Handaufzucht von Papageien – umstritten, aber manchmal notwendig

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Handaufzucht von Papageien – umstritten, aber manchmal notwendig

Immer mehr Züchter entscheiden sich gegen eine Naturbrut und für eine Handaufzucht von Papageien. Grund hierfür ist in vielen Fällen vor allem die frühe Gewöhnung an den Menschen, aber auch die Zuchterfolge, da die Vögel früher wieder Eier nachlegen. Auch wenn die Tiere bei der Handaufzucht ebenso prächtig gedeihen, ist sie dennoch umstritten. Denn durch die Aufzucht durch den Menschen kommt es zu einer Fehlprägung, die im späteren Zusammenleben mit Artgenossen zu großen Problemen führen kann. Aus diesem Grund empfehlen Experten diesen Schritt nur dann, wenn es wirklich notwendig ist und die Elterntiere die Küken verstoßen und nicht füttern.

Wie wird eine Handaufzucht betrieben?

Bei der Handaufzucht werden die Küken vom ersten Tag an vom Menschen gefüttert. Damit die Küken nicht auskühlen kommen hierfür spezielle Aufzuchtboxen mit Wärmequelle zum Einsatz. Häufig werden die Küken nicht erst nach dem Schlupf aus dem Nest genommen, sondern bereits die befruchteten Eier in sogenannten Inkubatoren ausgebrütet. Um trotz Handaufzucht das Sozialverhalten der Papageien nicht zu beeinträchtigen, ziehen viele Züchter die Küken in Gruppen mit gleichaltrigen Vögeln auf. Auf diese Weise gewöhnen sich die Papageien zwar vom ersten Tag an den Menschen, aber haben dennoch ausreichend Kontakt zu Artgenossen.

Probleme bei der Handaufzucht

Problematisch hingegen ist es, wenn die Küken ausschließlich Kontakt mit dem Menschen haben und an den Halter abgegeben werden bevor diese futterfest sind. In diesem Fall wird die weitere Handaufzucht vom neuen Besitzer weitergeführt, um die soziale Bindung zu verstärken. Hierbei kommt es jedoch häufig zu Fehlprägungen und die Papageien entwickeln Verhaltensstörungen.

Vor allem mit dem Eintritt der Geschlechtsreife kann es bei handaufgezogenen Papageien zu starken Verhaltensauffälligkeiten kommen. Die Vögel sehen den Menschen als Partner an und bauen eine enge Bindung zum Halter auf. Allerdings führt diese Verbindung auf Dauer in den meisten Fällen zu Frustration, da der Mensch die sozialen Bedürfnisse des Papageien nicht erfüllen kann. Zudem leidet das Tier, wenn der Mensch nicht ständig für ihn Zeit hat. Die Folge davon können Aggressionen, Rupfen oder ein übermäßiges Sexualverhalten sein.

Um den Tieren derartige Leiden zu ersparen, sollten Handaufzuchten nur dann vorgenommen werden, wenn es wirklich keine andere Lösung gibt.

 

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