Die Persönlichkeitsprofile des Perfektionismus

Die Persönlichkeitsprofile des Perfektionismus


Angst vor Blamage oder einfach nur hoher Anspruch: Hinter dem sogenannten Perfektionismus verstecken sich zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeitsprofile.

Perfektionismus ist keine Eigenschaft, von der man zu viel oder zu wenig haben kann, getreu dem Motto: Ein bisschen Perfektionismus kann doch nicht schaden. Tatsächlich hat Perfektionismus sowohl neurotische als auch nicht neurotische Komponenten. Zu diesem Schluss gelangen Forscher anhand von einer Metaanalyse von 77 Studien, in denen insgesamt an die 25.000 Versuchspersonen daraufhin untersucht wurden, ob es zwischen Perfektionismus und anderen Merkmalen der Persönlichkeit einen Zusammenhang gibt.

Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus

Starke Assoziationen fanden die Psychologen von der York St. John University ausschließlich bei zwei Persönlichkeitsmerkmalen: Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus. Das bedeutet: Ist eine Person nach eigenen Angaben neurotischer, dann ist auch die Angst höher, zu versagen. Entsprechend steigt der Zweifel an der eigenen Leistung und die Sorge um das Urteil von Dritten. Es geht hochneurotischen Menschen demnach vor allem darum, Maßstäben von außen zu entsprechen. Sie selbst setzen aber keine eigenen überdurchschnittlich hohen Standards. Bei besonders pflichtbewussten bzw. gewissenhaften, disziplinierten und gründlichen Menschen verhält es sich hingegen umgekehrt: Hier werden hohe Ansprüche an sich selbst formuliert, an den eigenen Handlungen wird jedoch weniger gezweifelt.

Die Zusammenhänge zwischen Perfektionismus und anderen Persönlichkeitsmerkmalen fielen deutlich schwächer aus. So wie gewissenhafte Menschen die Messlatte hochlegen, tun dies auch extrovertierte, offene und intellektuelle Personen. Bei reservierten und stillen bzw. introvertierten Personen wiederum finden sich öfters Sorgen um das mögliche Versagen als Resultat des eigenen Handelns. Fürchtet jemand das Urteil von Dritten, so ist er laut den Forschungsergebnissen misstrauischer, kritischer, reizbar und weniger kooperativ. Nach der Spekulation der Autoren des Forschungsberichts steht dahinter die Angst, von anderen abgelehnt und nicht gemocht zu werden.

Perfektionismus: Fehlerlos, perfekt

Laut den Psychologen ließ sich nahezu allen Seiten des Perfektionismus ein bestimmtes charakteristisches Persönlichkeitsprofil zuordnen. Dabei haben Sorgen und hohe eigene Maßstäbe, die zentralen Merkmale des Perfektionismus, eines gemeinsam: Das zwanghafte Bedürfnis, fehlerlos und perfekt zu sein. Angesichts der Entwicklung in der aktuellen Zeit gibt es hier Anlass für weitere Forschung, denn die Forschergruppe beobachtete unabhängig vom Alter der untersuchten Personen einen Trend in Richtung des neurotischen Perfektionismus.

Persönlichkeitsmerkmal Perfektionismus: Stärkere Burn-Out Gefährdung?

Wer sich genauer mit den Krankenkassen-Erhebungen und -Auswertungen befasst, merkt schnell, dass die Diagnose „Burn-Out“ drastisch zugenommen hat. Beispielsweise hat sich die Zahl der AOK-Versicherten mit diesem Syndrom in den Jahren zwischen 2006 und 2012 mehr als verdreifacht. Bereits 4 Prozent der Deutschen im Erwachsenenalter sind nach einer Studie des Robert Koch-Instituts wenigstens einmal auf Grund von Burn-Out in ärztlicher Behandlung. Unter Wissenschaftlern herrscht allerdings keine Einigkeit darüber, wie genau die Diagnose definiert ist bzw. was sie umfasst. Tiefgreifende Erschöpfung und eine stark beeinträchtigte Leistungsfähigkeit zählen zu den Kernsymptomen. Ebenso fühlen sich Betroffene von Kollegen oder Arbeit distanziert und entfremdet. Auf der Suche nach der Ursache dieser Jobmüdigkeit findet sich schnell auch ein Persönlichkeitsmerkmal: Der Perfektionismus.

Perfektionisten sind nicht zu beneiden

Abschließend lässt sich vor Augen führen, dass der Perfektionismus ein Persönlichkeitsmerkmal ist, um das andere nicht unbedingt zu beneiden sind. So steht damit nicht nur das Burn-Out Syndrom im Zusammenhang, sondern, wissenschaftlich nachgewiesen, auch weitere Persönlichkeitsmerkmale wie Neurotizismus.

Katze oder Hund? Antwort verrät Charaktereigenschaften

Die Persönlichkeitsprofile des Perfektionismus


Die Antwort auf die Frage spaltet so manche Tierfreunde schon immer in zwei Lager. Jedoch ist vielen nicht bewusst, dass die Antwort auch so einiges über den eigenen Charakter aussagen kann. In Deutschland leben zurzeit rund 13 Millionen Katzen als Haustiere. Auch im Internet gehören sie zu den beliebtesten Tieren. Es gibt unzählige süße und lustige Videos über die kleinen Samtpfoten. Hunde gibt es in Deutschland auch unglaublich viele. Knapp 8 Millionen Hunde halten wir Deutsche als Haustiere.

Tierfreunde beachten, Haltung beider Tiere ist sehr unterschiedlich

Die meisten Hunde sind extrem loyal und gehorsam. Zudem gelten sie als sehr vertrauensselig. Katzen sind da meistens ganz anders. Sie sind vor allem für ihre Unabhängigkeit und für ihren Dickkopf bekannt. Deshalb sagt man auch oft, dass Hunde Herrchen haben und Katzen Personal. Das deutet natürlich darauf hin, dass Katzen- und Hundeliebhaber auch sehr unterschiedlich sein können. Sogar Menschen, die gar kein Haustier besitzen, können meistens über sich selbst sagen, ob sie eher ein Hunde- oder Katzentyp sind.

Nun bleibt die Frage, ob man die Tierfans anhand ihres Charakters wirklich in solche zwei Gruppen aufteilen kann. Zudem fragen sich Wissenschaftler, wie deutlich die Unterschiede zwischen den zwei Gruppen sind.

Es gab schon viele Studien, die diese Fragen untersucht haben. Ein einheitliches Ergebnis kam da bisher noch nicht raus. Die eine Studie entdeckt, dass Hundeliebhaber aggressiver sind als Katzenfreunde, die andere Studie entdeckt das genaue Gegenteil. Einige Untersuchungen haben sogar keinen Zusammenhang zwischen unserer Persönlichkeit und unserer Vorliebe für bestimmte Haustiere gefunden.

Ein Psychologen-Team geht nun davon aus, dass die unklaren Ergebnisse auf Grund von zahlreichen methodischen Problemen in den Studien zu Stande gekommen sind. Ältere Studien haben sich nur auf sehr kleine Stichproben bezogen. Zudem waren die Stichproben nicht sonderlich divers. Außerdem hat man die ganzen Studien auf so unglaublich viele verschiedene Persönlichkeitsmerkmale bezogen, dass ein einheitliches Bild kaum möglich ist. Die meisten Studien untersuchten ein breites Spektrum an relativ zufällig gewählten Charaktereigenschaften wie zum Beispiel Maskulinität und Femininität, Unabhängigkeit, Dominanz oder Sportlichkeit von Teilnehmern.

Deshalb untersuchte der Psychologe Manuel Gosling und sein Team im Jahre 2010 mehr als 4500 Probanden. Um ein einheitliches Ergebnis zu erzielen, wendeten sie das Fünf-Faktoren-Modell an. Dieses Modell wendet man inzwischen bei jeder Persönlichkeitsforschung an. Es ist in der Lage, den Charakter eines Menschen anhand von Werten auf fünf Skalen zu beschreiben. Diese fünf Skalen sind Offenheit für neue Erfahrungen, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Neurotizismus.

Hundefreunde sind verträglich und Katzenliebhaber offen

Die Menschen, die von sich selbst behaupten, dass sie Hundemenschen sind, erwiesen sich im Persönlichkeitstest eher als extravertierter, gewissenhafter und verträglicher. Das bedeutet, dass sie geselliger, zuverlässiger, verständnisvoller und hilfsbereiter sind. Personen, die sich als Katzenmenschen bezeichnen, erzielten bei dem Test dagegen höhere Werte in den Punkten Offenheit und Neurotizismus. Das heißt, dass sie im Durchschnitt fantasievoller und experimentierfreudiger sind. Zudem neigen sie dazu, Werte und Normen kritisch zu hinterfragen. Allerdings werden sie auch stärker von einigen negativen Emotionen wie Unsicherheit und Angst geplagt.

Experten gehen stark davon aus, dass wir uns zu Tieren angezogen fühlen, die uns ähneln. An den Ergebnissen der Studie kann also durchaus was dran sein.

Was verrät die Gehgeschwindigkeit über den Charakter?

Die Persönlichkeitsprofile des Perfektionismus


Ist es möglich anhand unseres Ganges Informationen über unseren Charakter herauszufinden – oder vielleicht sogar andersherum? Ein absurder Gedanke, dem Wissenschaftler etwas genauer auf den Grund gegangen sind. In einer Studie war es Forschern möglich, durch verschiedene Persönlichkeitsmerkmale zumindest grob vorhersagen zu können, wie sich die Gehgeschwindigkeit der Studienteilnehmer im Laufe der kommenden Jahre entwickeln könnte. So zeigt das Ergebnis, dass neurotische Probanden im Alter langsamer zu Fuß unterwegs sind, als jene, die emotional deutlich weniger Labilität zeigen. Dieser Effekt ist laut Wissenschaftlern jedoch gering, aber er ist erkennbar.

Gehgeschwindigkeit in deutschen Großstädten

Eine ältere Vergleichsstudie über die durchschnittliche Gehgeschwindigkeit in Deutschlands Großstädten zeigt, dass beispielsweise die Menschen in Hannover eher zügiger und hektischer auf den Straßen unterwegs sind, als in Trier, wo sie sich Zeit und Ruhe nehmen. Beim Lesen der Studie wird also deutlich, dass in Hannover gestresste Menschen Leben, während die Einwohner in Trier die Ruhe in sich haben.

So pauschal und einfach lässt es sich leider nicht bestimmen. Aus diesem Grund hat ein Psychologenteam um Yannick Stephan von der Universität Montpellier in Frankreich sich intensiver mit der Frage auseinandergesetzt, ob die Persönlichkeit, der Charakter eines Menschen in Zusammenhang mit dessen Gehgeschwindigkeit steht.

Persönlichkeitstest um menschliche Charakterzüge zu erkennen

Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Social Psychological and Personality Science veröffentlicht. Besonders beeindruckend: Würde sich die Auswertung der Wissenschaftler auf die Einwohner der deutschen Großstädte übertragen, was selbstverständlich nicht seriös ist, wären unter den ruhigen und entspannten Menschen aus Trier viele Neurotiker, während in Hannover die Hektiker als besonders offen und gewissenhaft gelten.

Aber anstatt die Charakterzüge der Passanten zu durchleuchten, untersuchte das Forscherteam der Universität Montpellier die Daten von über 15.000 Amerikanern, die an unterschiedlichen Langzeitstudien teilnahmen. Dazu gehört eine Studie, die Menschen aus Wisconsin bereits seit dem Jahr 1957 begleitet. Eine Aufgabe der Studie sind Persönlichkeitstests, die die Haupteigenschaften eines menschlichen Charakters erfragen, auch die „Big Five“ genannt. Dazu gehören Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Offenheit, Extraversion und Neurotizismus.

Beeindruckende Studienergebnisse

Anhand der Auswertung der Persönlichkeitsmerkmale kamen die Wissenschaftler zu dem Entschluss, dass sie zumindest grob vorhersagen können, wie sich die Gehgeschwindigkeit der Studienteilnehmer in den kommenden Jahren entwickeln könnte. Während neurotische Probanden im Alter langsamer unterwegs sind, als die emotional deutlich weniger labilen, kombinieren Merkmale wie Offenheit und Extraversion eher mit einer zügigen Gehgeschwindigkeit.

Allerdings betont das Forscherteam um Stephan, dass der Effekt eher gering ausfällt. Das bedeutet also nicht, dass Neurotiker wie langsame Schnecken über die Bürgersteige laufen und extrovertierte Menschen sie in rasender Geschwindigkeit überholen. Trotz allem zeigt die Studie, dass die Gehgeschwindigkeit eines Menschen auf jeden Fall als eine Art Ausdruck des Charakters aufgefasst werden kann.

Bereits seit Jahren ist Forschern hingegen bekannt, dass die Laufgeschwindigkeit als Marker für die Gesundheit eines Menschen taugt. So heißt es, dass ein langsames Gehen mit geringeren kognitiven Fähigkeiten und höherem Risiko psychischer Erkrankungen einhergeht. Und das hat rein gar nichts mit Alterserscheinungen zu tun. Einfacher zum Verständnis: Ein körperlich alter Neurotiker ist mit zunehmenden Alter noch viel langsamer unterwegs, als ein körperlich alter extrovertierter Mensch.

 

Verspielt zu sein hat Vorteile

Die Persönlichkeitsprofile des Perfektionismus


Ein gesundes Maß an Humor tut jedem gut, darin sind sich alle einig. Doch sind Erwachsene auch noch in ihrem Alter verspielt, scheiden sich die Geister. Ein Team von Psychologen aus Halle-Wittenberg der Martin-Luther-Universität hat nun das Thema der Verspieltheit im erwachsenen Alter in einer umfangreichen Studie näher beleuchtet.

Verspielte Menschen sind unreif

Meist gelten verspielte Erwachsene in unserer Gesellschaft als unreif und sogar unzuverlässig. Ihre Ernsthaftigkeit wird in Frage gestellt. Doch diesem vorschnellen Urteil widerspricht nun vehement die Studie der Forscher aus Halle-Wittenberg. Um das Phänomen genauer betrachten zu können, luden die Wissenschaftler etwa 3000 Personen als Probanden für ihre Untersuchungen ein. Das Gesamtergebnis – so viel sei vorab gesagt – fiel äußerst positiv aus.

Eine ganz neue Kategorie

Aus den umfangreichen Daten und Analysen der Psychologen war eine Erkenntnis direkt ableitbar: Verspieltheit lässt sich nicht den bereits bekannten fünf Merkmalen der Persönlichkeit zuordnen. Die gängigen Merkmale lauten: Emotionale Stabilität, Verträglichkeit, Extraversion, Offenheit und Gewissenhaftigkeit. Verspieltheit scheint hier also eine ganz eigene Kategorie darzustellen, so die Experten. Auch von Humor ist dieses Phänomen deutlich abzugrenzen.

Vier verschiedene Arten von Verspieltheit

Aus der Studie ging außerdem hervor, dass verspielte Menschen, oder solche, die sich als verspielt charakterisierten, meist auch von ihrem Umfeld so gesehen werden. Dies sei darauf zurückzuführen, dass sich die Verspieltheit meist auf beinahe sämtliche Bereiche des alltäglichen Lebens der jeweiligen Person auswirke, erklären die Forscher. Mit Hilfe ihrer Datenerhebung gelang es den Psychologen, verspielte Menschen in vier verschiedene Gruppen einzuteilen.

Auf andere ausgerichtet oder leichtherzig

Die erste Gruppe besteht aus Personen, deren Verspieltheit auf ihre Mitmenschen ausgerichtet ist. Sie spielen gerne mit Bekannten, Freunden und der Familie und albern mit ihnen herum. Die Gruppe der verspielten Menschen, die eine besondere Leichtherzigkeit auszeichnet, charakterisiert sich dadurch, dass sie das Leben an sich als eine Art großes Spiel betrachtet.

Intellektuell oder extravagant

Auch intellektuelle Verspieltheit konnten die Forscher als eine der vier Gruppen ausmachen. Die Menschen, die dieser Kategorie angehören, spielen demnach vorzugsweise mit Gedanken und Ideen. Die letzte Gruppe bringt Verspieltheit mit einer gewissen Extravaganz in Verbindung. Es handelt sich hierbei um Personen, die sich vom Merkwürdigen und teilweise Grotesken angezogen fühlen und schon kleinste Begebenheiten im Alltag unglaublich komisch finden können.

Hilft bei der Findung neuer Lösungswege

Im Gegensatz zu vielen Menschen, die Verspieltheit als bloße Albernheit abtun, sehen die Forscher hierin durchaus positive Eigenschaften. Verspielte Menschen seien demnach meist sehr gut darin etwas oder jemanden zu beobachten und könnten daher leichter eine andere Perspektive einnehmen als die meisten Menschen. Dies helfe dabei, neue und eventuell ungewöhnliche Lösungswege zu finden, so die Experten.

Alltagsstress kann durch Verspieltheit reguliert werden

Außerdem ging aus der Studie der Martin-Luther-Universität hervor, dass verspielte Menschen in der Regel besonders gut in der Lage seien, ihr eigenes Stresslevel auf einem Minimum zu halten. Dies erfolge wohl dadurch, dass Verspielte selbst die monotonsten Aufgaben für sich selbst als unterhaltsam und interessant gestalten könnten, eine Fähigkeit, die sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich sehr nützlich sein könne, erklären die Psychologen.