Die Schneckenzüchterin

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Die Schneckenzüchterin

Rita Goller, auch „die Schneckenpäpstin“ genannt, ist eine von lediglich 25 Menschen in Deutschland, die Schnecken professionell züchten.

Wenn Rita ihre geliebten Schnecken sanft mit einem Grashalm kitzelt, könnte man meinen die Tiere wie Katzen schnurren zu hören. „Sie genießen das so richtig, das sieht man daran, dass sie ihre Fühler weit ausstrecken“, beschreibt Rita. Bereits ihr Urgroßvater hat Schnecken gezüchtet. Von ihm hat sie wohl die Faszination für die gemütlichen und friedlichen Tiere. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass auch Schnecken denken und Gefühle haben.

Schneckenzucht bleibt eine Nische

In Teilen Südwest-Deutschlands sowie in Frankreich und Italien gelten Weinbergschnecken als Spezialität. Doch dadurch, dass es in Deutschland lediglich 25 Schneckenzüchter gibt, die gerade einmal 10 Tonnen im Jahr erzeugen können, bleibt das Geschäft mit Schnecken hierzulande eine Nische, so Klaus Krebs, Vorsitzender des Verbandes für artgerechte Schneckenzucht. In Frankreich beispielsweise werden pro Jahr mehrere tausend Tonnen Schnecken verkauft. Meist übersteigen außerdem in Deutschland die Produktionskosten die Einnahmen, ein lukratives Geschäft ließe sich so nicht machen, erklärt Krebs. Deutsche sind nicht bereit für Essen sehr hohe Preise zu zahlen, doch Schnecken zählen zu Luxusgütern und müssten, um Ertrag abzuwerfen, etwa 2,50 € pro Kilo kosten. Auf dem deutschen Markt bekommen Züchter jedoch meist nur 1,90 €.

Auch Sterneköche gehören zur Kundschaft

Auch für Rita ist das Schneckenzüchten keine Goldgrube. Doch da es ihr liebstes Hobby ist, ist sie auch so zufrieden. In ihrem Garten hat sie vier eingezäunte Schneckengehege. Zu ihren Kunden zählen ein paar Wirtschaften im Umkreis, sowie der ein oder andere Sternekoch. Auch wenn Rita ihre Schnecken sehr gern hat, auch bei ihr stehen sie häufiger auf dem Speiseplan. „Schneckenfleisch zergeht auf der Zunge wie Kalbfleisch, es schmeckt bloß etwas nussiger und ist zudem fettarm und reich an Proteinen“, schwärmt Rita. Da ihre Haustiere etwa 50 Salatköpfe am Tag vertilgen, haben ihr Mann Walter und sie immer beide Hände voll zu tun.

 

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