Krisen

Eintrag zu: / Zurück zur Übersicht

Krisen sind schwere Störungen des Gleichgewichts, in emotionaler Hinsicht. Darüber hinaus sind sie zeitlich begrenzt. Die bisherigen Verhaltensschemata reichen bis dato nicht aus, um den Konflikt selbst bewältigen zu können. Die Betroffenen neigen in einer solchen Situation dazu Probleme zu bagatellisieren oder gewohnte Verhaltensweisen verstärkt zu zeigen. Daneben wird an den persönlichen Meinungen festgehalten und kleinere Probleme werden in den Vordergrund gestellt. Kurz: Die Krisen werden aus dem Bewusstsein verbannt. Die Krisenbewältigung nutzt den konfliktgeladenen Zustand als Entwicklungschance. Diese Disziplin wird daher häufig notwendig, wenn Lebensübergänge und erschütternde Ereignisse, wie der Tod von nahen Angehörigen, stattfanden. In diesen Situationen müssen sich die Betroffenen neu sortieren, ihr Leben umgestalten und neue Verhaltensmuster entwickeln. Die Krisenbewältigung führt durch verschiedene Phasen, die eingehalten werden müssen, damit diese erfolgreich bewältigt werden kann. Nach einem anfänglichen Schock, der Lähmung und Verwirrung mit sich bringt, wird in einem nächsten Schritt das Ereignis geleugnet, das den Zustand begründet. Erst nachdem diese Phasen durchlaufen wurden, beginnt die Vorbereitung. Es wird versucht, die bekannten und alten Schemata auf die Situation anzuwenden – meistens ohne Erfolg. Schließlich erkennt der Mensch das Problem und ist in der Lage es kognitiv zu erfassen. Zwar ist sich der Betroffene dann bewusst, dass das Problem besteht. Dennoch zeigt er keine Emotionen und wehrt sie aktiv ab. Erst nach diesem Prozess ist er in der Lage die Gefühle zu integrieren und anzunehmen. Im Folgenden beginnt dann die Inkubationsphase, die von Selbstzweifeln dominiert wird. Die bisherigen Schemata werden als unbrauchbar erkannt. Ängste treten auf und verhindern eine direkte Lösungssuche. Nach Abschluss dieser Phase folgt eine aktive Zeit der Krisenbewältigung. Der Mensch erkennt Zusammenhänge und hat Ideen, wie die Krise bewältigt werden kann. Schließlich treten die Einfälle in Form von Lösungen zu Tage. Am Ende der Krisenbewältigung steht schließlich die Prüfung, ob die neuen Schemata realitätstauglich sind. Erst wenn dieses Kriterium erfüllt ist, kann die Krisenbewältigung als abgeschlossen angesehen werden. In einer solchen Lebensphase wird sehr oft ein Berater oder Psychologe aufgesucht, der die Krise begleitet. In vielen Fällen steht er einfach hilfreich zur Seite. Dauert eine Phase allerdings zu lange, dann muss er aktiv eingreifen und sie künstlich abkürzen. Wird dabei eine Stufe gar nicht durchlaufen, dann kann die Situation in der Regel nicht dauerhaft aufgelöst werden. Die Länge der einzelnen Phasen variiert zwischen den einzelnen Menschen stark. Sie kann deshalb einige Wochen oder nur einige Stunden andauern.

Wie gefällt Dir dieser Beitrag?
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (Es wurden noch keine Bewertungen abgegeben)