Auswirkung auf die Erziehung von Kindern, wenn ein Tier im Haus ist

Ein Haustier als pädagogisches Hilfsmittel? Oft wird ein Tier nur aus dem Grund angeschafft, um den Kindern beizubringen Verantwortung zu übernehmen. Dabei wird leider manchmal vergessen, dass ein Tier ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen ist und nicht nur als erzieherischer Schachzug angesehen werden darf. Andererseits wirkt es sich auf die Entwicklung und Erziehung von Kindern sehr positiv aus, wenn sie frühzeitig lernen, für ein Tier zu sorgen und damit Verantwortung zu übernehmen. Wie so oft im Leben kommt es auch in dieser Beziehung auf einen guten Mittelweg an.

Wenn Kinder ganz alleine für ein Haustier sorgen sollen, können schnell Probleme entstehen, die sich zu Lasten des Tieres auswirken. Kinder und Jugendliche sind schnell zu begeistern, aber ebenso schnell kann der Enthusiasmus auch wieder umschwenken. Wenn Käfig reinigen, Hund Gassi führen, Katzenklo leeren oder Wellensittich füttern zur lästigen Pflicht und vielleicht sogar vernachlässigt wird, muss das Tier leiden. Ohne, dass ein Erwachsener die Kontrolle behält und gegebenenfalls eingreift, funktioniert die Tierpflege durch Kinder also nicht. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass die Verantwortung für ein Haustier nur dann im vollen Umfang an Kinder übertragen wird, wenn das Alter des Kindes eine solche Aufgabe überhaupt schon zulässt.

Ein guter Kompromiss liegt in der Aufteilung von Pflichten. Ein Kind kann und soll durchaus an der Versorgung von Haustieren beteiligt werden, aber der erzieherische Zweck ist keinesfalls gefährdet, wenn die Aufgaben aufgeteilt werden und Mutter und Vater oder ältere Geschwister ebenfalls im Team “Tierpflege” Mitglied sind. Die pädagogische Botschaft könnte in diesem Fall lauten: Wir sind ein Team, wir helfen zusammen und wir brauchen Dich in diesem Team!

Grundsätzlich wirkt sich ein Haustier immer positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern aus. Sie lernen frühzeitig, Verantwortung zu übernehmen und machen die Erfahrung, dass durch ihre Fürsorge dem Tierchen Gutes getan werden kann. Die Bedürfnisse des Tieres müssen dabei aber immer respektiert werden.