Welche Partei passt zu mir?
Wenn am 22. September 2013 die Urnen für die Bundestagswahl freigegeben werden, ringen 30 Parteien mit wenigstens einer Landesliste um Mandate im Parlament. Wer sich ein umfassendes Bild über die zur Wahl stehenden Parteiprogramme verschaffen möchte, kommt also nicht um einen hohen Rechercheaufwand umhin. Doch auch dann ist vielleicht noch nicht hinreichend geklärt, wie sich die ins Auge gefasste Partei zu einem bestimmten Thema positioniert. Genau hier kann der sogenannte Wahl-O-Mat Abhilfe schaffen.
Was ist der Wahl-O-Mat und wer hat ihn entwickelt?
Eingeführt wurde der Wahl-O-Mat anlässlich der 15. Bundestagswahl im Jahr 2002 von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Er stellt einen Thesenkatalog dar, anhand dessen die eigene Position zu spezifischen Themen mit denen der im Wahlkampf vertretenen Parteien verglichen werden kann. Der große Bruder dieses praktischen Werkzeugs ist das Projekt „StemWijzer“, das bereits seit 1989 den niederländischen Wählern als Informationsquelle dient. Für die Entwicklung des Fragenkatalogs war eine eigenständige Redaktion verantwortlich. Die bpb sowie ein Experten-Team standen zudem beratend zur Seite.
Ursprünglich formulierte das Gremium 85 Thesen, zu denen die Parteien um Stellungnahme gebeten wurden; zur Wahl standen dabei jeweils drei Antwortmöglichkeiten: „stimme zu“, „neutral“ und „stimme nicht zu“. Im nächsten Schritt wurden 47 Fragestellungen aussortiert, bei denen sich die einzelnen Parteien in ihren Positionen nicht ausreichend voneinander unterschieden. Die endgültige Auswahl der Redaktion, die ohne Beteiligung der Parteien beschlossen wurde, setzte sich also aus 38 Thesen zusammen.
Wie funktioniert der Wahl-O-Mat?
Auf der Website der bpb kann der Wahl-O-Mat ohne Anmeldung und jederzeit kostenlos genutzt werden. Dabei klickt sich der User durch den Thesenkatalog und gibt zu jedem Thema seine Meinung ab – zur Auswahl stehen die oben genannten Antwortoptionen. Inhalt der Fragestellungen sind zum Beispiel die Einführung eines bundesweit geltenden Mindestlohns, die Betreuungsgeld-Debatte und die Euro-Krise. Nach der Beantwortung der Thesen können bis zu acht Parteien ausgewählt werden; deren Standpunkte kann dann der Benutzer These für These mit den eigenen Position vergleichen – zusätzliche Informationen bieten dabei die Begründungen der Parteien zu den einzelnen Fragestellungen.
Außerdem wird in Prozentzahlen ausgedrückt, inwiefern eine Übereinstimmung zwischen der Haltung des Nutzers und der Parteien besteht. Die Grenzen des Wahl-O-Mats Auf der Website der bpb wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Wahl-O-Mat keinesfalls eine Wahlempfehlung abgeben will. Vielmehr sollen vor allem Jung- und Erstwählern die Entscheidungsfindung durch ein übersichtliches und einfach zu bedienendes Tool erleichtert werden. Mitunter wurde aber auch Kritik aus den Reihen der Parteien und einiger Nutzer laut, die die Auswahlkriterien für den Thesenkatalog in Frage stellen.
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