Muskelaufbau ohne schwere Gewichte? Kaatsu!

Muskelaufbau ohne schwere Gewichte? Kaatsu!

Normalerweise sehen wir bei dem Gedanken an einen durchtrainierten Mann mit extrem definierten Muskeln ein Fitnessstudio und Einheiten mit schweren Gewichten vor uns. Die Wissenschaft entgegnet dieser Annahme nun mit einer neuen und gleichzeitig längst entdeckten Art Sport zu treiben, der zu ausgeprägten Muskeln führen soll: das längst vergessene Kaatsu-Training.

Das Kaatsu-Training

Es ist schon seit zwei Jahrzehnten bekannt und beweist aktuell neue Gültigkeit: der Arzt Yoshiaki Sato entwickelte ein effektives Training für den ausgeprägten Muskelaufbau und das ohne schwere Gewichte stemmen zu müssen. Das Kaatsu-Training legt den Fokus auf die Durchblutung des Sportlers. Was zunächst gesundheitsschädigend und merkwürdig anmutet, scheint großen Effekt zu haben. Mit einer Manschette bindet sich der Sportler den Oberarm oder den Schenkel ab. Er greift während dieser Zeit zu einer sehr leichten Hantel, die im Normalfall Jogger zur als Zusatzgewicht nutzen und steigert auf diese Weise in kurzer Zeit seine Muskelmasse.

Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Kaatsu

Um den Effekt des Kaatsu-Trainings zu beweisen, veröffentlichte sein Erfinder zehn Jahre später eine Studie, im Rahmen derer Sportler an der Beinpresse mit sehr geringen Gewichten trainierten und gleichzeitig deren Blutfluß unterbrochen wurde. Das Ergebnis spricht für sich: Der venösen Blut-Rückfluss zum Herzen hin wurde gedrosselt, was zu einem spürbaren Kraftzuwachs der Sportler führte.

Eine mögliche Erklärung für diese Tatsache ist, dass verschiedene Wachstumshormone und Bestandteile aus der Gefäßwand in höherem Maße während des unterbrochenen Blutflusses produziert wurden. Auch wenn bereits in zahlreichen Studien die Wirksamkeit der Muskelaufbau-Methode bewiesen wurde, raten Sportwissenschaftler vor allem Menschen mit Venenproblemen von dieser Methode ab. Die Venen würden sich auf diese Weise extrem verdicken und verhärten, sodass das Kaatsu-Training nur bei gesunden Menschen angewendet werden sollte.

Welche gesundheitlichen Folgen kann Kaatsu haben?

Gefahren könnten nur dann ausgeschlossen werden, wenn der Blutfluss vom Herzen in die Gewebe gesichert sei. Ansonsten könnten Gewebeschäden auftreten. Eine japanische Übersichtsstudie zeigt die Seltenheit der Nebenwirkungen bei Kaatsu auf. Die rund 12.000 Probanden wiesen in lediglich 13 Prozent der Fälle Blutergüsse und in 1,3 Prozent Taubheit auf. Bei jedem siebzehnhundersten kam es zu venösen Blutgerinnseln. Eine Person erlitt eine Lungenembolie. Unter den Probanden waren auch Krankenhauspatienten.

Sportler seien von den Verletzungen noch seltener betroffen als ältere Patienten. Vergleicht man diese Ergebnisse mit denen von Verletzungen bei Hochintensivtraining, so scheinen die Nebenwirkungen gering. Zwei bis drei wöchentliche Trainingseinheiten von Kaatsu seien effektiver als vier bis fünf Übungstage im normalen Sportbereich. Dabei müssten nur vier Sätze wiederholt werden und eine geringe Kraft aufgewendet werden. Interessant könnte Kaatsu vor allem für Reha-Patienten sein, da diese oftmals ihre Maximalkraft nicht abrufen können und das sogar gefährlich sein könnte, wobei gerade sie auf ausgeprägten Muskelaufbau angewiesen sind.

 

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