Burnout-Vorbeugung! Ein “dickes Fell” kann antrainiert werden
Die Diagnose „Burnout“, vor ein paar Jahren noch eine Exotenkrankheit, wird aktuell immer häufiger gestellt. Man begegnet dem Begriff inzwischen ständig in den Medien und fast jeder kennt jemand Betroffenen, wenn er oder sie nicht selbst schon dieser tückischen Überlastungserkrankung zum Opfer gefallen ist. Aber man ist dem schleichenden Leiden nicht hilflos ausgeliefert, sondern kann durchaus an der Stärkung seiner seelischen Abwehrkräfte arbeiten. Die Bertelsmann Stiftung hat zusammen mit der international tätigen Unternehmensberatung Mourlane Management Consultants unter wissenschaftlicher Begleitung des Fachbereiches Arbeits- und Organisationspsychologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main eine Studie zum Thema Resilienz durchgeführt. Die Daten wurden von April bis September 2012 von 564 Personen aus 121 deutschen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Konzernen erhoben.
Was war das Ergebnis dieser Studie?
Dabei haben die Forscher festgestellt, dass ein dickes Fell vor Burnout schützen kann. Psychische Widerstandsfähigkeit, auch Resilienz genannt, kann trainiert werden. Burnout-Symptome wie Erschöpfung und damit verbundene psychosomatische Beschwerden wie Rückenschmerzen können damit idealerweise verhindert, zumindest aber verringert werden. Das negative Gegenstück zur Resilienz wird übrigens als Vulnerabilität bezeichnet. Mitarbeiter mit einer hohen Resilienz werden von ihren Vorgesetzen als emotional stabiler und belastbarer empfunden. Sie erledigen ihre Arbeiten sorgfältiger – auch unter Termindruck. Sie sind generell neugieriger und stehen ihren Mitmenschen offener gegenüber. Psychische Widerstandsfähigkeit wird als Indikator für die Befähigung als Führungskraft auch in Zukunft immer wichtiger. Denn nur wer ein Mindestmaß an Resilienz aufweist, kann qualitativ gute Führungsarbeit leisten, und diese wird für Firmen immer bedeutsamer. Nach der Resilienzspezialistin und Autorin Micheline Rampe sind es folgende Kriterien, die den Ausschlag geben: Optimismus, Selbstakzeptanz, Lösungsorientiertheit, Fähigkeit zur Selbstmotivation, die Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen, Aufbau und Pflege eines stabilen sozialen Umfeldes und eine umsichtige und realistische Gestaltung der eigenen Zukunft. „Folgt man den Ergebnissen der Studie, sollten Trainings, die die Resilienz steigern, bald zum Standardangebot des betrieblichen Gesundheitsmanagements in den Betrieben gehören. Davon können dann sowohl Mitarbeiter und Führungskräfte als auch Unternehmen profitieren“, sagt Detlef Hollmann, Projekt-Manager der Bertelsmann Stiftung.
Wie kann das trainiert werden?
Die Resilienz-Forschung geht davon aus, dass die Grundlagen bereits in der Kindheit gelegt werden, beispielsweise durch mindestens eine stabile Bezugsperson oder (ältere) Geschwister. Aber auch ohne diese Basis kann es natürlich widerstandsfähige Menschen geben. Im Arbeitsleben können Vorgesetzte in Sachen Resilienz sehr viel für ihre Mitarbeiter tun. Wichtig ist, dass sie diesen einerseits eine gute Orientierung und andererseits Kontrolle und damit anteilige Verantwortlichkeit über deren jeweiligen Arbeitsbereich geben. Relevant sind auch Wertschätzung und ein entsprechendes Feedback. Hilfreich ist es da, wenn sich der Chef statt ungeduldig und cholerisch, authentisch, ehrlich, vorbildlich und sinnvermittelnd verhält. Das fördert die psychische Widerstandsfähigkeit und die Gesundheit des Mitarbeiters sowie seine Zufriedenheit.
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