Forscher entdecken Dinosaurier mit Hahnenkamm und Federn

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Forscher entdecken Dinosaurier mit Hahnenkamm und Federn

In der Hell Creek Formation in Dakota wurde vor einiger Zeit von Wissenschaftlern des Carnegie und Smithsonian Museums und der University von Utah ein sensationeller Fund gemacht: Ein fast vollständiges Skelett eines Dinosauriers mit Namen „Anzu Wyliei“, der vor etwa 66 Millionen Jahren lebte. Der Bericht darüber wurde jetzt in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PLOS ONE herausgebracht.

Wie sah Anzu wyliei aus?

Seinen Namen erhielt dieser zweibeinige Allesfresser von einem vogelähnlichen Dämon in der mesopotamischen Mythologie und einem dinosaurierbegeisterten Jungen namens Wylie, dessen Großvater Kurator des Carnegie-Museums in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania ist. Die Wissenschaftler nannten ihn im Spaß „chicken from hell“, übersetzt „Huhn der Hölle“. Anzu sah aus wie ein riesiger Raubvogel, aber mit einem Kopf ähnlich dem eines Huhns. Vermutlich war Anzu gefiedert und etwa 300 kg schwer. Aufgerichtet war dieser Dinosaurier aus der Familie der Caenagnathidae etwa 3 Meter hoch und vermutlich ca. 2,5 Meter lang. Sein zum leichten “S” gebogener Schwanenhals war lang und hatte 12 Halswirbel. Der lange und robuste Schwanz hatte luftgefüllte Hohlräume und an der Spitze stark modifizierte Wirbel. Sein hoher, abgerundeter Kopfkamm ähnelte dem des heute lebenden Kasuar, einem Laufvogel. Sein Schnabel war zahnlos, aber mit Zacken ausgestattet. Von anderen Dinosauriern dieser Gruppe weiß man, dass sie gefiedert waren, daher besaß auch Anzu mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls fischgrätenartige Federn.

Sein Schädel war schmal und eher tief und lässt darauf schließen, dass das  Huhn aus der Hölle ein Allesfresser war. Vermutlich ernährte er sich neben pflanzlicher Nahrung auch von Eiern und kleinen Tieren. Dafür sprechen auch die Arme, die mit großen scharfen Krallen bestückt waren, diese könnten zum Greifen kleinerer Beutetiere aus Erd- oder Holzspalten verwendet worden sein. Die Hinterbeine waren recht lang und dünn und das Schienbein war wesentlich länger als der Oberschenkel. Aufgrund seiner langen Hinterbeine war Anzu vermutlich ein guter Läufer.

Die Füße waren groß und breit, um das Waten in seichten Ufergebieten und Sumpflandschaften und das Jagen wirbelloser Süßwassertiere zu erleichtern. Die Zwischenstellung zwischen Raubsaurier und Vogel war optisch offensichtlich. Anzu wyliei gehört zur Untergruppe der Oviraptorosauria, den sogenannten Eierdieben. Umstritten ist unter Fachleuten ob Oviraptoren noch den Theropoden (Raubsaurier) näher standen oder schon als Vögel gelten sollten. Der Übergang war fließend. Aber auch der Versuch diese Tiere in eine neue Systematik einzuordnen hat sich bisher nicht wirklich durchgesetzt. Gregory S. Paul spricht von den “Avepoda” („Vogelfüße“), den Averostra (“Vogel-Schnauzen”), Avebrevicauda (“Vogel-Kurz-Schwänze”) oder Avepectora (“Vogel-Schultern”). Tatsächlich scheint sich der Anzu, wäre man ihm in freier Wildbahn begegnet, nicht viel von einem Vogel zu unterscheiden.

 

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