Hilfe – Mein Hund zieht an der Leine!

Viele Hundebesitzer kennen das Problem – aber viele wissen auch nicht, dass es sich durch Training und die richtige Beziehung zum Hund verbessern lässt: Das Ziehen an der Leine. Sowohl für das Herrchen oder Frauchen, als auch für den Hund selbst sehr unangenehm, sollte bei ständigem Zerren und Ziehen darüber nachgedacht werden, wie sich dem Verhalten entgegenwirken lässt. Hier ein paar Tipps und Tricks, um den Hund zu einem angenehmen Gefährten auf Straße und Land zu machen.

Wie Pawlows Hund – einfach neu konditionieren!

Eines der berühmtesten und wichtigsten Experimente der Psychologie zum Lernverhalten wurde an Hunden durchgeführt. Der Forscher hieß Pawlow – so wurden die Hunde unter seinem Namen berühmt. In den ersten Experimenten wurde Hunden immer dann Nahrung angeboten, wenn eine Glocke läutete oder ein Licht aufblinkte. So wurden sie „konditioniert“, den vorher neutralen Reiz des Geräuschs oder visuellen Reizes mit Nahrung zu assoziieren. Im nächsten Durchgang wurde gezeigt, dass der Speichelfluss des Hundes sich bei diesem Reiz auch ohne das Anbieten von Nahrung stark erhöhte. Er hatte also gelernt, dass diese Reize die nächste Nahrung einläuteten. In anderen Experimenten wurden die Tiere systematisch für positives Verhalten belohnt und negatives Verhalten bestraft. Hierbei zeigte sich, dass ein kontingenter Belohnungsplan am effektivsten war. Bei dieser Art des Belohnungstrainings bekommt der Hund nicht immer Belohnungen für richtiges Verhalten, sondern in unvorhersehbaren Rhythmen. Dies trainiert sowohl die intrinsische als auch die extrinsische Motivation im Hund für das gewünschte Verhalten. Diese Erkenntnisse lassen sich gut auf das Training eines Hundes, der an der Leine zieht übertragen.

Leinen-Training

Wie im psychologischen Experiment gezeigt, wird der Hund positive Erfahrungen mit der Umwelt und das Ausbleiben von Bestrafungen mit dem Ziehen an der Leine assoziiert haben. Er hat also „gelernt“, dass es „gut“ ist, an der Leine zu ziehen. Deshalb sollten bei zukünftigen Spaziergängen die Regeln ganz deutlich werden, daher sollten keine Ausnahmen beim an der Leine gehen gemacht werden. Für das Ziehen an der Leine wird der Spaziergang sofort unterbrochen und es wird nicht locker gelassen. Stellt der Hund von alleine das Ziehen wieder ein, bekommt er hin und wieder ein Leckerli, um ihm klar zu machen, worum es geht. Wichtig ist hierbei, absolut kohärent im eigenen Verhalten zu sein und dem Hund nichts durchgehen zu lassen – nur so lernt er am schnellsten, was er falsch macht. Sollte er nach einer gewissen Zeit das richtige Verhalten fast durchgehend zeigen, zeigen Sie auch ihm Ihre Zufriedenheit – so bleibt die Beziehung harmonisch und gesund für beide Seiten.