Ratten helfen bei dem Aufspüren von Bomben

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Ratten helfen bei dem Aufspüren von Bomben

Ratten sind unwahrscheinlich kluge Tiere und oftmals sehr unterschätzt. Für die einen sind sie widerliches Ungeziefer, für die anderen süße Haustiere. In der freien Wildbahn werden sie fast immer und überall bekämpft. In Mozambique und Tansania retten sie täglich Menschleben. Dort erschnüffeln die Ratten todbringende Anti-Personen-Minen, die nach langjährigen Bürgerkriegen viele Landstriche unbetretbar machen.

Noch Jahrzehnte nach Kriegsende sind diese scharf. Meist sind sie vergraben. Die Anti-Personen-Minen sind deshalb so beliebt, weil sie nur etwa 15€ pro Stück kosten. Opfer sind oft spielende Kinder, die nur für einen Moment die Gefahr vergessen. Denn diese Minen werden durch Stolperdrähte, Fernzünder oder durch Drauftreten ausgelöst. Aber nicht alle sind so gebaut, dass sie töten. Manche sollen auch „nur“ verletzen.

Wie sieht denn so eine Minen-Räumung mit Hilfe von Ratten aus?

Die belgische Non-Profit-Organisation APOPO hat die Aufgabe diese Minenfelder zu räumen. Unterstützt werden sie dabei von Ratten. Ein gepanzerter Bagger bereitet das Gelände vor, damit sich die Teams frei bewegen können. Ab und an erwischt auch er eine Mine. In den meisten Fällen schiebt er diese aber nur zur Seite. Das Team besteht aus 2 Männern und einer Ratte. Die Ratte läuft an Führungsseilen zwischen den beiden Männern, die auf bereits zuvor gesicherten Wegen laufen. Die Vierbeiner sind sehr viel schneller als der Mensch mit seinem Metalldetektor. Die Ratte erschnüffelt dann den Sprengstoff in der Bombe und beginnt mit den Vorderpfoten zu kratzen.

Schon die unvorstellbar geringe Konzentration von zehn Billiardstel Gramm TNT pro Liter Luft (0,00000000000001 Gramm) kann die Ratte wahrnehmen. Sie selbst ist dabei nicht in Gefahr, da sie zu leicht ist, den Sprengkörper auszulösen. Sie bekommt eine Belohnung und die Stelle wird markiert. Um sicher zu gehen, wird jeder Bereich von zwei Spürratten abgesucht. Auch hier wird jeder Fund erneut markiert. Da die Minen Metall enthalten, untersucht die markierte Stelle nach den Ratten ein Mitarbeiter mit einem Metalldetektor. Danach wird die Mine zeitaufwändig von Experten händisch geräumt.

Warum Ratten?

Ein Einsatz einer Ratte dauert etwa eine halbe Stunde täglich. Ein Vorteil gegenüber Spürhunden ist, dass sie klein sind und somit in großer Zahl mit einem einfachen Transporter zum Einsatzort gebracht werden können. Sie können leicht gezüchtet werden und sind nicht wie Hunde auf ein spezielles Herrchen fixiert. Zudem sind sie preiswert zu ernähren und bekommen meist Futter, das vor Ort gefunden werden kann: Beispielsweise Nüsse und Bananen. In Zeiten, in denen sie arbeiten, werden sie tendenziell eher leicht hungrig gehalten.

Klicker-Training für Ratten

Das liegt an der Ausbildung der Jungtiere. Sie bekommen Futter als Belohnung, wenn sie Sprengstoff gefunden und angezeigt haben. Verbunden wird das immer mit einem Klicker-Ton. Die gewünschte Verhaltensweise wird so verstärkt. Man bezeichnet das auch als operante Konditionierung. Wäre die Ratte satt, so hätte sie kein großes Interesse an der Suche.

Sind das besondere Ratten?

Für die Suche werden afrikanische Riesenhamsterratten eingesetzt, die eineinhalb bis zwei Kilogramm schwer und – ohne Schwanz – bis zu 40 Zentimeter lang werden. Sie sind Allesfresser. Die Riesenhamsterratten haben ähnlich wie ein Hamster Backentaschen, in denen sie Nahrung, die sie nicht sofort fressen, verstauen können. Sie werden übrigens auch zur Erkennung von Tuberkulose eingesetzt.

Hört das denn nie auf mit den Minen?

1997 wurde das sogenannte Ottawa-Abkommen abgeschlossen, damit solche Minenräumungen irgendwann mal überflüssig werden. 156 Staaten verpflichten sich darin auf die Produktion, den Verkauf oder die Benutzung von Anti-Personen-Minen zu verzichten. Das Problem dabei ist, dass sich die Länder mit den höchsten Beständen wie China, Russland und die USA weigern diesem Pakt beizutreten, aber auch andere Länder verweigern die Teilhabe, sodass ein echtes Ende nicht in Sicht ist.

 

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