Erziehungsratgeber

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Erziehungsratgeber sind beliebt. Sie vermitteln Handlungsanleitungen für Eltern. Die Handlungen treten dabei immer in Form von konkreten Anweisungen auf. Dabei liege viele unterschiedliche Erziehungsmodelle diesen Ratgebern zugrunde. Viele dieser Methoden haben einen esoterischen Ursprung und basieren daher nicht auf wissenschaftlich beweisbaren Erziehungstheorien. Grundlage der Ratgeber ist immer ein Menschenbild und ein Bild von der Entwicklung des Menschen. Aus diesen Annahmen werden schließlich die Methoden abgeleitet, die dann von den Eltern in den entsprechenden Situationen umgesetzt werden sollen. Neben konkreten Verhaltensweisen werden auch Hilfsmittel für die Förderung des Nachwuchses eingesetzt. Obwohl die Vielzahl der Methoden scheinbar unendlich ist, existieren im wesentlichen dennoch nur drei Erziehungsstile. Der demokratische Erziehungsstil ist nicht direktiv. Das Kind wird in Entscheidungsfindungen eingebunden. Der autokratische Erziehungsstil lässt dem Kind keinen Freiraum. Vielmehr wird jedes Verhaltensdetail vorgegeben. Laisse-faire bezeichnet einen Stil, bei dem das Kind keinerlei Anweisungen erhält oder anderweitig Regeln einhalten muss.Daher weist er maximale Freiheit auf. Bei einer “normalen Erziehung” ist immer eine Mischung der drei Stile zu erkennen. Daher richtet sich die Bezeichnung immer nach dem hauptsächlichen Verhalten des Erziehers. Für die alltägliche Erziehung ist es allerdings wichtig, dass die Eltern „echt” wirken und sich nicht verstellen. Nur wenn die Eltern tatsächlich frei sind und die Reaktionen zeigen, die sie auch zeigen wollen, kann Erziehung erfolgreich stattfinden. Erziehung ist immer ein Wechselspiel zwischen den Beteiligten. Daher erziehen nicht nur die Eltern ihre Kinder, sondern auch der umgekehrte Weg ist vertreten. Daher zeigen sich Erziehungsmittel und -methoden auch immer im Verhalten des Gegenübers. Erziehungsratgeber können daher nur begrenzt helfen und in vielen Fällen sogar in die falsche Richtung innerhalb der Erziehung führen. Diese Annahme ist auf ihrer Pauschalität und damit einhergehenden mangelnden Individualität begründet.

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