Sieben invasive Tierarten
Im Zuge der Globalisierung kommt es immer häufiger dazu, dass sich Tiere und Pflanzen in gebietsfremden Regionen ansiedeln und vermehren. Dies kann zu einer Gefahr für den Naturschutz und das ökologische Gleichgewicht werden. Wir wollen deshalb hier sieben invasive Tierarten vorstellen.
Halsbandsittich
Als invasiv wird beispielsweise der Halsbandsittich eingestuft: Der Vogel mit den leuchtend grünen Federn und dem roten Schnabel wurde das erste Mal in den 1960er Jahren in Deutschland entdeckt. Ursprünglich kommt diese Vogelart aus Afrika und Asien – weswegen die 6.500 Exemplare wahre Exoten in den grauen deutschen Städten sind. Doch so schön dieses Exemplar auch ist – der Halsbandsittich stellt eine Gefahr für Spechte und Fledermäuse dar, da es hier zu einer großen Konkurrenz um Brutplätze kommen kann.
Waschbär
Waschbären kommen ursprünglich aus Nordamerika und wurden wegen ihres Fells nach Europa verschleppt. In den 1920er Jahre konnten einige Bären ausbrechen und sich auf dem gesamten Kontinent verbreiten. Waschbären sind in der Regel nicht menschenscheu, sondern nutzen Dachböden, Garagen und Schuppen als Schlafplatz. Ihre Überlebenschancen sind besonders gut, da sie Allesfresser sind. Das kann aber zu einer Gefahr für andere Tierarten werden, weil auch Vogeleier, Grasfrösche, Erdkröten und geschlüpfte Sumpfschildkröten auf ihrem Speiseplan stehen. Für Menschen, besonders für Kleinkinder, ist der im Waschbären-Kot enthaltene Spulwurm extrem gefährlich.
Kamberkrebs
Ein Exemplar dieses amerikanischen Flusskrebs wurde Ende des 19. Jahrhunderts an der Oder ausgesetzt. Infolgedessen ist der europäische Edelkrebs nahezu ausgestorben, denn über den Kamberkrebs gelangt die Krebspest, ein krankheitserregender Pilz, ins Wasser. Der Kamberkrebs selber ist immun gegen die Krankheit, für andere Krebsarten jedoch extrem tödlich.
Tigermücke
Die Stechmücke stammt aus Südostasien und ist für den Menschen so gefährlich, da sie bis zu 22 Viren – darunter das Dengue- und Gelbfieber-Virus – übertragen kann. Nach Europa kommt sie unter anderem durch den internationalen Altreifenhandel, da sich im Inneren der Reifen häufig Eier befinden, die hierzulande schlüpfen. In Nordeuropa ist die Tigermücke noch nicht so gefährlich, da sie im kalten Winter erfrieren. Doch durch den Klimawandel wird befürchtet, dass sie sich in Süd- und Mitteleuropa festsetzen kann.
Kamel
Freilebende Kamele sind in Australien ein großes Problem. Ursprünglich als Lastentier nach Down Under gebracht, wurden sie nach und nach durch Eisenbahn und Auto ersetzt und infolgedessen in freier Wildbahn ausgesetzt. Rund eine Millionen Exemplare lebten bis 2008 und fielen in Herden über Dörfer her und plünderten Wasserstellen. Durch eine gezielte Erschießungsaktion wurde die Zahl auf 300.000 Exemplare reduziert.
Aga-Kröte
Ursprünglich sollte das 1935 aus Zentralamerika eingeführte Tier als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel beim Zuckerrohranbau an der australischen Nordostküste eingesetzt werden. Doch die Aktion war nicht erfolgreich – im Gegenteil: Die Aga-Kröte wurde selber zur Pest. Als Schutzmechanismus sondert das Tier Giftstoffe über die Haut ab, was besonders für spielende Hunde oder Kinder eine Gefahr darstellt.
Ochsenfrosch
Der nordamerikanische Ochsenfrosch ist ausgestreckt einen halben Meter lang und ist ein wahrer Vielfraß. Bedrohlich ist das für einheimische Amphibien, aber auch vor eigenen Artgenossen macht er nicht Halt. So sorgt er für großen Schaden in den Gebieten, wo er in freier Wildbahn auftaucht. Das Problem ist, dass keine natürlichen Feinde existieren.
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