Die besondere Spucke des Chamäleons

Die besondere Spucke des Chamäleons

Chamäleons sind atemberaubende Tiere und ihre Jagdmethode ist sehr effektiv, doch woran liegt das eigentlich?

Insekten haben kaum eine Chance gegen die schnelle klebrige Zunge eines Chamäleons. Die Beschleunigung der Zunge konnten Wissenschaftler schon messen, allerdings nicht das Rätsel des Festhaltens der Beute. Eine Gruppe aus belgischen und französischen Forschern hat sich nun diesem Thema gewidmet. Sie fanden dabei heraus, warum die Spucke des Chamäleons so klebrig ist. Durch das Sekret auf ihrer Zungen sind diese Tiere in der Lage, eine Beute mit ca. einem Drittel ihres Eigengewichtes festzuhalten.

Wieso ist die Zunge klebrig?

Pascal Damman von der Universität in Mons sagt, dass die Viskosität des Zungensekrets untersucht werden muss, um die Haftkraft zu ermitteln. Das war allerdings nicht mit herkömmlichen Methoden realisierbar, da Chamäleons zu wenig Spucke produzieren. Deshalb haben die Forscher sich etwas einfallen lassen und hielten eine durchsichtige Platte vor eine Heuschrecke. Das Chamäleon der Ar Chamaleo calyptratus sah die Platte nicht und griff die potenzielle Beute an. Dadurch blieb etwas Spucke an der Platte hängen und die Forscher konnten diese untersuchen.

Nach dem Angriff des Chamäleons hielten die Forscher eine Kugel schräg auf die Platte. Die Kugel rollte durch die Haftkräfte nur sehr langsam runter. Durch die Geschwindigkeit der Kugel konnten die Forscher die Viskosität der Spucke genau festlegen. Überraschenderweise war Chamäleonspucke 400 mal zähflüssiger als der Speichel von Menschen.

Spucke effektiv für erfolgreiche Jagd

Für eine erfolgreiche Jagd ist es sehr wichtig, dass die Kontaktfläche zwischen der Beute und der Zunge sehr groß ist, weil die Beute dadurch schlechter entkommen kann. Biologen vermuten, dass das Chamäleon zusätzlich auch noch die Zungenspitze verformt, um einen Hohlraum zu bilden und dadurch einen Saugnapfeffekt zu erzeugen. Allerdings wird diese Theorie durch die gemessenen Werte der Saugkraft in Frage gestellt. Beide Effekte klingen allerdings auch plausibel und wären zusammen natürlich sehr effektiv. Bei weiteren Untersuchungen mit Chamäleons fand Christopher Anderson heraus, dass die Zunge der Tiere teilweise auf das 264-fache der Erdbeschleunigung kam.

 

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