Affekt

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Ein Affekt ist eine intensive und plötzliche Gefühlsregung, die nur über eine kurze Zeitspanne hinweg erhalten bleibt. Sie beinhaltet auch immer einen Impuls zu einem bestimmten Verhalten. Die Verhaltensweisen sind hierbei weitgehend genetisch verankert, wodurch affektiv gefärbte Handlungen entstehen. Häufig gehen sie mit einer Bewusstseinseinengung einher. Die Willenskontrolle ist ebenfalls stark vermindert. Ein Affekt geht immer mit körperlichen Erscheinungen einher und ist dadurch in dem Moment messbar, indem er auftritt. So kann sich die Herzfrequenz erhöhen, die Muskelspannung zunehmen oder die Atemfrequenz beschleunigen. Eine besondere physiologische Veränderung ergibt sich in der elektrischen Leitfähigkeit der Haut. Die psychogalvanische Reaktion – wie das Phänomen bezeichnet wird – kommt vor allem beim Lügendetektortest zum Einsatz. Diese Funktion ist bei einer Reihe von psychischen Erkrankungen gestört. Ein Symptom ist beispielsweise die Affektlabilität, bei der eine gesteigerte Ansprechbarkeit und Erregbarkeit der Gefühle vorliegt. Affektstörungen kommen vor allem als Symptom von Psychosen vor. Der Affekt ist darüber hinaus strafrechtlich relevant. Lag bei einer Straftat eine kurzzeitig vermehrte Gefühlsregung vor, dann kann sich dies strafmildernd auswirken. Allerdings ist der Nachweis sehr schwer zu erbringen.

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