Warum wir manche Tiere lieber mögen

Warum wir manche Tiere lieber mögen

Tierbabys sind generell süß – es sei denn, es handelt sich um Spinnen, Schlangen, Insekten oder ähnlichem Getier. Manche Tiere mögen wir eben lieber als andere.

Meerschweinchenbabys, Kitten, Hundewelpen und sogar Kälbchen lassen dagegen unser Herz dahin schmelzen. Wird in einem Zoo ein Eisbär geboren, unternimmt ganz Deutschland eine Reise quer durchs Land, um einen Blick auf den unwiderstehlichen kleinen Tollpatsch zu werfen.

Wird aber dagegen im selben Zoo das Exemplar einer seltenen Spinne gehalten, ist ihr eines sicher: Ruhe, denn es interessieren sich nicht viele Besucher für sie. Die Beliebtheitsskala macht auch bei ausgewachsenen Tieren keinen Unterschied. Alles, was zwei Augen, eine darunter mittig zentrierte Nase und darunter einen waagrecht oder rund angelegten Mund hat, auf höchstens vier Beinen geht oder hoppelt und ein möglichst weiches Fell hat, erreicht unser Herz schneller, als Tiere, die gar mit sechs, acht oder mehr Beinen ausgestattet sind, sich glitschig anfühlen und man nicht so genau weiß, wo vorne und hinten ist.

Im Klartext: Spinnen haben gegen Meerschweinchen keine Chance. Säugetiere halten eben doch zusammen. Warum das so ist, liegt am Kindchenschema, das die meisten anderen Säugetiere in den Augen der Menschen erfüllen. Dem Anblick von großen, runden Augen und einer Stupsnase in einem viel zu großen Kopf im Vergleich zum Körper, kann niemand widerstehen. Es wird nämlich der Fürsorge- und Beschützerinstinkt angesprochen, der dazu führt, dass wir diese Tiere süß finden. Anders ausgedrückt: Was wir nicht süß finden, sprich, was unseren Schlüsselreiz Fürsorge nicht anspricht, erhält auch nicht so viel Zuneigung. Die Natur hat es gut eingerichtet, Säugetiere mit diesem Kindchenschema auszustatten, denn dadurch verringern sich für viele von ihnen existenziell bedrohliche Gefahren.

Spinnen können sich auf diesen Schutz nicht verlassen und werden daher häufiger als nötig zum Opfer eines Hauspantoffels oder einer Fliegenklatsche. Das alles ändert nichts daran, dass auch Schlangen und Spinnen eine gewisse Schönheit ausstrahlen können – sie liegen uns halt nur nicht so, wie unsere Säugetier(ischen) Kumpels.

 

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