Warum in Zoos auch gesunde Tiere getötet werden

Warum in Zoos auch gesunde Tiere getötet werden

Immer wieder kommt es vor, dass aus Platzmangel gesunde Tiere in Zoos getötet werden. Zwar wird sich bemüht, dies mit gezielter Geburtenkontrolle zu verhindern, leider geht diese Strategie aber nicht immer auf.

An die Löwen verfüttert

Auch in deutschen Zoos kommt es immer wieder dazu, dass gesunde Tiere getötet werden. Als Argument wird in den meisten Fällen Platzmangel angegeben, man könne den Tieren keine artgerechte Unterbringung und Haltung garantieren und auch die Weitergabe an andere Einrichtungen sei nicht möglich. Meist sind hiervon Nage- und Huftiere betroffen. Im Nürnberger Zoo wurden im Jahr 2015 ganze 27 Tiere getötet, der Grund: Populationsmanagement. Im vorangegangenen Jahr sorgte der Zoo Kopenhagen für große Empörung, da die Giraffe Marius buchstäblich an die Löwen verfüttert wurde.

Eigentlich hat das sogenannte Populationsmanagement des Verbandes der Zoologischen Gärten zum Ziel, Tierbestände aufzubauen, die gesund und artgerecht leben und sich wenn möglich selbst erhalten. Somit sollten sie auch als Reserve für frei lebende bedrohte Arten in Frage kommen. Doch diese Strategie geht manchmal nicht ganz auf, denn trotz gezielter Geburtenkontrolle gibt es oft keine Garantie für Anzahl und Geschlecht des Nachwuchses. Daher nennt der Verband in seinen Leitlinien als mögliche Lösungen, die Abgabe der Tiere an andere zoologische Einrichtungen oder eben auch die schmerzfreie Tötung, um den Bestand zu begrenzen.

Die allerletzte Option

Der Direktor des Nürnberger Zoos, Dag Encke, erklärt, dies sei aber nur die allerletzte Option, wenn den Tieren andernfalls keine angemessene Lebensqualität gewährleistet werden könnte. Ansonsten greifen die Zoos auf Maßnahmen wie Kastration, Trennung von Männchen und Weibchen, Sterilisation oder Hormonspritzen zurück. Zahlreiche Zoos, wie der Zoo Hamburg oder der Zoo Berlin geben an, keine Tiere aus Platzmangel zu töten, konkrete Zahlen oder Nachweise liegen allerdings nicht vor. In einem Punkt sind sich jedoch alle Tierparks einig: Tiere wie Meeressäuger, Affen, Elefanten oder Bären werden nur im äußersten Notfall getötet, wenn beispielsweise eine schmerzhafte Krankheit vorliegt.

 

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