Daumenlutschen, gefährlich oder harmlos?
Es gibt wohl kaum ein Kind, das nicht gelegentlich am Daumen lutscht. Der Daumen dient als Trostspender oder Einschlafhilfe und ist praktischerweise immer zur Hand. Das Nuckeln am Daumen scheint darüber hinaus eine ganze Reihe von natürlichen Bedürfnissen des Kindes zu befriedigen. Aber wann ist Daumenlutschen harmlos und wann wird es schädlich?
Warum lutschen Babys am Daumen?
Für ein Baby bedeutet Nuckeln ein Gefühl der Geborgenheit. Es empfindet dabei Ruhe, Nähe und Trost. Erinnert es das Kind doch an das Gefühl beim Trinken an der Mutterbrust. Das Daumenlutschen stillt viel mehr als nur das angeborene Saugbedürfnis des Babys. Nuckeln wird mit den Emotionen beim Trinken und Schmusen verbunden. Ist die Mutter gerade nicht in der Nähe, wird der Daumen zum Ersatz. Auch wenn ein Kind in der Nacht wach wird, fungiert der Daumen oft als Trostspender.
Einschlafhilfe oder Dauerzustand?
Die erste Zeit im Leben eines Babys wird auch als die orale Phase bezeichnet. Der Mund spielt als das zentrale Wahrnehmungsorgan eine wichtige Rolle. Die meisten Babys lutschen schon im Mutterleib am Daumen, daher ist ihnen ihr Daumen von Anfang an vertraut. Ist das Kind auf der Welt beschränkt sich das Daumenlutschen meist auf Zeiten der Ruhe, daher fungiert der Daumen dann nur noch als Einschlafhilfe. Ob ein Kind seinem normalen Saugbedürfnis nachgeht oder das Daumenlutschen exzessiv betreibt, können die Eltern durch Beobachtung feststellen.
Wirkt Daumenlutschen schädlich auf Kiefer und Zähne?
Bei einem Säugling sind die Kieferknochen weich und formbar. Übertriebenes und häufiges, sehr intensives Daumenlutschen beeinflusst sowohl das Wachstum der Zähne als auch das des Kiefers negativ. So kann dies dazu führen, dass sich der Oberkiefer spitz und schmal nach vorne verformt und sich damit die oberen Schneidezähne falsch ausrichten. Durch den Druck des Daumens schieben sich die oberen Zähne nach vorn und die unteren Zähne nach hinten.
Nuckeln als Symptom!
Experten sind sich darüber einig, dass Nuckeln bis zum dritten Lebensjahr kein Problem darstellt. Nuckelt ein Kind aber über diese Zeit hinaus immer noch am Daumen, sollte man ihm das besser abgewöhnen. Aber, kein Kind nuckelt grundlos, meist fühlt es sich allein gelassen oder ihm fehlt Geborgenheit. Daher können die Eltern allein durch mehr Zuwendung das Daumenlutschen beenden. Um den Prozess zu fördern, ist es sinnvoll, das Kind immer dann zu loben, wenn es nicht am Daumen lutscht. Strafe oder Tadel bewirken leider meist nur das Gegenteil und verstärken das Nuckeln eher noch.
Schnuller oder Daumen?
Viele Zahn- und Kinderärzte raten den Eltern zu Schnullern aus Silikon oder Latex. Denn diese sind, im Gegensatz zum Daumen, kiefergerecht geformt. Der große Vorteil eines Schnullers ist, dass man ihn irgendwann wegwerfen kann. Ideal ist es, wenn das Kind ihn selbst entsorgt, weil es den Schnuller nun nicht mehr benötigt. Um den Schnuller für das Kind unattraktiv zu machen, stechen viele Eltern ein Loch hinein, damit die Luft entweicht. Oder sie tauschen ihn gegen ein Spielzeug ein, das einen Schritt in einen neuen Lebensabschnitt darstellt. Wer Eltern fragt wie sie es geschafft haben, erhält meist eine Fülle an interessanten Tipps und Tricks.
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