Kann eine Katze erzogen werden?
Häufig wird davon ausgegangen, dass eine Katze nicht oder nur schwer erziehbar ist. Wie jedes Säugetier sind aber auch Katzen sehr lernfähig. Erziehung muss sogar sein, denn das Zusammenleben mit einer nicht erzogenen Katze kann sehr problematisch werden und im Endeffekt kann es dazu kommen, dass das Zusammenleben mit der Samtpfote sogar unmöglich wird.
So früh wie möglich beginnen
Einer Katze schlechte Gewohnheiten abzugewöhnen, ist nicht einfach. Durfte sie bisher an den Gardinen hochklettern und soll dies nun unterlassen, dann wird sie dafür wenig Verständnis zeigen. Einige Katzen zeigen in dieser Situation dann auch kurzzeitig unerwünschte Verhaltensweisen wie beispielsweise Einkoten oder Urinieren an unerwünschten Stellen. Um diese Probleme zu vermeiden, muss die Katze daher frühzeitig erzogen werden. Viele Katzenbesitzer stoßen hier auf das Problem, dass das Tier im jungen Alter niedlich ist und die Verhaltensweisen daher teilweise toleriert werden. Dadurch lernt das Tier allerdings, dass es genau diese Verhaltensweisen zeigen darf. Auch wenn es für die Besitzer deshalb schwer ist: Die Katze muss bereits sehr früh erzogen werden!
Bei der Erziehung selbst ist es wichtig, dass Regeln aufgestellt werden, die dann auch eingehalten werden müssen. Unachtsamkeiten können dazu führen, dass sich ein Verhalten einspielt und sich dadurch festigt. Konsequenz ist daher eine Tugend, an die sich jeder Katzenbesitzer orientieren sollte. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass das Tier nicht hart für sein Verhalten bestraft werden darf. Vielmehr ist es gerade bei sehr jungen Katzen möglich, sie zu erziehen, ohne dass handfeste Strafen eingeführt werden. Werden die Erziehungsmaßnahmen konsequent durchgeführt, wird die Katze bald lernen, welche Verhaltensweisen in Ordnung sind und welche nicht.
Dies schützt allerdings nicht davor, dass eine Katze bestimmte Dinge nicht mehr tut. Wie auch beim Hund, kehren die Samtpfoten immer wieder zu den alten Verhaltensweisen zurück, wenn sie genau wissen, dass sie auf keinen Fall erwischt werden. Ein Beispiel dafür ist das Liegen auf dem Tisch. Häufig gehen die Katzen nicht auf den Tisch, wenn der Mensch sich in der Nähe aufhält. Verlässt der Tierfreund das Haus und die Katze ahnt sich in Sicherheit, dann klettert sie unter Umständen sehr schnell auf die Tischplatte und beginnt, sich genüsslich zu putzen.
Wie trägt die Erziehung Früchte?
Die beste Erziehung für die Katze ist jene, bei der die Katze nicht weiß, dass sie vom Besitzer aktiv erzogen wird. Gut geeignet für die Bestrafung eines unerwünschten Verhaltens ist ein Wasserstrahl, der kurzzeitig auf die Katze gerichtet wird. Eine Spritzpistole ist daher ein Muss in jedem Katzenhaushalt. Die Bestrafung selbst sollte direkt erfolgen, sodass das Tier die Handlung mit dem Wasserstrahl in Verbindung bringt. Da sie keine Verknüpfung mit dem Besitzer erkennen kann, wird sie auch nicht mehr auf den Tisch gehen, wenn der Besitzer sich nicht mehr im Haushalt aufhält. Wie beim Hund reagiert auch eine Samtpfote auf Stimmen. Wurde etwas falsch gemacht, dann kann dies auch deutlich ausgesprochen werden.
Hierfür können Kommandos eingeführt werden, die für die jeweilige Bedeutung immer identisch sind. Der Tonfall muss sich dabei deutlich von der normalen Stimmlage unterscheiden, denn Katzen verstehen nicht die Worte. Sie hören nur den Klang der Stimmmelodie und den Tonfall. Wurde eine Katze bei einem Fehlverhalten erwischt, sollte die Bestrafung nicht verspätet erfolgen. Der Grund ist einfach: Das Tier hat nicht die Möglichkeit, eine Verknüpfung zwischen dem Verhalten und der Bestrafung herzustellen. Daher ergibt sich die Situation, dass das Tier die Strafe mit vollkommen falschen Handlungen in Beziehung setzt. Zugleich kann das Tier auch eine Verhaltensstörung entwickeln, wenn diese zusammenhanglosen Bestrafungen vermehrt ausgeführt werden.
Grundlagen der Katzenerziehung
Die Erziehung der Katze ist damit – wie bei jedem anderen Säugetier auch – ein Wechselspiel zwischen Belohnung und Bestrafung. Ähnliche Grundsätze gelten auch für den Hund. Und selbst Menschen werden in einer ähnlichen Weise erzogen. Daher basieren die Erziehungsmaßnahmen bei der Katze immer auf den Theorien der Lernpsychologie, wie sie auch beim Menschen angewendet werden. Zu beachten ist hierbei allerdings das arttypische Verhalten der Katzen. Zwar sind die Tiere intelligent, doch wie bei allen Tieren können auch Samtpfoten nicht gegen ihre Natur verstoßen und ihre Instinkte unterdrücken.
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