Tiefenpsychologie

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Tiefenpsychologie – Psychoanalyse. Zwei Begriffe, die oftmals als Synonyme verwendet werden. Allerdings stellt die Analyse nach Freud lediglich einen Aspekt, innerhalb dieser Richtung der Psychotherapie, dar. Tiefenpsychologie umfasst alle Methoden, die sich mit der Struktur und Dynamik unbewusster Prozesse auf seelischer Basis beschäftigen. Als eine vergleichbare Theorie, diese Ausrichtung betreffend, wird die Daseinsanalyse benannt. Gespräche und das Aufdecken dieser Prozesse stehen damit im Mittelpunkt der Behandlung. Verhaltenstherapie ist deshalb nicht mit den tiefenpsychologischen Verfahren gleichzusetzen. Sie verwendet zwar kognitive Prozesse, doch die Struktur und Dynamik wird innerhalb dieser Therapieform nicht analysiert. Im Vordergrund stehen vielmehr Lernprozesse, die schließlich zur gewünschten Verhaltensänderung führen. Die Tiefenpsychologie-Therapie basiert auf Gesprächstechniken. Ziel ist es, die bestehenden Probleme des Klienten aus der Lebensgeschichte abzuleiten. Gerade hierin besteht der große Verdienst von Sigmund Freud. Tiefenpsychologie wäre ohne ihn nicht denkbar – schließlich war er der Erste, der diese Vorgänge in ein System brachte und sie damit erklärte. Seine Theorie stieß damals auf große Ablehnung innerhalb der Fachwelt, da sie hauptsächlich auf sexuellen Hauptfaktoren aufbaute. Dennoch gab es viele Schüler Freuds, die später eigene tiefenpsychologische Schulen gründeten. Die bekanntesten sind Alfred Adler und C.G. Jung. Die Tiefenpsychologie-Ausbildung findet in der Regel in einem Institut für Tiefenpsychologie oder an Universitäten und anderen Schulen statt. Wie bereits durch die Definition ersichtlich ist, gibt es viele verschiedene Richtungen. Die Ausbildung umfasst daher immer nur jene Form, die von den Interessenten ausgewählt wurde. Während der Lehrzeit muss der Schüler die Grundlagen der jeweiligen Ausprägung erlernen. Gleichzeitig wird sehr oft ein Schwerpunkt auf die Umsetzung gelegt. Deshalb müssen die Lernenden – wie in Freuds tiefenpsychologischer Schule – sich selbst einer „Therapie” unterziehen, um dann anschließend daraus die praktische Umsetzung zu erlernen. Dies kann mehrere Jahre dauern. Die Voraussetzung besteht oftmals in einem Studium der Psychologie, Medizin, Philosophie oder anderen Fächern, die mit der psychologischen Richtung verwandt sind.

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