Glücksatlas: So glücklich sind wir Deutschen
Laut einer Studie sind Deutsche zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder glücklicher. Insgesamt stellte sich aber heraus, dass die Zufriedenheit ungerecht verteilt ist. Dabei legte vor allem eine Region kräftig zu.
Die Zufriedenheit im Osten nimmt zu. Der Unterschied zwischen Ost und West ist so klein wie seit 25 Jahren nicht mehr. Bernd Raffelhüschen ist ein Ökonom aus Freiburg und er bemerkt einen drastischen Aufholprozess. Er hat für die Deutsche Post den „Glücksatlas 2015“ erstellt. Es handelt sich dabei um eine Untersuchung der Lebenszufriedenheit in Deutschland.
Die Deutschen erreichen auf einer Skala mittlerweile den Wert 7,02. Dieser Wert beschreibt die Lebenszufriedenheit und er ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Es handelt sich um einen Trend, der seit zehn Jahren anhält. Insgesamt sind wir Deutsche zufrieden, erklärt Raffelhüschen.
Die Veränderung der Lebenszufriedenheit hängt sehr von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab, meinen die Forscher. Die gesunkene Arbeitslosenquote (10,8 Prozent auf 6,7 Prozent) trägt auch zur Zufriedenheit bei. Im Osten haben vor allem die Kaufkraft und das Haushaltseinkommen zugelegt.
Glück: Ungerechte Verteilung
In Deutschland ist insgesamt das Glück ungerecht verteilt. Schleswig-Holstein ist mit einem Wert von 7,32 die glücklichste Region Deutschlands. Baden liegt dank eines starken Aufschwungs auf Platz 2. Brandenburg hat die rote Laterne an Mecklenburg-Vorpommern abgegeben. Der Vorjahreszweite Hamburg ist um zwei Plätze nach unten gerutscht.
Die Flüchtlingskrise und die Terroranschläge haben keinen Einfluss auf die Studie, da die Daten davor erhoben wurden. Raffelhüschen ist sich nicht sicher, wie und ob die Zufriedenheit dadurch beeinflusst wird. Für die Studie werden seit 1984 Haushalte befragt (12000 jährlich).
Deutschland belegt in einem Ranking mit 30 weiteren Ländern Platz 10. Dänemark ist mit 8,9 Spitzenreiter. Bulgarien und Griechenland liegen ganz weit unten mit jeweils 4,0. Griechenland erreichte vor 10 Jahren noch einen Wert von 6,1.
Deutsche nicht so glücklich wie Iren
Irland hat dieses Jahr Deutschland überholt. Insgesamt ist zu vermerken, dass Europa noch weit entfernt ist von den Werten, die sie vor der Finanzkrise 2007 erreicht hatten.
Wenig ausgeprägte Karrierewünsche
Nur 40 Prozent der Deutschen geben an, im Beruf nach vorne kommen zu wollen. Jeder Dritte wäre bereit, für den Beruf in ein anderes Land zu ziehen. Die Jahrgänge 1980 bis 1995 (Generation Y) stechen da etwas heraus. Dieser Generation ist beruflicher Erfolg und die Verwirklichung von Ideen sehr wichtig. Diese Generation ist eher bereit, den Job zu wechseln als alle anderen Jahrgänge. 66 Prozent der berufstätigen Frauen sind der Meinung, dass Kinder und die Gründung einer Familie den beruflichen Werdegang stören können.
Digitalisierung führt zu mehr Stress
Für die meisten Deutschen ist die Digitalisierung ein Glücksfall. Vielen erleichtert die Digitalisierung den Alltag. Nur 10 Prozent betrachten Digitalisierung als Erschwernis. 60 Prozent nutzen die Digitalisierung nicht nur beruflich. Im Arbeitsleben von ca. 70 Prozent spielt die Digitalisierung eine enorme Rolle. 50 Prozent sind der Meinung, dass die Digitalisierung zu mehr Stress führt und 40 Prozent haben sogar das Gefühl, dadurch beobachtet zu werden. 53 Prozent sehen die ständige Erreichbarkeit als negativ.
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