Elektrokrampftherapie

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Die Elektrokrampftherapie wird in der Psychiatrie eingesetzt. Sie wird vor allem bei schwersten depressiven Erkrankungen eingesetzt, bei denen die üblichen Methoden keine ausreichenden Erfolge erzielten. Daneben können katatone Störungen behandelt werden. In einigen seltenen Fällen wird sie auch bei der Schizophrenie eingesetzt. Allerdings sind die Erfolge bei dieser Erkrankung minimal. Innerhalb der Anwendung bei Depressionen ist sie unter den wirksamsten Methoden zu finden. Auch bei vollständig therapieresistenten Patienten können gute Erfolge erzielt werden. Die Therapie basiert auf der Verabreichung eines Stromschlags an der Schläfe des Patienten. Die Behandelten sind hierbei unter Narkose. Durch den Stromschlag werden Anfälle ausgelöst, die epilepsieähnlich sind. Die Therapie wird nur mit Einwilligung des Patienten durchgeführt. Kann dieser nicht selbst einwilligen, dann ist die Zustimmung eines gesetzlichen Betreuers notwendig. Die Wirkweise der Elektrokrampftherapie ist bis heute nicht geklärt. Während der Anwendung kommt es zu einer starken Neurotransmitterausschüttung im Gehirn. Zugleich werden die Hirnzellen schnell depolarisiert und wieder repolarisiert. Deshalb wird vermutet, dass der Stoffwechsel im Gehirn verändert wird. Dadurch – so die Vermutung – kommt es zu einer Neuorganisation. Bedingt durch die Stromstöße kommt es zu Nebenwirkungen. Sie bestehen aus einer retrograden Amnesie sowie einer anterograden Amnesie. Die Patienten sind deshalb nicht in der Lage sich an die Zeit kurz vor und nach der Behandlung zu erinnern. Es bestehen Gedächtnisstörungen, die sich allerdings zurückbilden, wobei meistens keine vollständige Wiederherstellung erfolgt. Das Gehirn wird bei der Behandlung nicht nachweislich geschädigt. Ein bestehendes Todesrisiko ist in der Narkose zu sehen. Ungefähr eine Person stirbt bei 40000 Anwendungen.

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