Stillende Mütter empfinden mehr Empathie für positive Emotionen
Dass Stillen mit Muttermilch für Babys nur Vorteile hat und kaum ein Produkt die Wirkkraft von natürlicher Muttermilch nachahmen kann, ist längst bewiesen. Eine Studie hat sich nun mal die „andere Seite“ angeschaut und zwar die Emotionen, welche bei der stillenden Mutter ausgelöst werden. Dass die Bindung zwischen Kind und Mutter im Stillakt gestärkt wird, ist offensichtlich. Eine Forschungsgruppe des Max-Planck-Instituts hat nun eruiert, dass stillende Mütter ein ausgeprägteres Einfühlungsvermögen ihren Babys gegenüber an den Tag legen. Sie können deren Gefühle schneller bestimmen. Allerdings gilt dies lediglich für positive Gefühle. Ärger oder Wut werden von ihnen nicht schneller erkannt und sogar reduziert wahrgenommen.
Die Studie im Detail
60 Mütter nahmen an der Erhebung teil. Dafür wurde nicht nur ihr Stillverhalten, sondern auch andere die Studie beeinflussende Faktoren, welche sich ebenfalls auf das kindliche Temperament sowie die Mutter-Kind-Beziehung auswirken können, untersucht. Den stillenden Müttern wurden in der Folge mehrere Bilder von Schauspielern gezeigt.
Diese Menschen zeigten nach zunächst neutraler Miene negative Emotionen wie Ärger, Wut und Ekel. Die Probandinnen sollten einen Knopf am Keyboard drücken sobald ihnen diese Emotionen aufgefallen sind. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass stillende Frauen auf positive Emotionen sensibler und einfühlsamer reagieren, während sie negative Empfindungen nicht besser oder schneller erfassen können als ihre nicht-stillenden Pendants. Es konnte sogar beobachtet werden, dass die Empathie für negative Emotionen bei stillenden Frauen reduziert ist. Dies liegt vermutlich an der Ausschüttung von Oxytocin. In weiteren Studien wurde dieser Zusammanhang bereits beobachtet.
Der Stillprozess
Das Stillen ist ein hochkomplexer Prozess, bei dem es sowohl bei Babys als auch Müttern zu psychischen und physischen Veränderungen kommt. Viele stillende Mütter berichten von einer beruhigenden Wirkung, die während des Stillvorgangs einsetze. Der Blutdruck senke sich spürbar sowie der Puls sich verlangsame. Um die Vorgänge während eines Stillaktes genauer untersuchen zu können, will das Max-Planck-Institut nun weitere Studien anberaumen, die auch das hirnphysiologische Geschehen von Kind und Mutter abbilden können. Auch die Hormone und Genetik spielen eine große Rolle dafür, was das Stillen bewirkt. Ein spannender Vorgang, den es sich zu untersuchen lohnt.
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