Babys tricksen und täuschen – Von Schreikindern

Babys tricksen und täuschen - Von Schreikindern

Babys sind niedlich – sicherlich. Sie können aber auch täuschen und tricksen. Dieser Umstand wurde von englischen Forschern entdeckt. Zwar sind ihre Mittel begrenzt, um die Eltern effektiv zu täuschen – schließlich weinen und lachen die Babys zunächst nur – doch genau diese Eigenschaften werden von den Kleinen durchaus sehr effizient eingesetzt, wie die Forscher herausfanden.

Forscher fanden heraus: Schreien kann ein Trick sein

Die frühesten Tricks können bereits ab dem sechsten Monat eingeetzt werden, wie die Forscher der Universität Portsmouth herausfanden. Ab diesem Zeitpunkt schreien die Kinder laut und vor allem über einen langen Zeitraum hinweg. Allerdings nicht, wenn sie Hunger haben oder einfach nicht einschlafen können. Vielmehr stecken sie ihre Energien dann in ein gezieltes Schreien, das nur einen Sinn hat: Die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich ziehen. Dies kann im Einzelfall durchaus auch zu schlaflosen Nächten führen. Und auch am Tag kann das Kind dann sehr laut werden, wenn es der Meinung ist, dass die Eltern sich nun endlich kümmern sollen.

Das Verhalten der Babys hat ab dem sechsten Monat somit tatsächlich einen zielgerichteten Nutzen. Wurde vorher nur getönt, wenn ein Bedürfnis anstand, wird danach auch dann lautstark auf die eigene Person aufmerksam gemacht, wenn kein elementares Bedürfnis ansteht. Schließlich verbraucht das Schreien viel Energie. Die Muskeln werden angestrengt, die Luft muss aus den Lungen gepresst werden und zudem muss auch der Tränenfluss gewährleistet sein. Der Grund dafür ist recht einfach. Tränen wirken auf die Eltern und diese kümmern sich dann liebevoll um das Baby und lesen ihm jeden Wunsch von den Augen ab.
Noch problematischer wird das Verhalten – wie die Forscher bestätigen – ab dem achten Lebensmonat. Ab diesem Zeitpunkt kann das Baby dann zwischen richtigen und falschen Verhaltensweisen unterscheiden. Ab diesem Zeitpunkt wird dann ein verbotenes Verhalten durchaus auch absichtlich vertuscht und die Eltern können ganz schnell in die Irre geführt werden.

Lerntheorien und Erziehung

Dass ein solches Verhalten durchaus Früchte trägt, ist auch ein Verdienst der Eltern. Erziehung findet immer im Rahmen der sozialen Interaktion statt. Richtiges Verhalten wird belohnt, falsches Verhalten wird nicht beachtet. Welches Verhalten der Eltern als Belohnung zu werten ist, wird dadurch bestimmt, dass das Kind einen Vorteil daraus zieht und sich gut fühlt. Schreit ein Kind, dann kommen die Eltern an das Bett. In den ersten Lebensmonaten bekommt das Kind was es will und braucht- nämlich seine Nahrung.

Irgendwann beginnt der Säugling, das Verhalten mit der Nahrung oder der sozialen Zuwendung zu kombinieren. Es begreift die Zusammenhänge. Wenn es schreit, eilen Mama und Papa schnell an das Bettchen. Ab diesem Zeitpunkt kann das Kind dann durchaus auch absichtlich schreien, damit die Eltern ein gewünschtes Verhalten zeigen. Dies ist auch der Grund, aus dem viele Kinder plötzlich zu Schreikindern werden und den Eltern Horrornächte bescheren. Dieser Vorgang ist allerdings keine neue Erkenntnis. Vielmehr handelt es sich dabei um das Wissen über die Lernprozesse, die bereits seit langer Zeit unter dem Namen “operantes Konditionieren” oder “Lernen durch Versuch und Irrtum” bekannt sind.

Das Problem beseitigen

Stellt sich die Frage, was Eltern tun können, damit das Baby das Tricksen und Täuschen unterlässt. Die Antwort ist in der Theorie schnell gegeben. Genau wie das Erlernen des Verhaltens, kann es auch wieder verlernt werden. In diesem Fall beginnt einfach der ganz normale Erziehungsprozess. Schreit das Kind und es liegt kein offensichtlicher Grund dafür vor, dann sollte es einfach weiterschreien. Dies klingt zunächst hart, denn die kleinen Tränchen rufen in den Eltern noch immer „Brutpflegeinstinkte“ hervor. In der Praxis lernt das Kind dann aber, dass das Schreien keinen erkennbaren Effekt hat.

Schreit das Kind die meiste Zeit am Tag, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Hier können die Eltern einen Moment abwarten, bis das Baby still ist. In dieser Phase können sie dann an das Bettchen treten und das Kind anlächeln und vielleicht sogar streicheln. Nicht zu schreien wird dann mit angenehmen Erfahrungen verbunden, sodass das unerwünschte Verhalten aufhört. Fruchten die Methoden, dann wird das Kind zukünftig nur noch weinen, wenn es tatsächlich ein Problem hat.

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