Sexsucht

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Die Sexsucht wird auch als Hypersexualität bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen stark übersteigerten Sexualtrieb. Häufigkeit, Antrieb und sexuelles Erleben sind in der Regel stark ausgeprägt. Sexuelle Handlungen werden daher suchtähnlich ausgeführt. Hypersexualität ist innerhalb der Psychologie allerdings noch immer stark umstritten. Vielmehr wird von vielen Vertretern dieser Fachrichtung angenommen, dass es sich um ein übersteigertes sexuelles Verlangen handelt, das den Sexualstörungen zugeordnet wird. Der Betroffene strebt ständig sexuelle Befriedigung an. Seine Gedanken kreisen daher täglich über viele Stunden hinweg um die Befriedigung. Auch das Alltagsverhalten ist von diesen Gedanken geprägt. Eine innere Bindung an den Sexualpartner kann nicht aufgebaut werden. Vielmehr steht die körperliche Befriedigung im Mittelpunkt. Die sexuellen Erlebnisse bleiben oftmals unbefriedigend, da die “Gier” quasi unmöglich gestillt werden kann. Als Ursache werden genetische Veranlagungen diskutiert. Häufig finden sich in der näheren Familie Alkoholiker. Durch die Sexualität kommt es zu einer Ausschüttung von Botenstoffen im Gehirn. Diese wird bei Gefahr noch gesteigert. Die Wirkung der Stoffe kann mit Opiaten verglichen werden, so dass hier eine Ursache gesehen werden kann. Bei den Betroffenen sind häufig körperliche, seelische oder emotionale Misshandlungen in der Vorgeschichte zu finden. Häufig werden damit dann Schamgefühle kompensiert. Grundsätzlich wird eine Therapie bei hohem Leidensdruck empfohlen. Hier stehen verhaltenstherapeutische Maßnahmen im Vordergrund. Grundsätzlich ist das Therapieziel, dass die Betroffenen lernen, ihre negativen Gefühle nicht mit Sex zu kompensieren. Vielmehr sollen sie erlernen, diese Gefühle zuzulassen. Zugleich muss die Intimität neu erlernt werden. Zu Beginn muss der Patient alle sexuellen Handlungen über einen längeren Zeitraum einstellen. Problematisch ist allerdings, dass nur wenige Therapeuten Erfahrungen mit dieser Therapie vorweisen können.

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