Schlafwandler aufgepasst!

Schlafwandler aufgepasst!


Etwa drei bis fünf Prozent der Erwachsenen sind somnambul. Bei Kindern und Jugendlichen ist der Prozentsatz der Schlafwandler wesentlich höher. Etwa 15 Prozent der Fünf- bis 12-Jährigen waren schon mindestens einmal auf nächtlicher Tour. Nach vorne gestreckte Arme und steifes Herumstaksen – oft noch im Pyjama – und dann – nach einiger Zeit – kehrt der Schlafwandler wieder unversehrt ins Bett zurück um weiterzuschlafen dann am nächsten Tag nichts mehr von seinem nächtlichen Ausflug zu wissen. Normaler Weise dauern solche nächtlichen Ausflüge eher Minuten statt Stunden. Er strebt zur hellsten Lichtquelle – früher war das der Mond, heute sind es Lampen. Und sie gehen meist immer geradeaus. Viele Schlafwandler tun Dinge, die im Alltag völlig routiniert ablaufen: Sie schrecken hoch, verlassen noch immer schlafend das Bett, laufen herum, waschen, putzen oder kochen. Schlafwandler haben einen Schutzengel – manchmal aber halt leider auch nicht.

Gefahr für sich selbst

Und so sind Unfälle gar nicht so selten, wie man denken könnte. Das können zum einen Prellungen und Verstauchungen sein vom Überetwasfallen oder –stolpern. Stürze und Herunterfallen können ebenfalls passieren wie bei der alten Dame, die Glück im Unglück hatte, als sie aus ihrem Fenster auf eine Markise im Stockwerk darunter fiel. Zum anderen kann das mit dem Schlafwandeln sogar so weit gehen, dass die Betroffenen ohne wach zu werden Auto fahren und in Unfälle verwickelt sind oder diese auslösen. Es gibt da viele Beispielfälle: Der elfjährige Michael Dixon aus Illinois hatte nachts einen Güterzug bestiegen und war 160 Kilometer weit gefahren. Das Fernweh packte auch einen schlafwandelnden Franzosen: Er setzte sich nackt auf sein Motorrad und brauste los. “Fast alle sehen das locker, sie denken ihnen könne nichts passieren”, sagt Jürgen Zulley, Schlafforscher am Schlafmedizinischen Zentrum der Universität Regensburg. Die Fälle klingen lustig, aber es kann für andere richtig (lebens-)gefährlich werden.

Gefahr für andere?

“Im Tiefschlaf sinkt die Aktivität im präfrontalen Cortex, einem Teil des Frontallappens der Großhirnrinde, der unter anderem für Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung und Gerechtigkeitssinn verantwortlich ist”, erläutert Ingo Fietze, Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums der Charité in Berlin und Geschäftsführender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Dadurch wird die Kontrolle des Limbischen Systems beeinträchtigt, das an der Entstehung von Emotionen und Gewalt beteiligt ist. Das könnte unter Umständen die manchmal aufkeimende Aggression bei Schlafwandlern erklären. Das kann dazu führen, dass Schlafwandler im Tiefschlaf zu Kriminellen werden: Der Kanadier Ken Parks setzte sich nachts in sein Auto, fuhr kilometerweit zum Haus seiner Schwiegereltern und tötete seine Schwiegermutter.

Es gab keine Erklärung für die Tat. Parks war Schlafwandler. Gutachter und Richter kamen zu dem Schluss, dass er ohne Bewusstsein und damit ohne Schuld zum Täter wurde. Hier noch ein weiterer Fall: Brian Thomas erwachte im Urlaub neben seiner erwürgten Ehefrau im Wohnmobil. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass er die Tat selbst im Schlaf begangen hatte. Thomas litt jedoch seit seiner Jugend an Schlafstörungen und konnte sich an nichts erinnern. Nach ausführlichen Untersuchungen verzichtete die Staatsanwaltschaft wegen Unzurechnungsfähigkeit auf Anklageerhebung.

Was passiert beim Schlafwandeln?

„Die Muskulatur erwacht, aber das Gehirn schläft weiter. Es ist eine Art Aufwachstörung“ erklärt Zully. Während des Schlafs ist der größte Teil des Gehirns im Ruhezustand. Nur Klein- und Stammhirn sind aktiv und steuern die lebenswichtigen Funktionen wie Herzschlag und Atmung. Dabei sind die Schlafwandler weiterhin im Tiefschlaf. Spannend ist, dass viele Schlafwandler während ihres Wandelns ein großes Hungergefühl entwickeln. Dabei ist es meist egal was sie essen, ob ungewaschen, eingepackt, essbar oder auch nicht.

 

(Gem)einsam ?!

Schlafwandler aufgepasst!


Warum Freundschaften wichtig für unser Wohlbefinden sind

Ausreden gibt es genug: Der anspruchsvolle und zeitaufwendige Job oder Familienverpflichtungen müssen oft herhalten, um vor sich und anderen zu rechtfertigen, warum man denn seine sozialen Kontakte nicht regelmäßig pflegt. Dass gerade dies jedoch entscheidende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann, wurde bereits durch mehrere Studien belegt.

Zum einen verändert sich unsere Selbstwahrnehmung positiv, wenn wir uns regelmäßig mit guten Freunden verabreden. So berichten Teilnehmer von wissenschaftlichen Studien nach einem Treffen von einem gesteigerten Selbstbewusstsein; dies traf aber verständlicherweise nur dann ein, wenn die Verabredung ein im Großen und Ganzen positives Gefühl bei den Probanden hinterlassen hatte. Schon ein gemeinsamer Abend im Kino kann bekanntlich dieses Wohlgefühl auslösen.

Positive soziale Interaktionen nennen Wissenschaftler einen solchen Austausch unter Freunden – und die sind genauso wichtig wie emotionale Unterstützung: Wir alle haben wohl schon das eine oder andere Mal von einem intensiven Gespräch mit der besten Freundin oder dem besten Kumpel profitiert. Und gerade das zeichnet einen „wahren Freund“ aus: Dass er auch in Krisenzeiten für einen da ist.

Ein weiteres Kriterium für eine wertvolle Freundschaft ist Intimität; damit ist natürlich nicht die körperliche Ebene gemeint, sondern die Bereitschaft beider Freunde, sich auch über tiefergehende Themen auszutauschen – oder anders ausgedrückt: Gegenüber einem wirklichen Freund können wir authentisch sein, können als unsere wahren Gedanken und Gefühle preisgeben und wissen dabei, dass wir verstanden werden. Dazu gehört natürlich auch Vertrauen bzw. das Wissen, dass der andere vertrauliche Dinge nicht gegen unseren Willen weitererzählt.

Gerade in der heutigen, schnelllebigen Welt spielt natürlich auch der Faktor Zeit eine besondere Rolle: Da weniger der Kontakt über E-Mail, Skype und Co. als vielmehr persönliche Treffen zu unserem Wohlbefinden beitragen, gehört zu einer Freundschaft auch die Bereitschaft beider dazu, regelmäßig Zeit für eine gemeinsame Verabredung einzuplanen.

Nicht zu vergessen das Thema Reziprozität: Was kompliziert klingen mag, bedeutet nicht mehr, als dass der Einsatz, den beide Freunde für den Erhalt ihrer Beziehung leisten, ausgewogen sein sollte. Das mag in der Realität nicht immer hundertprozentig funktionieren; doch umso mehr sollten beide Parteien ein Auge auf die Balance werfen.

Last but not least: Eine gute Freundschaft zeichnet sich natürlich auch durch eine gutes Gefühl aus; ist unsere Stimmung nach einem Treffen mit einem Freund öfters gedrückt, steht die Frage im Raum, was genau der Auslöser dieses negativen Gefühls ist. Sollte man das Problem bei der anderen Person ausmachen, ist eine Aussprache zu empfehlen – die natürlich zu dem Ergebnis kommen kann, dass man von nun an getrennte Wege geht. Für sein eigenes Wohlbefinden.

Hilft Gehirnjogging?

Schlafwandler aufgepasst!


Es gibt eine ganze Reihe von Computerprogrammen, die sogenanntes Gehirnjogging anbieten. Glaubt man den Werbeversprechen der Hersteller, so sollen diese das „Gehirnalter“ senken und uns damit fitter im Kopf machen. Allerdings ergab eine große britische Untersuchung, dass diese Programme offenbar weitgehend nutzlos zu sein scheinen.

Studien beweisen, Gehirnjogging steigert die geistige Leistungsfähigkeit nicht!

Im Rahmen einer Studie der britischen BBC wurden über 11.000 Personen zwischen 18 und 60 Jahren über einen Zeitraum von 6 Wochen getestet. Dabei absolvierten alle Teilnehmer vor und nach der Gehirnjogging Phase einen Test. Hierbei wurden das verbale Kurzzeitgedächtnis, assioziatives Lernen, räumliches Arbeitsgedächtnis und das logische Denken geprüft. Diese Tests werden auch im Rahmen von Untersuchungen zu Gehirnerkrankungen wie Alzheimer genutzt. Sie geben Hinweise auf die Vorgänge im Gehirn.

Für den Test wurden die Probanden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe trainierte logisches Denken, das Problemlösungsverhalten und die Planung mit den gängigen PC Programmen zum Gehirnjogging. Die zweite Gruppe erprobte ihr Kurzzeitgedächtnis, ihre Aufmerksamkeit sowie ihre mathematischen Fähigkeiten und das Verarbeiten von räumlichen Eindrücken im Videospiel. Die dritte Gruppe bekam im Gegensatz zu ihren Mitstreitern lediglich einfache Suchaufgaben und surften dazu im Internet. Die Aufgaben sollten für alle Probanden jeweils drei Mal pro Woche für mindestens zehn Minuten ausgeführt werden.

Nach dem Ende der Testphase waren zwar alle Teilnehmer besser geworden. Leider aber nur in den Bereichen, die sie nahezu täglich trainiert hatten. Weder hatte sich ihre allgemeine Leistungsfähigkeit verbessert, noch konnten sie Aufgaben aus ähnlichen Bereichen besser lösen. Das Ergebnis zeigte, dass die Teilnehmer, die nur allgemeine Suchaufgaben im Internet lösen mussten, ähnliche Ergebnisse aufwiesen. Statistisch gesehen ergab die Studie keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den Teilnehmern.

Das Gehirn lässt sich nicht wie ein Muskel trainieren!

Früher war man der Meinung, dass unser Gehirn wie ein Muskel regelrecht trainiert werden könnte. Das ist aber offenbar nur bedingt richtig. Während ein Muskel in der Regel nur eine Aufgabe erfüllt, gilt unser Gehirn als hochspezialisiertes Organ. Das bedeutet, wer sein Gehirn nur eine beschränkte Anzahl an Übungen absolvieren lässt, wird nur in diesen Bereichen besser. Auch die Aussage, das Gehirnjogging das Gedächtnis festigt und die Kreativität fördert stimmt offenbar nicht.

Um sein Gehirn fit zu halten, sollte man eher körperlich als virtuell Joggen. Dies sorgt für eine optimale Durchblutung und fördert damit die Fitness des Gehirns. Auch eine gesunde und vielfältige Ernährung trägt zur Gesunderhaltung des Gehirns bei. Reichlich Obst und Gemüse sowie viele soziale Kontakte dienen als wichtiger Schutzfaktor für den Intellekt. Und auch das Lernen sollte im Alter nicht zu kurz kommen. Denn wenn das Gehirn Gelegenheit bekommt, neue Verknüpfungen zu bilden, bleibt es eher fit.

Daher sind gerade ältere Menschen aufgerufen Neues zu lernen, anstatt das schon Bekannte immer zu wiederholen. Eine neue Sprache zu lernen nützt der Gehirnfitness mehr, als ewig gleiche Kreuzworträtsel zu lösen. Natürlich schadet Gehirnjogging nicht, es macht Spaß und dient als sinnvoller Zeitvertreib. Jedoch sollte niemand irgendwelche Wunder davon erwarten. Den eigentlichen Vorteil haben allein die Hersteller diese Spiele, einen wirklichen Nutzen konnte keiner der bisher durchgeführten Tests nachweisen.

 

Inklusion – oder: Über die Schwierigkeit der Integration von Menschen mit Behinderung

Schlafwandler aufgepasst!


Stellen Sie sich vor, sie können sich aufgrund einer Verletzung – sagen wir, Sie haben sich das Bein gebrochen – nur im Rollstuhl fortbewegen. Sie möchten gerne mit dem Zug zur Arbeit fahren und müssen feststellen, dass es keine Möglichkeit gibt, an das Gleis zu gelangen. Es fehlt ein Aufzug. Menschen mit Behinderung – und damit sind Beeinträchtigungen jeglicher Art gemeint – ergeht es so jeden Tag: fehlende Aufzüge sind da nur ein Problem von vielen.

„Menschen mit Behinderung wollen überall mitmachen können. Sie wollen von Anfang an dabei sein, sie wollen mittendrin sein“. Was Ulla Schmidt hier in einem Interview auf Spiegel Online zu definieren versucht, ist der Begriff der Inklusion und meint: Die selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben.

Am 13. Dezember 2006 von den Vereinten Nationen verabschiedet und seit 2009 in Deutschland gesetzlich verankert, zielt das “Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen”, auch Behindertenrechtskonvention genannt, darauf ab, Bedingungen zu schaffen, die helfen, Menschen mit Behinderung ihre Rechte zu wahren.

Bei der Umsetzung dieser Konvention geht es laut Ulla Schmidt insbesondere um drei Dinge: Barrierefreiheit. Denken Sie an an eben jene fehlenden Aufzüge, denken Sie an Leitsysteme für Gehörlose und Blinde. Und denken Sie an „leichte Sprache“: Texte so zu schreiben, dass sie leicht zu verstehen sind. Es geht zweitens um Mobilität: In einer Gesellschaft, in der Mobilität nicht alles, aber sehr viel ist, muss es Menschen mit Behinderung ermöglicht werden, mobil zu sein (z.B. durch einen auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmten Busfahrplan – und natürlich durch einen Niederflurbus!). Und es geht drittens um Teilhabe: Um die Freiheit, das zu tun, was was man will.

Ziele, die in Deutschland jedoch noch auf Erfüllung warten. Erst langsam beginnt sich der Blick auf Menschen mit Behinderung zu ändern: Von Ihren Defiziten zu ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ein Beispiel sind die von der Aktion Mensch geförderten Kunstaustellungen, in denen Werke von Menschen mit Behinderung ausgestellt werden und zum Gedankenaustausch anregen sollen.

Dass der Prozess der Inklusion aber auch argwöhnisch betrachtet wird, zeigt ein Blick auf den Bereich Schule: Inklusiver Unterricht, von vielen Lehrern und Eltern befürwortet, trifft auf Widerstand mindestens genauso vieler Lehrern und Eltern. Und vielleicht sogar von Schülern ohne Behinderung. Wenn sie sich vernachlässigt fühlen. Dann wird inklusiver Unterricht zum exklusiven Unterricht – für Menschen mit Behinderung. Wie lange wird es dauern, bis Menschen mit Behinderung selbstverständlich am gesellschaftlichen Leben teilhaben werden? Mit dem Bau von Aufzügen an Bahnhöfen wird es voraussichtlich nicht getan sein.

 

Wenn wir nachts wach liegen scheinen die Sorgen größer

Schlafwandler aufgepasst!


Wer kennt es nicht? Mitten in der Nacht wacht man scheinbar ohne Grund auf und kann einfach nicht wieder einschlafen. Man wälzt sich im Bett hin und her, steht vielleicht auf, um zur Toilette zu gehen und liegt einige Stunden wach. Wertvolle Zeit vergeht, in der man eigentlich doch schlafen wollte, um wieder fit zu sein für die am folgenden Tag anstehenden Aufgaben auf der Arbeit und Zuhause.

Die am Abend noch so weiche Matratze und das eigentlich so kuschlige Kopfkissen sind feucht und riechen nach Schweiß – alles andere als bequem. Noch dazu schießen einem Sorgen und Ängste durch den Kopf, die man tagsüber so von sich nicht kennt. Geld- und Beziehungsprobleme, Existenzängste und Konflikte, die man vielleicht mit Kollegen oder Freunden hat, scheinen auf einmal riesig und im Kopf dreht sich alles. Doch wie kommt das? Und vor allem: Was kann man dagegen tun?

Biologischer Rhythmus

Der Grund dafür ist, dass unsere Körperfunktionen nachts ihren Tiefpunkt erreichen. Die Körpertemperatur sackt um bis zu 1,5 Grad ab, wir sind müde und leicht reizbar. Unser Gehirn arbeitet nachts auf Sparflamme und wir können kaum klar denken. Zwischen 2 und 4 Uhr nachts passieren auch die meisten Unfälle, verursacht von denen, die, statt im Bett zu liegen, etwa Auto fahren oder arbeiten müssen. Die Fähigkeit wach zu bleiben oder sich zu konzentrieren, ist tief in der Nacht stark eingeschränkt. Selbst wer meint, sich an einen solchen Rhythmus gewöhnt zu haben, leidet darunter, denn es ist vor allem das Licht bzw. die nächtliche Dunkelheit, die die innere Uhr des Körpers mit Hilfe von Hormonen stellen.

Cortisol und Melatonin

Dafür verantwortlich sind vor allem die Hormone Cortisol und Melatonin, die genau gegenläufig funktionieren. Mitten in der Nacht zwischen 2 und 4 Uhr ist der Cortisolspiegel auf seinem Tiefpunkt, während der Melatoninspiegel etwa um dieselbe Zeit seinen Höchstpunkt erreicht. Cortisol ist ein Aktivitätshormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird und Blutzucker ins Gehirn transportiert. Außerdem wirkt es stimmungsaufhellend und wenn davon wenig vorhanden ist, sind wir eben eher schlecht drauf.

Der Melatoninspiegel hingegen steigt am Nachmittag und Abend an und das Hormon macht uns müde. Es signalisiert den Körperzellen, dass sie sich ausruhen und regenerieren sollen. Dieser natürliche Biorhythmus ist übrigens auch dafür verantwortlich, dass wir einen Jetlag haben, wenn wir in ferne Länder verreisen oder aus ihnen zurückkehren. Manche versuchen durch das Schlucken von künstlichem Melatonin Müdigkeit herbeizuführen, um zu einer Zeit einschlafen zu können, wenn unser Körper wegen des Jetlags eigentlich noch hellwach ist. Ob das jedoch hilft, ist umstritten.

Was kann man gegen nächtliche Sorgen tun?

Zum einen kann man dem nächtlichen Aufwachen vorbeugen, indem man möglichst müde zu Bett geht. Dazu sollte man vor dem Schlafengehen mindestens eine Stunde keine elektronischen Geräte wie Computer, Tablet, Smartphone oder Fernseher mehr benutzen, denn das Licht ihrer Bildschirme stört unseren natürlichen Rhythmus. Außerdem hilft es, wenn man tagsüber körperlich aktiv war. Wer einen Bürojob hat, sollte Sport treiben um einigermaßen ausgelastet zu sein. Die letzte Mahlzeit sollte mehrere Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden und dem Drang abends zu Naschen sollte man widerstehen. Auf alle Fälle ist Alkohol zu vermeiden, da dieser nachts in Zucker umgewandelt wird und den Körper somit aufweckt.

Wird das alles beachtet, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man durchschläft. Trotzdem wird es vorkommen, dass man nachts einmal aufwacht. Dann hilft es oft den negativen Gedankenstrom zu unterbrechen, indem man beispielsweise auf die Toilette geht, sich eventuell kurz hinsetzt und meditiert und erst nach einiger Zeit wieder ins Bett zurück krabbelt. Auch Lesen kann helfen, schlechte Gedanken zu vertreiben. In jedem Falle sollte man es vermeiden, sich noch zusätzlich mit dem Gedanken zu stressen, dass man am nächsten Morgen unausgeschlafen sein könnte. Denn auch beim Schlaf zählt die Qualität mehr als die Quantität. Wer die Ruhe behält, wenn er mal nachts aufwacht, der hat bessere Chancen am nächsten Morgen trotzdem ausgeruht aufzuwachen.

 

Präkrastination – Alles und zwar sofort!

Schlafwandler aufgepasst!


Wir kennen das Alle – unangenehme Aufgaben verschieben wir nur zu gerne auf morgen oder den Tag danach oder… Ein Teufelskreis ergibt sich, wenn beispielsweise im Studium Klausuren und Hausarbeiten ewig vor sich hingeschoben werden.

Forscher haben nun das Gegenteil von der sogenannten Prokrastination entdeckt: Den Drang alles sofort zu erledigen, auch Präkrastination genannt.

To-Do-Listen Schreiber

Sie kennen diese Menschen, die klar strukturiert jeden Tag ihre bestimmten Aufgaben, auch im Privaten, zu erledigen haben. In Zeiten von Smartphones und digitaler Vernetzung ist der Terminplaner längst kein Büchlein mehr, das man mit sich rumtragen muss, sondern ein stetiger Begleiter, wie das Handy selbst. Das Abstreichen von Listen ist für viele ein Triumph. Die extreme Ausformung dieses Drangs nach sofortiger Erledigung von Aufgaben, nennt man im Fachjargon Präkrastination.

Präkrastination bezieht sich immer auf die Erledigung von unangenehmen Aufgaben. Die vorzeitige Erledigung dieser erscheint zunächst einmal merkwürdig, weil es keinen persönlichen Vorteil aus dieser Abarbeitung zu geben scheint. Allerdings stressen noch zu erledigende Aufgaben Menschen oftmals auch seelisch, weshalb sie sich erst dann richtig entspannen können, wenn alles erledigt ist. Präkrastination greift bei diesen Betroffenen um sich.

Die Studie im Detail

Mit Hilfe von zwei Eimern und Münzen ging der Psychologe David Rosenbaum der Präkrastination mit Hilfe seiner Kollegen auf den Grund. Einer der beiden Eimer war leer, während der anderen mit Münzen gefüllt wurde. Diese beiden Gefäße wurden entlang eines Parcous aufgestellt. Die 257 Probanden wurden nun angewiesen diesen Weg entlang zu gehen, ohne anzuhalten, einen Eimer zu greifen und ihn ins Ziel zu bringen.

Obwohl es logisch gewesen wäre denjenigen Eimer zu greifen, der näher am Ziel stand, trug die Mehrheit der Probanden den zuerst erreichbaren Eimer, der umso länger vom Probanden geschleppt werden musste. Durch weitere Tests konnte ausgeschlossen werden, dass die Probanden den Eimer nicht gesehen hatten oder andere motorische Gründe für die Wahl verantwortlich waren. Die Probanden wollten vielmehr ihre Aufgabe schneller anpacken und erledigen. Dafür nahmen sich auch körperliche Betätigung in Kauf, die gar nicht notwendig war. Hauptsache eine weitere Aufgabe konnte abgehakt werden. In Zeiten von größerer beruflicher Belastung und dem Spagat zwischen Familie und Beruf wird die Präkastrination immer häufiger. Forscher wollen nun den Zusammenhang von Pro- und Präkrastination genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht steckt ja in jedem von uns ein bisschen von Beidem.

 

Intimpiercings – Gesundheitliche Risiken und Vorteile

Schlafwandler aufgepasst!


Facebook regiert unsere soziale Welt. Um auf dem Laufenden zu bleiben, ist es fast unerlässlich einen Facebook-Account zu haben. Wie viele Freunde man dort hat, entscheidet darüber, wie beliebt man erscheint und wie viel Aktivitäten man von Anderen mitbekommt. Das kann aber auch schonmal zu Stress führen, wenn wir immer Teil des Lebens von unzähligen anderen Menschen sind, die wir teilweise doch gar nicht so gut kennen.

Die Studie zum Thema

Forscher der Universität Frankfurt und Bamberg haben sich diesem Phänomen gewidmet und mit Hilfe einer Umfragestudie den Stresswert ermittelt, der uns durch zu viele Facebook-Freunde belastet. 571 Facebook-Nutzer wurden für die Studie interviewt. Und das Ergebnis ist eindeutig: Je mehr Freunde man hat, desto eher fühlt man sich in fremde Angelegenheiten involviert.

Trennungsposts belasten auch den Leser

Manche Menschen posten bei Facebook ihren aktuellsten Beziehungsstatus oder Probleme in der Beziehung. Zunächst einmal mutet das schon komisch an, da eine Beziehung genau zwei Menschen betrifft, nämlich jene, die sie führen. Inzwischen liest man aber immer häufiger solche Meldungen in der Öffentlichkeit des sozialen Netzwerkes.

Die Leser werden somit automatisch in die Situation involviert. Diese emotionalen Situationen verlangen dann dann nahezu nach Rückmeldung, denn wer will schon so hartherzig sein und nicht zu der Trennung eines Bekannten ein Statement abgeben? Diese „Bringschuld“ führt bei vielen zu Stress, der sie Facebook und andere soziale Netzwerke sogar meiden lässt.

Soziale Netzwerkbetreiber sollten reagieren

Diese Entwicklung ist auch für die Betreiber von sozialen Netzwerken nicht uninteressant. Die Studie zeigt deutlich, dass es aufgrund dieses Phänomens zur erhöhten Abwesenheit in sozialen Netzwerken kommen kann. Eine Filterfunktion, welche Neuigkeiten man angezeigt bekommt, wäre daher ratsam. Somit könnte man die wirklichen Freunde in eine Gruppe einordnen und nur dessen neuste Posts sehen. Der Facebooknutzer bekäme auf diese Weise die Entscheidungsfähigkeit zurück, wie viel Anteilnahme er am Leben anderer nehmen möchte.

 

Geistige Leistungsschwankungen

Schlafwandler aufgepasst!


Fast jeder kennt das Phänomen, oft hat man das Gefühl, dass man an manchen Tagen geistig einfach besser in Form ist. Ist das nur ein Gefühl, oder stimmt das tatsächlich?

Dieser Frage wollte ein deutsch-schwedisches Forscherteam nun ein für alle Mal auf den Grund gehen. Ihren Ergebnissen nach gibt es tätsächlich Schwankungen bei der geistigen Leistungfähigkeit. Dass aber, wie viele meinen, gleich der ganze Tag schlecht läuft, stimmt so nicht. Die Untersuchung brachte noch eine weitere Erkenntnis, denn die Forscher fanden heraus, dass Senioren geistig sogar zuverlässiger seien als jüngere Menschen.

An dieser sogenannten COGITO-Studie waren insgesamt über 200 Personen beteiligt. Wobei etwa die Hälfte von ihnen zwischen 20 und 31 Jahren alt war. Der Rest der Versuchspersonen war zwischen 65 und 80 Jahren. Während 100 aufeinanderfolgenden Tagen mussten die Teilnehmer 9 unterschiedliche Aufgaben lösen. Im Verlauf des Tests wurden, ihre Merkfähigkeit, das Arbeitsgedächtnis und ihre Wahrnehmungsfähigkeit getestet. Die Aufgaben wurden innerhalb dieser 100 Tage wiederholt. Dadurch konnten die Forscher sowohl die Lernfortschritte als auch die täglichen Leistungsschwankungen genauer bestimmen. Zugleich bot ihnen die Versuchsanordnung die Möglichkeit, die unterschiedlichen Altersgruppen zu vergleichen.

Bei der geistigen Leistung zählt nur der Moment

Wie der Test deutlich zeigte, gibt es das Phänomen der geistigen Leistungsschwankungen tatsächlich. Oft empfinden wir es aber so, dass scheinbar der ganze Tag schlecht läuft, das stimmt nicht. Wie die Forscher herausfanden, tritt der größte Teil der geistigen Leistungsschwankungen nur über eine relativ kurze Zeitspanne auf. Unser subjektives Empfinden lässt uns dann gleich den ganzen Tag als gut oder schlecht erscheinen. Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass wir dies anders empfinden und wir diese kurzen Zeitspannen, als sehr viel länger wahrnehmen.

Senioren sind geistig zuverlässiger als gedacht

Der Vergleich zwischen den Altersgruppen führte zu einem weiteren überraschenden Ergebnis. Bei der Lösung der vorgegebenen Aufgaben zeigten die älteren Teilnehmer deutlich geringere Leistungsschwankungen als die jüngeren Probanden. Wie es scheint, ist die geistige Leistungsfähigkeit der älteren Personen im Test zuverlässiger. Die von ihnen erlernten Strategien bei der Bearbeitung der Aufgaben wurden anhand ihrer gleichbleibenden Motivation und einer stabilen Stimmungslage konsequent durchgehalten.

Wie die Ergebnisse der Studie deutlich zeigen, haben ältere Semester durchaus ihre Vorteile. Das spricht dafür, dass gerade ältere Berufstätige im Bereich Zuverlässigkeit und Produktivität den jüngeren Mitarbeitern in nichts nachstehen. Ganz im Gegenteil, speziell in diesen beiden Punkten übertreffen sie ihre jüngeren Kollegen. Eine weitere Studie zeigt, dass ältere Arbeitnehmer deutlich weniger schwere und teuer zu beseitigende Fehler begehen. Auch der Blick in andere Branchen macht dies deutlich. Denn auch hier sei eine höhere Produktivität der Jüngeren nicht nachweisbar.

Fazit

Wie die verschiedenen Untersuchungen und Tests gezeigt haben, gibt es diese geistigen Leistungsschwankungen durchaus. Sie sind jedoch wesentlich geringer, als es uns unser Empfinden scheinen lässt. Wie unsere geistige Fitness aussieht, hängt auch nicht unbedingt nur mit dem Alter zusammen. So gibt es sehr viel mehr geistig fitte Senioren, als wir annehmen. Die Versuchsreihen haben deutlich gemacht, dass die Schwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit eher mit der Tagesform, als mit dem Alter zu tun haben.

 

Nasenbohren, gesund oder ungesund?

Schlafwandler aufgepasst!


Die meisten Menschen bohren ab und an in der Nase. Aus gesellschaftlicher Sicht ist das eine Unsitte, ob Nasenbohren allerdings ungesund ist, darüber sind die Meinungen geteilt.

In der Regel ist es so, dass der Finger in der Nase nur bei kleinen Kindern toleriert wird. Ein Erwachsener, der in der Nase bohrt, erntet zumindest kritische Blicke. Zudem ist die Vorstellung jemandem die Hand zu schütteln, der seine Finger vorher in der Nase hatte, nicht sehr angenehm.

Was daran gesund ist!

Bei Arbeiten in staubiger Umgebung ist die Reinigung der Nase eine wahre Wohltat. Die Atmung wird erleichtert und das Gefühl von Fremdkörpern verschwindet. Aus rein medizinischer Sicht ist Nasenbohren harmlos und damit auch nicht schädlich. Viele Experten sprechen sogar davon, dass Popeln das Immunsystem stärkt. Wer also das Innere seiner Nase mit dem Finger reinigt, und sein „Fundstück“ anschließend in einem Taschentuch entsorgt, reinigt die Nase damit besser, als dies mit einem Taschentuch möglich wäre.

Betrachtet man den Vorgang des in der Nase bohrens unter hygienischen Gesichtspunkten, so spricht eigentlich nichts dagegen. Zudem empfinden viele den Vorgang als beruhigend. Er dient ihrem inneren Gleichgewicht und wirkt damit positiv auf das vegetative Nervensystem. Findet das Ganze in der privaten Abgeschiedenheit statt, stört es auch niemanden. Allerdings ist öffentliches Popeln eine ekelhafte Unsitte, die man seinen Mitmenschen besser erspart.

Wann wird Popeln ungesund und schädlich?

Natürlich gibt es neben den positiven Auswirkungen auch einige negative Aspekte. So können beim Einführen des Fingers in die Nase auch viele Bakterien oder Viren in den Körper gelangen. Diese lösen eventuelle Infektionen aus. Oft kommt es durch scharfe Fingernägel zu Verletzungen an der Schleimhaut. Diese können sich entzünden und zu Infektionen führen. Daher sollte man nur mit sauberen Fingern agieren oder ein frisches Taschentuch verwenden. Bei Kindern gibt es kleine Hilfsmittel, wie Sauger oder Ähnliches. Diese sorgen für die Entfernung der störenden Popel. Wer oft in der Nase bohrt, tut dies unter Umständen aus Gewohnheit oder sogar aus Zwang. Dabei kann es passieren, dass man ohne darüber nachzudenken den Finger in die Nase steckt. Und das möglicherweise auch in der Öffentlichkeit, das kann zu peinlichen Situationen führen.

Was wenn es zwanghaft wird?

Empfindet jemand seinen Drang in der Nase zu bohren als zwanghaft, ist es besser, einen Arzt aufzusuchen. Dieser Zwang wird medizinisch auch als Rhinotillexomanie bezeichnet. Wer darunter leidet, für den kann das sehr viele soziale Konflikte mit sich bringen. Was bei einem Kind lächelnd akzeptiert wird, findet bei einem Erwachsenen in der Regel keine Toleranz. Findet eine Handlung zwanghaft statt, so ist dies meist als Ersatzhandlung zu sehen. Es lohnt sich also, sein Verhalten unter die Lupe zu nehmen. Je eher man die seelischen Auslöser erkennt, umso schneller lässt sich das Verhalten abstellen. Das ist besonders für diejenigen wichtig, bei denen das Bohren in der Nase unbewusst stattfindet. Sie leiden häufig unter schiefen Blicken ihrer Umgebung. Da ihnen ihre Handlung oft nicht bewusst ist, tun sie es in aller Öffentlichkeit und auch dann, wenn diese Handlung völlig unangebracht und unpassend ist.

 

Persönlichkeitsmerkmale - angeboren oder anerzogen

Schlafwandler aufgepasst!


Haben wir die Möglichkeit unsere Gene und daraus resultierendeVerhaltensmerkmale zu beeinflussen, oder nicht? Wie hoch ist der Anteil von dem, was uns unsere Eltern vererbt haben und wie viel Bedeutung erhält die Erziehung und unser Umfeld in unserer persönlichen Entwicklung? Dass wir viele Bereiche unseres Lebens selbst in der Hand haben, scheint uns logisch, doch in wie weit sind wir tatsächlich in der Lage unser Schicksal in die Hand zu nehmen?

Die fünf Persönlichkeitsmerkmale

Zunächst gilt es zu verstehen, dass es Merkmale gibt, die bei jedem gesunden Menschen auftauchen. Diese sollen hier kurz zusammengefasst werden.

Es handelt sich um erstens, den Neurotizismus im Verhältnis zur Emotionalität. Diese Merkmale beschreiben, ob ein Mensch eher sorgenvoll, oder gelassen und in sich ruhend ist.

Zweitens, Introversion im Verhältnis zur Extroversion. Diese Merkmale beziehen sich auf eine eher in sich gekehrte, ruhige Verhaltensweise, oder eine gesellige, selbstsichere und gesprächige Verhaltensweise. Drittens, die Offenheit für neue Erfahrungen im Vergleich mit einer konservativen Verhaltensweise. Während Menschen mit einer starken Offenheit immer an Neuem und Unbekannten interessiert sind, fühlen sich konservative Menschen eher mit dem Bewährten und dem Bekannten wohl.

Viertens, Verträglichkeit im Verhältnis zu dem Konkurrieren und Messen mit anderen. Hierbei geht es um einerseits ein Harmoniebedürfnis in der Interaktion mit anderen und auf der anderen Seite um eine eher misstrauische Haltung und das Kämpfen für die eigene Interessen.

Als letztes Merkmal kann die Gewissenhaftigkeit genannt werden. Hier wird gemessen, ob man eher eine pflichtbewusste, disziplinierte und zuverlässige Person ist, oder ob man eher nachlässig und ungenau agiert. In welchem Maße nun ein Merkmal seine Ausprägung findet, lies sich bis vor Kurzem nicht genau erklären.

Sowohl die Gene, als auch das Umfeld sind wichtig!

Inzwischen sind sich die Wissenschaftler jedoch einig. Die Ausprägung der Persönlichkeitsmerkmale haben sowohl mit dem Erbgut, als auch mit dem Umfeld in dem wir aufwachsen zu tun. In etwa 50 Prozent kann den Genen zugesprochen werden und 50 Prozent den Einflüssen von außen. So können wir die Veranlagung zu bestimmten Verhaltensweisen, oder auch Talenten in uns tragen, werden diese aber nicht gefördert, so kommen sie eventuell nie zum Ausdruck. Ebenso ist es mit den weniger angenehmen Eigenschaften. Wir können zwar die genetische Veranlagung zu psychischen Krankheiten in uns tragen, haben wir allerdings ein stabiles, soziales Umfeld und eine Stabilität vermittelnde Kindheit genossen, kann es wahrscheinlich nie zum Ausbrechen dieser Krankheit kommen.

Festzuhalten ist also, dass sehr viele verschiedene Faktoren in die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen hineinspielen. Nichts ist endgültig festgelegt. Dadurch haben wir auch immer die Möglichkeit an uns zu arbeiten und bestimmte Strukturen, oder Verhaltensmuster wieder aufzubrechen. Das Umfeld kann einen unterstützenden und fördernden Einfluss haben, aber auch Negatives schüren, oder Talente unerkannt lassen. So ist es gerade in der Erziehung wichtig genau darauf zu achten, wo die Potentiale des Kindes liegen und diese zu fördern.

 

Haben krumme Zahlen einen höheren Wert?

Schlafwandler aufgepasst!


Die Art und Weise wie man Zahlen darstellt haben scheinbar nichts mit ihrem eigentlichen Wert zu tun. Aber ist das wirklich so?

Profis verwenden diese jedoch so gezielt, dass ein und dieselbe Zahl in den Augen des Betrachters dennoch einen höheren Wert darstellt. Der Duden empfiehlt „am Anfang eines Satzes Zahlenwerte auszuschreiben“ aber auch, dass man „ganze Zahlen kleiner als 10 ausschreiben“ sollen und „Ziffern für Zahlenwerte, die 10 oder größer sind“ verwenden soll. In der Werbung gelten jedoch andere Regeln.

Die am häufigsten verwendeten Tricks in der Werbung

Wer durch den Supermarkt geht, dem fällt schnell Folgendes auf. Es gibt keine geraden Zahlen, fast jeder Preis endet auf 9. So kostet ein Artikel niemals 1 Euro, der gleiche Artikel verkauft sich für 0,99 Euro sehr viel besser. Numerische Zahlen dienen dazu, eine Zahl besonders herauszustellen. Würde man den Preis anders darstellen, wäre der Erfolg beim Kunden sehr viel geringer. Numerische Zahlen bewirkten kurze Stopps beim Lesen, sie ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.

Die Centwerte mit krummen Zahlen mindern den Kaufpreis scheinbar erheblich. Auch wenn es sich objektiv nur um einen Cent handelt, empfindet der Kunde den Preis als erheblich niedriger. Anders sieht es aus, wenn sich der Wert einer Ware erhöhen soll. Dies wird oft bei Gewinnen angewandt. „Sie können 1.000 Euro gewinnen“ klingt einfach sehr viel lukrativer als die Aussage „ihr Gewinn beträgt 999,99 Euro“.

Krumme Zahlen als Preisbruch

Der Preisbruch durch einen krummen Cent-Wert ist ein alter Marketing-Trick. So bleibt der Preis für den Händler profitabel und der Kunde hat das Gefühl, ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Noch besser funktioniert das Ganze, wenn der Preis nicht nur um einen Cent, sondern gleich um fünf Cent unter der nächsthöheren Zahl liegt. So gibt man dem Kunden bei einem Preis von 39,95 Euro eher das Gefühl, als würde das Niveau eher im Bereich von 30 Euro liegen.

Glatte Beträge täuschen höhere Qualtität vor

Ganz anders siehe die Sache aus, wenn es um höherpreisige Produkte oder Dienstleistungen geht. Wer schon einmal in einem teuren Restaurant gegessen hat, dem ist sicher aufgefallen, dass dort häufig glatte Preise auf der Speiskarte stehen. Hier werden gezielt solche Kunden und Gäste angesprochen, die es sich leisten können etwa für ein Gericht 100 Euro zu bezahlen. Hier werden Kunden angelockt, die Hochpreisiges suchen, weil dies Teil ihres ganz normalen Kaufverhaltens ist.

Krumme Beträge erhöhen die Glaubwürdigkeit

Bei einer Aufstellung wirken krumme Zahlen wie eine 7 oder eine 17 sehr viel glaubwürdiger. Werden für eine Inventurliste krumme Zahlen verwendet, klingt der Bestand glaubhafter, als wenn glatte Zahlen auftauchen. Auch bei der Erstellung von Ratgebern setzt man besser auf krumme Zahlen. So wirken 9 geheime Tipps sehr viel realistischer als 10 Tipps. Grundsätzlich gilt also, eher spezifische ungrade Zahlen verwenden als spezifische grade Zahlen.

Wie man sieht, gibt es jede Menge Tricks, mit denen uns die Werbung Glauben macht, dass wir Geld sparen oder eine bessere Qualität für unser Geld bekommen. Wer die Tricks kennt, sieht so manches „Sonderangebot“ nun sicher mit anderen Augen.

 

Männer spenden weniger häufig

Schlafwandler aufgepasst!


Wir Alle kennen das: Erblickt man einen bettelnden Obdachlosen an der Straße, wird einem erstmal bewusst wie gut man es im Leben eigentlich hat. Ein warmes Dach über dem Kopf ist mehr als Lebensbedingung und sollte für jeden Menschen gewährleistet sein. Leider ist dies allerdings nicht immer Fall und aus unterschiedlichen Gründen leben viele Menschen auf der Straße. Diese Menschen brauchen unsere Hilfe.

Auch in anderer Hinsicht kann man der Allgemeinheit helfend unter die Arme greifen. Es gibt zahlreiche Spendenorganisationen, die sich schon über einen kleinen Beitrag freuen würden. Manchmal reichen fünf Euro monatlich um das Leben eines Menschen zu verändern. Die beschriebene Perspektive könnte eins zu eins aus dem Kopf einer Frau entnommen werden, deren Empathie sie dazu verleitet zu spenden. Bei Männern stellt sich Empathie weniger leicht ein, weshalb sie auch weniger häufig spenden sowie sich sozial engagieren.

Anreize für Männer schaffen: aligned self-interest

Wissenschaftler der Stanford University haben sich genauer angeschaut wie man bei Menschen Mitgefühl wecken kann, um diese zum Spenden zu verleiten und wie es vor allem verstärkt bei Männern geweckt werden kann, denn diese spenden wesentlich seltener als Frauen. In einer Onlinestudie wurden mehr als 1700 Probanden zu ihrem Spendeverhalten befragt. Tatsächlich scheint es der Fall zu sein, dass Männer nicht aufgrund von Mitgefühl spenden, sondern einen anderen Reiz brauchen.

aligned self-interest

Diesen nennen Forscher „aligned self-interest“. Dabei werden Spendeabsichten mit Interessen der Männer verbunden. Wird beispielsweise für eine Spende gegen Armut geworben, dann scheint es effektiver einen Zusammenhang zwischen der Armut anderer und den daraus folgenden Konsequenzen für den Spender zu ziehen. Eine mögliche Formulierung könnte sein, dass Armut die Kriminalitätsrate ansteigen lässt und somit alle Menschen betrifft. Diese Formulierungsart bewirkte bei Männern ein gesteigertes Spendeinteresse, während es Frauen regelrecht abschreckt. Bei Frauen scheint immer noch der Empathiesantz am meisten Wirkung zu zeigen.

 

Kann Selbstdarstellung uns zum Außenseiter machen?

Schlafwandler aufgepasst!


In der heutigen Zeit dürfte es äußerst schwer fallen, sich dem Einfluss der Medien und sozialen Netzwerke wie Facebook zu entziehen. Mit ihnen haben Verhaltensweisen Eingang in unseren Alltag gefunden, die noch vor wenigen Jahren befremdlich gewirkt hätten. Eine solche Verhaltensweise ist das sogenannte Selfie, eine Art Selbstporträt, üblicherweise mit einer einem Smartphone auf Armeslänge aus der eigenen Hand aufgenommen.

Ergebnis ist eine mehr (oder minder) gelungene Selbstdarstellung. Und zeigen die Selbstdarstellungen oftmals noch die Vorzüge eines Menschen, so sind nicht selten Menschen in skurrilen oder obszönen (oder in skurrilen und obszönen) Posen – man denke an einen Menschen auf der Toilette – zu bestaunen. Wer die meisten “Gefällt mir”-Angaben bei Facebook aufzuweisen hat, dem wird im Allgemeinen das beste und glücklichste Leben zugesprochen. Durch die Zurschaustellung besonderer Ereignisse (z.B. ein Selfie vom WM-Finale oder ein Selfie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel) werden „Likes“ erzeugt, die als Beleg gesellschaftlicher Anerkennung gelten. Dass solche Selbstdarstellungen das abgelichtete Objekt zum Außenseiter machen können, will nun eine von Harvard-Psychologen durchgeführte Studie nachgewiesen haben.

Aufbau der Studie

Um den sozialen Effekt besonderer Erfahrungen zu messen, spielten die Forscher den Teilnehmern der Studie kurze Filme vor. In Gruppen mit jeweils vier Mitgliedern wurde dreien ein langweiliges Video vorgespielt, während dem vierten Probanden ein Video eines Zauberers, der in einer Fußgängerzone Tricks vollführt und dass als potenziell wertvoller Inhalt für soziale Netzwerke gelten kann, gezeigt wurde. Anschließend sollte die Gruppe über ihr Befinden diskutieren.

Ergebnis der Studie

Das Ergebnis: Während sich vor der Filmvorführung alle in einer ähnlichen Stimmung befanden, fühlten sich nach der Unterhaltung die Teilnehmer, die das Video mit dem Zauberer gesehen hatten, deutlich schlechter. Der Grund ist eindeutig: Jene, die das Zauberer-Video gesehen haben, fühlten sich von der Unterhaltung ausgeschlossen. Zudem konnte in einer Kontrolluntersuchung gezeigt werden, dass die Probanden die Erwartung hatten, einen positiven sozialen Effekt aus einem exklusiven Erlebnis bzw. einer Selbstdarstellung zu ziehen. Die Möglichkeit der Ausgrenzung hatten sie nicht in Betracht gezogen. Da soziale Interaktion immer auf Gemeinsamkeiten basiert, bedeutet die Selbstdarstellung und die Darstellung eines besonderen Erlebnisses immer: Man ist anders als andere.

Daraus sollte jedoch nicht der Schluss gezogen werden, so sein zu müssen wie andere. Und auch nicht, durch Selfies auf der Toilette die notwendige Gemeinsamkeit für soziale Interaktion zu erzeugen. Die Studie macht vielmehr deutlich, dass Selbstdarstellung auch dazu führen kann, dass man sich absondert von seinen Mitmenschen und das nicht nur zur Bewunderung sondern auch zu Einsamkeit führt. Die Likes auf Facebook sind längst keine Garant für Freundschaften.

 

Wie kann ich mit meinen Schuldgefühlen umgehen?

Schlafwandler aufgepasst!


Ein jeder Mensch erfährt in seinem Leben einmal oder auch mehrere Male das Gefühl der Schuld. Möglicherweise ging diesem nagenden Gefühl ein Streit voraus, jemand wurde verletzt oder eine andere Tatsache führt zu diesem Gefühl. Da es so viele Menschen tagtäglich betrifft und weil es oftmals schwer zu händeln ist, wollen wir Euch im Folgenden ein paar Ratschläge dafür geben, wie man mit Schuldgefühlen lernen kann zu leben.

Schuldgefühle gehen meist mit einem Gedankenkarussel einher, dass sich ständig dreht und nicht mehr aufhalten lässt. Die Erwartungen, die man sich selbst gesetzt hat, konnten nicht erfüllt werden und führen daher zu quälenden Gedanken darüber wieso man sich derart verhalten hat und wie es so weit kommen konnte. Der Fokus liegt dann nur noch auf den Schuldgefühlen respektive der Situation, die zu den negativen Gefühlen Dir gegenüber geführt hat.

Distanz bewahren

Natürlich ist es schwer sich selbst und erlebte Situationen aus der Distanz zu betrachten, aber in Sachen Schuldgefühle kann das wahre Wunder bewirken. Denn eins sei Dir gesagt: Schuldgefühle entstehen, weil Du der Meinung bist Dich falsch verhalten zu haben und nicht weil Andere das über Dich denken.

Also versuch die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dabei kann es beispielsweise helfen Freunde oder Bekannte zu fragen wie sie die Situation einschätzen oder auch Beteiligte dazu zu befragen. In diesem Zusammenhang hilft es ebenso deine Motive erneut zu beleuchten. Frag Dich selbst wieso Du dich derart verhalten hast und versuche Verständnis für deine Reaktion zu erlangen. Möglicherweise dachtest Du schlichtweg dies sei die richtige Reaktion und konntest die Folgen nicht einschätzen.

Wie viel Verantwortung trägst Du?

Weiterhin ist es nicht unerheblich einzuschätzen wie viel Verantwortung Du eigentlich für die Situation inne hattest. Besteht ein Gespräch sowie ein Treffen nicht immer aus mindestetens zwei Personen? Wie groß ist also dein Schuldanteil? Weiterhin sollte Dir klar sein, ob Du dein Gegenüber mit Absicht verletzen wolltest (so schätzt Du die Situation ja offenbar ein) oder ob Du dich schlichtweg so verhalten hast wie es Dir in der Situation richtig erschien. Trifft Dich dann eigentlich überhaupt noch Schuld?

Akzeptanz und Blick in die Zukunft

Wenn Du all diese Aspekte bedacht hast, dann bleibt Dir nur noch übrig die Vergangenheit als Geschehenes und nicht mehr änderbares zu akzeptieren. Es ist bereits vergangen und lässt sich nicht mehr zurück holen. Helfen kann es zudem, wenn man das Augenmerk auf die Zukunft richtet und sich fragt wie man diese „Schuld“ begleichen kann. Zudem ist es immer wichtig sich klar zu machen, dass auch Du nur ein Mensch bist, der nunmal Fehler macht. Dann ist es meist leichter zu akzeptieren, dass Schuldgefühle unangebracht sind. Mann kann sie anfangs haben, sich entschuldigen und versuchen „es wieder gut zu machen“, aber deshalb muss an sich nicht lange quälen. Wir Alle sind Menschen und machen Fehler, das gehört dazu.

 

Süchtig nach Anerkennung

Schlafwandler aufgepasst!


Die Gier nach sozialer Bestätigung

Schon seit Urzeiten, in denen wir in Gruppen hinter großen Beutetieren her jagten, sind Menschen vor allem soziale Geschöpfe. Soziale Isolation kann uns brechen und seelisch, sowie körperlich krank machen. Im Gegenzug ist die soziale Anerkennung jene Kraft, die uns in unserem Innersten antreibt. Die uns dazu bringt, noch mehr im Job zu leisten oder noch ein Kilo abzunehmen. Sie wirkt wie eine Droge und macht uns süchtig – doch sind wir tatsächlich nur Sklaven unserer eigenen Stammesgeschichte?

Was soziale Anerkennung in uns auslöst

Laut Medizinprofessor Joachim Bauer aus Freiburg stimuliert nichts auf der Welt das Belohnungssystem unseres Gehirns so sehr wie die soziale Interaktion mit anderen Menschen und vor allem die soziale Anerkennung. Auf Grund eines Lächelns oder einer anderen freundlichen Geste werden in unserem Gehirn jene Regionen angesprochen, die für die Ausschüttung der Glückshormone Dopamin und Serotonin zuständig sind. Diese Botenstoffe lösen ein Gefühl von Stärke und Glück aus und ähneln in ihrer Wirkung stark einem Rausch.

Dieses High wird zusätzlich noch durch die Ausschüttung von körpereignenen Opiaten und dem Bindungshormon Oxytocin verstärkt. Wenn man bedenkt, dass die höchste Konzentration dieser Hormone nach einem Orgasmus gemessen wird, so scheint dieser Vergleich plausibel. Statussymbole und das Lob unseres Chefs sind uns also enorm wichtig, weil sie uns auf einer Ebene befriedigen, die so tief in uns verankert liegt, dass wir uns nicht dagegen wehren können – oder wollen. Doch genau hier liegt der Hund begraben, denn so können wir auch schnell zur Zielscheibe sozialer Machtspielchen werden, die uns mitunter nicht nur krank, sondern auch außerordentlich aggressiv machen können.

Marc Sageman bespielsweise, CIA-Mitglied und Psychiater, analysierte 400 Lebensläufe von jungen Attentätern und stieß dabei auf eine heiße Spur: Nahezu alle Betroffenen waren vor dem Beginn ihrer terroristischen Karriere sozial vollkommen isoliert und von der Gesellschaft ausgeschlossen gewesen. Diskriminierte junge Menschen bilden also ein leichtes Ziel für faschistische Radikale, die dieses Potential längst erkannt haben. Doch auch im Alltag von Max Mustermann lauern viele Gefahren: „Lob ist, wenn keiner meckert“, heißt es ja so schön. Doch der Mensch braucht Lob und Anerkennung wie die Luft zum Atmen. Emotionaler Stress – und im Burn-Out-Syndrom gipfelt eben dieser – entsteht laut Medizinsoziologe Johannes Siegrist nicht auf Grund von zu viel Arbeit, sondern auf Grund zu geringer Wertschätzung der erbrachten Leistung durch andere. Doch kann man sich vielleicht bewusst vor der sozialen Presse schützen? Und wenn ja, wie?

Selbstwert ist das Zauberwort

Das Zauberwort in diesem Fall lautet Selbstwert bzw. Selbstliebe. Mit einer positiven Einstellung sich und seiner eigenen Leistung gegenüber kann der Mensch es schaffen, in eine andere Position zu kommen und so die Meinungen anderer nicht mehr so nah an sich und seinen inneren Kern heranzulassen. Das ist vor allem für jene von uns wichtig, die sich in fremden Ansprüchen verlieben und vollständig ihrem sozialen Umfeld anpassen, nur um geliebt zu werden. Psychologieprofessorin Astrid Schütz von der Universität Bamberg erklärt wie: Chancen wahrnehmen und Lob annehmen können nur jene Menschen, die ein gutes Selbstwertgefühl haben.

Ein gutes Selbstwertgefühl wiederum wird durch sichere und liebevolle Beziehungen im Umfeld des Menschen generiert. Die Aufgabe lautet also wie folgt: Umgeben Sie sich mit wohlwollenden Menschen, die sie unabhängig von ihrem Status und anderen Äußerlichkeiten Lieben und Annehmen – und lernen Sie von ihnen! Wenn Sie sich selbst so lieben, wie Sie sind, wird Ihnen das auch kein schlecht gelaunter Chef an einem Montag Morgen mehr kaputt machen können.

 

Grübeln - Das Gedankenkarussell

Schlafwandler aufgepasst!


Grübeln – ein Ausweg aus dem Teufelskreis

Jeder beschäftigt sich hin und wieder einmal zu lange mit einem leidigen Thema wie der verhauenen Mathe-Arbeit oder einem Streit mit der Schwiegermutter. Doch wann wird aus einem intensiven Nachdenken über ein unangenehmes Thema die eher problematische Angewohnheit des Grübelns?

Und was kann ich tun, wenn ich tatsächlich ein Grübler bin und aus dem negativen Gedankenkarussell aussteigen möchte? Gute Neuigkeiten: Es gibt einiges, was Sie tun können!

Allgemeines zum Thema Grübeln

Tobias Teismann, Leiter des Zentrums für Psychotherapie in Bochum hat sich ausgiebig mit dem Thema Grübeln auseinander gesetzt und neben seinem Programm „Kognitive Verhaltenstherapie des Grübelns“ auch viele Fakten zum besseren Verständnis gesammelt. Allgemein gilt zum Beispiel, dass Frauen häufiger Grübeln als Männer. Doch was unterscheidet denn nun das noch „normale“ Nachdenken vom Grübeln?

Bei letzterem sind die gedachten Fragen tendenziell unbeantwortbar und das intensive Nachdenken über sie verstärkt negative Gefühle und weckt negative Emotionen. Studien haben sogar bewiesen, dass Grübeln die Genesung von oder Regenerierung nach einer Depression maßgeblich verhindern kann. Gerade deshalb ist es wichtig, sich als Grübler mit seinen Gedanken an einen Tisch zu setzen und der Abwärtsspirale ein Ende zu bereiten. Hilfe finden Betroffene bei Teismanns Therapie-Programm, in dem sie nicht nur lernen, ihr Grübeln zu erkennen, sondern es auch zu kontrollieren.

Programm „Kognitive Verhaltenstherapie des Grübelns“ des Zentrums für Psychotherapie in Bochum

Das Therapie-Programm des Zentrums für Psychotherapie in Bochum besteht aus 10 Gruppensitzungen, in denen die Inhalte des Manuals zusammen erarbeitet werden. Die Patienten erlernen vorerst eine Art Selbstbeobachtung, in deren Rahmen sie feststellen sollen, in welchen Situationen sie sich quälen und wie sie mit Hilfe bestimmter Strategien wieder Kontrolle über ihre Gedanken erlangen und somit wieder zu gangbaren Lösungswegen für ihre Probleme kommen können. Zuerst erfolgt der so genannte „2-Minuten-Test“, bei dem der Patient zwei Minuten lang seine eigenen Gedanken beobachtet und sich dann ehrlich beantwortet, ob er einer Lösung näher gekommen ist oder sich negative Gefühle reduziert haben.

Können beide Frage nicht mit ja beantwortet werden, kommen eine oder mehrere der fünf Anti-Grübel-Strategien zum Einsatz: Bei den „Aufmerksamkeitsübungen“ verlegt der Patient bewusst seinen Fokus von Innen – den quälenden Gedanken – nach Außen – z.B. auf ein bestimmtes Aroma oder die umgebenden Situationsgeräusche. Ziel ist es, vorerst das Grübeln selbst zu unterbrechen. Wenn der Patient dann die Position der „achtsamen Distanzierung“ einnimmt, so wird er vom Opfer zum Beobachter seiner negativen Gedanken und kann so leichter negative Gefühle wie Hilflosigkeit und Ohnmacht abbauen.

Es folgt die wichtige Erinnerung daran, dass Gedanken keine Realität sind und das bewusste Denken des Satzes „Ich habe gerade den Gedanken, dass..“. Auch diese Strategie soll helfen, eine gewisse Distanz und Rationalität in das Chaos im Kopf zu bringen. Eine entspannende Komponente hat die Übung „Blätter im Fluss“, bei der negative Gedanken als eben solche imaginiert werden – vorbei schwimmende Blätter im Fluss, auf nimmer Wiedersehen!

Bei der letzten Übung, dem „expressiven Schreiben“, geht es ums Dampf ablassen. Der Patient soll sich mindestens 20 Minuten damit beschäftigen, wertfrei und völlig unzensiert jeden Gedanken aufzuschreiben, der ihm in den Kopf kommt. Das kann nicht nur ein Gefühl der Befreiung hervorrufen, sondern auch Distanz schaffen, indem man etwas „aus dem Kopf auf das Papier“ schafft.

 

Was es bedeutet Mut zu haben

Schlafwandler aufgepasst!


Mut“ gilt in unserer Gesellschaft durchaus als eine Tugend. Er wird gefordert („Nur Mut!“), gefeiert, anerkannt … und oft vermisst.

Aber was ist „Mut“ nun eigentlich? Mut zu besitzen mag eine persönliche Qualität sein, sie wird jedoch erst durch eine konkrete Entscheidung offenbar und bleibt sonst im Verborgenen. Es geht darum, in einer Situation Mut zu zeigen oder zu beweisen. Wobei das Maß nicht ein allgemein gesellschaftliches sein muss, sondern oft sogar sehr persönlich ist.

Mutig zu handeln bedeutet, das abschätzbare Risiko eines möglichen persönlichen Verlusts einzugehen. Dieser kann materiell sein und sich somit den persönlichen Wohlstand beziehen. Ebenso gut kann er jedoch auch die körperliche oder geistige Unversehrtheit betreffen oder das soziale Ansehen einer Person. Dabei muss der drohende Verlust nur für die betroffene Person real sein.

Wer zum Beispiel große Angst vor Schlangen hat, muss Mut aufbringen, um eines der Tiere zu berühren, egal ob es harmlos ist oder nicht. Wer ein nicht abschätzbares Risiko eingeht oder ohne Überlegung handelt, ist nicht mutig sondern leichtsinnig. Wer sich zu einer Handlung entschließt, die nicht für ihn selbst ein Risiko beinhaltet, sondern für andere, der agiert verantwortungslos. Mut setzt also (Selbst-)Erkenntnis und -bewusstsein ebenso voraus wie Klugheit, Vorstellungskraft und die Bereitschaft, mit den Konsequenzen der eigenen Tat zu leben, also Verantwortung zu übernehmen.

Mut bedeutet damit auch, sich selbst und damit die eigenen Grenzen zu überwinden. In diesem Zusammenhang wird er vor allem auch zu einer gesellschaftlich relevanten Größe: ohne den Mut, etwas Neues zu wagen und sich – bei Misserfolg – dem Gespött anderer auszusetzen, ist Fortschritt nicht möglich. Mut beginnt immer im Kopf, denn wenn man sich nicht einmal in Gedanken wagt, sich über die Grenzen der eigenen Vorstellungen, Normen und Ängste hinwegzusetzen, kann man nicht mutig handeln.

 

Warum entschuldigen sich Menschen nur selten?

Schlafwandler aufgepasst!


Fast jeder erlebt es in irgendeiner Form: Fremde Menschen rempeln einen an, drängen sich vor, stehen im Weg oder greifen in wesentlich schlimmerer Form ins Leben Anderer ein … ohne es für nötig zu erachten, sich dafür zu entschuldigen. Ältere kommentieren solche Situationen meist etwas hilflos mit der Bemerkung „schlechte Erziehung“ oder einem allgemeinen Verweis auf den „Verfall der Sitten“.

Manche sehen darin einen Ausdruck unserer „Ellbogengesellschaft“. Aber woran liegt es nun wirklich? – Die Antwort ist nicht einfach formuliert. Bezogen auf die genannten Deutungsversuche kann man wohl konstatieren, dass in all dem etwas Wahrheit steckt. Tatsächlich haben sich die Umgangsformen in unserer Gesellschaft stark verändert. Und ebenso richtig ist, dass solcher Mangel an sozialem Verhalten mit Erziehung zu tun hat.

Kinder lernen vom Beispiel der Erwachsenen, vor allem der Eltern, was richtig und falsch ist im Umgang mit anderen. Aber natürlich muss diese Entwicklung irgendwann begonnen und sich dann bei einem großen Teil der Bevölkerung etabliert haben. Das geht nicht von heute auf morgen und nicht von einer Generation zur nächsten. Das veränderte Sozialverhalten geht mit einer Entwicklung zu immer größerer Egozentrik einher. Gleichzeitig versuchen sich immer mehr Menschen durch Äußerlichkeiten zu definieren. Anstatt eine Persönlichkeit zu sein, versuchen sie, „Persönlichkeiten zu haben“.

Sie verlassen sich auf die Versprechen der Werbung und umgeben sich mit Konsumartikeln, von denen behauptet wird, dass sie bestimmte Eigenschaften mitbringen, die sich gewissermaßen auf den Eigentümer übertragen. Aber ein solches Konstrukt bietet nicht die (Selbst-)Sicherheit, die nötig ist, um sich zu einem Fehlverhalten zu bekennen oder sogar in einem Konflikt bestehen zu können. Früher konnten Menschen sich in solchen Fällen auf die gesellschaftlichen Normen des „guten Benehmens“ berufen, die Verhaltensregeln vorgaben und damit auch Sicherheit vermittelten.

Doch „Etikette“ und „Anstand“ sind heute weitestgehend auf die Lehrinhalte von Tanzschulen reduziert. So bleiben Menschen, deren Persönlichkeit nicht gut genug entwickelt ist, um auch in einer möglichen Konfliktgefahr zu bestehen, ihrer sozialen Verunsicherung ausgeliefert … und versuchen im Zweifelsfall durch Ignorieren des eigenen Fehlverhaltens und möglicherweise Andeutungen von Aggression einer Auseinandersetzung zu entgehen. Sich für etwas zu entschuldigen setzt Souveränität und Stärke voraus. Die aber fehlen heute vielen Menschen.

 

Sind Egoisten wirklich glücklicher? – Nein!

Schlafwandler aufgepasst!


Im Rahmen des Projektes „Münsters Wissen schafft“ beleuchtet die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster unter anderem in einer ihrer Veranstaltungen auch das persönliche Glück des Menschen. Wovon hängt es ab? Wodurch wird es gefördert? Dabei kam eine der zentralen Fragen der heutigen Zeit zur Sprache: Sind Egoisten wirklich glücklicher? Und was hat es mit der Moral auf sich?

Was bereits Aristoteles zum Thema Egoismus zu sagen hatte

In seinem Vortrag zum Thema moralisches Handeln und persönliches Glücks greift Philosoph Kurt Bayertz von der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster bis in die antike Philosophie zurück. Er zieht Aristoteles zu Rate und erläutert, dass laut jenem ein „gutes und glückliches Leben durch Tätigkeiten, die um ihrer selbst willen vollbracht werden – weil man sie für eine gute Sache hält“ – erreicht werden kann. Da die „guten Sachen“ hier im Sinne von moralischen Handlungen zu verstehen sind, scheinen diese eine zentrale Rolle in der Frage nach dem Erreichen des persönlichen Glücks zu spielen.

„Je mehr ein Mensch für andere tut, desto besser geht es ihm“, meint Bayertz und stellt damit die These auf, dass beispielsweise ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht nur andere, sondern auch mich selbst glücklich machen können. Dies bestätigen auch die Ergebnisse mehrerer internationaler Studien zum Thema. Genannt sei an dieser Stelle eine Untersuchung deutscher Psychologen von 22 000 Probanden in einem Zeitraum von 14 Jahren zwischen 1985 und 1999. Die Teilnehmer wurden kontinuierlich wiederholt nach ihrer Lebenszufriedenheit und den von ihnen ausgeführten ehrenamtlichen Tätigkeiten befragt. Die Ergebnisse waren eindeutig: Selbstloses Handeln und Ehrenämter führen zu mehr Zufriedenheit und persönlichem Glück.

Der Zwiespalt zwischen guter Moral und Moralpredigt

Der philosophische Experte ist sich des gegenwärtigen Trends in der Gesellschaft bewusst, nach dem moralisches Handeln überzeugungsmäßig schier unglücklich macht. Die Gründe dafür sind in den Assoziationen der modernen Menschen zum Begriff „Moral“ zu suchen. Meist fallen relativ schnell Folgebegriffe wie „Pflicht“, „Last“ oder „Strafe“.

Natürlich könne man nicht nur für andere Leben, weiß auch Bayertz. Wer jedoch immer nur auf Kosten anderer lebt, wird im Leben auch nicht glücklicher werden. Die Waage dieser beiden Extreme ist der Schlüssel zu mehr Zufriedenheit. Wer für sich selbst sorgt und gleichzeitig etwas für andere tut, erhöht die Chance auf ein gutes Leben ungemein. Selbstfürsorge darf also nicht im Widerspruch, sondern Hand in Hand mit der Nächstenliebe stehen: „Was man für sich selbst tut, kann Kraft für selbstloses Handeln geben.“

 

Wie man erkennt, wenn jemand lügt?

Schlafwandler aufgepasst!


„Du brauchst mir gar nichts vorzumachen. Ich sehe doch, wenn Du lügst.“ Das ist eine Standardaussage vieler Eltern ihren Kindern gegenüber, die auch gern in Partnerschaften eingesetzt wird, jeweils meist prophylaktisch, zur Einschüchterung. Aber kann man wirklich erkennen, wenn ein anderer lügt? – Die Antwortet lautet: Im Prinzip schon.

Doch ist es nicht so einfach, wie manche glauben. Wenn wir bewusst die Unwahrheit sagen, löst das in uns ein Schuldgefühl aus, das sich anderen anhand winziger Verhaltensmerkmale mitteilt. Ein Beispiel, auf das gern zurückgegriffen wird, um das Prinzip zu verdeutlichen, ist die Stellungnahme des damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Bill Clinton, zu den 1998 gegen ihn erhobenen Anschuldigungen, ein sexuelles Verhältnis zu Monica Lewinski, einer Praktikantin im Weißen Haus, unterhalten zu haben.

Vor laufender Kamera bestritt Clinton diesen Umstand – und sagte damit die Unwahrheit. Die Aufnahme zeigt deutlich, wie er die Augen niederschlägt, als er diese Aussage macht. Eine unbewusste Reaktion seines Körpers, der Versuch, dem Blick der Kamera und damit der amerikanischen Bevölkerung auszuweichen, um seine Lüge zu verbergen.

Wer jetzt allerdings annimmt, diese Reaktion sei so auf alle Menschen und Situationen zu übertragen, der irrt. Zum einen weiß ein guter (um nicht zu sagen: professioneller) Lügner durchaus den Schein der Redlichkeit zu erwecken, zum anderen sind die Körpersignale, die auf eine Lüge hindeuten, auch individuell verschieden. Man muss einen unbekannten Menschen zunächst bei einer Lüge sehr genau beobachten, um später erkennen zu können, dass sich die Anzeichen wiederholen, er also die Unwahrheit sagt. Anders ist das mit Menschen, die einem nahestehen und deren Verhalten man gut einschätzen kann.

Hier werden unterbewusste Abweichungen ebenso unterbewusst registriert, woraus sich das Empfinden ableitet, etwas sei mit der Aussage des anderen nicht in Ordnung. Das ist das, was wir „Intuition“ nennen: die Auswertung der vielen unbewusst wahrgenommenen Signale unserer Umwelt. Frauen, so haben Forschungen ergeben, besitzen dabei im Vergleich zu Männern eine wesentlich höhere Sensibilität. „Weibliche Intuition“ ist also durchaus eine ernstzunehmende Größe innerhalb unserer Kommunikation. Das heißt, um auf den Ausgangspunkt unserer Ausführungen zurückzukommen: Die Behauptung, man würde beim Lügen ertappt werden, kann durchaus der Realität entsprechen. Insbesondere, wenn sie von einer Frau kommt.