Eine kleine (Natur-)Drogenkunde

Eine kleine (Natur-)Drogenkunde


Wenn für Sie der Tag erst nach einer Tasse Kaffee beginnt und Sie den Tag weiterhin nur mit einer Tasse Kaffee am Nachmittag meinen zu überstehen , dann sind Sie in bester Gesellschaft: Kaffee hat einen festen Platz in unserer Alltagskultur und ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Er macht uns wach, er regt den Geist an und steigert die Leistung und das Durchhaltevermögen. Und: Kaffee ist die wichtigste stimulierende (Natur-)Droge unserer Gesellschaft.

Was sind Naturdrogen?

Unter einer Naturdroge wird eine berauschende Pflanze verstanden – eine Pflanze, die in der Natur vorkommt und wie ein „Rauschgift“, sprich wie eine Droge wirkt. Naturdrogen entfalten eine psychoaktive Wirkung. Sie können je nach eingenommener Menge auf die Stimmung und die Wahrnehmung Einfluss nehmen und zu vorübergehenden Bewusstseinsveränderungen führen.

Naturdrogen in der Küche

Der Kaffee ist jedoch nur die bekannteste Naturdroge bzw. Droge unserer Gesellschaft.

Die Muskatnuss, ein Gewürz unserer Küche, hat bei entsprechender Menge (zwei bis drei gehäufte Esslöffel) ähnlich einer Droge eine starke psychoaktive Wirkung, die zu Halluzinationen, Übelkeit, Erbrechen und anderen Symptomen einer Vergiftung führt.

Ein Mohnteilchen enthält Morphin. Gilt der Verzehr eines Mohnteilchens noch als unbedenklich (die akzeptable Verzehrmenge an Morphin ist dann allerdings bereits erreicht), fällt man nach zwei Mohnteilchen in der Drogenkontrolle bereits auf. Und ab dem vierten Mohnteilchen kann eine berauschende Wirkung einsetzen.

Noch weitere „Drogen“ gefällig? Petersilie wirkt leicht erregend, berauschend und halluzinogen. 30-40 überreife Bananen enthalten so viel Alkohol wie anderthalb Liter Bier. Dunkle Schokolade wirkt stimmungsaufhellend und anregend. Weitere Beispiele dieser Art von Drogen sind Wacholder, Ginseng, Melisse, Tabak, Weihrauch und Baldrian.

Die Gesellschaft und ihre Drogen

Aktuell werden diese Art von Drogen – also psychoaktive Pflanzen – wegen ihrer berauschenden Wirkung insbesondere von Jugendlichen konsumiert. Sie gelten jedoch als schwer dosierbar und werden bereits als eine neue Gefahr für Kinder und Jugendliche benannt. Und tatsächlich: Der Umgang mit einer Droge, auch wenn es es sich um eine Naturdroge handelt, will erlernt sein oder werden. In vielen Gesellschaften ist der Gebrauch von Naturdrogen, wie selbstverständlich von Drogen im weiteren Sinne auch, juristisch und kulturell geregelt und unterliegt dem Wandel der Zeit. So war der Gebrauch von Tabak mal verboten, dann wieder erlaubt. Und auch der Genuss von Kaffee war nicht immer legal.

Dabei gilt beim Kaffee wie bei allen Naturdrogen: Die Dosis machts.

 

Wie schädlich ist Cumarin?

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Die toxische Wirkung von Cumarin wurde bis zum heutigen Tage nur in Tierversuchen an Nagetieren und auch nur bei einer sehr extremen Überdosierung festgestellt. Dies mag einigen nicht als Beweis der Schädlichkeit von Cumarin ausreichen, da viele harmlose Substanzen, stark konzentriert und überdosiert angewandt, zu Schädigungen am Organismus führen können. Nachhaltig erwiesene, negative Auswirkungen beim normalen Gebrauch von cumarinhaltigen Gewürzen oder Kosmetika gibt es nicht. Dennoch gibt es strenge Verordnungen, was den Gebrauch von Cumarin in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie anbelangt.

Die Schädlichkeit von Cumarin und dessen Missbrauch

Im Rahmen der deutschen Aromaverordnung vom 22.12.1981 wurde Cumarin als Aroma zunächst generell verboten. Dies war, ebenso wie in den USA, eine Folge der Tierversuche mit Cumarin. Später hat man jedoch in der neu aufgelegten Aromenverordnung von 1991 einen erlaubten Grenzwert für die Verwendung des Stoffes bei 2 mg pro Kilogramm einer Speise eingerichtet. Auch das Verbot der Verwendung in Nonfood-Produkten wie Parfüm, Räucherwerk oder Duftkerzen wurde mit der neuen Aromaverordnung wieder aufgehoben.

Das Aromatisieren von Tabakprodukten mit Cumarin bleibt nach der Tabakverordnung jedoch nach wie vor verboten. In Bezug auf die Lebensmittel schreibt die Verordnung jedoch auch vor, dass der Stoff dem Produkt nicht pur in erlaubter Dosierung beigemischt werden darf, sondern lediglich Substanzen wie Zimtkassie, welche von Natur aus Cumarin enthalten, den Speisen beigefügt werden dürfen, bis die erlaubte Höchstmenge an Cumarin erreicht wurde.

Der “Cassiezimt” ist sehr viel Preisgünstiger als echter Ceylonzimt und wird daher vor allem in der Industrie exzessiv als “Ersatzstoff” für echten Zimt verwendet oder es wird Ceylonzimt stark mit Cassiezimt gestreckt. Da sich im Nachgang dazu auch nicht jeder Hersteller um die erlaubten Cumarinhöchstwerte schert, wurden etwa im Jahr 2006 in Deutschland Zimtsterne entdeckt, welche mit 106 mg Cumarin pro Kilogramm eine 53 mal höhere Dosis als erlaubt aufwiesen. Auch bei Arzneiprodukten wurden Überschreitungen des Höchstwertes festgestellt. So geschehen bei einem Hersteller für Zimtkapseln, welche angeblich gegen Diabetes mellitus helfen sollten. Solltet ihr also berechtigte Zweifel an zimthaltigen Fertigprodukten haben, kauft euch lieber echten Zimt, am besten ungemahlen in Form von Zimtstangen und verfeinert eure Speisen selbst.

 

Salbei hilft bei Mundgeruch und Entzündungen im Hals

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Aus der mediterranen Küche ist Salbei nicht wegzudenken, doch auch als Hausmittel ist es vielfach verwendbar. Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler und sein lateinischer Name lautet salvia officinalis, was sich von salvare (heilen) ableitet. Die Pflanze kommt vor allem im Mittelmeerraum vor und blüht dort von Mai bis Juli.

Bereits Karl der Große vertraute auf Salbei

Schon vor vielen tausend Jahren war Salbei als Gewürz und Heilpflanze sehr beliebt. Auf den Geheiß von Karl dem Großen wurde die Pflanze in zahlreichen Klostergärten angebaut. Und auch Hieronymus erwähnte das Gewächs in seinem Kräuterbuch. Zu Zeiten der Pestepidemie rieben sich viele Menschen mit einer Mischung aus Essig, Salbei und anderen Kräutern ein, um sich vor der Krankheit zu schützen. Um Hexen abzuwehren, hängte man früher ein Bündel Salbei an den Türrahmen und auch gegen die Schläfrigkeit bei der Predigt sollte es von größter Wirksamkeit sein. Heutzutage wird die Pflanze von Imkern sehr geschätzt, da sie dafür bekannt ist, Bienen anzulocken.

Seine heilende Wirkung

Die ätherischen Öle der Salbeiblätter wirken entzündungshemmend und können auch bei Krämpfen und starker Schweißproduktion helfen. Bei Einer Halsentzündung kann Salbei durch seine antibakterielle Wirkung Linderung verschaffen. Es genügt, zwei Teelöffel der Blätter mit heißem Wasser aufzugießen, 10-15 Minuten ziehen zu lassen und anschließend mit dem Salbeitee zu gurgeln oder gründlich Mund und Rachen auszuspülen.

Außerdem beruhigt die Heilpflanze bei Blähungen den Magen und kann auch das Abstillen erleichtern. Badet man die Füße in Salbei, so mindert er Fußschweiß, in Salben kann er beispielsweise gegen Lippenbläschen helfen. Und auch bei Mundgeruch ist Salbei eine gute Lösung, in Form von Pastillen zum Lutschen oder auch durch das Kauen der frischen Blätter.

In der mediterranen Küche ist Salbei ein unersetzbares Gewürz. Bei Focaccia, als Salbeibutter oder für Saltimbocca – es verfeinert so manches Rezept. Da Salbei jedoch viel Thujon enthält, ist von einem übermäßigen Verzehr (mehr als 15g pro Dosis) abzuraten.

 

Abwehrkräfte stärken mit Hagebutten

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Hagebutten werden im Herbst geerntet. Die Wildrosenfrucht verleiht nicht nur Tee oder Kuchen Geschmack, sie liefert auch wertvolle Vitamine. Man sollte vermeiden, mit den Samen der Hagebutten in Kontakt zu kommen, da sie die Haut reizen.

Weitere gesundheitliche Risiken und der schwierige Umgang in der Verarbeitung sind der Grund, warum Jugendlichen der Konsum von Hagebutten sogar jetzt verboten werden soll. Oft in Energydrinks enthalten, liefern sie demnach nicht nur den schnellen Kick.

Du kannst Hagebutten aber ganz unbedenklich in zahlreichen Mahlzeiten und Getränken verarbeiten. Als Mark in Suppen oder auch im Tee liefern stärken sie unsere Abwehrkräfte. Der Verbraucherinformationsdienst „aid“ weist auf die Inhaltsstoffe der Hagebutten hin: Vitamin C, Natrium, Magnesium und Mineralstoffe (Eisen). 400-5000 mg Vitamin C befinden sich in 100 Gramm frischen Hagebutten. Somit ist auch klar, worauf die Hauptwirkung der Hagebutte beruht.

Aus den zarten weißen Blüten der Wildrose entsteht die Hagebutte. Sowohl die Schalen, als auch die Frucht können hervorragend weiterverarbeitet werden.

Wenn die Schale sich eindrücken lässt, sind die Früchte reif.

Die Verarbeitung der Wildrosen ist allerdings schwierig. Die Hagebutten lassen sich leicht pflücken, sobald die Schale nicht mehr ganz so hart ist. Für den Verzehr werden dann Blütenansatz, Stiel und die Samen entfernt. Handschuhe sind für diese Arbeit von Vorteil, da die Härchen der Hagebutte zu Hautreizungen führen können. Eine Alternative ist, die Hagebutten 20 Minuten in Wasser zu kochen und sie dann durch ein feines Passiersieb zu streichen.

In Muffins, Kuchen und Desserts machen sich die Früchte auch hervorragend. Sie passen außerdem wunderbar in Soßen, die zu Wild serviert werden. Des Weiteren können die Schalen getrocknet und als Tee verwendet werden. Dieser ist sehr gesund und hat eine besondere Heilwirkung. Hagebuttenmus ist eine weitere Möglichkeit, die Hagebutten zu verarbeiten. Ein Löffel Hagebuttenmus am Tag ist vor allem dann empfehlenswert, wenn man einen Vitamin-C Mangel hat.

 

Achtung vor Apps für die Pilzsuche

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Herbstzeit ist Pilzezeit. Wer nicht schon seit seiner Kindheit in den Wäldern auf Pilzsuche unterwegs war und sich gut auskennt, der zieht oft Ratgeber und Pilzbücher zur Rate. Mittlerweile gib es auch zahlreiche Apps für das Smartphone, die den Sammlern helfen sollen.

Die falschen Pilze bergen Gefahren

Wer jedoch auf Pilzsuche geht, der muss sich absolut sicher sein. Experte warnen davor, sich nur auf eine App zu verlassen. Der Verzehr der falschen Pilze kann zu großen gesundheitlichen Schäden führen. Das Sammeln von Pilzen ist schwierig und bedarf einem guten Fachwissen. Wolfgang Prüfert, Pilzsachverständiger, hat einige Apps zur Pilzbestimmung getestet. Unter den sieben Smartphone-Apps genügten gerade einmal zwei seinen Anforderungen: „Meine Pilze“ sowie an zweiter Stelle „Pilzführer 2 Pro“.

Auch für Apps benötigt man Fachwissen

Doch auch wer eine solche App benutzt, muss sich im Vorhinein bereits gut mit Pilzen auskennen. Mithilfe der Anwendung bestimmt man zunächst die Merkmale der Pilze. Sind es runde Fruchtkörper oder Pilze mit Hut und Stiel? Haben sie Lamellen oder Röhrenpolster? Anschließend präsentiert die App einzelne Pilzgruppen mit Bildern und näheren Beschreibungen. Anfänger können jedoch meist nicht viel mit den Fachbegriffen aus dem Bereich der Pilzkunde (Mykologie) anfangen. Außerdem zeigen Apps oft nur eine Auswahl der mehreren tausend Pilzarten. Für erfahrene Pilzsammler hingegen kann eine solche App durchaus hilfreich sein.

Pilzexkursionen für Anfänger

Wie kann man als Anfänger also trotzdem auf Pilzsuche gehen? Auf den Internetseiten der Gesellschaften für Mykologie sind oft Kontaktinformationen von Pilzsachverständigen vermerkt. Manche bieten auch selbst Pilzwanderungen und Seminare an. Eine Exkursion dieser Art kostet ungefähr 85 Euro. Dabei lernt man direkt im Wald, Speisepilze von giftigen Pilzen zu unterscheiden. Doch die wichtigste Regel ist stets: Man darf nur die Pilze essen, bei denen man sich absolut sicher ist.

 

Machen Mohn, Petersilie und Muskatnuss high?

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Wer an Drogen denkt, dem kommt selten der Gedanke, dass man diese Substanzen im eigenen Küchenschrank entdecken würde. Aber genau hier kann man Stoffe finden, die einen unter Umständen durchaus high werden lassen. Aber wie so oft macht auch hier die Dosis die Wirkung.

Petersilie als Halluzinogen!

Bei Petersilie fällt den meisten von uns das grüne Kraut ein, dass den Speisen einen würzigen Geschmack verleiht. Allerdings beschreibt die Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen die Petersilie als leicht erregend, berauschend und eventuell leicht sogar als halluzinogen. Schuld an dieser Wirkung ist das Myristicin. Es wird im Körper weiterverarbeitet und so entsteht daraus eine halluzinogene Substanz. Das Ergebnis hat dann durchaus Ähnlichkeit mit Ecstasy . Schon die heilkundige Hildegard von Bingen beschreibt die Petersilie als psychoaktive Pflanze. Allerdings mach auch hier die Dosis das Gift, man müsste Unmengen davon essen, um einen Drogenrausch zu erleben.

Mohn nur in kleinen Mengen verzehren!

An sich enthält der Mohnsamen keine drogenähnlichen Stoffe. Jedoch kann Morphin, das in den Kapseln des Schlafmohns enthalten ist, während der Ernte mit Maschinen in den Mohnsamen gelangen. Unter ungünstigen Umständen enthält der Mohnsamen dann eine so hohe Dosis Morphin, dass sie bei einem gesunden Menschen zu Bewusstseins-, Atem- und Herz-Kreislauf-Störungen führen kann. Das Bundesamt für Risikobewertung hat Mohnsamen untersucht und festgestellt, dass ein Gramm Mohn bis zu 330 Mikrogramm Morphium enthalten kann. Anhand der festgestellten Morphinwerte n errechnete das BfR eine akzeptable Verzehrsmenge von 50 Gramm Mohnsamen pro Tag.

Muskatnuss öffnet das Herz

Dies schrieb die Heilige Hildegard von Bingen über die Muskatnuss. Wie die Petersilie enthält auch die Muskatnuss den psychoaktiven Wirkstoff Myristricin. Neben dem Myristricin, sind auch Elemicin und Safrol enthalten, beide Stoffe führen zu Halluzinationen und Euphorie. Allerdings müsste man schon fünf Gramm oder mehr von der Muskatnuss essen, um die Wirkung zu spüren.

 

Scharf essen? Reine Gewohnheit!

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Ob jemand ein Gericht als scharf empfindet oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So isst man etwa in Indien sehr scharf, obwohl die Inder selbst das wohl kaum so empfinden. Für sie ist das normal, was bei europäischen Mägen sicher Beschwerden verursachen würde. Wie es scheint, ist scharf essen offenbar reine Gewohnheit.

Scharfes schon zum Frühstück?

Bei uns kommt zum Frühstück meist Wurst oder Marmelade aufs Frühstücksbrot. Diese Ernährungsgewohnheiten werden von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben. Dabei entwickeln Kinder ihre Geschmacksvorlieben anhand desssen, was ihnen ihre Eltern vorleben. Dieser Vorlieben bilden sich schon im Mutterleib. Das Kind kommt über das Fruchtwasser mit den Aromastoffen in Kontakt, die seine Mutter zu sich nimmt. Daher macht es den Eindruck, als würde die Vorliebe für einen bestimmten Geschmack weitervererbt.

Wieviel Schärfe steckt im Essen?

Ob wir ein Lebensmittel als scharf empfinden oder nicht, hängt von seinen Inhaltsstoffen ab. Die folgenden Beispiele zeigen, was in den kleinen scharfen Gemüsen und Gewürzen so steckt.

Paprika und Chili:
Beide enthalten Capsaicinoide als Träger der Schärfe. Gemessen wird dies in Scoville-Einheiten.

Pfeffer:
Pfeffer wird auch als Piper nigrum (schwarzer Pfeffer) bezeichnet. Dabei ist das Alkaoid Piperin für die Schärfe verantwortlich.

Zwiebeln und Knoblauch:
Im Knoblauch steckt Allicin, dieser Wirkstoff ist besonders bei frischem Knoblauch zu spüren. Auch Zwiebeln sind in rohem Zustand schärfer. Verantwortlich dafür ist das Enzym Alliinase aus Isoalliin.

Ingwer:
Für die Schärfe im Ingwer ist der Inhaltsstoffe Gingerol zuständig.

An Schärfe kann man sich gewöhnen

Je öfter man scharf isst, umso eher gewöhnt sich der Körper daran. Wer häufig scharfe Gewürze verwendet, bei dem werden die Nervenfasern mit der Zeit unempfindlicher und leiten dann das Schmerzsignal nur mehr abgeschwächt weiter. Allerdings gehen Experten davon aus, dass sich das Geschmacksempfinden durch scharfe Gewürze nicht verschlechtert. Den unangenehmen Brand vermindert man am besten mit Milch, Joghurt oder einem Stück Brot. Auf keinen Fall viel Wasser trinken, das verteilt die Schärfe nur in Mund und Rachen

Kurkuma - das gelbe Gewürz

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Günstiger als Safran

Kurkuma verleiht jeder Speise die gelbe Färbung, die unweigerlich mit dem Safran verbunden wird. So erlaubt Kurkuma die eine oder andere Mogelei am Essenstisch und wird nicht ohne Grund auch als „Indischer Safran“ bezeichnet. Allerdings unterscheiden sich die Gewürze in ihrem Geschmack, Kurkuma äußert sich in einer milden würzigen Note und kann dem Essen einen leicht bitteren Beigeschmack verleihen. Schon lange hat sich Kurkuma so aus dem Schatten des teuren Safran befreit und gehört als fester Bestandteil in jede gute Curry Mischung, außer in die rote.

Gewonnen wird das Gewürz durch Trocknen und Mahlen der Wurzel einer mit dem Ingwer verwandten Pflanzenart. Diese verleiht dem Kurkuma durch ihre Bestandsstoffe seine intensive Farbe. In seinem Herkunftsland Indien ist Kurkuma schon seit mehr als 4.000 Jahren bekannt und galt dort früher sogar als heilige Pflanze. In Deutschland bekommt man das Gewürz in jedem gut sortierten Supermarkt bei den gemahlenen Gewürzen.

So gesund ist Kurkuma

Kurkuma enthält bis zu 5 % ätherische Öle und wirkt sich daher sehr förderlich auf Menschen aus, die unter Magen- oder Verdauungs-Problemen leiden. Zusätzlich wirkt hierbei das sogenannte „Curcumin“, der Stoff, der dem Gewürz auch seine typische Färbung verleiht. Dabei können auch rheumatische Beschwerden gelindert werden und außerdem Diabetes und Herzkrankheiten vorgebeugt werden. Auch bei neurologischen Beschwerden kann Kurkuma helfen. Die positive Wirkung des Kurkuma auf die Gesundheit wurde in seinen Herkunftsländern in Südostasien schon früh erkannt, hier zählt Kurkuma als fester Bestandteil der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda. Ihm wird dabei eine heilende und reinigende Wirkung zugeschrieben. In neuester Zeit deuten einige Studien darauf hin, dass Kurkuma auch Alzheimer vorbeugen kann. Dies ist allerdings wissenschaftlich noch nicht bestätigt.

Der Umgang mit Kurkuma in der Küche

Wer sicher gehen möchte, dass das Gewürz keine schädlichen Stoffe enthält, sollte beim Kurkuma auf Bio-Produkte umsteigen. Dies ist auch preislich für jeden Geldbeutel erschwinglich, da Kurkuma von Natur aus kein teures Gewürz ist. Um zu gewährleisten, dass die gesunden ätherischen Öle in dem Gewürz enthalten bleiben, sollte Kurkuma vor Licht- und Luft-Zufuhr geschützt werden. Hilfreich ist es dabei, immer nur kleine Mengen zu kaufen, die schnell aufgebraucht werden können und diese in einem fest verschließbaren Glas (am besten mit einem Schreibverschluss) aufzubewahren. Anschließend kann Kurkuma zum Würzen von nahezu jedem Gericht eingesetzt werden. Besonders die indische und die thailändische Küche arbeiten viel mit dem Gewürz. So können hiermit auch zuhause Reisgerichte, Geflügel, Suppen und andere Speisen aufgepeppt werden.

 

Minze - Das wohl erfrischendste Kraut der Welt

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Diese Pflanze begrüßt mit Schärfe und Kühle, darum ist sie so unverkennbar und eine wichtige Zutat in Zahnpasten, Kaugummis und vielen weiteren Atemerfrischern. Minze kann aber noch viel mehr, sie ist ein wahrer Allrounder. In der Küche verleiht sie Speisen rund um den Globus einen würzigen und frischen Geschmack.

Eine Pflanze erobert alle Küchen dieser Welt

Die Inder verfeinern mit diesem Kraut ihre Reisgerichte. In England bereitet man damit die landestypische Minzsoße zu. Couscous mit Minze ist ein absoluter Klassiker der arabischen Küche. Eine interessante Geschmackskombination ist ein Salat aus Zucchini, Chili und frischen Minzblättern. Das kühle Aroma der Minze ist auch besonders gut bei der Zubereitung von Süßspeisen, wie zum Beispiel Obstsalaten, Eis oder Schokolade. Mit den frischen Blättern lassen sich fertige Gerichte zudem wunderbar verzieren.

Die Pfefferminze gilt als beliebteste Minze

Die Minze hat eine große Familie, die ständig neuen Zuwachs bekommt. Minze ist sehr paarungsfreudig und bildet durch Kreuzungen immer wieder neue Arten. So entstehen sogar Exoten wie etwa Orangenminze, Ananasminze oder Erdbeerminze. Mittlerweile sind mehr als 30 verschiedene Minzarten bekannt. Die beliebteste Minze ist aber nach wie vor die Pfefferminze, die wegen ihres intensiven und scharfen Geschmacks weltweit gefragt ist.

Die einzelnen Blätter tragen es in sich – Menthol

In den Blättern der Minze und in den Blatthaaren sitzen wertvolle ätherische Öle. Eines davon ist besonders reichlich vorhanden, Menthol. Es ist für den scharfen Geschmack verantwortlich und Dank seinen ätherischen Ölen wird der Minze auch eine heilende Wirkung zugeschrieben. Denn Menthol kühlt nicht nur, sondern lindert auch Kopfschmerzen, Erkältungen und hilft bei Magen-Darm-Problemen. Karl der Größe verordnete seinerzeit darum den Anbau von vier verschiedenen Minzarten in allen Kräutergärten, um sein Volk bei bester Gesundheit zu halten.

Ein heilsamer und wohlschmeckender Pfefferminztee ist heute für viele Menschen die Garantie für einen guten Start in den Tag. Im Norden von Afrika und in einigen arabischen Ländern gehört Minztee zur Tradition. Dort brüht man aber nicht, wie sonst üblich, die frischen Blätter auf, sondern aromatisiert Grün- oder Schwarztee mit einigen Stängeln frischer Minze. Der Tee wird dann reichlich mit Zucker gesüßt und in geselliger Runde getrunken.

Die Minze ist der Weltenbummler schlechthin

Minze hat überall auf den Globus Wurzeln geschlagen. In der griechischen Mythologie heißt es, die Gattin des Hades hat aus Eifersucht die Geliebte ihres Mannes ermorden lassen. Aus dem Körper der toten Schönheit sollen danach Minzpflänzchen entsprossen sein. Die Geliebte Minta soll daher als Namensgeberin des reschen Krauts gegolten haben. Tatsächlich geht die Minze gerne fremd, hat sie sich einmal im Boden niedergelassen, breitet sie sich schnell aus und scheut auch nicht davor zurück sich mit anderen Minzarten zu kreuzen. Wer das verhindern will, sollte die Pflanze besser im Topf eingraben oder die Wurzeln einzäunen.

Auf ihrer Reise rund um die Welt hat die Minze ein ganz besonderes Rezept inspiriert, den Mochito. Für diesen weltbekannten Drink geht sie eine Liaison mit Rum, Limetten, Zucker und Sodawasser ein. Ein Klassiker aus Kuba, dessen herbsüße Frische schon Ernest Hemingway zu schätzen wusste.

Verwendungstipps für frische Kräuter

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Viele einfache und schnelle Gerichte können durch den Einsatz von frischen Kräutern verfeinert werden. Ob Petersilie, Schnittlauch, Rosmarin oder Basilikum – viele dieser Kräuter sind aufgrund ihrer Vielfalt gar nicht mehr aus der Küche wegzudenken. Ätherische Öle sorgen für den typischen Geruch und Geschmack. Deshalb ist es wichtig, Kräuter zu verwenden, die ganz frisch sind. Sauerstoff, Wärme und Licht können können die Intensität des Geschmacks schnell beeinträchtigen. Aber auch in verarbeiteter Form, beispielsweise als Pesto, Tee oder Öl, sind Kräuter überaus schmackhaft

Dauerhafter Geschmack durch Konservierung

Durch Konservierung kann das intensive Aroma der Kräuter erhalten werden. Die Verarbeitung sollte aber schonend erfolgen. Früher wurden Kräuter traditionell in der Hitze der Sonne getrocknet. Die grelle Lichteinwirkung ist allerdings schädlich für viele Aromastoffe. Die heutigen, industriellen Trocknungsverfahren sind sanfter und schonender: Durch Hitze in Öfen und über Kettenbänder, mit oder ohne Dampf, verlieren die Kräuter schnell ihre Feuchtigkeit. Im Anschluss erfolgt die Zerkleinerung und die Reinigung.

Wenn Sie Ihre eigenen Kräuter aus dem Garten konservieren wollen, bietet sich das Trocknen an der Luft an. Ideal sind warme, trockene und windgeschützte Plätze, zum Beispiel Dachböden oder überdachte Gartenhäuser – ohne direkte Sonneneinstrahlung. Binde die Kräuter mit einem Gummiband zu einem Bündel zusammen und hänge dieses kopfüber an die Decke oder die Wand. Beachte, dass nicht alle Kräuter gleich gut zum Trocknen geeignet sind. Während Lavendel, Rosmarin, Salbei oder Thymian hervorragend getrocknet werden können, verlieren Liebstöckel und Sauerampfer ihr Aroma bereits kurz nach dem Pflücken.

Echt italienisch: Pesto

Das heute klassische Pesto, was aus dem italienischen übersetzt “zerstampfen” bedeutet, stammt aus der italienischen Region Ligurien. Das traditionelle Grundrezept der Pesto alla genovese besteht aus Basilikum, Pinienkernen, Knoblauch, Olivenöl und geriebenem Parmesan. Dabei wird der getrocknete und zuvor in Salz und Öl eingelegte Basilikum kurz erwärmt und mit den anderen Zutaten vermengt. Der Geschmack des Pestos hängt natürlich von der Menge und der Sorte des verwendeten Basilikums ab. Eine weitere Variante ist das pesto rosso, welches aus Sizilien stammt und zusätzlich getrocknete Tomaten und Mandeln statt Pinienkernen enthält. Häufig werden auch kalte Soßen auf Basis von Rucola oder Bärlauch als Pesto bezeichnet – ohne jedoch die traditionellen Zutaten zu verarbeiten.

Kräuter für den Geschmack

Ob bei Erkältung, Verdauungsbeschwerden oder Gelenkschmerzen – Kräutertees sind häufig wohltuende Hilfen. Am häufigsten werden getrocknete Kräuter wie Pfefferminze, Brennnessel und Melisse zu Teeaufgüssen verarbeitet. Kräuter spielen auch bei der Produktion von alkoholischen Getränken, wie Kräuterlikören, Wermutwein oder Kräutergeist, eine wichtige Rolle.

Durch den Einsatz verschiedener Kräuter, können viele Lebensmittel in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen angeboten werden. So befinden sich im Kühlregal Sorten an Quark oder Frischkäse, die Basilikum, Estragon, Melisse, Petersilie, Gewürzpaprika oder Majoran enthalten. Auch in Hartkäse findet man in einigen Fällen Kräuter, wie Dill, Brennnessel oder Bärlauch.