Studie: Empathische Präriewühlmäuse

Studie: Empathische Präriewühlmaeuse

Es ist bereits seit Längerem bekannt, dass Präriewühlmäuse sehr treue Tiere sind. US-Forscher haben nun herausgefunden, dass sich die Mäuse auch durch ein hohes Maß an Empathie auszeichnen. Diese Ergebnisse könnten auch für den Menschen von Bedeutung sein.

Trösten durch ausgiebige Fellpflege

Zahlreiche Tiere zeigen Mitgefühl, wenn ein Artgenosse besonders gestresst ist. So verhält es sich beispielsweise bei Elefanten, Delfinen oder Hunden. Diese Liste wurde nun um ein weiteres Tier ergänzt, die Präriewühlmaus. Wissenschaftler am Yerkes National Primate Research Center der Universität Emory im amerikanischen Bundesstaat Georgia haben für ihre Untersuchungen Präriewühlmäuse, die zusammen lebten, voneinander getrennt und einem der Tiere leichte Elektroschocks verpasst. Anschließend brachten sie die Nager wieder zusammen. Es war zu beobachten, dass die zurückgelassene Maus sofort mit der Fellpflege des Artgenossen begann.

Diese Handlung habe nicht nur unmittelbar eingesetzt, die Fellpflege sei auch deutlich länger ausgefallen, als bei Präriewühlmäusen, die getrennt waren, aber keinen Stress erfahren hatten, so die Wissenschaftler. Tiere, die sich vorher nicht gekannt hatten, zeigten hingegen kein Mitgefühl. Die Forscher führten weitere Tests durch, in denen sie das sogenannte Bindungshormon Oxytocin der Nager blockierten. Die normale Fellpflege erfolgte zwar weiterhin, jedoch trösteten sich die Tiere nicht gegenseitig.

Oxytocin könnte bei Autismus von Bedeutung sein

Larry Young, Co-Autor der Studie, erklärt, dies deute darauf hin, dass der Neurotransmitter Oxytocin bei der Behandlung von Autismus eine potenzielle Rollen spielen könne. Diese Vermutung müsse jedoch noch weiter erforscht werden, so die Autoren der Studie. Frans de Waal hatte im Jahr 1979 erstmals das gegenseitige Trösten von Schimpansen nachgewiesen. Er ist ebenfalls Co-Autor dieser Studie.

Bei nordamerikanischen Präriewühlmäusen ist Oxytocin bereits für eine andere Wirkungsweise bekannt: Im Anschluss an einen mehrere Stunden dauernden Sex-Marathon schließen die Tiere eine Bindung fürs Leben und sind fortan unzertrennlich.

 

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