Der Musikantenknochen

Der Musikantenknochen


Wer kennt es nicht, man stößt sich den Ellenbogen und ganz plötzlich durchfährt ein stechender Schmerz den gesamten Arm und Teile der Hand. Ja, da wurde wohl der Musikantenknochen erwischt, eine besonders unangenehme Stelle. Aber was hat es eigentlich mit diesem sagenumwobenen Musikantenknochen auf sich und warum schmerzt ein Stoß an dieser Stelle so enorm?

Was ist der Musikantenknochen?

Tatsächlich ist es kein Knochen, der uns den stechenden Schmerz, das Taubheitsgefühl und die kribbelnden Finger beschert, wenn wir gegen ihn stoßen und mit Musik hat das Ganze auch nicht viel zu tun. Es ist ein Nerv, der für die besonders unangenehme Erfahrung verantwortlich ist. Um genau zu sein sprechen wir vom Nervus ulnaris, der beim umgangssprachlichen Schlag auf den Musikantenknochen unsere Welt für einen kurzen Augenblick erstarren lässt.

Obwohl dieser Knochen durch Fett und Faszien geschützt wird, befindet er sich in einem offenen Knochenkanal liegend recht dicht unter der Hautoberfläche. Erwischt man eine bestimmte Stelle am Ellenbogen wird der Nervus ulnaris durch diesen Schlag zusammengedrückt und sendet einen Impuls an das Gehirn. Dieser Impuls führt zu einer Schmerzreaktion in der gesamten Körperregion für die dieser Nerv verantwortlich ist, was auch das Kribbeln in den beiden letzten Fingern erklärt.

Viel Schmerz für einen Stoß

Dass dieser einzelne Stoß gegen die bestimmte Stelle am Ellenbogen so furchtbar weh tut, scheint zunächst etwas unverständlich, zumal es kein besonders fester Stoß sein muss. Aber wenn man bedenkt, welch große Region der Nervus ulnaris abdeckt und, dass an dieser Stelle viele Nervenfasern zusammen laufen, erklärt sich der Schmerz. All diese Nervenfasern werden kontrahiert und es kommt zu einer Überreaktion und damit einer chaotischen Reaktion im Gehirn. Dieses sendet für die Situation zu viele Schmerzreize in die Region des Ellenbogens, Unterarms und der Hand. So kommt es zu der bekannten Mischung aus stechendem, pochendem Schmerz, Taubheitsgefühl und Kribbeln.

 

Warum sich unsere Knochenanzahl im Laufe des Lebens ändert

Der Musikantenknochen


Fast jeder Mensch bricht sich mal etwas. Die einen kommen relativ verletzungsfrei durchs Leben, andere brechen sich zahlreiche Knochen. Nach 6 Wochen Gips und ein paar Strapazen beim Duschen ist der Knochen dann auch meist schon wieder verheilt. Im Normalfall bleiben uns unsere Knochen ein Leben lang erhalten. Wie kommt es dann, dass wir mit 300 Knochen geboren werden und mit 206 sterben?

Zauberei? Natürlich nicht!

Was passiert mit unsere Körper? Wie können Knochen einfach verschwinden? Du musst dir keine Sorgen machen, Knochen verschwinden natürlich nicht einfach so, vielmehr schließen sie sich mit anderen zusammen. Das ist beispielsweise beim Schädel der Fall. Bei Babys beispielsweise ist eine besondere Vorsicht geboten, da vor allem ihr Kopf noch nicht ausreichend verknöchert ist.

Im Schädel befinden sich anfangs weiche Knochenplatten, die dann erst im Laufe der Zeit zu einer harten Schädeldecke zusammen wachsen. Beim Zählen ist das Ganze dann natürlich nur noch ein einziger Knochen und nicht mehrere verschiedene. Das Kreuzbein ist ein ähnlicher Fall. Im Kindesalter sind es viele knorpelige Wirbel, später dann ein verknöchertes Element. Zähne werden beim Knochenzählen nicht mit einberechnet, da noch nicht hundertprozentig bewiesen ist, ob es sich dabei um Knochen handelt.

Knochen und ihre erstaunliche Kraft

Knochen bilden das Gerüst für unseren Körper. Ohne die „Wunderstäbchen“ wären wir aufgeschmissen, dabei machen Knochen zwölf Prozent unseres Körpergewichts aus. Die Hälfte aller Knochen befindet sich in unseren Beinen und Armen. Der Oberschenkelknochen ist der längste mit einer Länge von durchschnittlich etwa 46 cm. Dieser Knochen kann über 1,5 Tonnen tragen. Mit 3 mm ist der Steigbügel unser kleinster Knochen. Dieser Knochen befindet sich im Ohr. Wer jetzt denkt 300 Knochen sind viel muss wissen, dass ein Schlange über 1000 Knochen hat.

 

Die Auswirkungen von Fibrosen auf unsere Organe

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Bei einer Fibrose handelt es sich um einen Prozess, der bei vielen Krankheiten vorkommt. Dadurch werden die Organe so verändert, dass diese nicht mehr richtig funktionieren. Zu den Auslösern zählen chronische Schädigungen wie etwa Entzündungen. Die Folge ist, dass sich in den Bindegewebszellen vermehrt Kollagen bildet, wodurch die Zellen nicht mehr richtig miteinander kommunizieren können. Auch der Austausch von Stoffwechselprodukten und das Erledigen ihrer Aufgaben sind nicht mehr möglich.

Hoher Blutzucker, Bluthochdruck und Allergien als Auslöser

Zu den Auslösern der Schädigungen zählen hoher Blutzucker, Bluthochdruck, hoher Alkoholspiegel, Allergien, eine Infektion wie Hepatitis C oder eine chronische Entzündung. Die ausdifferenzierten Zellen der Organe werden bei einem lang anhaltenden Reiz mit der Zeit durch Narbengewebe ersetzt. Das typische Kennzeichen aller Fibrosen ist damit dieser unerwünschte Bindegewebezuwachs. Leber, Niere, Lunge, Bauchspeicheldrüse, aber auch Haut, Auge, Knochenmark oder Herzmuskel können betroffen sein.

Organfibrosen für viele Menschen unbekannt

Viele Menschen haben bisher noch nie etwas von Organfibrosen gehört. Der Grund ist, dass für die Erkrankungen häufig andere Bezeichnungen verwendet werden. Wenn die Nieren ihre Funktionen aufgrund eines Bluthochdruck- oder Diabetesschadens einstellen, wird dieses in der Fachsprache als hypertensive oder diabetische Nephropathie bezeichnet. Korrekterweise müsst es aber “Nierenfibrose” heißen. Auch Leberkrebs entsteht in den meisten Fällen aus einem fibrotisch veränderten Organ.

Eine Umkehrung des Prozesses ist möglich

Der Prozess kann prinzipiell aber auch umgekehrt werden. Wird der Alkohol bei der Leber als chronischer Reiz entfernt, ist die Rückbildung der Vernarbungen die Folge. Die Vernarbung bleibt nur dann erhalten, wenn der “Point of no return” bereits überschritten wurde. Als letzte Therapieoption bleibt dann meist nur noch eine Transplantation des Organs. Daher ist es das Ziel der Forschung, die Moleküle, die bei den unterschiedlichen Fibrosen beteiligt sind, zu identifizieren. Bis geeignete Therapien entwickelt werden, muss vor allem auf Prävention gesetzt werden. Daher müssen chronische Entzündungen immer ernst genommen werden.

 

„Wirbelsäulenoperationen sind zu 80 Prozent überflüssig": Ein Interview mit Dr. med. Martin Marianowicz

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Rückenschmerzen sind in Deutschland eine Volkskrankheit: 85 Prozent der Deutschen leiden zumindest einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen. Aber eine Operation ist trotz Bandscheibenvorfall nicht unbedingt die richtige Lösung, sagt der Wirbelsäulenspezialist Dr. Martin Marianowicz. Im ersten Teil seines Interviews mit Vistano erklärt er woran das liegt.

Vistano: In keinem anderen Land Europas wird so viel am Rücken operiert wie in Deutschland: über 400.000 Operationen jährlich und die Tendenz ist steigend. Wie kommt es dazu?

Marianowicz: Deutschland ist sogar weltweit führend und das verheerende sind nicht die absoluten Zahlen, sondern die Art der vorgenommenen Rückenoperationen. Während früher nur etwa zehn Prozent der Rückenoperationen instrumentalisiert waren, wird heute bei über 50 Prozent der Operationen mit Versteifungen, Prothesen, Platten oder Schrauben gearbeitet. Der Grund für diese zunehmende Instrumentalisierung und die steigenden Operationszahlen ist einfach: Mit einer konservativen Behandlung bei Rückenbeschwerden wird in drei Monaten nur 30 Euro verdient, aber eine Operation ist zwischen 2.000 und 15.000 Euro wert. So fördert unser fatales medizinisches Entlohnungssystem die zunehmenden Operationszahlen.

Vistano: Wie kommt es, dass Sie als Orthopäde in einem solchen System die konservative Behandlung trotzdem bevorzugen?

MarianowiczIch bevorzuge die konservative Behandlung, weil sie richtig ist und 80 Prozent der Wirbelsäulenoperationen überflüssig sind. Das wussten wir bereits vor 30 Jahren, als ich mein Examen ablegte. Schließlich klingen 80 bis 90 Prozent der konservativ behandelten Bandscheibenvorfälle nach sechs bis zwölf Wochen wieder ab. Also hat ein Operateur nichts an vorderster Front im Kampf gegen Rückenschmerzen verloren. Schließlich geht es bei der Heilung der Wirbelsäule nicht darum die Bilder zu verbessern, sondern dem Körper beim Arrangement mit der eigenen Degeneration zu helfen.

Vistano: Aber können falsche Behandlungen, wie überflüssige Operationen, nicht durch bildgebende Methoden wie CT oder MRT ausgeschlossen werden?

MarianowiczIn Deutschland wird oft ein schnelles Bild gemacht und daraus resultierend eine schnelle Übertherapie angesetzt. Denn zum einen weiß der Operateur, dass die Zeit sein größter Feind ist, und zum anderen gibt es allein in einer Stadt wie München ebenso viele Kernspintomografen wie in ganz Norditalien. Aber Bilder sind nicht ausschlaggebend für eine korrekte Diagnose, da 60 Prozent der an chronischen Rückenschmerzen leidenden Patienten keinen Befund auf den Bildern vorweisen. Diese Patienten leiden an sogenannten unspezifischen Rückenschmerzen. Auf der anderen Seite ist es möglich trotz Befund schmerzfrei zu sein, denn es handelt sich hierbei nicht automatisch um eine Krankheit, wie zum Beispiel in der Onkologie. Wir stehen also vor dem Problem, dass unser System zu bildhörig ist.

Vistano: Wenn Bilder nicht zwingend ausschlaggebend für die richtige Diagnose sind, wie sollte Ihrer Meinung nach eine richtige Diagnose gestellt werden?

MarianowiczUm eine Verdachtsdiagnose stellen zu können reicht zunächst ein 15 minütiges Gespräch. Ich stelle meinen Patienten hierfür zweimal 20 Fragen. Erst danach kann ich meine Diagnose anhand der Bilder überprüfen. Die meisten meiner Patienten kommen zu mir, weil ihnen zu einer Operation geraten wurde und sie eine zweite Meinung brauchen. Über 50 Prozent von ihnen wurden vorher nie ausgezogen. Auch hierfür ist unser medizinisches System verantwortlich, denn den Ärzten bleibt nicht die Zeit für ein Gespräch. Ohne ein Gespräch ist eine Diagnose allerdings nicht möglich, denn der Schmerz entsteht im Kopf, auch wenn die Ursache im Rücken liegt.

Nachdem Herr Dr. Marianowicz im ersten Teil des Interviews über Diagnosen von Rückenschmerzen gesprochen hat, erklärt er im zweiten Teil, welchen Einfluss die menschliche Psyche auf das Schmerzempfinden hat und wie ein Patient seinen Rücken selbst heilen kann.

 

„Wirbelsäulenoperationen sind zu 80 Prozent überflüssig": Ein Interview mit Dr. med. Martin Marianowicz

Der Musikantenknochen


Chronische Rückenschmerzen sind in Deutschland weit verbreitet und werden häufig falsch behandelt, sagt der Wirbelsäulenspezialist Dr. Martin Marianowicz. Über fehlerhafte Diagnosen hat er im ersten Teil seines Interviews mit Vistano gesprochen. In diesem zweiten Teil geht es um die Frage, welchen Einfluss die Psyche auf das Schmerzempfinden hat und welche Behandlung für Rückenschmerzen die richtige ist.

Vistano: 60 Prozent der chronischen Rückenschmerzpatienten in Deutschland weisen keinen Befund für diese Schmerzen auf und dennoch sind sie da. Welche Rolle spielt die menschliche Psyche für Rückenschmerzen?

Marianowicz: Eine große Rolle, denn alle Schmerzen entstehen im Gehirn. Ich gebe Ihnen ein Bespiel: In einer Untersuchung in Göttingen wurden Patienten mit einem Bandscheibenvorfall in zwei Gruppen eingeteilt. Während der ersten Gruppe gesagt wurde, es ist nur ein Bandscheibenvorfall, also nichts schlimmes, wurde der anderen Gruppe gesagt, dass es schlecht aussieht und eine OP wahrscheinlich nötig ist. Zusätzlich bekam nur die zweite Gruppe Schmerzmittel verabreicht. Raten Sie welche Gruppe stärkere Schmerzen hatte. Richtig, die zweite. Hier zeigt sich eines der Haupttools der Chronifizierung: die Katastrophalisierung des körpereigenen Systems. Durch sie entsteht Angst und diese chronifiziert den Schmerz, deshalb dürfen Bilder nicht dramatisiert werden.

Vistano: Müssen Rückenleiden überhaupt operiert werden, wenn der Schmerz im Kopf entsteht?

MarianowiczNicht unbedingt, denn 80 Prozent der operierten Behandlungen bei Rückenschmerzen sind überflüssig, da diese innerhalb von sechs bis zwölf Wochen auch ohne Operation abklingen. Die heutige Rückenoperiererei begann in den 60er Jahren, doch nicht alle Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs einen Bandscheibenvorfall erlitten, waren danach Krüppel, oder?

Vistano: Das heißt also, dass der Rücken sich selbst heilt und wir ihn lediglich dabei unterstützen, so wie sie es in Ihrem Buch „Den Rücken selbst heilen“ beschreiben. Wie hilft Ihr Buch bei der Selbstheilung?

MarianowiczIch versuche in meinem Buch darüber aufzuklären, dass Rückenschmerzen zunächst etwas Gutmütiges sind, wovor man keine Angst haben muss. So ist es auch nicht nötig in den ersten sechs Wochen zum Arzt zu gehen, wenn man keine starken Schmerzen hat. Wenn danach ein Therapeut nötig ist, versuche ich zu helfen den richtigen zu finden. Außerdem ist mein Buch ein Selbstfindungsbuch. Ich leite meine Leser dazu an, ihre Schmerzen zu hinterfragen: Warum bekomme ich denn immer wieder diese Schmerzen? In welchen Situationen werden sie schwächer oder stärker? Diese Fragen sind wichtig, denn der Rückenschmerz kann ein Helfer sein, um das auszudrücken, was man sich nicht traut zu sagen.

Vistano: Eine abschließende Frage noch, Herr Dr. Marianowicz: Was sollte ein Patient selbst tun, um seinen Rücken erfolgreich zu heilen?

MarianowiczZunächst sollte man seinen Schmerz annehmen, keine Angst mehr haben und aufgeklärt werden. Rückenschmerzen sollte ein Patient selbst in die Hand nehmen und nicht auf eine allheilende Methode warten. Das bedeutet, man muss aktiv, in Bewegung und bei der Arbeit bleiben, auch wenn es schwer fällt. Zu diesem Zweck kann der Patient sich ein Rückentagebuch anlegen, um sich selbst zu kontrollieren und die Schmerzen zu hinterfragen, denn es ist wichtig ehrlich zu sich selbst zu sein: Wie viele Schmerzmittel nehme ich wirklich? Wie oft habe ich mich tatsächlich bewegt? Und nicht vergessen, dass man sich belohnen sollte, wenn man das, was man sich vorgenommen hat, einhält. Aber das wichtigste ist, man sollte durch Rückenschmerzen auf keinen Fall seine sozialen Bindungen verlieren.

Vistano: Vielen Dank für das interessante und aufschlussreiche Gespräch.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass durch ein falsches medizinisches Entlohnungssystem in Deutschland oft fälschlicherweise am Rücken operiert wird. So sind 80 Prozent der Wirbelsäulenoperationen überflüssig, denn hier verschwinden die Rückenschmerzen nach sechs bis zwölf Wochen von alleine – es muss nur die richtige Diagnose gestellt werden. Diese besteht nicht darin Befunde auf Bildern zu deuten, sondern durch ein Gespräch heraus zu finden, was dem Patienten fehlt. Schließlich entstehen Schmerzen im Gehirn und ihre Ursache ist nicht unbedingt auf einem Bild zu sehen.

Unabhängig von der Ursache ist es jedem möglich durch eine kompetente Aufklärung zum Thema Rückenschmerzen den eigenen Rücken zu verstehen und ihn selbst zu heilen. So hilft das multimodale Therapieprogramm von Herrn Dr. Marianowicz Patienten die eigenen Schmerzen zu reflektieren um einerseits unnötigen Behandlungen, wie etwa einer Operation, zu entgehen und um andererseits auch unterschwellige Ursachen heraus zu finden.

 

Die australische Art der Muskelentspannung

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Die Australische regenerative Tiefenentspannung, genannt ArT, ist eine Therapie-Methode, die zur Entspannung der Muskeln sowie zur Aktivierung der Selbstheilung eines Körpers dient. Erfunden wurde sie von Thomas Bowen, der feststellte, dass Muskelverspannungen auch die Gesundheit der Organe beeinträchtigen können. Daher entwickelte er eine Anwendungsart, die die Revitalisierung des Organismus fördert.

Wirkungsweise der ArT-Anwendung

Als Instrument dieser Therapie zur Tiefenentspannung dienen allein die Hände. Während einer ArT setzt der Therapeut behutsame und genaue Griff-Sequenzen. Durch diese Griffe werden die Bewegungs- und Schwingungsmuster des Körpers neuorganisiert und die Selbstheilungskraft des Organismus somit aktiviert. Die Muskeln entspannen sich und Nervensystem und Stoffwechsel werden angeregt. Die ArT ist auch dem Bindegewebe zuträglich, durch die Griffe können Verhärtungen gelöst werden, das Gewebe wird dadurch durchlässiger. Durch den somit erhöhten Lymphfluss kommt es zu einer Entschlackung des Körpers.

Der Ablauf einer Behandlung

Der Klient sollte sich entspannt auf einer Liege ausstrecken. Der Therapeut kann nun durch seine Griff-Sequenzen Impulse an die betroffenen Regionen senden, es werden meist ähnliche Punkte, wie die einer Akupunkturbehandlung, aktiviert. Im Anschluss an die Behandlung folgt eine Entspannungsphase. Der Körper braucht idealerweise 7 Tage um nachzuarbeiten und sein Erinnerungsvermögen zu sensibilisieren, erst dann sollte die Behandlung fortgesetzt werden. Experten sprechen vom sogenannten „Memory-Effekt“, der Organismus versucht dabei einen gesunden Zustand ohne Beschwerden wiederherzustellen.

Für wen ist die Therapie-Methode geeignet?

Generell ist die ArT für all jene geeignet, die die Leistungsfähigkeit ihres Körpers aufrecht erhalten oder zurückgewinnen möchten. Auch hinsichtlich des Alters gibt es bei dieser Anwendung keine Begrenzung. Eine ArT-Behandlung kann auch als Ergänzung zu einer bereits bestehenden Therapie oder zur Rehabilitation nach Operationen dienen. Bei Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Nervenerkrankungen, Stress, Müdigkeit, Verdauungsproblemen, Tinnitus und Allergien sowie zahlreichen weiteren Beschwerden kann die Tiefenentspannung Abhilfe schaffen. Nebenwirkungen sind bei dieser Anwendungsart nicht zu erwarten, denn sie dient hauptsächlich der Revitalisierung des Körpers und seiner Selbstheilungskraft. Auch Tiere können mit ArT behandelt werden, beispielsweise Pferde, Hunde, Katzen oder auch Kleintiere.

 

Die Faszien-Massage: wichtiger als Muskeltraining?

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Das neuste Ziel von körperbewussten und sportbegeisterten Menschen ist es das Bindegewebe mit Hilfe von gezielten Trainingseinheiten zu stärken. Dadurch rücken die Faszien in den Mittelpunkt der Fitnesswelt.

Die Faszien durchlaufen den gesamten menschlichen Körper wie ein Netz. Sie stärken den Körper und sogar die Spannkraft von Kopf bis Fuß. In Sachen Training und Gesundheitsförderung laufen sie aktuell zudem den Muskeln den Rang ab. Mit Hilfe von Faszien-Massagen sollen diese wichtigen Bestandteile unseres Körpers entscheidend gekräftigt werden.

Die Blackroll und der Faszienkater

So eine Faszienmassage lässt sich meist optimal mit einer sogenannten Blackroll durchführen. Diese je nach Härtegrad eingestellte Schaumstoffrolle ist dafür geeignet mit gezielten Bewegungen schmerzliche Partien zu massieren und demnach zu lösen. Deshalb ist es nicht selten der Fall, dass man nach der sogenannten Faszien-Massage eine Art Kater verspürt. Gleichzeitig werden Schmerzen auf diese Weise bereits gezielt gelöst und verbessert.

Richtige Herangehensweise

Das Training sollte zu Beginn von einem Trainer angeleitet werden, der unterschiedliche Übungen weitergibt. Dies kann in einem Fitnessstudio erfolgen oder vor Ort bei einem Arzt oder Physiotherapeuten. Im Anschluss ist es möglich das Faszien-Training im Do-it-yourself-Verfahren Zuhause vorzunehmen. Leidet man allerdings an Venenerkrankungen, sollte zunächst ein Arzt konsultiert werden. Meist bestehen die unterschiedlichen Einheiten aus einer Mischung von Dehn- und federnden Bewegungen. Um das Bindegewebe zu straffen, sollten die Übungen etwa alle zwei, drei Tage vorgenomen werden. Wenn tatsächliche Beschwerden auf diese Weise gelöst werden sollen, ist es ratsam eine tägliche Anwendung vorzunehmen.

 

Prothesen mit der Kraft der Gedanken steuern

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Ein Nervengeflecht stellt die Verbindung zwischen Hand und Rückenmark her. Ist dieses zerstört, ist eine innerliche Amputation des betroffenen Arms die Folge. Der Arm ist somit weitgehend nicht mehr zu verwenden. Werden Rekonstruktionsversuche vorgenommen, können die Patienten anschließend nur ihre Schulter und den Ellbogen etwas bewegen, die Hand aber nicht.

Prothesen ersetzen echte Hände 

Daher wurde nun in Wien bei drei betroffenen Männern die nutzlose Hand amputiert und durch eine motorisierte Prothese ersetzt. Diese wird über noch vorhandene Nervenverbindungen in ähnlicher Weise, wie auch eine biologische Hand, gesteuert. Das Verfahren ist aber kompliziert. Die noch vorhandenen Nervenverbindungen mussten zunächst genau untersucht werden.

Es mussten mindestens noch zwei willkürlich funktionierende Signalleitungen im Unterarm vorhanden sein, damit die Patienten die Prothese später über elektromyografische Signale differenziert steuern können. Da die Muskeln in den Unterarmen zum Teil schon zu stark degeneriert waren, wurden bei zwei der Betroffenen funktionsfähige Muskeln aus dem Oberschenkel in den Unterarm übertragen. Diese sollten dann als interne Signalverstärker dienen. Zudem war ein mehrmonatiges kognitives Feedback-Training notwendig.

Alltägliche Dinge funktionieren wieder

Dabei wurde ihnen beigebracht, wie eine Hybrid-Hand gesteuert werden muss. Diese wurde zunächst auf die noch vorhandene funktionslose biologische Hand aufgesetzt. Anschließend wurde die Hand etwa 10 bis 15 cm vom Handgelenk aufwärts amputiert. Die Anpassung der Prothese erfolgte sechs Wochen später. Das beidhändige Zupacken war drei Monate nach der Amputation möglich. Ganz alltägliche Dinge, wie z.B. ein Hemd zuknöpfen, die Haustür aufschließen, Kaffee einschenken oder Gemüse klein schneiden, konnten die Patienten wieder erledigen. Auch hatten die Betroffenen kaum noch Phantomschmerzen. Britische Transplantations-Experten sind allerdings skeptisch. Nachteilig ist, dass motorisierte Prothesen sehr schwer und laut sind und Strom benötigen. Zudem ist eine Abnahme der Compliance bei allen Prothesen mit der Zeit normal. Es müsse überprüft werden, ob sich die bionische Hand auch langfristig im Alltag bewähren kann.

 

Wie ungesund ist das Laufen in offenen Schuhen eigentlich wirklich?

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Die Sommerzeit bricht allmählich an und das bedeutet einen Wechsel in Sachen Alltagskleidung. Die Sommerröcke, offenen Schuhe und Kleider werden bei den Frauen aus dem Schrank geholt und Mann entscheidet sich dieser Tage gerne mal für kurze Hosen und T-Shirt. Besonders über offene Schuhe wie Sandalen oder Flipflops kursieren die aberwitzigsten Gerüchte. Wir wollen im Folgen mit ihnen aufräumen und den Spaß an offenen Schuhen zurück bringen.

Flipflops schaden (nicht) den Füßen

Einige Studien oder auch Meinungen von Fachärzten haben Flipflops als gesundheitsschädigend deklariert. Doch ist dem wirklich so? Natürlich kann das Umschwenken von festem Schuhwerk zu offenen Schuhen schon einmal Blasen und Aufschürfungen mit sich bringen. Gemeinhin schaden Flipflops allerdings nicht der Gesundheit.

Sie verfügen zwar weder über eine gute Dämpfung noch eine feste Sohle. Trotzdem können gesunde Menschen sie ohne Bedenken tragen. Wer generell Probleme mit den Füßen oder Knien hatte, sollte vielleicht auf herkömmliche Sandalen ausweichen. Bei Flipflops ist weiterhin zu beachten, dass sie in der richtigen Größe getragen werden. Die Zehen sollten nicht über den Schuh hinaus reichen und die Riemen sollten nicht allzu locker sitzen, sonst spannt der Schuhträger beharrlich die Fußmuskulatur an, um den Schuh mitzuschleifen.

Ohne Dämpfung schadet man dem Fuß

Der zweite große Irrtum, mit dem einige Menschen auf offene Schuhe reagieren, ist, dass diese über so wenig Dämpfung verfügen. Sportwissenschaftler betonen nun allerdings, dass die Frage der richtigen Dämpfung ( es gibt schließlich auch zu harte Dämpfung) eine Frage der individuellen Einstellung ist. Fakt ist, dass man sich vor allem wohlfühlen muss. Der Körper kann auch ohne eine sonst wie ausgearbeitete Sohle die auf den Körper wirkenden Stoßkräfte abfedern. Somit bedeutet eine nicht allzu sehr ausgeprägte Dämpfung nicht, dass es automatisch zu Verletzungen kommt.

Sandalen brauchen ein Fußbett

Hersteller von Flipflops und anderen offenen Schuhen bieten inzwischen zwei Varianten an. Zum einen können offene Schuhe ohne Fußbett getragen werden und zum anderen gibt es auch schon Sandalen mit Fußbett. Letzteres ist ebenfalls eine Empfindungssache und muss nicht für jeden Menschen gegeben sein. Ein Fußbett integriert zu wissen, bedeutet nicht gleich einen besseren Schuh zu kaufen. Wichtig ist es zudem auch mal die Schuhe zu wechseln und dem Fuß neue Anreize und Bewegungsmuster zu ermöglichen. Auch das Barfußlaufen kann deshalb ab und zu fördernd sein.

Laufen geht in Sandalen nicht

Ein weiterer Mythost besagt, dass man in Sandalen oder anderen offenen Schuhen nicht laufen kann. Auch das ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Mythos, weil er auf keinerlei Beweislage beruht. Joggen oder schnelleres Laufen jeder Art ist vermutlich in offenen Schuhen weniger angenehm als in Joggingschuhen. Das bedeutet noch lange nicht, dass es nicht möglich und gleichzeitig gesundheitsgefährend sein muss.

Wir brauchen Schuhe zum Laufen

Und der letzte und wohlmöglich wichtigste Mythos besagt, dass wir Menschen generell Schuhe zum Laufen benötigen. Dabei trainiert Barfußlaufen oder auch das Laufen in offenen Schuhen, die einem natürlich Abrollprozess nachkommen, unsere Fußmuskeln viel besser als in den teuersten Sportschuhen zu laufen. Befreit also Eure Füße aus Socken und geschlossenen Schuhen und lauft wie es Euch gefällt los. Das scheint das einzig Richtige zu sein.

 

Was dem Knorpel schadet

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Der Mensch hat rund 140 Gelenke in seinem Körper, die die verschiedenen Knochen miteinander verbindet. Als biologischer Stoßdämpfer sorgt dabei eine Knorpelschicht, die die Gelenke umschließt. Eine Flüssigkeit im Gelenkspalt dient als Schmiermittel. Bei allem medizinischen Fortschritt kann der Gelenkknorpel künstlich nicht gleichwertig ersetzt werden. Deswegen sollte der Knorpel geschont und einige Risiken vermieden werden.

Risiken für den Knorpel

Bewegung ist wichtig für den Knorpel, da durch jede Bewegung sauerstoff- und nährstoffreiche Gelenkschmiere in die Gelenkspalten befördert wird. Bei Bewegungslosigkeit verhungert der Knorpel quasi – deshalb sollte auch bei existierenden Gelenkschäden Sport getrieben werden. Sehr gut eignen sich dafür Radfahren, Schwimmen, leichtes Joggen und Gymnastik. Darüber hinaus ist Übergewicht schädlich: Arthrose (Gelenkverschleiß) hängt nämlich direkt mit dem Gewicht und Body-Maß-Index zusammen.

Hohe Blutzucker- und Fettwerte stören zudem den Knochenstoffwechsel und fördern Arthrose. Zwar ist Sport an sich gut für die Gelenke, Unachtsamkeit ist dabei aber häufig ein Problem. Sportarten wie Handball oder Badminton belasten die Gelenke stark, auch Laufen auf Asphalt ist schwierig. Mit Hilfe der Ausrüstung und der richtigen Intensität kann das Risiko jedoch kontrolliert werden. Im Alter leiden immer mehr Menschen unter schlechten Gelenken, da sich die Knorpelmasse im Laufe der Jahre immer stärker abnutzt. Durch gesunde Bewegung kann dieser Verschleiß verringert werden.

Mythen in Bezug auf den Knorpel

Weniger schädlich als gedacht ist das Tragen von schweren Gegenständen, da das Gewicht die Gelenke nur kurz belastet. Diskutiert wird noch, ob das bekannte Fingerknacken die Gelenke schädigt. Einige Ärzte sind der Meinung, dass zu häufiges Knacken die Gelenke überdehne und langfristig zu Schäden beitrage. Andere Experten geben Entwarnung und beziehen sich dafür auf die klassische Erklärung für das Knacken. Die Vakuumtheorie besagt, dass das Geräusch durch Kohlenstoffdioxid entsteht, welches sich in gelöster Form in der Gelenkschmiere befindet. Beim Auseinanderziehen der Gelenke verwandelt sich das CO2 dann in Gas, wodurch sich Bläschen bilden, die dann wieder platzen und für das typische Knackgeräusch sorgen.