Die evolutionäre Sicht des Artensterbens

Im Laufe der Entwicklung von Leben auf der Erde ist es schon mehrmals zu einem enormen Artensterben gekommen. Nun stehen wir vor einer erneuten Welle, bei der viele Arten einfach aus unserer Welt verschwinden. Dies hat dramatische Folgen für das Leben auf der Erde. Natürlich gehört es aus evolutionärer Sicht dazu, dass sich neue Arten entwickeln und andere dafür verschwinden. Was sich hier abspielt, ist aber nicht von der Natur, sondern von uns Menschen verursacht.

Was passiert derzeit auf der Erde?

Um zu verstehen, wie dramatisch die Lage ist, musst Du Dir einmal vor Augen führen, was sich hier abspielt. Wissenschaftler von der Stanford University haben die Artenvielfalt untersucht und zeichnen ein düsteres Bild. Sie haben herausgefunden, dass seit dem Jahr 1500 schon mehr als 320 Wirbeltiere ausgestorben sind.

Ähnlich dramatisch sieht es bei wirbellosen Tieren wie etwa bei den Insekten aus. Ihren Angaben zufolge ist das derzeitige Artensterben mit den großen Aussterbewellen vergleichbar. Dabei kann schon das Aussterben weniger Arten immense Auswirkungen auf die Natur in einem Gebiet haben. Wie sich dies auf eine Landschaft auswirken kann, zeigt das Beispiel Borneo. Hier stehen nicht nur der Flughund und der Malaienbär vor dem Aus, sondern auch der Gibbon und der Rhinozeroshornvogel.

Warum auch Baumarten sterben!

Die große Welle des Artensterbens beschränkt sich nicht allein auf Tiere, auch viele Baumarten stehen vor dem Aus. So sind für viele Bäume Tiere nicht nur für die Bestäubung, sondern auch für die Verbreitung ihrer Samen lebenswichtig. Sterben diese Tiere aus, oder geht ihre Zahl zurück, sind auch diese Bäume in Gefahr. Es vermehren sich dann überwiegend die Bäume, deren Samen vom Wind fortgetragen werden. Dies zeigt, dass jede Veränderung eine ganze Kaskade weiterer Folgeveränderungen in Gang setzt. Die Wissenschaftler warnen, denn wenn erst die Bestäuber verschwinden, hat das dramatische Folgen für die Landwirtschaft und damit für uns alle.