Was tun, wenn das Pferd unter Zahnspitzen leidet?

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Was tun, wenn das Pferd unter Zahnspitzen leidet?

Zeigt das Pferd ein auffälliges Kauverhalten und finden sich Futterwickel in der Krippe oder auf dem Boden, deutet dies auf sogenannte Zahnspitzen hin. Das sind kantenförmige Abnutzungserscheinungen der Pferdezähne, die dem Tier Schmerzen bereiten können. Wie es zur Entstehung von Zahnspitzen kommt und wie diese behandelt werden, können Sie im Folgenden nachlesen.

Bei der Ursachenforschung kommen mehrere Sachverhalte in Betracht: Zum einen weisen Pferdezähne keine gleichmäßige Härte auf. Die Bildung von Zahnspitzen wird in freier Wildbahn grundsätzlich dadurch vermieden, dass die Tiere vornehmlich robuste Nahrung, also vornehmlich Gras fressen.

Durch ein ausgiebiges Zermahlen dieses Futters werden die Zahnflächen in der Regel gleichmäßig abgenutzt. Erhalten Pferde jedoch vorrangig leicht zu zerkauendes Futter wie zum Beispiel Hafer, kann dies zu Zahnspitzen führen. Auch Zahnfehlstellungen begünstigen diese Entwicklung.

Ein sicheres Anzeichen dafür, dass sich bei Ihrem Pferd Zahnspitzen gebildet haben, sind sogenannte Futterwickel: Durch die ungleichmäßige Gebissabnutzung entstehen meist Haken und scharfe Kanten, die dem Pferd Probleme beim Zermahlen der Nahrung bereiten. Die sichtbaren Beweise für diese Kauprobleme sind die zigarrenförmigen Futterwickel, die meist zu Boden fallen. Für eine schnelle Diagnose sollte der Kauprozess des Pferdes selbst regelmäßig begutachtet werden. Auch eine Gewichtsabnahme kann auf Zahnspitzen hindeuten, ebenso wie unverdaute Nahrung im Pferdekot.

Die Behandlung von Zahnspitzen umfasst zwei Bereiche: Einerseits wird der Pferde-Dentist natürlich dafür sorgen, vorhandene Kanten bzw. Haken schnellstmöglich zu beseitigen. Dazu kommen sogenannte Zahnraspeln zum Einsatz. Zwar existieren elektrische Gerätschaften für das Abschleifen der Zahnflächen; doch da es Pferde-Zahnärzten in der Regel nicht erlaubt ist, den tierischen Patient zu narkotisieren, nehmen viele Ärzte Abstand vom Einsatz dieser Instrumente.

Zu leicht könnte dem Pferd Schaden zugefügt werden. Einzig bei komplexeren Eingriffen kommen diese in Frage – dann geschieht die Operation aber in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt und damit unter entsprechender Betäubung des Pferdes. Neben der Behandlung des spezifischen Problembereichs kontrolliert der Dentist die gesamte Zahnstellung und wird unter Umständen empfehlen, dem Tier in Zukunft Raufutter in größeren Mengen zu geben, Dies begünstigt einen gleichmäßigeren Abrieb der Zahnflächen.

Um Zahnspitzen und andere Komplikationen im Mundbereich des Pferdes vorzubeugen, sollte mindestens einmal pro Jahr eine Untersuchung erfolgen. Auch abseits der ärztlichen Kontrolle empfiehlt es sich, das Verhalten des Tieres beim Fressen zu beobachten: Schüttelt das Pferd sein Futter mit den Zähnen? Dadurch versucht es womöglich die harten Bestandteile der Nahrung loszuwerden. Auch ein sehr langsames Kauen sind klare Indizien für Zahnprobleme. Zudem kann ein auffälliges („mauliges“) Verhalten beim Reiten auf eine solche Ursache hindeuten.

 

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