Regionale Produkte - Einfach nur Schwindel?

Regionale Produkte – Einfach nur Schwindel?


Regionale Produkte laufen Bio-Produkten langsam den Rang ab. Denn das Wort “Regional” suggeriert dem Kunden auch, dass das Produkt ein bisschen bio sein müsste. Immerhin entfallen lange Transportwege. Auch ist die Bereitschaft höher, den heimischen Landwirt statt die industrielle Großproduktion am anderen Ende der Welt zu unterstützen.

Regional beliebter als Bio

Viele Lebensmittelhändler setzen mittlerweile auf eigene regionale Marken. Es gibt “Rewe Regional” oder “Frische am liebsten aus der Region” bei Edeka. Bei Kaufland sind regionale Lebensmittel mit einem gelben Landeswappen gekennzeichnet. Damit haben sie großen Erfolg: 92 Prozent der Verbraucher geben an, gerne Lebensmittel aus der Region zu kaufen. Ob es sich um Bio-Ware handelt ist dabei eher sekundär.

Aus der Umfrage des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geht hervor, dass regionale Produkte beliebter sind als Bio-Produkte. Oft sind die regionalen Produkte aber nicht billiger als die mit Bio-Siegel. Sie vermitteln dem Kunden aber andere Werte: Die Lieferkette ist weniger anonym, das Vertrauen in die Lebensmittel erhöht, die Lebensmittel scheinen frischer.

Fehlleitende Etiketten

Es gibt aber keine feste Regelung, die besagt, was regional bedeutet. Im Supermarkt wird der Verbraucher mit einer Vielzahl an Labeln, Siegeln und Marken konfrontiert. Die Standards sind aber nicht überall gleich. Nicht alle Lebensmitteleinzelhändler bieten Transparenz in Sachen Herkunft der Produkte. Rewe mache da eine Ausnahme, sagt Frank Waskow von der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen. Zu häufig werde auch Etikettenschwindel betrieben, beklagt die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Importierte Produkte werden einfach mit einem Regionallabel versehen – ein reiner Marketingtrick. Auch für Bundesländer sind Siegel eine gute Werbemaßnahme. Sowohl die EU und der Bund als auch zahlreiche Regionalinitiativen versuchen mit verschiedenen Siegeln Orientierung zu bieten.

Was bedeutet regional?

Oft fällt es schwer eine Region zu überblicken. Was heißt es beispielsweise, wenn die Rewe-Champignons im Rheinland angebaut wurden? Beim Rheinland handelt es sich nämlich um ein enorm großes Gebiet. Die Definitionen der Regionen und Gebiete ist auch für die Verbraucherzentrale ein großes Manko.

 

Die Renaissance des Dinkel

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Dinkel gehört zur Familie des Weizen und ist daher auch eng mit dem Weichweizen verwandt. Darüber hinaus ist Dinkel ein Spelzgetreide, was bedeutet, dass das eigentliche Korn von einer Spelzhülle geschützt wird. Vor der eigentlichen Verarbeitung muss diese Hülle in einem ersten Gerbgang zunächst entfernt werden. Die Vorteile des Dinkels wurden lange Zeit vergessen. Seit einigen Jahren spielt das Getreide aber eine immer wichtigere Rolle im Zusammenhang mit gesunder Ernährung – was unter anderem auf die enorm gute Verträglichkeit, selbst bei Menschen mit Nahrungsmittelallergien, zurückzuführen ist.

Hildegard von Bingen erkennt schon früh die Wirkung des Dinkels

Durch Völkerwanderungen verbreitete sich der Dinkel vor rund 8.000 Jahren von Ägypten nach Mittel- und Nordeuropa. In Deutschland wurde das Getreide ab etwa 500 n. Chr. in Baden-Württemberg und Franken angebaut – was ihm den Spitznamen Schwabenkorn einbrachte. Obwohl im 18. Jahrhundert noch eines der wichtigsten Handelsgetreide, verringerte sich die Nachfrage im 20. Jahrhundert enorm.

Der Grund für die heutige Renaissance des Dinkels steht im engen Zusammenhang mit der Wiederentdeckung der Hildegard-Medizin: In der Ernährungslehre der Heiligen Hildegard von Bingen hatte diese Getreideart einen festen Bestandteil. Ohne Wissen über Inhaltsstoffe und Nährwerte unterschied sie aufgrund von Erfahrungen mit Lebensmitteln, Kräutern und Getreiden zwischen ungesunden und gesunden Nahrungsmitteln. Für die Äbtissin galt Dinkel als rundum positiv – und durfte sogar während ihrer drei Fastenkuren verzehrt werden.

Vorteile von Dinkel gegenüber Weizen

Insbesondere beim Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen punktet Dinkel gegenüber dem Weizen. Sowohl der Eisen- als auch der Magnesiumgehalt ist im Dinkel wesentlich höher. Das gleiche Bild ergibt sich bei den Spurenelementen: Im Dinkel finden sich höhere Mengen an Zink, Mangan und Kupfer. Darüber hinaus besteht Dinkel zu großen Teilen aus Kieselsäure – auch als Silizium bekannt – welche wichtig für die Festigkeit und Elastizität des Körpergewebes ist. Silizium hat zudem einen positiven Einfluss auf die Konzentration. Beide Getreidearten enthalten hohe Mengen an hochwertigem Eiweiß – doch mit elf Prozent Gesamteiweißgehalt liegt der Dinkel auch hier vorne. Besonders die Aminosäure Tryptophan ist in hohen Mengen im Dinkel enthalten. Tryptophan sorgt für die Bildung von Serotonin – auch als Wohlfühlhormon bezeichnet – weswegen dem Dinkel auch eine stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt wird. Auch bezogen auf Vitamine ist Dinkel gehaltvoller als Weizen: egal, ob Vitamin B1, B2, B3 oder B6, alles ist im Dinkel reichhaltiger vorhanden.

Auch in verarbeiteter Form als Mehl sollte das Dinkelmehl dem Weizenmehl vorgezogen werden: Selbst das hellste Dinkelmehl wird mit Type 630 bezeichnet, was Aufschluss über die Menge an verbliebenen Mineralstoffen im Mehl gibt. Im Gegensatz dazu trägt das hellste Weizenmehl Type 405, enthält also nur noch 405 Milligramm Mineralstoffe pro 100 Gramm Mehl.

 

Risotto - So gelingt's!

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Insbesondere als Beilage avanciert Risotto zum neuen Star: Die vielen verschiedenen Rezepte für Risotto schmecken insbesondere durch den sämigen Reis exzellent. Das Kochen von Risotto ist dabei gar nicht so schwer, wie man zunächst annimmt. Als Zutaten benötigt man lediglich Parmesan, Brühe, Risotto-Reis und natürlich Schalotten. Je nach Lust und Laune kann das Rezept mit weiteren Zutaten wie Gemüse oder Fisch ergänzt werden.

Insbesondere für Risotto-Rezepte gilt, dass das Rezept selbst lediglich so gut ist, wie die Zutaten, die es beinhaltet. Die wunderbar cremige Konsistenz beispielsweise geht verloren, wenn der falsche Reis benutzt wird. Die Zubereitung von Risotto erfordert viel Aufmerksamkeit, dafür wird der Koch mit einem sämigen, bissfesten und wunderbaren Geschmackserlebnis wie auch dem zufriedenen Blick eventueller Gäste belohnt.

Das wichtigste: Der Reis

Wegen der speziellen Zubereitung muss Risotto-Reis eine ganz spezielle Eigenschaft haben: Ein hoher Stärkegehalt und rundliche Körner. Während die runde Form ein möglichst gleichmäßiges Garen zulässt, kann die beim Kochen austretende Stärke das Risotto sämig binden. Rund- und Mittelkornreis eignen sich deshalb bestens für Risotto. Hinsichtlich der Zubereitung hält man sich am besten an die Beschreibung auf der Packung: Der Reis für Risotto ist dann fertig, wenn er glasig ist und von allen Seiten mit Olivenöl oder Butter umhüllt wird. Wenn das der Fall ist, kann Flüssigkeit, also die Brühe, hinzu gegeben werden. Beim ersten Mal ist es auch möglich, mit einem Wein abzulöschen. Die Brühe kommt erst dann hinzu, wenn der Wein fast vollständig eingezogen ist. Dabei muss stets darauf geachtet werden, dass das Risotto heiß ist – nur so löst sich die Stärke heraus.

Alle weiteren Zutaten

Wenn die Basis steht, ist das Risotto im Grunde schon fertig. Um es geschmacklich etwas aufzupeppen, können nun nach und nach alle weiteren Zutaten hinzugeben werden. Dazu gehören beispielsweise Spinat, Pilze oder diverses anderes Gemüse. Selbstverständlich passt dazu auch Fleisch oder Fisch, saisonbedingt auch Zitrone, Safran oder Bärlauch.

 

Rohe Eier nicht waschen

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Die Reinigung von Eiern, beispielsweise mit klarem Wasser, greift die natürliche Schutzschicht an, die jedes Ei umgibt. Wenngleich man normalerweise davon ausgeht, dass viel Sauberkeit in der Küche vor Krankheiten bzw. Bakterien schützt, ist hier das Gegenteil der Fall.

Wer beispielsweise die Schale von rohen Eiern wäscht, sorgt dafür, dass die natürliche Schutzschicht entfernt wird. Damit riskiert derjenige, dass Keime in das Innere des Eies gelangen – ein jüngst herausgegangener Hinweis der Verbraucherzentrale in Bayern bestätigt diese Tatsache.

Eier bei nicht mehr als 7 °C lagern

Viele Verbraucher und Verbraucherinnen achten, um sich vor Keimen und Erkrankungen zu schützen, besonders auf hohe Hygienestandards. Dies gilt im Wesentlichen für die Küche, weil hier Lebensmittel verarbeitet werden. Diese bieten nicht nur einen erstklassigen Nährboden, sondern kommen den Verbrauchern und Verbraucherinnen am nächsten, da sie gegessen werden. Die Angst vor Verunreinigungen, beispielsweise einer Salmonellenvergiftung, ist daher sehr stark. Dennoch kann die große Vorsicht auch die gegenteilige Wirkung haben: Die Reinigung von rohen Eiern kann die Keimbelastung, laut der Verbraucherzentrale in Bayern, sogar steigern. So sei das Waschen von Eiern direkt nach dem Einkauf auf keinen Fall empfehlenswert.

Neben der Beschädigung der natürlichen Schutzschicht durch das Waschen entstehen kleine Risse, durch welche die Keime, welche vielleicht nur außen auf der Schale sitzen, ins Innere des Eies gelangen können. Dort werden sie sich sehr schnell vermehren. Zum Schutz vor einer Salmonellenvergiftung sollte man viel eher auf eine richtige Lagerung achten: So sollte die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Außerdem ist es wichtig, die Eier immer bei weniger als 7 °C im Kühlschrank aufzubewahren. Liegen die Temperaturen höher, wird dadurch die Vermehrung der Salmonellen begünstigt.

Hände waschen und Trocknen

Wenn die Schale beschädigt oder das Ei sehr stark verschmutzt ist, empfiehlt es sich, das Ei zu entsorgen. Küchengeräte, Arbeitsflächen, Handschuhe, die Hände und alles weitere, was mit rohem Ei in Berührung gekommen ist, sollte bestenfalls mit heißem Wasser und Spülmittel sofort gereinigt werden.

 

Scharfes Essen verlängert das Leben

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Wissenschaftler der Universität Peking haben im Fachmagazin BMJ (British Medical Journal) eine Studie veröffentlicht, welche zeigt, dass mit scharfem Essen eine deutlich verringerte Gesamtsterblichkeit einhergeht.

Ein solch direkter Zusammenhang zwischen der Gesundheit und der Ernährung ist allgemein unüblich, weshalb die meisten mit Überraschung auf die Studie reagieren. Es sei laut den Forschern rund um Professor Jun Lv vom Health Science Center der Uni Peking letztendlich jedoch noch nicht geklärt, ob es tatsächlich einen kausalen Zusammenhang gibt.

In erster Linie werden die gesundheitsfördernden Eigenschaften dem in Chili enthaltenen Stoff Capsaicin zugeschrieben. Aber auch andere Inhaltsstoffe der Chili sind gut für die Gesundheit. Die Wissenschaftler untersuchten konkret, inwiefern sich der Konsum von getrockneten oder frischen Chilis, von Chili-Öl sowie von Chilisauce auf die Gesamtsterberate auswirkt. Die antioxidative, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung von Capsaicin wird schon länger vermutet. Damit einhergehend wird diesem Stoff ein positiver Einfluss auf die Darmflora sowie eine präventive Wirkung gegen Übergewicht nachgesagt. Daher würde sich dies auf die Gesamtsterblichkeit auswirken: So verringert sich bei hohem Konsum das Risiko eines frühzeitigen Todes.

Die Studie im Detail

Insgesamt nahmen fast eine halbe Million Menschen an der Studie teil. Knapp 200.000 Männer und 288.000 Frauen wurden für die Studie herangezogen. Sie waren zu Beginn der Studie zwischen 30 und 79 Jahre alt. Der Beobachtungszeitraum lag zwischen 2004 und 2013. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die Probanden aus vielen unterschiedlichen Regionen in China kamen. In dem genannten Beobachtungszeitraum sind etwas mehr als 20.000 Studienteilnehmer, davon knapp 12.000 Männer und 8400 Frauen, verstorben. Die Forscher haben den Konsum von scharfen Speisen, also von getrockneter oder frischer Chili, Chili-Öl oder -Sauce aufgezeichnet und die Probanden anhand dieser Aufzeichnungen vier unterschiedliche Gruppen unterteilt. Die vierte Gruppe nahm etwa 6-7 Tage pro Woche die scharfen Speisen zu sich, während die erste an ein bis zwei Tagen pro Woche scharf gegessen hatte. Gegenüber dieser ersten Gruppe sank das Risiko der Gesamtmortalität in der vierten Gruppe um 14 Prozent.

 

Das Coca-Cola Geheimnis gelüftet

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Bei der Zutatenliste von Coca-Cola handelt es sich um eines der größten Firmengeheimnisse. Nur Wenige kennen das Original-Rezept. Es wird unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in einem Banktresor aufbewahrt. Trotzdem tauchten über die Jahre hinweg immer wieder Rezepturen auf. Beispielsweise ist in dem Buch “For God, Country and Coca-Cola” von Mark Pendergrast aus dem Jahr 2000 eine angebliche Abschrift des Original-Rezepts von Coca-Cola-Erfinder John S. Pemberton zu finden.

Bis 1903 Kokain in Coca-Cola enthalten

Anfangs enthielt Coca-Cola Kokain aus Cocablättern, was aber längst kein Geheimnis mehr ist. Seit 1903 befindet sich kein Rauschgift mehr im Getränk. Ersetzt wurde es durch Cocablätter, aus denen das Kokain entfernt wurde. Hierfür wird eine Spezialfirma beschäftigt, welche als einzige Cocablätter in die USA einführen darf. Doch aus welchen “7X”, sieben Ölen, besteht denn nun Coca-Cola?

Laut Pendergrast und Glass sind folgende Zutaten enthalten: 20 Tropfen Orangenöl, 30 Tropfen Zitronenöl, 10 Tropfen Muskatöl, 5 Tropfen Korianderöl, 10 Tropfen Zimtöl, 10 Tropfen Neroliöl aus den Blüten der Bitterorange sowie acht Unzen (ca. 227 g) Alkohol, welcher später entfernt wird.

Auf die Mischung kommt es an

Natürlich ist in diesen Rezepten nicht zu finden, wie genau die Mischung der Aromastoffe erfolgt. Dieses Geheimnis hütet die Coca-Cola-Company sehr gut. Das Rezept lässt sich aber nicht einfach kopieren, wie Glass zugab. Die Mischung der 7X mit den weiteren Inhaltsstoffen Vanille, Zitronensaft, Karamellfarbe, Zucker, Kaffein und dem Cocaextrakt habe wenig mit dem Geschmack von Coca-Cola zu tun. Ihr Geheimnis nutzt die Coca-Cola Company schon seit Jahren für Werbezwecke. Beispielsweise hieß es in der Vergangenheit, dass nur zwei Mitarbeiter der Firma die Rezeptur kennen. Zudem dürfen diese zwei Mitarbeiter nur in getrennten Flugzeugen fliegen, um zu verhindern, dass das Geheimnis verloren geht. Sicher ist, dass sich eine Niederschrift der Zutaten seit dem Jahr 1919 in verschiedenen Banktresoren befand. Erst 2011 erfolgte die Überführung in das Coca-Cola-Museum in Atlanta.

 

Cumarin - Was steckt dahinter?

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Cumarin ist ein im Zellsaft verschiedener Pflanzen gebundener Sekundärstoff mit einem charakteristischen und intensiven Duft. Der Name leitet sich von einem Wort des Brasilianischen Tupi-Stammes ab: “Cumarú”, welches übersetzt “Tonkabohnenbaum” bedeutet. Im Tonkabohnenbaum wurde der Stoff erstmals entdeckt und die Pflanze diente lange Zeit als primäre Quelle für Cumarin. Derivate des Stoffes finden unter anderem in der Arznei Verwendung als Blutgerinnungshemmer, aber auch in der Agrarindustrie als Schädlingsbekämpfungsmittel.

So ziemlich jeder hat Cumarin schon einmal gerochen, denn es ist dieser Stoff, welcher zum Beispiel für den charakteristischen Heugeruch bei Gräsern oder auch für den Waldmeisterduft verantwortlich ist. Dabei tritt der Geruch typischerweise erst beim Welken der Pflanzen, beim Fermentieren oder bei Verletzung der Zellen, wie etwa durch mahlen oder schreddern aus. Verantwortlich hierfür ist eine Abspaltung des Zuckers in der Zellstruktur. Durch die Verletzung der Zellstruktur mischen sich das Glycosid und die Glycosidase, das Cumarin wird frei und kann seine Wirkung entfalten.

Vorkommen, Gewinnung und Verwendung von Cumarin

Cumarin findet man in einer ganzen Reihe von Pflanzen und auch Pflanzenfamilien. So enthalten gelber Steinklee, die Steinweichsel oder der Waldmeister Cumarin, aber auch diverse Schmetterlingsblütler, Ruchgräser und Datteln. Einen hohen Cumarinanteil haben der namensgebende Tonkabohnenbaum und die Zimtkassie. Hier gilt es, zunächst mit einem weit verbreiteten Missverständnis aufzuräumen. Cumarin kommt nicht in Rinde des echten Zimtbaumes (Cinnamomum Verum) vor, sondern nur in der Rinde der Zimtkassie (Cinnamomum Cassia). Beide Bäume gehören gleichwohl zur Familie der Lorbeergewächse. Entdeckt und erstmals extrahiert wurde Cumarin aus den Samen des Tonkabohnenbaumes im Jahr 1822.

Im Jahre 1868 gelang es zum ersten mal, den intensiven Aromastoff zu synthetisieren und er wurde anschließend 1876 erstmals als Aromazusatz für Kosmetika großflächig vermarktet. In erster Linie dient der Stoff als Aroma in der Parfümerie, kommt aber in natürlicher und unkonzentrierter Form auch als Lebensmittelaroma daher. So etwa welke, getrocknete Waldmeisterblätter zum aromatisieren von Getränken. Da sowohl Geschmack als auch Geruch sehr stark an Vanille erinnern wurde Cumarin lange Zeit als eine Art Ersatzstoff für die erheblich teurere echte Vanille verwendet. Da Forscher in den USA mittels Tierversuchen im Jahr 1964 die toxischen Eigenschaften von Cumarin entdeckt haben, wurde die Substanz in den USA daraufhin gesetzlich verboten.

 

Fleisch - 5 Wahrheiten

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Fleisch wird in Deutschland so viel verzehrt wie kaum ein anderes Nahrungsmittel. Besonders bei dem im Moment aufkommenden Frühling und den warmen Temperaturen steigt einem der Geruch von frisch gegrilltem Fleisch fast an jeder Ecke in die Nase. Umso erstaunlicher, dass wir trotzdem oft unsicher sind was die Zubereitung, die Menge oder einfach die Entscheidung für eine Sorte im Supermarkt angeht. Dazu sollen Euch hier ein paar Hilfestellungen gegeben werden.

Fleisch sollte am besten möglichst kurz und mit niedrigen Temperaturen zubereitet werden. Dieses ist die gesündeste Variante. Durch das Braten, Grillen und Kochen von Fleisch werden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und heterozyklische aromatische Amine hervorgerufen. Es wird vermutet, dass diese Krebs auslösen können. Daher sollte das Anbraten nicht unnötig lange dauern. Außerdem sollten beim Grillen Aluminiumfolie oder eine Grillschale benutzt werden. Damit wird verhindert, dass das Fett auf die Glut tropft. Es ist übrigens ratsam, verkohlte Stellen am Fleisch nicht mitzuessen.

Wie viel Fleisch ist gesund?

Wie viele von euch sicher schon vermutet haben, ist es richtig, dass Männer mehr Fleisch als Frauen essen. Pro Woche essen deutsche Männer mehr als 1 kg Fleisch und Wurst mit Genuss. Frauen dagegen nehmen pro Woche nur ca. 600 g Fleisch zu sich. In einer Studie heißt es, dass es in westlichen Ländern eine Verbindung zwischen Fleischessen und Männlichkeit sowie Stärke gibt. Auch Vegetarier sehen andere Vegetarier als femininer als Fleischesser an.

Ist eigentlich frisch durchgedrehtes oder verpacktes Hack besser? Im ersten Moment, denkt man wahrscheinlich frisch durchgedrehtes Hack. Aber Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass Hackfleisch, welches unter Schutzatmosphäre verpackt wurde, die wenigsten Keime beinhaltet. Das Abpacken ist heutzutage meistens automatisiert. Somit wird das Risiko von Verunreinigungen stark gesenkt. Bei frisch durchgedrehtem Hack ist die Hygiene immer von der persönlichen Sauberkeit des Metzgers und der Geräte abhängig.

Das Essen von rauen Mengen an Fleisch ist umweltbelastend. Für Weiden und Soja-Anbau werden in Lateinamerika große Waldflächen gerodet. In den Futtermischungen für hiesige Rinder sind große Mengen an Soja enthalten. Argentinisches Rindfleisch gilt daher oft als ökologisch vorteilhafter als deutsches.

Ihr überlegt, ob ihr euch beim Fleisch vielleicht eher für die Bioware entscheiden solltet? Dafür spricht, dass die Nutztiere wahrscheinlich ein angenehmes Leben hatten. Wenn euch besonders das Tierwohl wichtig ist, solltet ihr darauf achten, ob die Produkte mit einem Siegel vom deutschen Tierschutzbund versehen sind. Dieses garantiert mehr Platz, Bewegung und kurze Transportwege für die Tiere.

Wildfleisch ist übrigens nachhaltiger als das von Nutztieren, da Wildtiere die Umwelt nicht belasten und ein Bestandteil des natürlichen Ökosystems sind. Bevor sie geschossen werden, leben sie garantiert artgerecht. Meistens sind die Bedingungen für Wild von Hirsch- oder Straußenfarmen sogar tierfreundlicher als bei traditionellen Nutztieren.

 

Fleisch - Was Du wissen solltest

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Wisst ihr eigentlich, wie man Fleisch am besten für den Grill vorbereitet, welches Fleisch am gesündesten ist oder ob Fleisch eigentlich lebensnotwendig ist? Diese Fragen und noch mehr sollen nun beantwortet werden.

Alle, die glauben, dass Vegetarier gesünder als Fleischesser leben, liegen falsch. Natürlich zeigen einige Studien, dass Vegetarier sich einer besseren Gesundheit erfreuen als Fleischfresser, aber meistens hängt dieses auch mit ihrem bewussteren Lebenswandel zusammen. Viele Vegetarier sind Nichtraucher, nehmen wenig Alkohol zu sich und legen viel Wert auf Sport. Das Ergebnis einer österreichischen Studie war sogar, dass Vegetarier häufiger unter Allergien leiden und auch an Krebs erkranken.

Fleisch ist tatsächlich besser als sein Ruf. Mageres Muskelfleisch vom Rind beinhaltet 21 Prozent Eiweiß, 2 Prozent Fett und ca. 75 Prozent Wasser. Das Eiweiß ist durch den Körper gut verwertbar. Außerdem beinhaltet es Vitamin B, A und D sowie Mineralstoffe. Fleisch kann daher als hochwertiges Nahrungsmittel bezeichnet werden. Natürlich entscheidet aber die Menge darüber, wie gut Fleisch nun tatsächlich tut. Empfehlenswert sind 300 bis 600 g Fleisch und Wurst pro Woche. Bei einer größeren Fleischmenge steigt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Huhn, Schwein oder doch Rind?

Wer sich fragt, welches Fleisch das gesündeste ist, bekommt nun die Antwort. Ernährungswissenschaftler haben herausgefunden, dass Geflügelfleisch gesünder ist als rotes Fleisch (von Schweinen, Schafen und Rindern). Durch häufiges Essen von rotem Fleisch besteht eher die Gefahr, an Dickdarmkrebs zu erkranken. Häufiger Hähnchenschenkel zu essen als Rumpsteak ist außerdem nachhaltiger, denn bei der Herstellung von Geflügelfleisch werden weniger Treibhausgase freigesetzt. Hinzu kommt, dass mageres Fleisch für die Gesundheit besser ist als fettes. Zudem solltet ihr euch die Faustregel “Je unverarbeiteter, desto besser” merken. Wenn ihr euch zwischen Steak und Mettwurst entscheiden müsst, wählt auf jeden Fall das Steak. In Wurst sind meistens ungesunde Zusatzstoffe zu finden.

Fleisch ist nicht dringend notwendig für unsere Ernährung. Zwar enthält Fleisch wichtige Nährstoffe, wie Eisen, sowie viel hochwertiges Eiweiß, was wichtig für das große Gehirn ist, doch gibt es heutzutage auch andere Quellen für dieses Eiweiß. Wer Eier, Hülsenfrüchte und Milchprodukte richtig kombiniert, kann so das Fehlen von Fleisch in der Ernährung ausgleichen.

Kalorien, Fett, Salz und Maschinenöl in Tiefkühlpizzen

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Im hektischen Alltag fehlt vielen Menschen schlicht die Zeit, selbst zu kochen und das zubereitete Essen gemeinsam mit der Familie zu genießen. Deshalb greifen viele auf Fertiggerichte und Tiefkühlkost zurück. So isst der Deutsche jährlich elf Tiefkühlpizzen. Dass dies der Gesundheit nicht zuträglich ist (und dem Familienglück vermutlich auch nicht), belegt ein Test der Stiftung Warentest, die 27 Tiefkühlpizzen unter die Lupe genommen hat.

Kalorien, Fett und Salz

Zunächst: Die Stiftung Warentest hat auch Positives festgestellt: Von den 27 getesteten Tiefkühlpizzen wurden 19 mit der Note „gut“ bewertet, von denen fünf sogar höchsten geschmacklichen Ansprüchen genügen. Am besten schnitt die „Original Wagner Die Backfrische“ ab.

Um die hohen Ansprüche der Kunden zu erfüllen – die Pizza soll knusprig, locker, saftig und natürlich von intensivem Geschmack sein – werden zumeist Pizzasteine, also vorgebackene Steinofenprodukte, verwendet, damit der Boden trotzdem knusprig bleibt. Dies allerdings gelingt den Herstellern zumeist nicht: Neben dem Geschmack und dem oft sehr dünnen Belag bemängelt die Stiftung Warentest in ihrem Test die Bodenkonsistenz vieler Pizzen.
Daneben wiegen Tiefkühlpizzen meist mehr, als angegeben ist. Sie enthalten deshalb sehr viel mehr Kalorien, Fett und Salz. So kann eine Pizza mehr als sechs Gramm Salz, also die empfohlene Tageshöchstmenge, beinhalten. Salz gilt unter anderem als Risikofaktor für Bluthochdruck.

Maschinenöl in der Tiefkühlpizza

Die Tester der Stiftung Warentest fanden aber nicht nur viele Kalorien, viel Fett und viel Salz in den getesteten Pizzen. In einer Pizza (Casa Romantica Pizza Salami) fanden sie auch Weißöl, also Maschinenöl zur Wartung. Dieses soll bei der Herstellung der Pizza in den Teig gelangt sein.

Das Maschinenöl soll jedoch keine gesundheitliche Gefahr darstellen. Eine Gefahr für die Gesundheit – dies zeigt die Untersuchung der Stiftung Warentest – sind Tiefkühlpizzen aber trotzdem.