteren Jahren können daraus allerdings negative Verhaltensweisen resultieren. Einige Zu-Erziehende lernen daraus, dass es besser ist, sich nicht erwischen zu lassen. Andere Heranwachsende leben die Verhaltensweisen dann im Verborgenen aus und perfektionieren ihr Vorgehen. Umstände, die nicht auftreten sollten.

In der Kombination mit Bestrafungen, die nichts mit dem Vergehen zu tun haben, kann dann noch ein weiterer negativer Effekt entstehen. Zwar wissen die Zu-Erziehenden, dass das Verhalten nicht angemessen war – Sie wissen aber nicht, aus welchem Grund ihr Verhalten nicht erwünscht ist. Nur weil der Fernsehapparat nun nicht mehr im Zimmer steht, bedeutet dies nicht, dass das Kind nun einsichtig ist. Es denkt nicht über seine Tat nach und wird dann auch nicht unbedingt erkennen, warum es dieses Verhalten nicht mehr zeigen darf. Vielmehr wird es sich darauf konzentrieren, seine technischen Geräte weiterhin nutzen zu können.

Wenn schon, dann sinnvoll!

Ideal wäre, wenn auf eine Bestrafung komplett verzichtet wird. Dies gilt auch für den Entzug elektronischer Medien. Bei einem Fehlverhalten soll das Kind vielmehr die Möglichkeit haben, über seine Verfehlungen nachzudenken und vielleicht sogar die Auswirkungen zu sehen. Wenn dann dennoch eine Strafe ausgesprochen wird, dann muss diese mit dem Vergehen selbst in enger Beziehung erkennen. Ein Beispiel hierfür ist Diebstahl.

Hat das Kind gestohlen, dann muss es den Schaden selbst wieder begleichen. Es kann das Gestohlene entweder persönlich zurückgeben oder auch den Schaden durch leichte Tätigkeiten regulieren, bis ein Ausgleich erfolgt ist. Ähnliches lässt sich bei allen Verfehlungen feststellen. Zugleich sollte auch danach gefragt werden, ob eine Strafe überhaupt sinnvoll ist. In vielen Fällen sind die Nachwirkungen der Strafe für das Kind selbst als Nachteil zu werten, aus dem es bereits lernt. In diesem Fall sollte dann einfach darüber gesprochen werden. Vertrauen und Liebe sind hierbei eine gute Methode, um das Kind zum Lernen zu animieren.

Eine kurze Zusammenfassung

Zusammenfassend kann daher festgehalten werden: Die richtige Erziehung ist jene, bei der technische Geräte nicht im Kinderzimmer stehen. Ebenso sollten Eltern diese Mittel nicht als Erziehungsmaßnahme nutzen, sondern vielmehr darauf achten, dass die Strafe mit dem Vergehen in Verbindung steht. Ein Umdenken ist daher erforderlich – schließlich sind die Eltern das Vorbild des Kindes. Und genau so müssen sie sich auch Verhalten.