Homöopathie für Hunde – Von Kropf bis Lungenentzündung

Die Homöopathie ist recht umstritten. Skeptiker behaupten zurecht, dass die Wirksamkeit der Zuckerkügelchen nicht wissenschaftlich erwiesen ist. Das von Hahnemann postulierte Wirkprinzip widerspricht den bekannten Naturgesetzen. Befürworter halten entgegen, dass eine Hummel, den Gesetzen der Schwerkraft entgegen auch nicht fliegen können dürften. Und wenn doch so nutz- und daher harmlos, weshalb seien dann einige Potenzierungen rezeptpflichtig? Alles nur Einbildung sagen Kritiker.

In der Süddeutschen Zeitung war vor einigen Wochen folgendes zu lesen: “Die Studienlage deutet darauf hin, dass Homöopathen – soweit sie denn Erfolg haben – einen gesteigerten Placebo-Effekt beim Patienten induzieren, der Selbstheilungskräfte stimuliert.“ Tieren kann man allerdings kaum etwas über die Wirksamkeit weismachen, auch der angebliche Placebo-Effekt greift hier nicht.

1. Kropf

Manche Tierarten, vor allem Vögel, haben in ihrer Physiognomie eine natürliche Aussackung der Speiseröhre am Hals. Oftmals dient dieser Kropf als Futterspeicher. Er kommt aber auch als Erkrankung der Schilddrüse bei Mensch und Tier vor. Dieser ist spürbar, teilweise auch sichtbar als Schwellung am Hals durch eine Vergrößerung der Schilddrüse. Homöopathisch kann Calcium carbonicum D6 helfen. Bei einer Neigung zur Bösartigkeit kann Calcium fluoratum in der Potenzierung D6 gut unterstützen.

2. Kupiertes Ohr / Narben

Unter Kupieren, von französisch „couper“, übersetzt abschneiden, versteht man beim Hund das Amputieren von Schwanzwurzeln und Ohren. Das operative Entfernen der Stimmbänder bei Versuchstieren ist in der Europäischen Union verboten. In Deutschland ist das Kupieren der Ohren beim Hund seit 1987 und seit 1998 das Amputieren des Schwanzes verboten. Sind die Gründe medizinisch bedingt, ist das Kupieren allerdings erlaubt. Zur Behandlung der Narben ist die Einnahme von Silicea D12 angeraten. Zur Abschlussbehandlung sollte Calcium fluoratum D12 eingesetzt werden.

3. Lähmungen

Als schlaffe Lähmung bezeichnet man den Zustand, wenn der Hund sich nur schwer oder gar nicht mehr fortbewegen kann, weil ihm die Kraft dazu fehlt. Zudem gibt es auch noch die spastische Lähmung, bei der Gliedmaßen funktionsuntüchtig sein können, weil sie in einem fast krampfartigen Zustand einen normalen Bewegungsablauf verhindern. Ursache ist eine Erkrankung der Nervenbahnen oder Muskeln, welche eine oder mehrere betroffene Gliedmaßen versorgen. Aber auch Organe können hiervon betroffen sein. Hilfe kann Nux vomica D6 bei der spastischen und Plumbum metallicum in der Potenzierung D6 bei schlaffer Lähmung bieten.

4. Läufigkeit – Regulierung

Um die Läufigkeit der Hündin zu regulieren, werden folgende Homöopathika empfohlen: Aristolochia D15 und Pulsatilla D3 und Apis D3 für 3 Wochen.

5. Lebererkrankungen

Die Leber erfüllt viele verschiedene, komplexe Aufgaben des Stoffwechsels: Entgiftung des Körpers, Blutgerinnung, Regulation des Blutdrucks, Verarbeitung von Medikamenten und Sekretion von Galle. Sind ein oder mehrere Funktionen gestört, kann sich das beim Hund durch Mattigkeit, vermehrtes Trinken, verminderten Appetit bis hin zur Gelbsucht auswirken. Homöopathisch kann Chelidonium D30, bei chronischen Beschwerden ein Komplexmittel aus Lycopodium-Nux vomica-Phosphorus helfen.

6. Lefzenekzem

Leidet der Hund an einem Ekzem an seiner Lefze, sollte Hepar sulfuris D6 eingesetzt werden. Zeigt sich auch nach drei Tagen keine Besserung, dann sollte Silicea D6 eingesetzt werden.

7. Lungenentzündung

Hat sich der Vierbeiner eine Lungenentzündung eingefangen, ist Aconitum D6 bei stündlicher Gabe meist erfolgreich. Ist keine Besserung in Sicht, dann sollte Belladonna in der Potenzierung D6 verabreicht werden. Die Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt, wird in der Regel verursacht durch Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze. Die Atmung des Hundes ist beeinträchtigt, er ist schlapp, hustet und niest und ihm läuft häufig die Nase.