Wenn Tiere vererbt werden…

Wenn Erben Haustiere erben. Nicht nur Geld und materielles kann vererbt werden, Tiere können es auch. Dabei werden Erben in die Verantwortung gezogen. Im Erbvertrag können Tieren aufgeführt werden und die Erben sind dazu verpflichtet sich um diese Tiere zu kümmern. Falls die Erben das nicht tun, kann der Anspruch auf das Erbe verloren gehen. Das wurde vom Amtsgericht in Lüdinghausen entschieden.

Haustierbesitzer möchten auch nach ihrem Tod, dass es ihren Lieblingen gut geht. Tiere können nach wie vor nichts erben, sie können allerdings zur Auflage werden. Ein Erbe kann beispielsweise nur dann sein Erbe antreten, wenn er die Auflagen erfüllt. Zu den Auflagen kann gehören, dass ein Erbe sich um die hinterlassenen Haustiere kümmern muss. Die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltsvereins (DAV) weist darauf hin. Sie beruft sich auf den Beschluss des Amtsgerichts (AG) Lüdinghausen.

Bei einem Fall ging es um einen Hund und drei Katzen die weiter vererbt werden sollten. Eine Frau schrieb in ihr Testament, dass sie eine Privatstiftung vererben möchte. Die Privatstiftung soll aber unter der Voraussetzung vererbt werden, dass die 4 Tiere weiter auf dem Anwesen der Stiftung leben können. Eine befreundete Familie kümmert sich mittlerweile um die 3 Katzen.

Eine andere Organisation hatte einen „Schutzvertrag“ für den Hund. Da die Tiere sehr gut versorgt waren, übernahm die Privatstiftung die Tiere nicht, weil sie der Meinung war, dass es ihnen so sehr gut geht. Die Erblasserin hatte sich aber eigentlich etwas anderes gewünscht. Obwohl die Stiftung sich nicht selbst um die Tiere gekümmert hat, war sie der Meinung, ein Recht auf das Erbe der Frau zu haben.

Das Amtsgericht Lüdinghausen sah das anders. Laut AG wollte die Frau die Stiftung nur dann zu Erbin machen, wenn diese sich tatsächlich um ihre Tiere kümmert und die Tiere auf dem Ansehen versorgt werden. Obwohl es den Tieren gut geht und die Entscheidung der Stiftung für viele nachvollziehbar ist, verlor die Stiftung das Erbe.