BARF

„BARF“ – Es handelt sich hierbei um eine neue Bewegung vorwiegend unter Hundehaltern, nach der Haushunde dem Vorbild ihrer wilden Vorfahren entsprechend ernährt werden. „BARF“ steht hierbei für „Bones And Raw Foods“ oder „Biologisches Artgerechtes Rohes Futter“ und soll sowohl die Zusammensetzung als auch die Ideologie hinter dieser Ernährungsweise ausdrücken.

Den Grundstein der Bewegung legte der australische Tierarzt Ian Billinghurst mit seinem Buch „Give a Dog a Bone“.

Die Hintergründe

Die Idee, die bei den „BARFern“ im Hintergrund steht, ist – entgegen einiger Vorwürfe in dieser Richtung – weder romantisch verklärt noch esoterisch. Die Hundehalter versuchen nach bestem Wissen und Gewissen die natürliche Ernährung von Wölfen und anderen Caniden zu imitieren und können somit beachtliche Erfolge im Bereich der Gesundheit erzielen. Viele tierische Zivilisationskrankheiten wie Allergien oder Hautleiden verbessern sich mit dieser Fütterungsart und verschwinden oft sogar ganz. Doch auch gesunde Hunde durchleben meist eine positive Veränderung: Die Kotmenge verringert sich und verbessert sich in ihrer Konsistenz, der Hund trinkt weniger, weil der Wasserhaushalt durch die Nahrung gedeckt und nicht weiter verzehrt wird (wie es leider bei fertigem Trockenfutter der Fall ist) und auch die Leistungsbereitschaft steigt ob des besseren körperlichen Allgemeinzustandes. Bevor man jedoch mit dem „BARFen“ anfängt, gilt es sich richtig und ausgiebig zu informieren.

Dieser Text biete also nur eine Einführung in das Thema und darf keinesfalls mit einer kompletten Darstellung der Materie verwechselt werden. Beispielsweise gibt es auch einige Risiken, die durch fundiertes Wissen zwar minimal gehalten werden können, bei Unwissen aber schwerwiegende Folgen haben. So ist es vor allem bei Junghunden und Welpen (aber auch bei Hunden aller anderen Altersklassen) von größter Wichtigkeit, sowohl eine Unter- als auch Überversorgung mit Vitaminen und Nährstoffen zu vermeiden. Besonders hervorzuheben ist hier das Calcium-Phosphor-Verhältnis, dessen Thematisierung jedoch den Rahmen dieses Textes sprengen würde. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ein Gleichgewicht zu ermöglichen.

Zum Thema Nährstoffe und Vitamine ist eigentlich allgemein zu sagen, dass mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung zumeist alles abgedeckt wird, da die Summe über Tage und Wochen und nicht ein perfekt abgedeckter Tagesbedarf zählen. Ein Wolf frisst schließlich auch nicht jeden Tag das selbe, sondern das was die Natur ihm anbietet. An dieser Stelle sei Ihnen jedoch empfohlen (zumindest in der Anfangsphase) regelmäßig den Blutstatus der wichtigsten Nährstoffe vom Tierarzt überprüfen zu lassen.

Der Futterplan

Es gibt mittlerweile verschiedene Anbieter auf dem Markt, welche die Vorsicht der „BARF“-Neulinge nutzen und die Erstellung individueller Futterpläne anbieten. Wenn Sie sehr unsicher sind und einen solchen Dienst in Anspruch nehmen möchten, informieren Sie sich vorher über die verschiedenen Anbieter und deren Preise und treffen Sie Ihre Wahl kritisch. Generell gilt jedoch, dass sie mit etwas Konzentration und Geduld auch selbst einen ausgewogenen Ernährungsplan erstellen und diesen z.B. bei Rückfragen in einem der vielen Internetforen zum Thema mit erfahreneren „BARFern“ diskutieren können. Grundsätzlich setzt sich jeder „BARF“-Futterplan aus den gleichen Bestandteilen zusammen, jedoch müssen die Portionsgrößen und -zusammenstellungen von Alter, Gewicht und Gesundheitszustand des Hundes abhängig gemacht werden.

Ein Welpe in der Wachstumsphase hat beispielsweise einen völlig anderen Proteinbedarf als ein ausgewachsener Hund mittleren Alters. Die Umstellung Fertigfutter auf die Rohfütterung sollte bei gesunden Hunden jeden Alters am besten ohne Übergangsphase erfolgen, um so unnötigen Belastungen des Verdauungstraktes vorzubeugen. Nimmt der Hund das mit Mühe zubereitete Rohfutter jedoch zuerst nicht an, können Gemüse und Fleisch anfänglich etwas vorgegart werden. Ganz wichtig: Knochen dürfen nur komplett roh verfüttert werden! Abschließend sei Ihnen ans Herz gelegt, auf Ihren Hund zu achten: Wenn er etwas nicht verträgt oder einen Mangel aufweist, wird sich das in irgendeiner Weise bemerkbar machen. Wenn Sie Ihr Tier also kennen und es gut beobachten, können und sollten Sie spätestens bei Ungereimtheiten einen Tierarzt zu Rate ziehen. Ansonsten: Nur Mut! Ihr Tier wird es Ihnen danken.

 

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