Aktives Zuhören
Aktives Zuhören bedeutet Disziplinierung während eines Gesprächs. Sie ist damit ein Teil der Gesprächsführung. Die Grundlagen wurden von Carl Rogers im Rahmen der klientenzentrierten Gesprächstherapie gelegt. Im Rahmen der Gespräche nutzt Rogers Aktives Zuhören auch als Ermutigung des Klienten, der dadurch seine Gefühle ausdrückt. Da das Verstandene auch zurückgegeben wird, erfährt der Klient mehr über seine positiven und negativen Gefühlsäußerungen. Damit wird innerhalb der Kommunikation diese Methode instrumentalisiert, um einen Prozess einzuleiten. Beim Aktiven Zuhören sind vier verschiedene Regeln zu beachten. Die erste Regel ist die Signalisierung, dass auch wirklich zugehört wird. Dies geschieht durch aufmunternde Fragen oder kurzen non-verbalen Gesten wie dem Nicken beispielsweise. Darüber hinaus muss der Zuhörer Zuversicht zeigen. Er sollte stets freundlich, zuversichtlich und neugierig sein. Im dritten Punkt wird signalisiert, dass die Aussagen tatsächlich verstanden wurden. Dies geschieht durch eine kurze Zusammenfassung der Botschaft, die in den Aussagen des Klienten zu finden sind. Der vierte Punkt besteht in der Signalisierung, dass die Gefühlslage des Klienten erfasst wurde. Hierfür ist Empathie notwendig, die sich in Nachfragen, Mimik, Gestik und anderen non-verbalen Signalen äußert. Inhalte der Aussagen und Affekte werden in Fragen formuliert und so zurückgegeben. Die Technik des Zuhörens ist nicht ausschließlich durch Talent begründet. Deshalb gibt es für Aktives Zuhören Übungen, die einfach durchgeführt werden können. So können die Aussagen gezielt in Übungssituationen zusammengefasst werden. Darüber hinaus kann einfach wiedergegeben werden, was in einem Gespräch empfangen wurde. Trotz des Trainings verlangt Aktives Zuhören Übung in realen Situationen. Die Kommunikation ist hierbei wesentlich komplexer, so dass die einzelnen Bereiche nicht mehr abzugrenzen sind, wie dies in einer Trainingssituation der Fall ist. Während die klientenzentrierte Form im wesentlichen für Einzelsitzungen geeignet ist, entwarf Thomas Gordon auf dieser Basis die Familienkonferenz. Im Mittelpunkt der Konferenz steht Aktives Zuhören. Gordon legte darüber hinaus fest, dass ausschließlich Ich-Botschaften verwendet werden sollen und immer eine Win-Win-Situation angestrebt werden müsse.