Wie gut ist die Milch, die keine ist?

Wie gut ist die Milch, die keine ist?


Es gibt zahlreiche Ersatzmöglichkeiten für Milch, doch welche sind wirklich gesund?

In Deutschland ist es völlig normal, morgens Milch zu trinken, ob ein ganzes Glas oder auch nur ein Schluck im Kaffee, Milch gehört zu jedem guten Morgen dazu. Immer mehr Menschen setzen mittlerweile aber auch andere Produkte. Laktoseintolerante, Allergiker, Veganer und Neugierige probieren Mandelmilch, Sojamilch und Hafermilch als Ersatzprodukte aus. Im Supermarkt ist die Auswahl enorm und man kann leicht den Überblick verlieren.

Es nennt sich Milch, ist aber gar keine!

„Milch“ ist ein gesetzlich geschützter Begriff und darf deshalb nicht von jedem Milchersatzprodukt verwendet werden. Es werden für andere Produkte dann Begriffe wie z.B. Ziegenmilch verwendet. Bei Soja-und Mandelmilch liest man deshalb auch oft „Drink“ auf der Verpackung und nicht Milch.

Nicht ganz auf Kuhmilch verzichten!

Ernährungsexperten raten davon ab, auf Kuhmilch komplett zu verzichten. Milchersatzprodukt klingt förmlich nach einem völligen Verzicht, das wäre jedoch nicht ratsam. Es sein denn, Du verzichtest aus gesundheitlichen Gründen auf Kuhmilch, dann ist das natürlich in Ordnung und auch sehr wichtig. Milch ist sehr nahrhaft und liefert viel Kalzium, Jod, Vitamin B2 und B12.

Bedeutet Milchersatz auch weniger Fett?

Milchersatzprodukte sind eine gute Alternative und eignen sich besonders gut zum Trinken, Kochen und Backen. Nicht aller Ersatzprodukte haben weniger Energie als Milch. Reisdrink hat beispielsweise mehr Fett als herkömmliche fettarme Milch (1,5%) und diese hat mehr als Mandeldrink.

Vegetarische Ersatzmöglichkeiten werben oft damit, dass sie weniger Fett enthalten, das gilt allerdings meist nur gegen fetthaltige Milch und nicht gegen die fettarme Milch.

Sojamilch sammelt in den Kategorien Kalzium und Eiweiß Punkte

Sojamilch ähnelt im Bezug auf den Eiweißgehalt der Kuhmilch sehr. Es handelt sich dabei also um eine adäquate Ersatzmöglichkeit, die reich an Eiweiß und Kalzium ist. Eine weitere Alternative ist Kokosmilch. Bei beiden Produkten ist allerdings Vorsicht geboten, da sie allergische Reaktionen hervorrufen können.

 

Ohne Milchzucker muss nicht teurer sein

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Es soll jedem möglich sein, sich laktosefrei ernähren zu können. Oft hört man, dass laktosefreie Produkte teuer sind und so für Menschen mit Arbeitslosengeld 2 nur sehr schwer erschwinglich seien. Darüber hinaus wird sogar davon gesprochen, dass sich hier Gesundheit und krankheitsbedingte Mehrkosten gegenüberstünden. Der 6. Senat des Landessozialgerichts widerspricht in einem Urteil am 11.05.2016 nun dieser Meinung. Dabei stützte der Senat sich auf die Beratung einer Diätassistentin und einer Diabetisberaterin.

Der Grundbedarf für Menschen sollte eigentlich durch Hartz-4 gedeckt werden. Zumindest ist es so geregelt, dass dieses Geld für alle notwendigen Kosten reichen soll. Bei Menschen, die aus medizinischen Gründen die Berechtigung haben, mehr Geld zu benötigen, entsteht ein Mehrbedarf in angemessener Höhe. Ein Kläger machte gegenüber dem Jobcenter gültig, dass er durch seine gesundheitlichen Beeinträchtigungen mehr Geld für den Kauf von Milchersatzprodukten braucht. Bei einem Arztbesuch wurde eine Milchzuckerunverträglichkeit festgestellt und darauf bezieht sich der Kläger.

Mit dem Geld, das er aktuell vom Staat bekommt, kann er sich nicht seinen gesundheitlichen Bedürfnissen entsprechend ernähren, bzw. Produkte einkaufen. Da er schon bei der kleinsten Menge Milchzucker ungesunde Reaktionen zeigt, muss er laut Arzt Milchzucker komplett meiden. Wer sich ohne Milchzucker ernähren muss braucht Geld für laktosefreie Produkte, denn diese sind deutlich teurer als Milchzucker enthaltende Produkte.

Eine Ernährungsberaterin hat diesen Fall begutachtet und ist zu folgendem Ergebnis gekommen: Wenn man die weiteren krankheitsbedingten Einschränkungen und einen Ernährungsplan für 30 Tage berücksichtigt, dann ist es dem Kläger möglich, kostenneutral eine ausgewogene Ernährung zu genießen. Dabei spricht sie von natürlichen Lebensmitteln und nicht von industriell hergestellten. Spezielle laktosefreie Produkte benötigt der Kläger laut Ernährungsberaterin nicht. Auf diese Einschätzung fußte dann auch das Urteil des Landessozialgerichts. Es bleibe dem Kläger laut Berechnung nach dem Kauf der essentiellen Lebensmittel sogar noch ausreichend Geld für persönliche Vorlieben.

 

Die Werbelüge: Glutenfreie Produkte helfen beim Abnehmen

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Glutenfreie Produkte sind besonders bei Allergikern beliebt. Ihnen wird allerdings auch manchmal eine besonders gesunde Wirkung innerhalb von Diäten zugesprochen. Sprich: Glutenfreie Produkte gelten in der Werbung als figurförderlich. Was ist an diesem Versprechen wirklich dran?

Für Menschen, die an Zöliakie leiden, ist eine glutenfreie Ernährung ein Muss und sie profitieren von der Angebotsvielfalt. In Deutschland sind etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung von dieser Intoleranz betroffen. Die Zöliakie ist eine chronische Dünndarmkrankheit. Nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln folgt bei den Betroffenen eine Entzündung der Darmschleimhaut. Bislang ist diese Krankheit nicht behandel- oder heilbar.

Die Werbemasche

Glutenfreie Lebensmittel erscheinen dem Verbraucher meist ähnlich gesund wie Lebensmittel, die ohne Konservierungsstoffe, Zucker oder andere ungesunde Inhaltsstoffe auskommen. Das Prinzip hierbei ist „ohne ist mehr“ und wird auch von der Werbeindustrie aufgegriffen.

Der neuste „Trick“ ist nun glutenfreie Lebensmittel als besonders positiv für die Figur darzustellen. Dabei ist oft genau das Gegenteil der Fall. Glutenfreie Produkte weisen zu meist einen hohen Kohlenhydratanteil auf. Wie bekannt ist, stoppen Kohlenhydrate allerdings den Fettabbau und lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen. Da Gluten, das Klebereiweiß, in vielen Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer etc. enthalten ist, heissen die Alternativen dann Reismehl, Kartoffelstärke und Maisstärke sowie Tapiokastärke. Diese enthalten allerdings überdurchschnittlich viel Kohlenhydrate.

Fazit: Glutenfrei heisst nicht gleich fettreduzierend

Demnach stellt es sich als Lüge heraus, wenn Experten in Werbeclips behaupten, dass glutenfreie Produkte eine Diät unterstützen. Wer wirklich ein paar überflüssige Pfunde verlieren will, sollte auf viel Bewegung, ein Kaloriendefizit und einen hohen Anteil an Eiweiß innerhalb einer gesunden und ausgewogenen Ernährung achten.

 

Erdnuss-Allergie - Eine neue Behandlungsform soll nun helfen

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Lebensmittelallergien sind sehr selten und bereiten den Betroffenen dennoch erhebliche Probleme. Für manche gibt es jetzt aber einen Lichtblick: Eine neue Behandlungsform soll bei Erdnuss-Allergien helfen.

Für Erdnussallergiker sind Spuren schon sehr gefährlich. Sie können die Inhaltsstoffe von Erdnüssen enthalten und sich sogar in Lebensmitteln verstecken, wo man sie kaum erwartet. Man findet sie beispielsweise in Stollen, Keksen, Kuchen, Müsli oder auch Schokolade. Vor allem betroffene Kinder haben es schwer, denn sie müssen zahlreichen Leckereien widerstehen. Um Hilfe zu leisten, wird schon früh versucht, das Immunsystem gegen Erdnüsse abzuhärten. Dr. Katharina Blümchen von der Charité in Berlin zeigt den Vergleich zur Therapie, die angewendet wird für Pollen- oder Insektengift-Allergien. Durch das Verabreichen von leichten Allergieauslösern soll der Körper sich an die Substanzen gewöhnen. Doch bei Erdnüssen hat diese Therapie heftige Nebenwirkungen und ist deshalb nicht zu empfehlen.

Die Arbeitsgruppe von Dr. Blümchen probierte deshalb etwas anderes. Sie testeten 23 Kinder, die eine Erdnussallergie haben. Den Kindern wurde täglich ein Krümel Erdnuss verabreicht. Die Dosis wurde nach mehreren Monaten gesteigert. Die Kinder wurden während der Studie medizinisch überwacht. Zuvor wurden die Kinder auch aufgeklärt, wie sie bei allergischen Reaktionen handeln sollen. Das Ergebnis war durchaus positiv, 14 von 23 Kindern vertragen seitdem Erdnüsse.

Reaktionswelle steigt

Die Menge, die im Normalfall zu allergischen Reaktionen führte, können die „geheilten“ Patienten nun sogar zu sich nehmen. Die allergische Reaktion zeigte sich vor der Studie ab einer Viertel Erdnuss, mittlerweile erst ab 4 Erdnüssen. Diese Veränderung ist zwar nicht sehr groß, sie ist aber ein riesiger Erfolg. Die Kinder müssen nun keine Angst mehr vor Erdnussrückständen haben und können befreiter essen.

Es ist noch nicht alles geklärt

Da noch zu viele Fragen offen sind wird diese Therapie noch nicht angewendet. Fraglich ist nämlich, warum sie bei manchen Patienten keinen Erfolg bringt. Aus diesem Grund startet die Charité bald einen neuen Versuch mit schon 70 ausgewählten Personen.

 

Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie - Wo liegt der Unterschied?

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Milcheiweißallergie und Laktoseintoleranz werden oft miteinander verwechselt, da beide Allergien eine Form von Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind. Auch die Symptome dieser zwei Krankheiten sind sehr ähnlich. Laktoseintoleranz ist meist angeboren, weswegen Stillen im Babyalter eine gute Alternative darstellt. Denn es ist wichtig, dass im ersten Lebensjahr auf Kuhmilch verzichtet wird.

Milchzuckerunverträglichkeit wird gemeinhin allerdings auch Laktoseintoleranz genannt. Die Milchzuckerunverträglichkeit ist weit verbreitet und die Beschwerden, die dadurch hervorgerufen werden, sind stärker ausgeprägt.

Wie äußern sich die Symptome von diesen Krankheiten?

Magen-Darm-Beschwerden machen bei beiden Krankheiten den Anfang. Kreislaufprobleme und Atemwegsbeschwerden kommen bei der Milcheiweißallergie meist noch dazu. Probleme mit der Haut sind keine Seltenheit, die Haut zeigt eine Reaktion auf die Kuhmilch und so äußert sich die Milcheiweißallergie im Regelfall.

Bei einer leichten Laktoseintoleranz genügt es meist, wenn auf Lebensmitteln mit niedrigem Laktosegehalt zurückgegriffen wird. Bei der Milcheiweißallergie sollte zur Gänze auf Kuhmilchprodukte verzichtet werden. In beiden Fällen ist eine kuhmilchfreie Diät einzuhalten.

Die Dauer der Krankheit ist entscheidend

In den meisten Fällen vergeht die Milcheiweißallergie bis zum Schulalter. Im späteren Leben können sich die betroffenen Menschen normal ernähren. Ein Leben lang hingegen hält sich die Laktoseintoleranz.

Die Unverträglichkeit von Milchzucker

Die Laktoseintoleranz nennt die Ursache beim Namen, deshalb ist sie auch besser bekannt als Milchzuckerunverträglichkeit. In diesem Fall wird der Milchzucker nicht verdaut, weil das Enzym Laktose vom Körper nicht oder nur in geringen Mengen aufgebaut wird. Diese Krankheit ist meist angeboren oder wird im Laufe des Lebens durch eine andere Krankheit ausgelöst.

Die Unverträglichkeit der Eiweiße, die in der Kuhmilch enthalten sind

Die Milcheiweißallergie umgangssprachlich als Kuhmilchallergie bezeichnet wird durch die Eiweiße in der Kuhmilch ausgelöst. Im Babyalter wird eine solche Allergie meist erworben. Ganz selten tritt sie erst in einem späteren Lebensalter in Erscheinung.

Symptome erkennen

Die Symptome beider Allergien sind sehr ähnlich. Anhand der Beschwerden lassen sich Laktoseintoleranz und die Milcheiweißallergie kaum voneinander unterscheiden. Durchfall, Blähungen, Völlegefühl bis hin zu Bauchschmerzen, das sind die Beschwerden der Laktoseintoleranz.

Die Milcheiweißallergie äußert sich meist durch die Reaktion der Haut. Ausschläge und Juckreiz sind die Folge. Magen-Darm-Beschwerden kommen dazu, diese sind aber stärker ausgeprägt als bei der Laktoseintoleranz. Atemwegs- und Kreislaufprobleme können dazukommen. Die Beschwerden können mitunter lebensbedrohliche Folgen nach sich ziehen. Vor allem dann, wenn ein anaphylaktischer Schock ausgelöst wird.

Gegen beide Allergien hilft nur der Verzicht

Therapievorschläge gibt es weder für die eine noch für die andere Allergieform. Beide Allergien können also nicht geheilt werden. Die Symptome können nur gelindert, im besten Fall vermieden werden, indem eine kuhmilchfreie Diät eingehalten wird. Die kuhmilchfreie Ernährung ist im Babyalter entscheidend. Das betrifft die achtzehn ersten Lebensmonate. Da die Milcheiweißallergie hauptsächlich in diesem Alter auftritt. Die Laktoseintoleranz verschwindet nicht von selbst. Dafür ist sie weit schwächer ausgeprägt und wer auf Lebensmittel mit hohem Laktosegehalt verzichtet, der wird oft gar nicht merken, dass er von dieser Krankheit betroffen ist. Aber wer eine Laktoseintoleranz einmal sein Eigen nennen darf, wird diese kaum mehr los.

Leiden Babys und Kinder unter Magen-Darm-Beschwerden und haben bereits Kuhmilch zu sich genommen, liegt der Verdacht nahe, dass sie an einer von beiden Allergien leiden. Nun gilt es herauszufinden, welche der beiden es ist? Darum ist eine kuhmilchfreie Ernährung wichtig. Eine Laktoseintoleranz kommt bei Kindern nur selten vor, so werden meist Allergietests gemacht, die Aufschluss über eine Milcheiweißallergie geben. Fällt ein solcher Test negativ aus, folgen Laktosetoleranztest und H2-Atemtest. Sie geben darüber Auskunft, ob der Darm Milchzucker aufbaut oder nicht. Eine sichere Diagnose kann abgegeben werden, wenn eine kuhmilchfreie Ernährung beim Kind eingehalten wird.

 

Glutenunverträglichkeit: Hype oder ernstzunehmende Krankheit?

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Über immer häufiger vorkommende Lebensmittelunverträglichkeiten wird inzwischen oft geschmunzelt. Viele Menschen fühlen sich von der Ernährungswissenschaft an der Nase herum geführt und beeinflusst. Wie ernst zu nehmen ist also die Diagnose Glutenunverträglichkeit?

Inzwischen erscheint es wie ein Hype sich glutenfrei zu ernähren. Viele Menschen tun dies inzwischen ohne jegliche medizinische Indikation. Doch gibt es auch Menschen, die wirklich unter glutenhaltiger Ernährung leiden und was können diese tun?

Zöliakie

Glutenunverträglichkeit wird im Fachjargon Zöliakie genannt und beschert den Betroffenen unangenehme Symptome nach dem Verzehr des Eiweiß Gluten. Typische Symptome sind Übelkeit, Blähungen und Durchfall. Aber auch Müdigkeit, Depressionen und Schlafstörungen können Ausdruck dieser Unverträglichkeit sein. Manche Erkrankungen laufen hingegen gänzlich symptomfrei ab. Zöliakie löst allerdings eine dauerhafte Entzündung des Dünndarms aus, wodurch eine Unterernährung mit Nährstoffen erfolgt.

Therapiemöglichkeiten und aktuelle Zahlen

Die Therapie sieht einen vollständigen Verzicht der glutenhaltigen Produkte wie Roggenbrot, Weizenbrötchen oder paniertem Fleisch und vielen weiteren Lebensmitteln vor. Inzwischen bietet jeder große Supermarkt zahlreiche Lebensmittel aus dieser Sparte an. Etwa 3 von 1000 Menschen sind in Deutschland von Zöliakie betroffen. Die Dunkelziffer könnte sogar weit größer sein. Dabei ist diese Erkrankung heute mehr denn je ins Bewusstsein der Betroffenen und Mediziner gerückt, weshalb auch die richtigen Tests bei entsprechenden Symptomen vorgenomen werden.

Der gesteigerte Konsum von Weizenprodukten, der innerhalb der letzten Jahre aufgetreten ist, könnte allerdings auch mehr Fälle von Zöliakie hervorgebrach haben. Trotzdem wird bei vielen Betroffenen noch immer ein Reizdarm oder eine ähnliche Ursache diagnostiziert. Eins ist sicher: Die Zahl der Diagnosen steigt. Eine Untersuchung der privaten Krankenversicherung DKV bestätigt diese Annahme. Ihren Untersuchungen zufolge reichten im Jahr 2010 noch 1462 Versicherte Rezepte zur Diagnose Zöliakie ein, so waren es 2014 schon 2276.

Mediziner raten bei dem kleinsten Verdacht unter Zöliakie zu leiden, einen Antikörpertest zu machen vor allem deshalb, weil nach einem längeren Glutenverzicht die Diagnose erschwert wird.

 

Fruktoseunverträglichkeit: Jeder Dritte hat Beschwerden

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Die Lebensweisheit „Obst ist gesund“ kommt nicht von irgendwoher: Obst enthält viele verschiedene und wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Außerdem enthält es Fruktose – eine Zuckerart, die uns die nötige Energie verleiht, unsere Muskeln zu bewegen. Manche allerdings vertragen Fructose nicht: Nach dem Verzehr von Äpfeln oder anderen Früchten bekommen die Betroffenen einer sogenannten Fruktoseunverträglichkeit Bauchschmerzen, Durchfall und Krämpfe. Leider ist die Diagnose einer solchen Unverträglichkeit nicht einfach.

Was macht die größten Probleme?

Die meisten Probleme werden logischerweise durch fruktosereiche Obstsorten verursacht – also durch die genannten Äpfel, aber auch durch Birne, Traube, Kiwi oder Nektarine. Die Symptomatik einer Fruktoseunverträglichkeit beschränkt sich dabei nicht nur auf die Frucht selbst, sondern weitet sich oft auch auf die daraus hergestellten Produkte aus.

Marmeladen, Gelees und Fruchtsäfte aus den entsprechenden Obstsorten verursachen oft dieselben Probleme wie der Verzehr der rohen Frucht. Wie schnell der Körper die Symptome zeigt, hängt vom Individuum und der Menge Fructose ab, die man zu sich genommen hat. Fructose wird übrigens oftmals auch beigemischt: In Cerealien verbirgt sich dieser Stoff manchmal ebenso wie in Wellnessdrinks, Limonaden oder, um ein etwas spezielleres Beispiel zu nennen, in Agavendicksaft. Auch Trockenfrüchte können Fructose enthalten.

Warum treten die Symptome auf?

Ursache für die Bauchschmerzen, den Durchfall, die Krämpfe und die Blähungen ist eine Störung im Verdauungstrakt. Konkret betrifft dies das Transportsystem für Fructose im Körper. Der sogenannte GLUT-5-Transporter ist für die leichte Aufnahme von Einfachzuckern zuständig. Allerdings verfügen Personen, die unter einer Fruktoseunverträglichkeit leiden, über nur geringe Mengen dieses Transporters. Deshalb kann der Abtransport der Fructose bzw. dem daraus gespaltenen Einfachzucker nicht richtig erfolgen: Die Bakterien vergären den nicht aufgenommen Zucker. Dabei entsteht unter anderem Wasserstoff. Auch bei gesunden Menschen kann die Maximalkapazität dieser Transporter leicht überschritten werden – etwa, wenn zwei große Gläser Apfelsaft direkt hintereinander getrunken wurden. Der Unterschied gegenüber der Fruktoseintoleranz ist, dass dort die Fruktose auf Grund eines Enzymdefektes nicht verdaut werden kann.

 

Gefährliche Kombination: Essen und Medikamente vertragen sich nicht immer

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Von jeher ist bekannt, dass einige Medikamente in manchen Situationen lieber nicht eingenommen werden sollten. Aspirin Complex erhöht vor dem Schlafen gehen nochmals den Puls und putscht auf, Allergiemittel machen zumeist müde und sollten daher nicht morgens eingenommen werden. Die unterschiedliche Wirkweise von Medikamenten ist demnach bekannt. Dass aber auch Getränke und Lebensmittel die Wirkung von Medikamenten entscheidend beeinflussen können, zeigen nun neuste Erkenntnisse aus der Wissenschaft.

Cranberrysaft kann tödlich sein

Der Fall eines 70jährigen, der aufgrund einer Lungenentzündung seinen Appetit verlor und daher eine Fruchtsaftdiät durchführte, ist ein deutliches Beispiel für das Zusammenwirken von Lebensmitteln und Medikamenten. Der betroffene Mann verstarb sechs Wochen nach der Lungenentzündung, da die Flavonoide aus dem Cranberrysaft dazu führten, dass das Medikamente, das er jahrelang einnahm, Wafarin, nicht mehr abgebaut werden konnte. Ein Enzym hemmte diesen Abbau, sodass der Mann an Blutungen verstarb.

Leider ist in vielen Fällen noch nicht bekannt, welche Lebensmittel und in welcher Form sie auf die Einnahme von Medikamenten einwirken. Wechselwirkungen kommen häufiger vor als wir das annehmen. Auch die Wirkung von Vitamin K auf das von vielen verwendete Blutgerinnungsmittel Marcumar wurde lediglich durch intensive Recherche rausgefunden. Vitamintabletten oder große Portionen Spinat können die Blutgerinnung bereits extrem ankurbeln.

Medikamente beim Essen?

Auch die Einnahme von Medikamenten zum Essen führt bei manchen Präparaten zu Unwirksamkeit. Schilddrüsenhormone sollten beispielsweise separiert eingenommen werden, weil die Nahrung ansonsten verhindert, dass die Hormone genügend vom Körper aufgenommen werden. Osteoporose-Medikamente dürfen widerum nicht mit Milch oder Kalziumhaltigen Wasser getrunken werden.

Generell empfehlen Experten Medikamente zumeist mit Leitungswasser zu sich zu nehmen. Grapefruitsaft ist in jeder Hinsicht für die Einnahme von Medikamenten ungeeignet, da er bereits bei 85 nachgewiesenen Medikamente den Abbau verlangsamt und somit die Wirksamkeit zu sehr steigert. Auch der Einfluss von Lakritz bei Blutdruckmitteln ist bewiesen worden. Dieses Nahrungsmittel sollte, ähnlich wie Alkohol, vermieden werden, da es den Blutdruck ansteigen lässt.

Alkohol und Medikamente

Über das Zusammenwirken von Alkohol und Medikamenten wird vielfach diskutiert. Tatsächlich ist aber die Einnahme von Medikamenten nur dann gefährlich, wenn Schlaftabletten, Antidepressiva oder Opiat-Schmerzmittel gleichzeitig eingenommen werden. Ein Glas Wein sollte die Wirkung von Medikamenten nicht beeinflussen. Wenn ein Betroffener einen Wechselwirkung bemerkt und diese nachgewiesen werden konnte, kann er sich beim Bundesinsitut für Arzneimittel und Medizinprodukte melden. So kann sicher gestellt werden, dass nach und nach viele Wechselwirkungen bekannt werden und Betroffene zeitnah davor gewarnt werden.

Krebserreger Vegetarismus?

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Eine topaktuelle, aber bereits jetzt umstrittene Studie der Universität Graz erhitzt die Gemüter: Vegetarier sollen häufiger an Krebs, Asthma und psychischen Erkrankungen wie Depressionen leiden als Fleischesser. Zudem sollen sie häufiger einen Herzinfarkt erleiden oder sich mit Allergien herumschlagen. Aus diesem Grund sollen sie mehr Leistungen aus dem Gesundheitssystem beanspruchen und auch ihre Lebensqualität sei insgesamt niedriger. Die Studie wurde jetzt im Fachmagazin „PLOS ONE“ veröffentlicht. Andere internationale Studien kommen übrigens zu einem genau gegenteiligen Ergebnis.

Die Studie

In der ursprünglichen Studie wurden in den Jahren 2006 bis 2007 insgesamt 15.000 Menschen befragt. Diese Daten stammen aus der „Austrian Health Interview Survey (AT-HIS)“, einer Stichprobe der erwachsenen österreichischen Bevölkerung, die Teil der EU-weiten Umfrage „European Health Interview Survey“ ist. Aus diesen Daten wurden für die aktuelle Studie 1.320 Ergebnisse, die zu je vier Probandengruppen zusammengefasst wurden, herausgenommen. Die Probanden ähnelten sich in Geschlecht, Alter, Fitness und ihrem sozio-ökonomischen Status. Der Body Mass Index (BMI) lag bei allen vier Gruppen im Normalbereich (22,9-24,9). Diese vier Gruppen waren Vegetarier, Fleischesser, die viel Obst und Gemüse essen, Wenig-Fleischesser und Viel-Fleischesser.

Die Ergebnisse

Insgesamt wurden von den österreichischen Forschern 18 chronische Erkrankungen untersucht. Vegetarier seien im Vergleich zu den Viel-Fleischessern von 14 der 18 Krankheiten häufiger betroffen gewesen. Dazu gehörten unter anderem Asthma, Diabetes, Migräne und Osteoporose. Zudem hätten Vegetarier fast doppelt so viele Allergien wie Viel-Fleischesser gehabt. Bei den Krebserkrankungen ist das Verhältnis 4,8 Prozent bei den Vegetariern zu 1,8 Prozent bei den Fleischessern. Zudem verzeichneten die Forscher bei ihnen mehr Herzinfarkte als bei Fleischliebhabern (1,5 Prozent zu 0,6 Prozent). Der Studie zufolge litten Vegetarier außerdem doppelt so oft unter Angststörungen oder Depressionen wie Viel-Fleischesser und das mit 9,4 Prozent zu 4,5 Prozent. Daher seien sie auch häufiger krank als die Fleisch essenden Gegengruppen.

Kritikpunkte

Die Vegetariergruppe unterteilte sich in fast gleichen Teilen zu Vegetariern und Pescetarieren, die zusätzlich noch Fisch essen. Zudem wurde nicht in die Studie miteinbezogen wie lange oder auch warum die Befragten vegetarisch bzw. pescetarisch leben. Auch die konsumierten Fleischsorten und Speisen wurden nicht beachtet. Da sich die Essgewohnheiten regional und auch überregional stark unterscheiden, ist es schwierig die Ergebnisse auch für andere Länder zu verallgemeinern. Kausale Zusammenhänge wurden bei dieser Studie außer Acht gelassen.

Auch der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop meint zu den schlechten Ergebnissen für Vegetarier: „Das alles bedeutet jedoch nicht, dass tatsächlich der Fleischverzicht etwas damit zu tun hat“. Nahrungsstudien seien immer tendenziell spekulativ. Aus diesem Grund warnt er vor rigorosen Essensempfehlungen aufgrund derartiger Erkenntnisse: „Ernährungsstudien zeigen immer nur Zusammenhänge, aber keine Begründungen.“ Die Grazer Forscher bestätigen das in ihrer Studie. „Aber wir können nicht sagen, ob Vegetarier auf Grund ihrer Ernährung kränker sind. Oder ob sie wegen einer Erkrankung eine vegetarische Ernährungsform gewählt haben.“ meint Nathalie Burkert, Epidemiologin und Sozialmedizinerin von der Medizinischen Universität Graz.

Eine andere Studie

Im Januar 2013 wurde von Wissenschaftlern der University of Oxford ein Beitrag im „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht, indem sie nahezu gegenteilige Studienergebnisse präsentierten. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Vegetarier deutlich seltener an Herzkrankheiten leiden als Nicht-Vegetarier. Grundlage der Untersuchung waren Daten von rund 45.000 Patienten.

Gesund und sauer: Dickmilch

Wie gut ist die Milch, die keine ist?


Im Prinzip ist Dickmilch nichts anderes als dick gewordene Milch. Für den Menschen besteht aber beim Verzehr keinerlei Gefahr für die Gesundheit. Ganz im Gegenteil: Dickmilch ist sehr gut verträglich und kann auch von Menschen mit Laktoseintoleranz (Milchunverträglichkeit) ohne Bedenken verzehrt werden.

Dickmilch ist leicht verdaulich

Dickmilch, die auch unter dem Namen Stockmilch bekannt ist, ist ein Sauermilcherzeugnis. Entdeckt wurde die Dickmilch vermutlich rein zufällig zu Zeiten, in denen es noch keinen Kühlschrank gab und die Wärme die Milch dick werden ließ. Das heißt aber nicht, dass sie schlecht ist. Wie der Verbraucherinformationsdienst aid mitteilt, sei Dickmilch so leicht verdaulich, da sie extrem viele Milchsäurebakterien enthält. Weitere Experten empfehlen den Verzehr von Dickmilch auch zur Anregung der Verdauung. Auch in der Naturheilkunde ist Dickmilch als Hausmittel bei Verstopfung gut bekannt.

Bekömmlich auch bei Laktoseintoleranz

Genau wie normale Milch, ist Dickmilch in den verschiedenen Fettstufen Vollmilch oder fettarm sowie mit dem Zusatz von Sahne erhältlich. Als Vollmilch-Variante enthält Dickmilch rund 65 Kalorien und nur 3,5 Gramm Fett. Wenn es sich um die fettarme Milch handelt, sind es sogar nur 46 Kalorien und 1,5 Gramm Fett. Von der Konsistenz her erinnert Dickmilch an Joghurt, ist aber im Ganzen etwas cremiger. Die hohe Anzahl an Milchsäurebakterien in der Dickmilch sorgen dafür, dass das schlecht verdauliche Casein aus der Milch aufgespalten wird. Daher können auch Personen, die unter einer leichten Laktoseintoleranz leiden, die Dickmilch ohne Schwierigkeiten trinken. In der industriellen Fertigung entsteht Dickmilch mit der Hilfe von bestimmten Bakterien, die die Milch zusätzlich säuern. Nicht nur als reines Getränk bietet sich Dickmilch an. Auch als Inhaltsstoff für Speisen – wie beispielsweise der Herbstmilchsuppe – ist sie sehr beliebt. In Norddeutschland ist es Tradition Dickmilch mit Zucker und Zwieback zu essen.