Sexueller Missbrauch Kinder
Sexueller Missbrauch wird als jeder sexuelle Kontakt, der von einem Erwachsenen zu einem Minderjährigen aufgenommen wird, definiert. Mehr als drei Prozent aller Vorschulkinder erlitten während ihres Lebens körperliche Misshandlungen – nicht nur sexueller Natur. Die Anzeichen sind nicht immer einfach zu erkennen. Häufig sind Verletzungen an untypischen Stellen zu beobachten, die im Bereich der Genitalien, der Schenkelinnenflächen und dem Gesäß lokalisiert sind. Zudem können auffällige Verletzungsmuster vorhanden sind, die durch Gegenstände verursacht wurden. Nicht selten sind Verbrennungen oder Abschnürungen zu erkennen. Begleitet werden diese Anzeichen sehr häufig durch die Pilzinfektionen an den Genitalien und Abschürfungen in diesem Bereich. Sexuell übertragbare Krankheiten, wie HIV und Gonorrhoe, können das Bild ergänzen. Beim sexuellen Missbrauch kommt es sehr häufig zu einer Bindungsstörung, die durch Widersprüche in der sozialen Interaktion, emotionalen Störungen, sozialem Rückzug und Aggressionen gekennzeichnet sein kann. Häufig ist das Körperwachstum verzögert. Zusätzlich bildet sich häufig eine posttraumatische Belastungsstörung heraus. Sekundär können Depressionen auftreten, die mit Selbstmordgedanken und -phantasien einhergehen. Viele Minderjährige haben eine starke Bindung an die Peiniger und sind ihnen gegenüber sehr loyal eingstellt. Daraus ergeben sich auch für den behandelnden Arzt sehr oft Komplikationen, die unterschätzt werden. Die Therapie richtet sich zunächst nach der Symptomatik. Die erlebten Traumata müssen verarbeitet werden. Der Minderjährige sollte keinen Kontakt mehr zu dem Täter haben. Daneben müssen strafrechtliche Maßnahmen eingeleitet werden. Werden Bindungs- und Verhaltensstörungen festgestellt, dann ist die Prognose eher negativ. In diesem Fall zeigen die Betroffenen sehr oft lebenslange Symptome, die allerdings abgeschwächt werden können.