Verstehen Tiere unsere Worte?

Mein Hund gehorcht mir aufs Wort und meine Katze versteht alles, was ich zu ihr sage! Derartige Aussagen stammen überwiegend von Tierhaltern, die schon sehr lange mit ihre, Tier zusammenleben und festgestellt haben, dass zwischen ihnen und ihren Lieblingen eine gute Kommunikation möglich ist.

Ob Mieze oder Bello, Hansi oder Hoppel wirklich den wörtlichen Inhalt verstehen, was da an ihre Lauscher dringt, ist allerdings anzuzweifeln. Ein scharfes „Nein!!” oder ein aufforderndes „Gassi!” versteht eigentlich jeder Hund. Ersatzweise könnte Herrchen oder Frauchen auch „Stopp!” rufen oder „Wiese”, wobei es Hunde geben soll, die zwischen Gassi und Wiese genau unterscheiden und wissen, ob es gleich auf eine große Tour oder ob man nur eben mal auf die Wiese geht um sich zu erleichtern… (Anmerkung der Autorin: mein Hund konnte das!)

Katzen können nach Auffassung ihrer Menschen alles verstehen – wenn sie wollen und ob sie wollen, entscheiden sie im Minutentakt nach Lust und Laune. Es gibt sicherlich Lieblingsworte, wie „Schinken”, „Essen”, „Komm” und es gibt ungeliebte, wie „Nein” … darauf muss man als Katze nicht immer hören. Tiere können nicht unbedingt den Inhalt der gesprochenen Worte verstehen, aber sie können eine bestimmte Lautfolge einem Ereignis zuordnen, das auf diese Lautfolge unmittelbar folgt. Man sagt, Katzen und Hunde können bis zu 50 solcher Lautfolgen voneinander unterscheiden und ihre Folgerungen daraus ziehen. Wichtig ist, dass es sich um kurze, prägnante Worte handelt und dass sie immer und immer wieder im Zusammenhang mit der Situation gesprochen werden.

Ganze Sätze, wie „würdest du bitte vom Tisch runtergehen, du weißt doch, dass du das nicht darfst”, taugen höchstens dazu, dass sich der Mensch besser fühlt, wenn er dem Kätzchen etwas erklärt hat. Der besagte Vierbeiner wird aber nicht reagieren, denn der Satz war zu lang. Ein kurzes „runter”, „ab” oder „Nein” dringt da schon eher an die Katzenöhrchen, vorausgesetzt, es wird immer dasselbe Wort verwendet. Tiere können aber im Vergleich zu uns Menschen etwas ganz anderes, was der Kommunikation durchaus zuträglich ist: Sie können Emotionen erfühlen, die sich hinter den gesprochenen – und manchmal auch hinter unausgesprochenen Worten verbergen.