Haustier & Verhaltensstörung – Wann wird es ernst?

Haustier und Verhaltensstörung - Wann wird es ernst

Ein Haustier gehört in vielen Haushalten zum Alltag dazu. In der Regel leben die pelzigen oder gefiederten Freunde unauffällig neben den Menschen. Doch immer wieder wird davon berichtet, dass das Tier plötzlich Verhaltensweisen zeigt, die als störend empfunden werden. Das Haustier ist verhaltensauffällig! Die Frage ist allerdings, ab wann ein Verhalten tatsächlich als auffällig, also als Verhaltensstörung,  bezeichnet werden kann?

Die natürlichen Verhaltensweisen sollten bekannt sein

Eine generelle Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Jedes Tier hat seine natürlichen Verhaltensweisen. Und diese sind in der Regel nicht auf das Zusammenleben mit dem Menschen abgestimmt, sondern auf das Überleben in der Natur. Wenn ein Mensch ein Haustier kauft, dann kauft er damit eigentlich ein Tier, das auf das Überleben ausgerichtet wird. Das Verhalten richtet sich dabei nach den genauen Lebensumständen, die das Haustier in der Natur zeigt.

Ein Herdentier verhält sich so, wie es sich in der Herde verhält, ein Einzelgänger meidet den Kontakt und ein Jäger wird auch als Haustier einen Jagdtrieb aufweisen. Im Klartext bedeutet dies: Flüchtet ein Windhund, sobald er einen Hasen sieht, dann ist dies natürlich gegeben und keine Verhaltensauffälligkeit. Vielmehr stellt das Verhalten dann einen Instinkt dar, mit dem der Mensch leben muss. Ähnliche Umstände gibt es bei allen Haustieren zu berichten. Sei es der Papagei, der keine Nüsse vom Boden frisst oder die Katze, die eine tote Maus in das Bett der Besitzerin oder des Besitzers legt.

Von Flegelalter und Charakter

Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter. Ob es sinnvoll ist, jede Kleinigkeit als Verhaltensauffälligkeit zu werten, sei daher dahingestellt. Es gibt Hunde, die den ganzen Tag schlafen und hin und wieder einen Fastentag einlegen. Andere Hunde warten, bis der Besitzer aus der Tür ist, und klauen dann das Essen vom Tisch. Wieder andere Haustiere zupfen gerne an den Haaren des Besitzers, wie einige Vögel. Und dann gibt es noch jene Tiere, die neugierig sind und daher ständig irgendwelche Dinge umwerfen. Nicht nur der Charakter, auch das Alter kann bestimmte Verhaltensweisen auslösen. Hunde neigen in der Pubertät vermehrt dazu, die Möbel zu zerlegen. Junge Kater haben ständig Schrammen, da sie sich mit anderen Katern um weibliche Artgenossen streiten und einige unerfahrene Katzen fallen ständig vom Kletterbaum. Wird von Verhaltensauffälligkeiten gesprochen, dann fallen all diese Probleme nicht unter diesen Begriff. Sie gehören vielmehr zum Individuum Tier dazu und stellen vielmehr einen Teil der Persönlichkeit dar.

Die Grenze zur Verhaltensauffälligkeit

Auffällig wird ein Tier nur dann, wenn es Verhaltensweisen zeigt, die fern seiner Natur sind und die immer wieder auftreten. Zudem kann von Verhaltensauffälligkeit nur dann gesprochen werden, wenn das Verhalten nicht durch weitere Umstände, wie das Alter oder den Charakter, ausgelöst wird. Daneben sollte nur dann von einem Problem mit dem Haustier gesprochen werden, wenn andere Personen oder Tiere gefährdet werden können oder Schmerzen ertragen müssen. Grundsätzlich also dann, wenn das Tier die Verhaltensweisen zeigt, obwohl der Halter Sachverstand zeigt.

In gleicher Weise liegt die Verhaltensauffälligkeit nur dann vor, wenn das Haustier auch auf Interventionen nicht reagiert und das schädliche Verhalten immer wieder zeigt. Ein Beispiel hierfür sind Hunde, die vordergründig lieb sind und dann beißen, wenn sich eine Person umdreht. Das Verhalten wird einfach gezeigt, obwohl es keinen Anlass dazu gibt und obwohl sicherlich schon mehrere Versuche unternommen wurden, dieses Verhalten zu beenden. Und auch eine schädliche und schmerzhafte Komponente ist vorhanden.

Vorsicht: Meistens ist der Mensch das Problem

In der Praxis bedeutet dies, dass nur wenige Tiere wirklich verhaltensauffällig sind. Häufig ist die Kommunikation zwischen Halter und Haustier gestört. Das Tier empfängt Signale, deutet sie und reagiert entsprechend darauf. Beachtet der Mensch bei seinen Signalen nicht, dass das Tier eine andere Sprache spricht, entstehen Probleme, die zu einem unerwünschten Verhalten führen können. Ähnliches ist bei allen Tierarten zu vermelden. Bevor dem Tier eine Verhaltensauffälligkeit zugesprochen wird, muss daher immer ausgeschlossen werden, dass nicht andere Faktoren für das Verhalten verantwortlich sind.

 

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