Zwangsneurose

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Die Zwangsneurose ist meistens durch Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen gekennzeichnet. Aber auch zwanghafte Impulse und Vorstellungen treten immer wieder auf. Dieses Verhalten ist nicht gewollt und für die Betroffenen sehr belastend, da jener das Leben vollständig kontrolliert. Die Zwänge müssen teilweise über mehrere Stunden befriedigt werden. So kommt es vor, dass eine Person – obwohl der Herd nicht in Betrieb war – 20mal in die Wohnung zurückmuss, um sich zu vergewissern, dass er ausgeschaltet ist. Die Zwangsneurose ist dadurch gekennzeichnet, dass die meisten Betroffenen unrealistische Unglücksvorstellungen haben. Sie denken beispielsweise, dass ein großes Unglück über sie kommt, wenn sie den Zwang nicht ausführen. Sie bekommen Angst und der Druck nimmt immer weiter zu. Für die Betroffenen ist es kaum möglich dem inneren Druck standzuhalten, weshalb sie schließlich nachgeben und die Handlung ausführen oder auf andere Weise den Zwang ausleben. Die Erkrankung ist häufig intensiv genug, um das Leben der Personen stark einzuschränken. Das gesamte Dasin richtet sich nur nach diesem Verhalten aus, das in vielen Fällen ritualisiert ist und daher immer nach einem bestimmten Schema abläuft. Trotz der Ängste und des Drucks wissen die betroffenen Menschen allerdings durchaus, dass ihr Verhalten nicht rational ist. Die Zwangsneurose hat ihren Ursprung wahrscheinlich bereits in der Kindheit. Hier spielten sich Lernprozesse ab, die sich in dem Verhalten wiederholen. Oftmals lag eine sehr strenge Sauberkeitserziehung vor. Die Autonomie des Kindes wurde in der Regel beschnitten und die Werte und Normen der Eltern wurden mit Nachdruck an das Kind vermittelt. Die Betroffenen können offen auf ihre Zwänge angesprochen werden. Rationale Begründungen der Sinnlosigkeit helfen hier allerdings nicht weiter – schließlich wissen die Menschen, dass ihr Verhalten sich jeglicher Sinnhaftigkeit entzieht. Die Umwelt sollte mit Verständnis reagieren. Allerdings dürfen sie sich nicht in die Zwänge integrieren lassen. Besonders effektiv ist bei einer Zwangsneurose die Verhaltenstherapie. In Einzelfällen muss eine Unterbringung in der Psychiatrie vorgenommen werden. Der Inhalt dieser Website dient der Information interessierter Besucher. Wir weisen darauf hin, dass die Informationen und Inhalte keine ärztliche Beratung und Untersuchung ersetzen. Sie sind zur Stellung von Diagnosen und Vorgehensweisen nicht geeignet. Es ist immer ein Facharzt zu Rate zu ziehen.

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