Warum stranden Delfine und Wale?

Sie müssen alle Kräfte bündeln, um die kleinen gestrandeten Schwertwale wieder zurück in das tiefere Wasser zu bringen, die Helfer der Meeressäuger. In der Nähe von Kapstadt passiert das Ganze und leider stranden die Wale kurze Zeit später schon wieder. Warum Wale und Delfine immer wieder aufs neue stranden, das ist bislang ein ungelöstes Rätsel.

Männliche Pottwale wandern in der Regel vom Nordpolarmeer in wärmere Gewässer, das liegt vor allem an ihrem besonderen Ortungssystem. Warum aber verlassen die Riesen manchmal ihre Rute und schwimmen nicht wie geplant an Schottland und Irland vorbei und landen stattdessen in der flachen Nordsee? Flache Gewässer sind sehr gefährlich für Wale, da sie sehr schnell stranden und dann vertrocknen können.

Orientierung von Delfinen und Walen

Delfine und Wale orientieren sich dank ihrer Echoortung und diese könnte fehlerhaft sein und die Tiere falsch lotsen. Flache und seichte Strände sind die größten Gefahren dieser großen Meeresbewohner. Da halbkreisförmige Buchten und seichte Gewässer manchmal kein Echo zurück senden haben die Wale das Gefühl, sich in den großen Weiten des Ozeans zu befinden und schwimmen in die falsche Richtung. Laut Meeresbiologe Boris Culik sind die Wale in flachem Wasser nicht mehr in der Lage, sich zu orientieren und ihr Navigationssystem funktioniert nicht mehr.

Eine weitere Erklärung für die Desorientierung der Wale könnten Sonnenstürme sein. Diese treten selten auf, doch sie verschieben das Erdmagnetfeld an dem sich Wale auch orientieren können. Im Laufe der letzten Jahre strandeten immer wieder Wale zeitlich passend zu solchen Phänomenen.

Wenn ganze Schulen stranden

Des Weiteren sind Wale auch sehr sozial und als Schule unterwegs. Wenn also ein Wal strandet bleiben die anderen meist bei ihm. Es kommt auch vor, dass das Leittier die Orientierung verliert und alle anderen ihm dann folgen. Weitere Gründe könnten auch der Mensch und seine Erfindungen sein, Sonargeräte, Bohrinseln und Unterwassergeräusche können Wale und Delfine auch stark desorientieren. Am häufigsten handelt es sich bei gestrandeten Walen um Pottwale.