Neurotische Depersonalisation

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Die neurotische Depersonalisation ist eine Störung des Ich-Erlebens. Psychische Vorgänge werden nicht mehr als zur eigenen Person zugehörig empfunden. Hierunter fallen vor allem Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Handeln und Wollen. Zugleich kann auch der Körper als nicht zugehörig erkannt werden. Der Betroffene erlebt sich nicht mehr als Einheit, sondern vielmehr hat er den Eindruck, dass es ihn zweimal gibt oder dass er sich selbst beobachtet. Die neurotische Depersonalisation ist für die Betroffenen sehr belastend und sie haben das Gefühl verrückt zu werden. In vielen Fällen wird auch die Umwelt als entfremdet und verändert wahrgenommen, was dann nochmals zu einer Steigerung der Belastung führt Diese Zustände sind in vielen verschiedenen Ausprägungen zu finden, die in einigen Fällen mit Müdigkeit und Erschöpfung kombiniert vorliegen. Abzugrenzen sind die isolierten Formen allerdings von den Schizophrenien oder Cyclothymien (affektive Störungen). Hier können sie allerdings als Begleitsymptomatik vorliegen. Bei diesen Formen erlebt der Betroffene die Störung als von außen hervorgerufen. Die Erkrankten sind sich dann sicher, dass der Körper in dieser veränderten Form vorliegt. Sie haben keine Einsicht in die Unsinnigkeit. Bei einer reinen neurotischen Depersonalisation wissen die Betroffenen darum, dass es nur ein Eindruck ist, den sie als Realität ansehen. Tiefenpsychologisch gesehen stellt diese Problematik eine Abwehr gegen Erlebnisinhalte dar. Die Störung kann nur einige Minuten anhalten. Allerdings kann auch eine längere Zeitspanne bis hin zu mehreren Tagen vorkommen.

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