Die Tricks der Lebensmittelindustrie

Die Tricks der Lebensmittelindustrie


Erinnern Sie sich noch an den recht erschreckenden Film „Falling Down“ mit dem unvergleichlichen Michael Douglas aus dem Jahr 1993 – genauer gesagt an die Szene als der sehr wütende William Foster in einem Fast Food-Lokal den auf dem Foto abgelichteten Hamburger mit dem vergleicht, den er gerade in der Hand hält und nicht viele Ähnlichkeiten dabei entdeckt? In der Werbung sieht Essen oft so lecker aus, doch je genauer man schaut, desto ärger sind sie – die Tricks der Lebensmittelindustrie.

Wie die Hersteller tricksen

Pferdefleisch in der Lasagne, Analogkäse auf der Pizza, Erdbeerjoghurt ohne Erdbeeren, Nusspralinen ohne Nuss – die Liste könnte scheinbar fast unendlich verlängert werden. Das erhitzt die Gemüter. Das Schlimme dabei ist: Viele Mogeleien der Lebensmittelbranche sind völlig legal. Der Erdbeer-Geschmack stammt aus Sägespänen und der Becher hat dann ganz legal den Aufdruck „ohne künstliche Inhaltsstoffe“. Produkte mit weniger Zucker haben oft nahezu die gleiche Kalorienzahl, da die Süße aus Schokolade und Kakao stammen kann. „Ohne”-Kennzeichnungen werden manchmal aber sogar verwendet, wenn entsprechende Nähr- oder Zusatzstoffe eigentlich gar nicht im entsprechenden Produkt vorkommen. Dass Gummibärchen in der Regel fettfrei sind, muss eigentlich nicht wirklich erwähnt werden. Dass der Asia-Nudelsnack nie oder kaum in Berührung mit der beworbenen Ente gekommen ist, lässt sich meist an der Zutatenliste ablesen. Ist keine Mengenangabe aufgeführt, liegt der Anteil unter zwei Prozent. Regionalität steht bei den Verbrauchern hoch im Kurs. Bei Orangensaft aus dem Norden wird man dann aber doch stutzig. Auch die “Alpenmilch” kann schon mal aus Mecklenburg-Vorpommern kommen. Und der Schwarzwälder Schinken aus Holland: Die geschützte geographische Angabe bedeutet lediglich, dass mindestens eine der Produktionsstufen – Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – im genannten geografischen Gebiet stattfinden muss. Vollmilch-Schokolade darf statt Vollmilch auch Magermilchpulver als Zutat enthalten. Am Ende muss nur der Milchfettanteil stimmen. Fans von schwarzen Oliven sollten wissen, dass es sich häufig um noch nicht ausgereifte grüne Oliven handelt, die mit Zusatzstoffen wie Eisen-II-Gluconat (E579) oder Eisen-II-Lactat (E585) gefärbt sind. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann da sehr lehrreich sein. Aber manchmal nützt alle Vorsicht nichts.

Was ist Clean Labelling?

So nennt man den Versuch der Lebensmittelindustrie Inhaltsstoffe, die der Verbraucher eigentlich nicht in einem Produkt haben möchte, nicht auf der Zutatenliste auf der Rückseite der Verpackung auftauchen zu lassen. Im Produkt enthalten sind sie dennoch weiterhin. Geschmacksverstärker sind ins Gerede gekommen: sie sollen nicht wirklich gesundheitsfördernd sein. Wenn man das Produkt ohne diesen Zusatzstoff haben möchte, sollte man auf den Aufdruck “ohne Geschmacksverstärker” achten. Ansonsten versucht man das auf der Packung zu vermeiden. Steht also auf der Verpackung “ohne Zusatzstoff: Geschmacksverstärker”, so ist in der Packung dann trotzdem Geschmacksverstärker, aber getarnt als Hefeextrakt.

Die Verbraucherverbände fordern seit langem eine klarere, eindeutige Deklaration der Inhaltsstoffe. Die Zusammensetzung ist nicht klar erkennbar. Aber Schritte zur Aufklärung sind bisher meist an der aktiven Lobby-Arbeit der Lebensmittelindustrie gescheitert. Ein gutes Beispiel ist hier die Nährwertampel.

Die meisten Tomaten im Handel kommen aus Gewächshäusern

Die Tricks der Lebensmittelindustrie


Sie sind rot und rund und die Deutschen lieben sie: die Tomaten. Im Durchschnitt isst jede Person in unserem Land pro Jahr ca. 20kg von ihnen, etwa die Hälfte davon in rohem Zustand.

Obwohl es in unseren Breiten zwischen November und April zu kalt und vor allem auch zu dunkel ist, um Tomaten ernten zu können, liegen sie für die Verbraucher das ganze Jahr über in den Supermärkten zum Kauf bereit. Viele von ihnen haben – besonders in der kalten Jahreszeit – lange Reisen hinter sich.

Eine ganze Reihe kommen jedoch auch aus unserer Nachbarschaft. Für das „Hamburger Abendblatt“ besuchte der Reporter Oliver Schirg im Frühjahr 2013 eine Plantage in Holland. Hier werden in Gewächshäusern, deren Grundfläche der von über 10 Fußballfeldern entspricht, Tomaten für den Export gezüchtet. Die riesigen Hallen ermöglichen es, unabhängig von der Jahreszeit die idealen Wachstumsbedingungen für die Pflanzen zu schaffen.

Dazu gehören viel Licht und eine konstante Lufttemperatur von etwa 20°C. Trotz dieser künstlichen Bedingungen legen die Produzenten wo möglich Wert auf natürlichen Anbau.

Die Befruchtung der Pflanzen geschieht durch Hummeln. Als „Wächterinnen“ vor dem Befall von Schädlingen werden spezielle Schlupfwespenarten eingesetzt. Das Genom der Tomate wurde inzwischen vollständig entschlüsselt. Es wäre also möglich, mittels gezielter Genmanipulationen Aussehen und Geschmack der Früchte so zu verändern, dass sie noch mehr den Erwartungen der Konsumenten entsprechen. Doch dem hat der Gesetzgeber in der Europäischen Union bislang einen Riegel vorgeschoben.

So sind auch Tomaten aus dem Gewächshaus zu 100% naturbelassen. Sie sind nur nicht unter völlig natürlichen Bedingungen gewachsen. Ein Umstand, der übrigens nicht nur für Ware aus dem eher nordischen Holland gilt. Auch die Tomatenzucht in südlichen Ländern wird zum Beispiel durch den Einsatz von Folien manipuliert.

Wer wirklich sicher sein will, dass die Tomaten auf seinem Tisch ganz im Freien und ohne solche Eingriffe gewachsen sind, muss sich auf den eigenen Garten beschränken oder auf Erzeugnisse deutscher Landwirte, deren Anbau er selbst nachvollziehen und beobachten kann.

Die Trends der Lebensmittelbranche

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Als Trend wird ein dauerhafter Wandel im Konsumverhalten einer größeren Bevölkerungsgruppe verstanden. Die Lebensmittelbranche unterliegt einem ständigen Wandel mit neuen Ideen, neuen Möglichkeiten und neuen Einstellungen der Verbraucher. War es in den letzen Jahrzehnten durch die Globalisierung der Trend zur Internationalen Küche, ist es seit einigen Jahren der Trend zum biologischen Anbau oder zum Fair Trade. Durch unsere hektische und finanziell gut gestellte Gesellschaft wird der Lebensmittelbranche eine weitere wichtige Aufgabe zugeteilt: die Gesundheit.

Kaum jemand hat noch die Zeit und Muße, sich stundenlang an den heimischen Herd zu stellen, um aus einfachsten Zutaten einen Gemüseeintopf zu kreieren. Dennoch betrachten wir uns als aufgeklärt genug, dass die Currywurst oder der Pit-Stop beim Fast-Food-Restaurant nicht zur täglichen, ausgewogenen Ernährung geeignet ist. Saisonale Erzeugnisse aus der Region, Essen als Energielieferant oder diätische Lebensmittel aus aller Welt stehen auf der Trendliste unserer Lebensmittelbranche.

Saisonale Erzeugnisse

Dank Logistik und Forschung stehen uns auch im Winter erntefrische Tomaten und Salate aus Holland, Äpfel aus Spanien oder Kartoffeln aus Afrika zur Verfügung. Der Geschmack dieser importierten Nahrungsmittel ist allerdings kein Vergleich zu den bei uns geernteten Produkten. Das liegt nicht ausschließlich an der Qualität der Ware, sondern an der Nachreifezeit während der Atlantiküberquerung, am Kontakt mit Abgasen beim Warenumschlag und vieles mehr. Wenn wir auf unsere Produkte zurückgreifen wollen, müssen wir uns an den saisonalen Kalender halten. Welche Salate können wann geerntet werden? Wann schlachtet der Bauer um die Ecke und zu welcher Jahreszeit lohnt es sich, die Einmachgläser aus dem Keller zu holen? Das Bedürfnis der saisonalen Produkte erfordert unsere Kreativität in Bezug auf Lagerung und Konservierung. Bald können wir Annoncen in der Zeitung lesen: „Tausche Lammkeule gegen eingelegte Kirschen!“, der soziale Aspekt ist dabei nicht nur von Produzenten auf den Konsumenten beschränkt.

Energydrinks und Protein-Shakes

Energydrinks sind längst mehr als der „Gummibärchensaft“ nach durchgefeierten Disco-Nächten. Der schnelle Energieschub in zig Geschmacksrichtungen wird genauso oft in der Mittagspause, bei langen Fahrten hinterm Steuer oder vor einer Sportveranstaltung konsumiert. Ob die Wirkung dem oftmals enthaltenen Taurin, dem Koffein, dem Zucker oder allem zusammen gutgeschrieben werden kann, ist einerlei – der Trend bestätigt die Wirkung. Anders bei den Protein-Shakes, bei denen die Zusammensetzung genauestens studiert wird, bevor sie die geleerten Nährstoffdepots wieder auffüllen sollen. Kraftsportler setzen dabei auf völlig andere Kombinationen wie Ausdauersportler, vielerorts wird er einfach „nur“ als Nahrungsergänzungsmittel im stressbelasteten Alltag verwendet.

Diätische Lebensmittel

Diätische Lebensmittel haben nicht ausschließlich den Zweck der Gewichtsreduktion. Unter diesem Begriff wird ein Ausschluss bestimmter Bestandteile verstanden, wie sie in laktosefreien, natriumfreien, glutenfreien, etc. Nahrungsmittel (nicht) zu finden sind. Zu diesen diätischen Lebensmitteln greifen Allergiker aus Not, nicht weil sie ihr Konsumverhalten ändern wollen, aber auch vegetarische oder vegane Speisen werden in diese Kategorie gezählt. Die konsequente Enthaltsamkeit tierischer Produkte wurde noch vor wenigen Jahren belächelt – heute erfreut sich dieser Lebensmitteltrend zunehmender Anhängerschaft.

Sekundäre Pflanzenstoffe schützen vor Erkrankungen

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Obst und Gemüse bilden Sekundäre Pflanzenstoffe, um sich selbst zu schützen. Und auch Menschen schützen sie vor Erkrankungen. Was sind Sekundäre Pflanzenstoffe und wie nimmt man sie zu sich?

Was sind Sekundäre Pflanzenstoffe?

Sekundäre Pflanzenstoffe werden nach ihrer Struktur in zehn verschiedene Gruppen eingeteilt. Zu den wichtigsten Sekundären Pflanzenstoffen zählen Carotinoide, Flavonoide, Glucosinolate und Sulfide. Wissenschaftler konnten über 30.000 verschiedene Sekundäre Pflanzenstoffe entdecken, von denen sich 10.000 in essbaren Pflanzen befinden.

Vor welchen Erkrankungen schützen Sekundäre Pflanzenstoffe?

Sekundäre Pflanzenstoffe steigern die Abwehrkräfte, schützen vor Infektionen mit Bakterien und Viren und senken den Cholesterinspiegel. Zudem beeinflussen sie die Blutzuckerwerte und den Blutdruck positiv und verringern das Risiko von Gefäßverstopfungen. Des Weiteren schützen sie vor UV-Strahlung. Obst und Gemüse schützen darüber hinaus wegen der Sekundären Pflanzenstoffe, die im Körper wie Antioxidantien wirken, vor Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wie nimmt man Sekundäre Pflanzenstoffe zu sich?

Lediglich eine bestimmte Obst- oder Gemüsesorte vier- oder fünfmal am Tag zu sich zu nehmen, bringt nichts. Eine abwechslungsreiche Ernährung aus vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten verstärkt hingegen den gesundheitlichen Nutzen. Insbesondere Möhren, Kohl, Spinat und Brokkoli sowie Waldfrüchte, Kräuter und einige Gewürze (Safran, Curry und Knoblauch) beinhalten viele Sekundäre Pflanzenstoffe.

Beim Einkauf der Lebensmittel ist darauf zu achten, dass diese einerseits frisch sind und andererseits reif. Da sich die Sekundären Pflanzenstoffen bei vielen Obst- und Gemüsesorten direkt unter der Schale befinden, sollte das Obst und Gemüse nicht geschält, sondern lediglich gründlich gewaschen werden.

Viele verschiedene Sekundäre Pflanzenstoffe vertragen kein Licht. Die Lebensmittel sollten deshalb zügig aufgebraucht werden, um die wertvollen Inhaltsstoffe aufzunehmen.

Fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich fünf Portionen Obst oder Gemüse (400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst) zu essen. Eine Studie am University College in London konnte zeigen, dass der gesundheitliche Effekt bei täglich sieben Portionen noch höher ausfällt.

 

Kann Wasser schlecht werden?

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Abgestandenes Wasser aus einem Glas oder einer lange geöffneten Flasche schmeckt nicht nur schal, sondern verursacht Sorgen beim Verbraucher, ob das Wasser schädlich ist. Unklar ist auch, was es mit dem Haltbarkeitsdatum auf den Verschlusskappen der Flaschen zu tun hat. Beruhigend ist: Da Trinkwasser kein Eiweiß oder Zucker enthält, kann es nicht verschimmeln oder anders schlecht werden.

Was sich bei Lagerung in einem offenen Glas ändert, ist die chemische Zusammensetzung. Das Wasser nimmt CO2 auf, wodurch sich winzige Teile in Kohlensäure verwandeln. Infolgedessen sinkt der pH-Wert des Wassers – es wird deutlich saurer. Offen stehendes Wasser kommt jedoch mit Bakterien in Kontakt. Einen Tag später ist es immer noch trinkbar. Danach kommt es zu immer mehr Mikroben.

Fast unbegrenzte Haltbarkeit

In offenen Gläsern sammeln sich winzige Staub- und Schmutzpartikel – auch in sauberen Wohnungen. Dazu kommen Fliegen oder Mücken, die im Wasser gerne ihren Laich ablegen. Man sollte also zweimal darüber nachdenken, ob man das Wasser dann noch trinken möchte. Anders ist es bei Wasser aus Flaschen. Die Hersteller sind verpflichtet, ein Mindesthaltbarkeitsdatum – meist von zwei Jahren – anzugeben. Die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser sieht aber Wasser in Glasflaschen als fast unbegrenzt haltbar an.

Vorsicht bei Plastikflaschen

Im Gegensatz zu Plastikflaschen: Hier entweicht bei längerer Lagerung Kohlensäure. Zudem dringt Sauerstoff ein. Das führt aber nur zu einem veränderten Geschmack. Allerdings können im Zweifelsfall hormonähnliche Chemikalien aus dem Plastik der Flasche ins Wasser kommen. Gesundheitlich gefährdend sind PET-Flaschen laut Bundesinstitut für Risikoabwägung nicht. Die Belastung liegt unter gesetzlichen Grenzwerten. Anderer Meinung ist beispielsweise Gilbert Schönfelder, Toxikologe an der Berliner Charité. Er warnt vor unabsehbaren Langzeitfolgen. Deshalb sollten Plastikflaschen mit Getränken nie direkt in der Sonne aufbewahrt werden, da Hitze und UV-Strahlung bedenkliche Stoffe ablösen kann. Auch vom Aufbewahren in der Nähe von Benzin oder Pflanzengift wird abgeraten, da Plastik durchlässiger ist als Glasflaschen. Wenn das Wasser zu sehr nach Plastik schmeckt, sollte man es lieber weg schütten.

 

Muttermilch: Ein rares Gut

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Dass nicht jede frisch gebackene Mutter ihre Kinder mit Muttermilch ernähren will oder kann, ist hinlänglich bekannt. Dass nun ein Internethandel mit Muttermilch betrieben wird, grenzt ans Obskure. Vor allem wenn man sich die Anzeigen der stillenden Mütter durchliest, die ihre Milch für fremde Säuglinge anbieten. Man liest dort Werbungen wie „Bio-Muttermilch von einer glücklichen Mutter“ und denkt sofort an Kuhmilchwerbung. Welche gesundheitlichen Risiken die Vermarktung von Muttermilch haben können und welchem Mechanismus diese Angebote unterliegen, dem gehen Mediziner nun auf den Grund.

Milch-boerse.de

Die „Vermittlungsbörse“ für Muttermilch milch-boerse.de ermöglicht seit Anfang des Jahres stillenden Müttern ihre Milch zum Verkauf anzubieten. Diese Marketingaktion geht allerdings schon weiter zurück. Bereits in Online-Anzeigen und Facebook boten in der Vergangenheit Mütter ihre Muttermilch zum Verkauf an. Diese Idee des Teilens der Muttermilch geht ins 20. Jahrhundert und aufs das Ammenwesen zurück.

Auch dort fütterten Frauen „fremde“ Kinder mit ihrer Milch. In manchen Kulturkreisen ist das noch heute gängige Natur. Eine Diskussion über die Stillbörsen ist nun in vollem Gange, da es inzwischen einige gesunde Alternativen zur Mittermilch gibt. Beispielsweise die Pulvermilch ist hier zu nennen, allerdings ist die natürliche Muttermilch in ihrem Reinheitsgebot nicht zu überbieten. Die Stillkommission empfiehlt daher Säuglinge im Alter von eins bis vier Monaten ausschließlich mit Muttermilch zu stillen.

Doch welche Gefahren birgt fremde Muttermilch?

Immerhin können gefährliche Erreger und somit auch Krankheiten über Muttermilch übertragen werden. Davor warnt die Nationale Stillkommission und sieht den Onlineversandhandel mit Muttermilch skeptisch. An Krankenhäusern gibt es bereits Muttermilchbänke, die überschüssige Muttermilch sammeln, um damit Frühchen zu versorgen. Zuständige Ärzte erklären das aufwendige Testverfahren, dass einer Aufnahme von Spendermüttern vorausgeht.

Die in frage kommenden Frauen werden zunächst auf Hepatitis B und C, HIV und Syphilis getestet, bevor sie ihre Milch freiwillig spenden dürfen. Mediziner befürchten einer Milchdatenbank gehe keinerlei Untersuchung voraus, sodass verunreinigte Milch jederzeit gespendet werden kann und somit auch Infektionen kursieren. Ärztliche Nachweise werden empfohlen, aber nicht vorgeschrieben.

Kühlung

Muttermilch von einer gesunden Frau ist ebenfalls durch Bakterien, die sich zuhauf auf der Haut tummeln, kontaminiert. Diese übertragen allerdings keine Krankheiten. Wichtig für ein Infektionsrisiko ist vor allem die Kühlung der Milch. Muttermilch kann bedenkenlos 72 Stunden bei vier Grad Celsius gekühlt werden. Danach und bei höheren Temperaturen steigt die Bakterienzahl allerdings drastisch an, sodass auch das Infektionsrisiko steigt. Zudem ist eine ununterbrochene Kühlkette sehr wichtig. Die Muttermilchbörse versucht dies durch den Versand in Styroporkühlboxen aufrecht zu erhalten.

Ein Restrisiko bleibt allerdings. Auch hier haben medizinische Milchbanken den Vorteil, dass sie stetig auf Bakterien hin untersucht werden können bevor die Milch als Nahrungsmittel genutzt wird. Milchbanken werden an bislang 13 Krankenhäusern in Deutschland betrieben und immernoch gibt es zu wenig Milch für alle Frühchen, sodass weitere Anfragen bezüglich gesunden Kindern, also von Müttern die selbst keine Muttermilch produzieren können, nicht befriedigt werden können.

Bedarf an Muttermilch

Was diese Entwicklung vor allem aufzeigt, ist, dass Muttermilch in Deutschland ein rares Gut ist. Viele Mütter können aufgrund von Brustentzündungen, vorherigen Krankheiten oder anderen Einschränkungen keine oder nicht genügend Muttermilch produzieren. Da hilft leider auch nicht die Konsultation einer Hebamme. Helfen würde jemand, der sie mit Muttermilch unterstützt. Ein weiteres Defizit wird in der Beratung der jungen Mütter deutlich. In Krankenhäusern mangele es an Personal, sodass mit der richtigen Beratung viele Mütter wüssten, wie sie ihr Kind richtig an die Brust „andocken“ könnten und ausreichend Muttermilch produzieren könnten. Die Milchdatenbank im Internet setzt also an einem verbreiteten Problem an.

Fraglich ist, ob die Qualität sich auf diese Weise sichern lässt. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist sie allemal und selbst die Leitern der Online-Börse wünscht sich, dass es Onlinehandel mit Muttermilch irgendwann nicht mehr geben müsse, weil genügend Muttermilch zur Verfügung steht.

Kresse - die ideale Vitaminquelle für den Sommer

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Die Kresse gehört zu den Gewürzpflanzen, die bereits nach wenigen Tagen geerntet werden kann und dabei gleichzeitig als wahre Vitaminquelle gilt. Somit lässt sich die Aussaat ohne große Umstände auch in der heimischen Umgebung umsetzen. Mit einem festen Gefäß, ein wenig feuchter Erde und einem Beutel Samen steht einer raschen Ernte nichts im Wege.

So kann dem täglichen Brot und anderen Rezepten zu mehr Geschmack verholfen werden, denn durch die enthaltenen Senfölglykosiden wird ein würziges Genusserlebnis der Extraklasse garantiert. Gerade im Sommer kann dies als angenehme Erfrischung zwischendurch dienen und gleichzeitig zu mehr Energie verhelfen.

Ein vielseitiger Fitmacher

Die Senfölglykosiden verleihen der Kresse ihren scharfen und würzigen Geschmack, der an eine Kombination aus Senf und Rettich erinnert und somit hauptsächlich als Würzmittel in der Küche zum Einsatz kommt. Dabei erzielen die Senfölglykosiden einen desinfizierenden Effekt, welcher sich vorteilhaft auf die Harnwege auswirkt. Enthaltenes Vitamin C, Vitamin B, Folsäure, Kalzium und Eisen lässt den Verzehr von Kresse zu einem gesunden Genuss werden, denn die Inhaltsstoffe stärken das Immunsystem, so dass man bei einem regelmäßigen Verzehr nachweislich weniger unter Erkältungen leidet. Gleichzeitig hilft der Vitamin- und Mineralstoffspender Müdigkeit zu bekämpfen und Reserven wieder aufzutanken. Oft kommt es auch beim Fasten zum Einsatz, da es kaum Kalorien, dafür aber ausreichend Chrom enthält. Dieses sorgt für eine Sättigung und hemmt somit das Appetitgefühl.

Verbessert den Geschmack

Kresse lässt sich ganz individuell beim Kochen einsetzen und kann so zahlreiche Gerichte geschmacklich verfeinern. Dabei wird es ausschließlich roh verzehrt. Deshalb ist darauf zu achten, dass die Kresse stets eine Frische aufzeigt, denn andernfalls gehen wichtige Vitamine und Vitalstoffe verloren, die der Kresse ihre besondere Wirkung verleihen. Dabei eignet es sich hervorragend, um dem Aufstrich oder dem Quarkbrot eine würzige Note zu verleihen. Auch Salate oder Suppen profitieren in hohem Maße von der Zugabe.

Bauchfett weg - Was sollte ich vermeiden?

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Nicht nur das Aussehen sollte ein Grund dafür sein, Bauchfett weg zu bekommen. Wer unter Übergewicht leidet, hat ein höheres Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei ist Bauchfett besonders schädlich und verkürzt die Lebensdauer erheblich. Aber Sport alleine hilft nicht dabei, das Bauchfett loszuwerden – die richtige Ernährung ist essentiell.

Auf bestimmte Lebensmittel verzichten

Um an sein Ziel zu kommen, sind strikte Diäten meistens gar nicht nötig. Es reicht meistens schon, wenn man bestimmte Lebensmittel vermeidet. Dazu gehört beispielsweise Salz, dass in gewissen Mengen wichtig für den Körper ist, aber bei zu hohem Konsum den Blutdruck erhöht und den Bauch nicht flacher werden lässt. Salz hält nämlich Wasser im Körper zurück und sorgt so für mehr Gewicht und Körperumfang – ohne mehr Kalorien. Schädlich sind also Fertiggerichte, die oft viel Salz enthalten.

Weiterhin ist Weißbrot nicht zu empfehlen. Grundsätzlich sollten nicht mehr zu viele Kohlenhydrate eingenommen werden. Vollkornprodukte als Brot, Reis oder Nudeln sind eine gute Alternative. Einen moderaten Kaloriengehalt haben auch Kartoffeln. Darüber hinaus sollte auf Alkohol verzichtet werden. Besonders Wein und Bier enthalten sehr viele Kalorien, blockieren zusätzlich die Testosteronbildung und hemmen für eine bestimmte Zeit sogar die Fettverbrennung.

Wichtiger ist das richtige Fett

Eine fettarme Ernährung führt nicht zwangsläufig zu einem flachen Bauch. Experten empfehlen vielmehr, darauf zu achten, welches Fett man zu sich nimmt. Zu den guten Fetten gehören zum Beispiel Öle aus Avocados oder Kokosnüssen. Auch Leinsamen und Nüsse sind hilfreich beim Ziel des flachen Bauches. Weniger zu empfehlen sind dagegen gesättigte Fettsäuren wie Butter und frittierte Lebensmittel. Viele Menschen leiden weniger an Fettröllchen am Bauch, sondern an einem aufgeblähten Bauch. Um das zu vermeiden, sollten weniger blähende Lebensmittel wie Kohl oder Hülsenfrüchte gegessen werden. Darüber hinaus tragen auch kohlensäurehaltige Getränke zur Aufgeblähtheit bei. Zu guter Letzt führt auch rohes Gemüse zu einem Blähbauch – zu viel Rohkost ist daher nicht immer eine Alternative.

 

Die Bibel für den Küchen-Nerd

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Vom ehemaligen Entwicklungschef von Microsoft Nathan Myhrvold stammt das Koch-Nachschlagewerk “Modernist Cuisine” für den Küchen-Nerd. Genau gesehen “braucht” niemand dieses Buch. Menschen können ihre Nahrung schon seit vielen Jahren garen. Mittlerweile sind die Techniken auch weit fortgeschritten. Doch greifen wir heutzutage auch gerne mal auf Tiefkühlpizza, Convenience Food oder Essen für die Mikrowelle zurück. Durch diese Fertigküche verkümmern natürlich die eigenen Koch-Fertigkeiten und ab und zu blinzelt auch mal das schlechte Gewissen hindurch. Abhilfe wird mit dem medialen Koch-Infotainment geschaffen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Koch-TV-Shows, Kochzeitschriften und über 60.000 Kochbücher auf dem deutschen Markt. Da fällt doch ein Buch mehr oder weniger eigentlich nicht mehr auf. Oder doch?

Aber vielleicht ist “Modernist Cuisine” ja genau das Buch, was euch noch in eurer Sammlung fehlt. Es umfasst 2440 Seiten und ihr könnt euch gleich über fünf Bände plus Küchen-Manual freuen. Außerdem besticht es durch die schützende Verpackung im edlen Acrylglas-Schuber und wiegt Netto insgesamt ca. 21 Kilogramm. Überlegt euch also schon mal, ob euer Regal diesen Büchern standhält. “Modernist Cuisine” richtet sich also in jeder Hinsicht an Koch-Nerds.

Autor dieses Buches ist Nathan Myhrvold, der vielen durch Microsoft bekannt sein sollte. Er begann bereits mit 14 Jahren mit dem Studium und absolvierte mit 19 seinen Magister. Mit 23 war er auch schon Physik-Doktor. Im Anschluss war er Assistent von Stephen Hawking und gründete einige Firmen. Das war für ihn aber nicht genug. Deshalb machte er ein paar Abstecher in die paläontologische Forschung, die Dokumentarfilmerei und die Naturfotografie. Hinzu kam eine “Lehre” in der Küche eines Top-Restaurants. Zudem entwickelte er ein Geschäftsmodell, mit dem er Lizenzgebühren von anderen Unternehmen einholt. Wie nicht anders zu erwarten, ist Nathan Myhrvold also ein sehr, sehr reicher Mann. Mit seinem Buchprojekt “Modernist Cuisine” vereint er viele seiner Passionen. Ihr könnt euch auf ein Physik-Chemie-Geschichte-Kultur-Technik-Experimental-Kunst-Foto-Kochbuch freuen. In den fünf Bänden erklärt Myhrvold die Kunst der Nahrungszubereitung von ihrer Geschichte über ihre Physik und Chemie, Waren- und Werkzeugkunde, Bakteriologie und Virologie bis hin zum Hamburger-Rezept. “Modernist Cuisine” kann also nur absoluter Kult sein, was das herkömmliche Kochbuch in den Schatten stellt.

Ein erfrischendes, aber auch erschöpfendes Buch

Allein quantitativ ist “Modernist Cuisine” sehr beeindruckend. Wenn ihr euch also über das Eindicken von Soßen und Suppen informieren möchtet, könnt ihr euch zunächst 20 Seiten Einführung in die chemisch-physikalischen Zusammenhänge, Exkurse über Viskosität und ihre Messung sowie Anekdotisches durchlesen, bevor euch das eigentliche Rezept präsentiert wird. Kurz gesagt, ihr bekommt zahlreiche Informationen, die ihr für die Herstellung einer Mehlschwitze eigentlich überhaupt nicht benötigt. Ihr werdet euch aber unterhalten fühlen und lernt gleichzeitig noch eine Menge dazu. Wenn ihr nicht zur Kategorie “Nerd” gehört, ist dieses Buch definitiv erschöpfend. Wenn nur ein winzig kleiner Nerd in euch schlummert, werdet ihr begeistert sein. Neben zahlreichen Informationen erwarten euch auch tolle Bildstrecken. Außerdem stellt dieses Buch durchaus auch ein Statussymbol dar – ihr könnt eure Besucher sicher beeindrucken. In Band 6, dem “Manual”, findet ihr in komprimierter Tabellenform alle Rezepte aus den fünf Bänden. Das “Manual” umfasst übrigens immer noch 360 Seiten.

Wie bereits erwähnt, ihr braucht “Modernist Cuisine” nicht unbedingt, aber es schadet auch nicht, es zu haben. Dieses Nachschlagewerk, Blätter- und Staunbuch für Gourmets und Küchenforscher ist voller Inspiration und neuer Impulse. Überzeugt euch doch einfach selbst.

Brainfood - Kann gesundes Essen die Gehirnleistung steigern?

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Befürworter des sogenannten “Brainfoods” (“Hirnnahrung”) sind der Meinung, dass durch eine gesunde Ernährung die Gehirnleistung gesteigert und die Krankenstände gesenkt werden können. Der Präventionsmediziner Jörg Spitz ist davon überzeugt, dass die Folge von Brainfood eine messbare Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit und Produktivität ist. Die Ergebnisse eines sechsmonatigen Brainfood-Tests scheinen diese Behauptung zu bestätigen.

Bei 70 Teilnehmern sank der Krankenstand um fast 44 Prozent. Zudem gab es ein Anstieg der Produktivität um fünf Prozent. Das Brainfood-Konzept soll vor allem Firmen mit einem hohen Anteil an Mitarbeitern, die geistige Höchstleistungen vollbringen sollen, ansprechen. Ziel ist es, eine erhöhte Lebensqualität für das Personal zu schaffen.

Das Konzept “Brainfood”

Die Nahrungsaufnahme ist nur ein Teil des Brainfood-Konzepts. Die regelmäßige Teilnahme der Mitarbeiter an Schulungen für einen gesunden Lebensstil ist ebenso wichtig. Auch die medizinische Überwachung und die wissenschaftliche Kontrolle der Ergebnisse sind entscheidend. In weniger als einem Jahr sollen sich die Ausgaben bezahlt machen.

Durch intensive Denkarbeit haben wir schnell Heißhunger auf etwas Süßes. Wenn wir dann zuckerhaltige Snacks zu uns nehmen, kommt es zu einem erhöhten Ausstoß des Hormons Insulin. Die Folge ist eine Unterzuckerung, was wiederum zur Folge hat, dass wir erneut Hunger auf etwas Süßes haben. Durch diesen Teufelskreis wird der Körper belastet. Wichtig ist es, auch andere Nährstoffe wie Fette oder Vitamine aufzunehmen. Kalorienzählerei ist dabei unwichtig. Mit Brainfood soll die richtige Nahrung zur Steigerung der Denkleistung geliefert und eine langfristige Energieversorgung sowie Leistungsfähigkeit über Stunden möglich gemacht werden. Dabei geht es nicht darum abzunehmen, aber der Verlust von ein paar überschüssigen Kilos stelle natürlich eine angenehme Begleiterscheinung dar.

Demenz und Depressionen durch zu viele Kilos

Die Teilnehmer machten auch die Aussage, besser zu schlafen und sich tagsüber fitter zu fühlen. Natürlich kann es auch zum umgekehrten Fall kommen. Wer sich ständig von Süßem und Fettem ernährt, belastet das Denkorgan. Das Ergebnis einer amerikanischen Langzeituntersuchung mit 6583 Probanden war, dass stark übergewichtige Menschen ein dreifach erhöhtes Risiko aufweisen, an Demenz zu erkranken. Die Anfälligkeit für Depressionen steigt ebenfalls.
Wichtig ist es vor allem, dass Brainfood Spaß macht und zusätzlich den Hirnstoffwechsel optimal unterstützt. Zusatzstoffe oder Nahrungsergänzungsmittel kommen bei dem Brainfood-Konzept nicht zum Einsatz. Auf der Brainfood-Speisekarte stehen zum Beispiel Hackfleisch-Pfannkuchenrolle mit Tomatensoße und Käsekruste sowie Zucchini-Frittata mit Salbei-Tomatensoße.